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Coronavirus weltweit: Gericht in Brasilien entscheidet, Regierung muss vollständige Zahlen veröffentlichen

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Die Corona-Pandemie ist weltweit längst nicht besiegt. Das zeigten neue Zahlen der WHO. Jetzt warnte eine WHO-Expertin vor symptomfreien Infizierten. Der News-Ticker.

Update vom 10.Juni, 12.30 Uhr:

Dieser Ticker ist beendet. Alle weiteren Nachrichten zu weltweiten Coronavirus-Entwicklungen lesen Sie in unserem aktuellen News-Ticker.

Update vom 10.Juni, 6.36 Uhr: Brasilien muss nun wieder  seine Corona-Zahlen komplett veröffentlichen, wie das Oberste Gericht des Landes entschied. Seit dem Wochenende veröffentlichte die brasilianische Regierung nur noch alle 24 Stunden Zahlen der Neuinfizierten

Auf der Website des Gesundheitsministeriums für Corona-Statistiken wurden am Dienstagabend, nach brasilianischer Ortszeit, die Zahl der Neuinfizierten und der Todesfälle sowie die jeweiligen Gesamtzahlen veröffentlicht. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro riss sich indes den Mund-Nasen-Schutz vor Reportern vom Gesicht - trotz Sars-CoV-2-Infektion.

Corona-Kritik in Nicaragua führt zur Entlassung von Ärzten

Update vom 10. Juni, 6.24 Uhr: In Nicaragua wurden laut Berichten mehrere Ärzte entlassen, die Kritik an der aktuellen Regierung um Präsident Daniel Ortega und seiner Vizepräsidentin und Ehefrau, Rosario Murillo äußerten. Hauptkritikpunkt der Ärzte seien die kaum vorhandenen Anti-Corona-Maßnahmen. Die Regierung habe sogar eher Massenveranstaltungen gefördert und organisiert. 

Nach offiziellen Zahlen hat es in Nicaragua bisher 1464 Corona-Infektionen und 55 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung gegeben.

Die Opposition zweifelt jedoch an diesen offiziellen Zahlen, da eine unabhängige Gruppe bis zum 3. Juni mehr als 5000 Infektionen und 1114 Todesfälle registrierte. In den von der Regierung unabhängigen Medien gibt es Berichte über zahlreiche Todesfälle, die „atypischen Lungenentzündungen“ zugeschrieben werden, sowie über heimliche, sogenannte Express-Beerdigungen.

Es häuften sich zuletzt außerdem Berichte über Covid-Erkrankungen unter hochrangigen Funktionären. Die Regierung bestätigte vor wenigen Tagen mehrere Todesfälle von ihr nahe stehenden Personen, darunter des Chefs der staatlichen Telekommunikationsbehörde und des Bürgermeisters der Stadt Masaya, Orlando Noguera.

Corona-Krise könnte Lebensmittel-Notstand hervorrufen

Update vom 9. Juni, 22.13 Uhr: Falls die weltweiten Lebensmittelversorgungssysteme nicht so schnell wie möglich verbessert werden würden, droht tatsächlich ein „globaler Lebensmittel-Notstand“. Das sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Dienstag per Video-Botschaft in New York. 

Zwar gäbe es genügend Lebensmittel für die 7,8 Milliarden Bewohner der Erde, dennoch litten mindestens 820 Millionen Menschen Hunger. „Unser Nahrungsmittelversorgungssysteme versagen und die Covid-19-Pandemie macht es noch schlimmer“, so Gutteres.

Sollte sich nicht bald etwas ändern, könnten zusätzlich knapp 50 Millionen Menschen unter extremer Armut leiden und damit würde auch die Zahl der unter Hunger leidenden Menschen weiter ansteigen, warnte Gutteres

Daher fordert der UN-Chef, dass in allen Ländern die Nahrungsmittelindustrie als systemrelevant eingestuft werde. 

Coronavirus weltweit: Bis zu 40 Prozent der Corona-Ansteckungen durch symptomfreie Infizierte 

Update vom 9. Juni, 20.07 Uhr: Gefährlich ist das Coronavirus vor allem auch, da Personen bereits ansteckend sind, bevor sie selbst Symptome entwickeln.

Die WHO-Expertin Maria van Kerkhove schätzt, dass bis zu 40 Prozent der Ansteckungen in der Pandemie durch Infizierte, die selbst gar keine Symptome zeigen, erfolgen. Das berichtet ntv.

Insgesamt wird der Anteil von symptomfreien Infizierten an allen Erkrankten zwischen sechs und 41 Prozent geschätzt. Laut der Expertin seien Infizierte zudem am ansteckendsten, wenn Symptome zum ersten Mal auftreten, also sehr früh.

Coronavirus-Pandemie: Brasilien gibt nicht mehr gesamte Corona-Zahlen bekannt

Update vom 9. Juni, 17.59 Uhr: Seit vergangenem Wochenende gibt Brasilien nicht mehr die gesamten Corona-Zahlen bekannt, sondern informiert seine Bürger alle 24 Stunden lediglich über die Zahl der Neuinfizierten. 

Darüber hat sich nun der Richter des Obersten Gerichtshof in Brasilien beschwert und die Regierung um den rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro aufgefordert, die Corona-Zahlen wieder komplett auf der Seite des Gesundheitsministeriums zu veröffentlichen. 

In einer Erklärung am Montagabend sagte Alexandre de Moraes, dass der Staat verpflichtet sei, seinen Bürgern die Informationen zur Verfügung zu stellen.  

Coronavirus - Brasilien
In Brasilien wächst der Unmut gegen den rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro. © dpa / Marcos Corrêa

Update vom 8. Juni, 18.51 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit steigt trotz Entspannung in Westeuropa weiterhin deutlich. Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden mehr als 136.000 Fälle gemeldet worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. Er warnte die Länder davor, wegen fallender Infektionszahlen bei den Vorsichtsmaßnahmen nachzulassen.

An neun der vergangenen zehn Tage seien mehr als 100.000 neue Fälle gemeldet worden, sagte Tedros. In Afrika, Zentral- und Südasien, Mittel- und Südamerika und in einigen Ländern in Osteuropa stiegen die Zahlen weiter. Seit Ausbruch des Virus Ende 2019 sind weltweit fast sieben Millionen Infektionen und fast 400.000 Todesfälle gemeldet worden.

Die größte Gefahr in Ländern mit fallenden Zahlen seien Selbstzufriedenheit oder Nachlässigkeit. Die meisten Menschen hätten die Infektion noch nicht gehabt und könnten sich noch anstecken, warnte Tedros: „Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, den Fuß vom Pedal zu nehmen.“

Corona weltweit: Trotz steigenden Infektionszahlen - Indien lockert

Update vom 8. Juni, 15.22 Uhr: In Indien können die Menschen nach gut zweieinhalb Monaten Pause seit Montag wieder in Restaurants essen, in Gotteshäusern beten, in Shoppingzentren einkaufen und in ihren Büros arbeiten - und das, obwohl die Corona-Neuinfektionen im Land gerade stark zunehmen.

Indien liegt nach Zählung der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität auf Platz fünf der Länder mit den meisten Corona-Infektionen - nach den USA, Brasilien, Russland und Großbritannien. Vor dem Lockdown hatte Indien rund 500 Fälle und zehn Tote registriert. Inzwischen sind es mehr als 258.000 Infizierte und 7.200 Tote. Zuletzt gab es immer wieder Tagesrekorde bei den Neuinfektionen.

Übrigens: Nicht nur die Corona-Krise verfolgen Experten auf der ganzen Welt mit Besorgnis. Auch die politischen Manöver des weitgehend isolierten Nordkoreas beunruhigen die Beobachter. Nun haben die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea eine neue Stufe erreicht: Nordkorea hat alle Kommunikationskanäle zum Süden gekappt

Corona weltweit: Pakistan überschreitet 100.000-Marke der Neuinfektionen

Update vom 8. Juni, 11.25 Uhr: Während Neuseeland an diesem Montag keinen aktiven Corona-Fall mehr registriert hat, ist die Zahl der bekannten Infektionen in Pakistan auf mehr als 100.000 gestiegen. Innerhalb eines Tages stiegen die Neuinfektionen um etwa 4700. Das gab das Gesundheitsministerium am Montag bekannt. In dem Land haben sich damit inzwischen 103.671 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt 2067 Menschen sind bislang an den Folgen einer Infektion gestorben. 

Coronavirus weltweit: Pakistan hat Pandemie-Höhepunkt laut Experten noch nicht erreicht

Und damit nicht genug: Experten zufolge ist das Land noch mindestens einen Monat vom Höhepunkt der Pandemie entfernt. Zuletzt stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder rasch an, nachdem strenge Beschränkungen aufgehoben wurden. Daraufhin wurden Tausende Geschäfte und Märkte vergangene Woche wieder geschlossen. Außerdem wurden stark betroffene Stadtteile in den Metropolen wieder abgeriegelt und im ganzen Land wurde eine Maskenpflicht eingeführt. Experten und Oppositionsführer machen die Regierung für den starken Anstieg der Infektionen verantwortlich, nachdem Premierminister Imran Khan einen zweiten Lockdown ausgeschlossen hatte. 

Update vom 8. Juni, 7.40 Uhr: Neuseeland kann an diesem Montag offenbar einen großen Erfolg im Kampf gegen die Pandemie verzeichnen: Das Land hat sich für Coronavirus-frei erklärt. So teilte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Ashley Bloomfield, mit, dass es keine aktiven Infektionsfälle im Land mehr gebe. Der - zumindest vorerst - letzte Coronavirus-Patient in Neuseeland, eine Frau aus Auckland, zeigte nach Angaben des Ministeriums 48 Stunden lang keine Symptome mehr und gilt deshalb als genesen. 

Jacinda Ardern, Premierministerin von Neuseeland, spricht auf einer Pressekonferenz.
Jacinda Ardern, Premierministerin von Neuseeland, spricht auf einer Pressekonferenz zum Coronavirus. Neuseeland hat das Coronavirus nach eigenen Angaben besiegt. © dpa / Mark Mitchell

Coronavirus weltweit: Neuseeland hat keinen aktiven Fall mehr 

Zur Eindämmung des Virus hatte Neuseeland strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt. Innerhalb des Landes waren zuletzt nur noch wenige Corona-Restriktionen, zum Beispiel für die Größe von Menschenansammlungen - in Kraft. Da es nun aber keinen einzigen aktiven Infektionsfall mehr in Neuseeland gibt, werde man die Corona-Einschränkungen aufheben, kündigte die Regierung an. Regierungschefin Jacinda Ardern erklärte, dass zwar die strikten Grenzkontrollen beibehalten würden. Alle anderen Einschränkungen und Regeln würden aber in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) aufgehoben.

Neuseeland hatte insgesamt 1504 bestätigte und mögliche Infektionsfälle gemeldet. 22 Menschen erlagen dort der Lungenkrankheit. Das letzte Mal, dass eine Neuinfektion gemeldet wurde, ist 17 Tage her. 

Weitaus weniger erfreulich sind hingegen die Entwicklungen in Brasilien. Die dortige Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro ging mittlerweile dazu über, die gesamten Corona-Fallzahlen und Todesopfer nicht mehr zu veröffentlichen. Stattdessen sollen nur noch täglich die Zahlen der vergangenen 24 Stunden veröffentlicht werden. Nun haben in zahlreichen Städten in Brasilien Tausende Menschen gegen Bolsonaros Politik und auch gegen Rassismus demonstriert

Trotz Pandemie demonstrierten am Wochenende Tausende Menschen in den Straßen Brasiliens.
Trotz Pandemie demonstrierten am Wochenende Tausende Menschen in den Straßen Brasiliens. © AFP / MICHAEL DANTAS

Coronavirus in Brasilien: Tausende Menschen demonstrieren gegen Bolsonaro

Nach Schätzungen der Militärpolizei kamen allein in der bevölkerungsreichsten Stadt São Paulo am Sonntag etwa 3000 Demonstranten bei einem Aufmarsch für Demokratie und gegen Rassismus zusammen. Dazu hatten organisierte Fußballfans der vier großen Clubs der Stadt, soziale und schwarze Bewegungen aufgerufen. Anders als bei Demonstrationen eine Woche zuvor kam es dieses Mal nicht zu Auseinandersetzungen mit Bolsonaro-Anhängern. Jedoch setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und - laut Angaben von Amnesty International - auch Gummigeschosse ein. Die Menschenrechtsorganisation warf der Militärpolizei vor, sie habe die Menschen von den Straßen vertreiben wollen. 

Den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge hat Brasilien nach den USA weltweit die zweitmeisten Corona-Infektionen (691.758 Fälle, Stand: 8. Juni, 8.03 Uhr) und die drittmeisten Corona-Todesfälle (36.455, Stand: 8. Juni, 8.03 Uhr) zu beklagen. Neben anti-demokratischen Tendenzen wird Bolsonaro auch Rassismus und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen. So bezeichnet er das Virus als „leichte Grippe“ und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Der Präsident hatte seine Anhänger aufgefordert, am Wochenende nicht auf die Straße zu gehen, um Zusammenstöße zu vermeiden. Die ihm feindlich gesinnten Demonstranten nannte er „Asoziale“ und „Terroristen“.

Coronavirus weltweit: Brasiliens Regierung verschweigt Corona-Gesamtzahlen

Update von 22.05 Uhr: Brasiliens Regierung veröffentlicht die Gesamtzahlen der Corona-Fälle im Land nicht mehr (siehe unten). Seit diesem Wochenende werden auf der Webseite des Gesundheitsministeriums für Corona-Statistiken nur noch täglich die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen von Infizierten und Todesopfern bekanntgegeben. Die Seite war für die Umstellung zwischenzeitlich nicht aufrufbar.

Präsident Jair Bolsonaro sprach von einer „Anpassung“. Die Staatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes leitete Ermittlungen ein und forderte den Übergangs-Gesundheitsminister, General Eduardo Pazuello, auf, innerhalb von 72 Stunden den Schritt zu erklären. Bolsonaro spielt bereits seit Ausbruch der Pandemie die Gefahr durch Covid-19 herunter. 

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Regierung begonnen, die Corona-Zahlen statt um 19 Uhr um 22 Uhr zu veröffentlichen. Damit kamen sie erst nach Ende der am meisten geschauten Nachrichtensendung Brasiliens. „Es ist vorbei mit der Berichterstattung im Jornal Nacional“, so Bolsonaro.

Gesundheitsexperten, Parlamentarier und Juristen kritisierten die Eingriffe scharf. „Die Manipulation von Statistiken ist ein Manöver totalitärer Regime“, schrieb etwa Gilmar Mendes, Richter am Obersten Gericht, auf Twitter.

Brasilien ist von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffen. Nach Angaben der amerikanischen Johns Hopkins Universität waren am Sonntagabend (7. Juni) rund 673.000 Menschen infiziert und fast 36.000 Menschen gestorben. 

Coronavirus weltweit: Mehr als 400.000 Menschen infolge von Covid-19-Erkrankung gestorben

Update von 18.25 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit mehr als 400.000 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das ging am heutigen Sonntag (7. Juni) aus Daten der Universität Johns Hopkins hervor. Die meisten Opfer haben die USA zu beklagen. Hier starben rund 110.000 Menschen. An zweiter Stelle liegt Großbritannien mit mehr als 40.000 Toten, gefolgt von Brasilien mit mehr als 35.000 Todesopfern. Weltweit wurden von der Universität fast sieben Millionen Infektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet - 1,9 Millionen davon in den USA. Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. 

Coronavirus in Saudi-Arabien: Mehr als 3000 Neuinfektionen vermeldet

Update von 17.14 Uhr: In Saudi-Arabien steigt die Zahl der Coronavirus-Infizierten täglich rapide in die Höhe. Am gestrigen Samstag (6- Juni) wurden mehr als 3000 Neuinfektionen vermeldet, berichtete die Bild. Insgesamt sind in Saudi-Arabien 101.914 Fälle registriert. 

Coronavirus: Brasilien veröffentlicht keine Zahlen von Corona-Toten und Infektionen  

Update vom 7. Juni; 9.49 Uhr: Die Corona-Infektionen und Todesfälle in Brasilien steigen drastisch an. Die brasilianische Regierung hat jetzt aber die Veröffentlichung einer Gesamtzahl von Todesfällen und Infektionen im Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 eingestellt, berichtet The Guardian. Es werden demnach nur noch die Zahlen der letzten 24 Stunden angezeigt. 

Präsident Bolsonaro behauptete am Samstag, dass die Gesamtzahl der Krankheiten „nicht repräsentativ“ für die aktuelle Situation des Landes sei. Kritiker dagegen bezeichnen, laut The Guardian, diese außergewöhnliche Maßnahme als den Versuch, den wahren Tribut der Krankheit zu verbergen. Am Samstag warfen die regionalen Gesundheitsbehörden Bolsonaros Regierung vor, die vielen Corona-Opfer im Land „unsichtbar“ machen zu wollen. Dieser „autoritäre, unsensible, unmenschliche und unethische Versuch, die Covid-19-Toten unsichtbar zu machen, wird nicht funktionieren“, sagte der Rat der Gesundheitsminister laut Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben der John-Hopkins-University haben sich bisher 627.846 Menschen in Brasilien mit dem Coronavirsus infiziert. Davon starben 35.930 Menschen (Stand 7. Juni; 10.14 Uhr). Brasilien hat nach USA und Großbritannien die weltweit dritthöchste Zahl von Corona-Toten.

Coronavirus in der Welt: Iran von zweiter Infektionswelle getroffen

Update vom 6. Juni; 12.21 Uhr: Der Iran wird gerade heftig von einer zweiten Infektionswelle getroffen. Die Corona-Infektionen der letzten 24 Stunden haben einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag wurden seit dem Vortag 3574 Neuinfektionen gemeldet.

Das sei der höchste Wert seit Beginn des Corona-Ausbruchs Ende Februar. Insgesamt wurden schon 166.270 Infektionen im Iran gemeldet, das erklärte Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur im iranischen Staatsfernsehen. Gestorben sind schon 8071 Menschen.

Wegen des Anstiegs der Corona-Toten und -Infizierten in den vergangenen Tagen hatte Präsident Hassan Ruhani am Mittwoch mit einer Aufhebung der Lockerungen der Beschränkungen gedroht.

Gesundheitsexperten sehen die Schuld für den erneuten Anstieg in den Lockerungen der vergangenen Wochen. Fast alle Branchen haben Ende Mai die Arbeit wieder aufgenommen. Die Menschen sollen sich zwar weiterhin an die Hygienerichtlinien, wie Schutzmasken, Plastikhandschuhe und Abstand halten. Laut Gesundheitsministerium ignoriert die Mehrheit diese Richtlinien aber.

Im Iran steigen die Neuinfektionen wieder drastisch.
Im Iran steigen die Neuinfektionen wieder drastisch. © AFP / -

Coronavirus: WHO mit Kehrtwende bei der Einschätzung von Gesichtsmasken

Update vom 6. Juni, 09.53 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihren Standpunkt zum Tragen von Gesichtsmasken geändert. In überfüllten öffentlichen Einrichtungen empfehle die internationale Organisation nun doch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zur Eindämmung von Infektionen. Bislang war die Haltung der WHO, dass Mundschutz nur für Kranke und Menschen, die Kranke pflegten, sinnvoll sei. Der Massengebrauch wurde nicht empfohlen.

Die WHO warnt aber zugleich davor, dass Masken auch das Krankheitsrisiko erhöhen können, wenn Meschen sie mit schmutzigen Händen berühren und so kontaminieren. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte: „Masken können auch ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln.“ Masken könnten jedoch Händehygiene, Abstandhalten und das Nachvollziehen von Infektionsketten nicht ersetzten, ergänzte der WHO-Chef. 

Coronavirus: Auch Tropen-Trump will WHO verlassen 

Update vom 6. Juni, 08.43 Uhr: Nach dem Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) droht nun auch Brasilien mit diesem Schritt. „Die USA sind schon ausgetreten. Entweder die WHO arbeitet ohne ideologische Voreingenommenheit oder wir sind auch draußen“, sagte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro dem Sender CNN Brasil am Freitagabend (Ortszeit). „Wir brauchen keine Leute von außerhalb, die uns Tipps bei der Gesundheit hier geben.“ 

Bolsonaro, der auch als „Tropen-Trump“ bezeichnet wird, verwies auf die Kontroverse, die die WHO mit ihren Tests mit Hydroxychloroquin bei der Covid-19-Behandlung verursacht habe. „Wofür braucht man diese WHO? Die WHO hat vor einigen Tagen empfohlen, die Studien zu Hydroxychloroquin nicht fortzusetzen, und jetzt nimmt sie sie wieder auf“, sagte der rechte Präsident.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro während einer Wahlkampfveranstaltung
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro während einer Wahlkampfveranstaltung © AFP / SERGIO LIMA

Update vom 5. Juni, 7.02 Uhr: In Brasilien sind weitere 1473 Patienten in Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Damit wurde am dritten Tag hintereinander ein Negativ-Rekord bei der Zahl der Corona-Toten registriert. Die Zahl der Corona-Toten stiegt auf 34.021, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte. Laut der Johns-Hopkins-Universität überholte Brasilien damit Italien und rückte auf den dritten Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten.

Nachweislich haben sich dort mittlerweile 614.941 Menschen mit dem Virus infiziert, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch weit höher liegen, auch weil Brasilien sehr wenig testet. Wie die Zeitung Folha de S. Paulo errechnete, stirbt in Brasilien mindestens einen Menschen pro Minute an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Ihre Internetseite war am Donnerstagabend schwarz hinterlegt.

Coronavirus in Basilien: 1349 Corona-Toten in Brasilien an einem Tag

Update vom 4. Juni, 15.57 Uhr: Wie Mexiko hat auch Brasilien einen Tages-Höchstwert an Todesopfern in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion registriert: Das Land meldete 1349 Fälle. Während in Europa der Höhepunkt der Krise überwunden scheint, sind Süd- und Mittelamerika zu den neuen Pandemie-Hotspots geworden.

In Brasilien hat sich Präsident Jair Bolsonaro entschieden gegen Ausgangssperren ausgesprochen  - doch immer mehr örtliche Behörden widersetzen sich dem Staatschef. So verhängten zum Beispiel die Behörden für einen großen Teil des Bundesstaates Bahia am Mittwoch eine Ausgangssperre.

Coronavirus: Wuhan testet Millionen Menschen und präsentiert verblüffendes Ergebnis 

Update vom 4. Juni 2020, 13.09 Uhr: Wuhan gilt als Ursprungsort der Corona-Pandemie. In der Metropole gab es die meisten Infektionen und Toten in China. Nun scheint dort alles vorbei. 

Fast zehn Millionen Bürger wurden in Massentests auf Covid-19 untersucht. Das Ergebnis überrascht: 300 asymptomatische Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger wurden entdeckt, berichtete Lu Zuxun, Medizinprofessor der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technologie laut Nachrichtenagentur Xinhua. Bei den sogenannten „asymptomatischen Infektionen“ handelt es sich um Infizierte, die aber keine Krankheitsymptome aufweisen.

Diese Neuinfektionen tauchen aber nicht in der offiziellen Statistik auf, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. In China werden Menschen mit „asymptomatischen Infektionen“ nicht als bestätigte Covid-19-Fälle registriert.

Den Anteil dieser asymptomatischen Infizierten an der Bevölkerung beschrieb der Professor als „äußerst gering“. Auch sei nicht festgestellt worden, dass diese Personen andere angesteckt hätten. Die infizierten Personen und 1174 enge Kontaktpersonen seien isoliert worden und stünden unter medizinischer Beobachtung. 

Coronavirus: Mexiko meldet Rekordzahlen bei Corona-Toten 

Update vom 4. Juni 2020, 7.45 Uhr: In Mexiko sind inzwischen mehr als 100.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das Land ist nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in den USA das 14. der Welt, das diese Marke überschritten hat - das vierte in Lateinamerika. Weil in Mexiko sehr wenig auf das Coronavirus getestet wird, dürfte die wahre Zahl der Menschen, die in dem nordamerikanischen Land an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt sind, deutlich höher liegen.

In der am Mittwochabend aktualisierten Statistik des Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Infektionen im Vergleich zum Vortag um 3912 auf 101.238. Demnach starben inzwischen 11.728 der Erkrankten - eine Zunahme von 1091 Todesfällen im Vergleich zum Vortag, als 470 mehr Tote als einen Tag zuvor gemeldet worden waren.

In einigen Gegenden Mexikos waren zuletzt Anti-Corona-Maßnahmen gelockert worden. Seit Montag dürfen Unternehmen mancher Industrien, die zuvor als nicht essenziell eingestuft worden waren, den Betrieb wiederaufnehmen. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Montag gewarnt, dass der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie in Lateinamerika noch nicht erreicht sei. Zu den Ländern mit hohen Zahlen neuer Infektionen gehören neben Mexiko vor allem Brasilien, Chile und Peru. Die Gesundheitssysteme in diesen Ländern stehen laut WHO unter Druck.

Coronavirus in der Welt - Chile mit steigenden Infektionen

Update vom 3. Juni 2020, 20.16 Uhr: Angesichts weiter steigender Infektionen mit dem Coronavirus hat die chilenische Regierung die strengen Ausgangsbeschränkungen im Ballungsraum rund um die Hauptstadt Santiago de Chile um eine weitere Woche bis zum 12. Juni verlängert.

Coronavirus Chile
Santiago: Medizinisches Personal bringt eine Bahre nach der Desinfektion in einen Krankenwagen. © dpa / Francisco Longa

Coronavirus: Brasilien mit Negativ-Rekord - Chile neuer Hotspot

Update vom 3. Juni 2020, 17.03 Uhr: An nur einem Tag hat Brasilien 1.262 Corona-Tote und damit einen neuen Negativ-Rekord registriert. Im März war in Brasilien der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Seither sind noch nie so viele Infizierte an einem einzigen Tag gestorben.

Die Gesamtzahl der Corona-Toten stieg in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 31.199. Das Ministerium meldete auch 28.936 Neuinfektionen, insgesamt lag die Zahl der Infizierten bei 555.383.

Brasilien rangiert nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz vier, bei der Zahl der Infizierten auf Platz zwei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den Vereinigten Staaten. Die tatsächliche Zahl dürfte unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass die Zahl der Infizierten mindestens sieben Mal höher ist als bislang bekannt.

Derweil gibt es auch Neuigkeiten aus Schweden. Das Land geht in der Corona-Krise einen Sonderweg. Nun gibt es dahingehend massive Kritik - diese kommt ausgerechnet vom Chef-Epidemiologen Anders Tegnell.

Coronavirus: Gericht in Südafrika kippt Maßnahmen der Regierung - verfassungswidrig

Update vom 3. Juni 2020, 11.30 Uhr: Teile der in Südafrika verhängten Corona-Restriktionen sind nach Ansicht des obersten Gerichtshof in Pretoria nicht verfassungskonform und daher nichtig. Zur Nachbesserung setzte das Gericht der Regierung eine gut zweiwöchige Frist - solange bleiben die bestehenden Einschränkungen vorerst in Kraft. Das Gremium hatte damit am späten Dienstagabend der Klage einer bisher kaum bekannten Gruppierung namens Liberty Fighters entsprochen. Bestimmte Beschränkungen der verfassungsmäßig verankerten demokratischen Grundrechte stünden rational nicht im Zusammenhang mit einer Begrenzung der Covid-19-Infektionen, hieß es im Urteilsspruch.

Die Kläger hatten sich unter anderem auch an Vorgaben der zuständigen Minister gestoßen, die zum Teil heftig kritisiert und als irrational bezeichnet wurden. Südafrika hatte Ende März im Kampf gegen das Coronavirus landesweit eine strenge Ausgangssperre verhängt - verboten waren zunächst selbst Joggingrunden. Auch der Verkauf von Alkohol und Tabak war untersagt. Am Montag war das fünfstufige Restriktionsverfahren dann auf Stufe drei gesenkt und gelockert worden. Zwar wurde der Alkoholverkauf unter Auflagen wieder erlaubt, der von Tabak aber nicht. Die Tabakindustrie hat dagegen juristische Schritte eingeleitet.

Wirtschaftsexperten sagen dem Land wegen der Restriktionen Jobverluste und den Zusammenbruch vieler kleiner oder mittlerer Betriebe voraus. In Südafrika wurden bislang mehr als 35.800 Fälle von Covid-19 und 755 Todesfälle bestätigt. Auf der Südhalbkugel setzt jetzt der Winter ein. Die Regierung rechnet daher mit einem weiteren Anstieg der Zahlen.

Coronavirus: Neuer Covid-19-Hotspot in Südamerika - eine ganze Millionenstadt steht unter Quarantäne

Update vom 2. Juni, 13 Uhr: Südamerika hat neben Brasilien einen zweiten Corona-Hotspot: Chile. Laut Johns Hopkins Universität haben sich dort mittlerweile bereits mehr als 100.000 Menschen mit dem heimtückischen Coronavirus angesteckt - mindestens.

Über 1100 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Infektion mit dem Virus in dem südamerikanischen Land ums Leben gekommen. Und: Die Ärztekammer warnte jetzt davor, dass fast alle Intensivbetten belegt seien. Dabei ist das Gesundheitssystem Chiles eines der besten auf dem gesamten Kontinent.

Coronavirus Chile
Santiago: Medizinisches Personal bringt eine Bahre nach der Desinfektion in einen Krankenwagen. © dpa / Francisco Longa

Spektakulär: Wegen der Corona-Krise steht der Großraum Santiago de Chile unter Quarantäne. Einzig in der chilenischen Hauptstadt leben 5,2 Millionen Menschen. Im Zuge der Coronavirus-Schutzmaßnahmen war es zuletzt immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Gruppen junger Männer und der Polizei gekommen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erwartet in Kürze den Höhepunkt der Covid-19-Pandemie in Süd- und Lateinamerika.

Coronavirus-Pandemie: WHO wähnt Höhepunkt in Südamerika

Update von 19.30 Uhr: Der Höhepunkt der Corona-Ausbreitung in Süd- und Mittelamerika steht wohl noch bevor. Zumindest ist dies die Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO

„Süd- und vor allem Zentralamerika sind sicherlich zu Zonen intensiver Infektionen geworden“, sagte WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan am Montagabend. „Ich glaube nicht, dass wir den Höhepunkt der Übertragungen dort schon erreicht haben.“ Wann der Höhepunkt erreicht werde, sei schwer einzuschätzen. 

Neben dem besonders stark betroffenen Brasilien, zählen auch Peru, Chile und Mexiko zu den Ländern mit einer hohen Anzahl an Neuinfektionen. Die Gesundheitssysteme vieler Länder in Mittel- und Südamerika stehen enorm unter Druck. „Sie brauchen unsere Unterstützung und unsere Solidarität“, betonte Ryan.

WHO-Bericht: Corona-Krise hat schwere Auswirkungen auf die Versorgung von anderen Krankheiten

Update von 13.54 Uhr: Die Corona-Pandemie hat die Versorgung von anderweitig Kranken weltweit schwer beeinträchtigt. Das ergab eine Umfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die im Mai in 155 Ländern durchgeführt wurde. „Länder müssen innovative Lösungen finden, um während des Kampfes gegen Covid-19 die wichtigen Gesundheitsdienste auch bei nicht übertragbaren Krankheiten aufrechtzuerhalten“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag.

Nach der Umfrage mussten 31 Prozent der Länder die Versorgung bei akuten Herz-Kreislauf-Problemen einschränken oder ganz unterbrechen. 42 Prozent beschnitten die Versorgung bei Krebspatienten, 49 Prozent bei Diabetes-Patienten und mehr als die Hälfte konnte die Versorgung bei Menschen mit Bluthochdruck nicht wie sonst aufrechterhalten. Reha-Programme wurden in 63 Prozent der Länder zurückgefahren. Vorsorgeprogramme, etwa zur Erkennung von Brustkrebs, waren auch betroffen. Besonders stark waren die Einschnitte in Ländern mit niedrigen Einkommen.

In den meisten Fällen wurden Termine abgesagt, weil Personal für die Behandlung von Covid-19-Patienten abgezogen wurde, oder weil Menschen wegen der Ausgehbeschränkungen nicht zu Terminen kommen konnten. An nicht übertragbaren Krankheiten sterben nach Schätzungen der WHO jedes Jahr 41 Millionen Menschen. Das sind 71 Prozent der Todesfälle weltweit.

Coronavirus: USA schicken Medikament nach Brasilien - entgegen medizinischer Empfehlungen

Update von 10.53 Uhr: Die Vereinigten Staaten schicken zwei Millionen Dosen Hydroxychloroquin zum Einsatz gegen das Coronavirus nach Brasilien - entgegen medizinischer Empfehlungen. Das Malariamittel soll zur Prävention bei Krankenschwestern und Ärzten sowie zur Behandlung von Infizierten eingesetzt werden. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung beider Länder vom Sonntag hervor. Um das Medikament zur Anwendung bei Corona-Patienten zu empfehlen, hatte das brasilianische Gesundheitsministerium jüngst seinen Leitfaden für Ärzte geändert. Gesundheitsminister Nelson Teich, selbst ein Mediziner, hatte gar um seine Entlassung gebeten, weil er anders als der rechte Präsident Jair Bolsonaro gegen den Einsatz war.

Das Medikament wird üblicherweise zur Behandlung von Malaria und bestimmten Autoimmunkrankheiten eingesetzt. Ob sich das Medikament auch zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 eignet, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Nebenwirkungen des Präparats hingegen gelten als gut erforscht. Unter anderem kann die Einnahme zu einem erhöhten Risiko für Herzrhythmus-Störungen führen. Trotzdem versprechen sich einige, wie Bolsonaro oder auch US-Präsident Donald Trump(der unterdessen eine TikTok-Sperre erwägt) von dem Medikament Hilfe gegen die grassierende Coronavirus-Pandemie. 

Coronavirus in Brasilien: Mehr als 500.000 Menschen nachweislich infiziert

Update vom 1. Juni, 8.34 Uhr: In Brasilien ist die Zahl der Corona-Fälle auf über eine halbe Million gestiegen. 514.849 Menschen haben sich dort nachweislich mit dem Virus infiziert. Das teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Sonntag (Ortszeit) mit. Damit ist Brasilien nach den USA das Land mit den meisten Corona-Infektionen. Da im größten Staat Lateinamerikas allerdings relativ wenig getestet wird, dürfte die tatsächliche Zahl der Infizierten deutlich höher sein.

Mindestens 29.314 Personen sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Damit liegt Brasilien bei der Zahl der Todesopfer hinter den USA, Großbritannien und Italien an vierter Stelle. In vielen Städten Brasiliens haben die Krankenhäuser bereits ihre Belastungsgrenze erreicht. Die Behörden richten provisorische Kliniken in Fußballstadien ein und lassen auf riesigen Flächen neue Gräber ausheben.

Corona in Brasilien: Präsident Bolsonaro pfeift auf Schutzmaßnahmen - und Zahl der Toten steigt

Update vom 31. Mai, 9.07 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien steigt weiter rasant an. Mittlerweile sind 28.834 Menschen an den Folgen des Virus gestorben. Damit hat das südamerikanische Land Frankreich überholt und hat die viertmeisten Todesopfer weltweit. Nur in den USA, Großbritannien und Italien gab es mehr Todesopfer. In Brasilien haben sich nachweislich 498.440 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. 

Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro hält Covid-119 für eine „leichte Grippe“ - und lehnt Schutzmaßnahmen ab. Er fürchtet, dass die Wirtschaft bei einem Lockdown Schaden nehmen könnte. Eine Reihe von Bundesstaaten haben mittlerweile allerdings Ausgangsbeschränkungen verhängt und Betriebe geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro verzichtet oftmals auf eine Maske.
Fast 30.000 Corona-Tote in Brasilien - doch Präsident Bolsonaro redet das Virus weiter klein. © AFP / EVARISTO SA

Corona in Brasilien: Präsident Bolsonaro trotzt weiterhin allen Maßnahmen - und umarmt seine Anhänger

Update vom 30. Mai, 20.25 Uhr: In Brasilien breitet sich das Coronavirus* noch immer rasant aus, doch im Gegensatz zu den meisten Staaten scheint das Staatsoberhaupt nicht viel gegen die Pandemie unternehmen zu wollen. Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro missachtete erneut die empfohlenen Schutzmaßnahmen, wie das Nachrichtenportal G1 berichtet.

Coronavirus in Brasilien: Präsident Bolsonaro setzt sich über Corona-Maßnahmen hinweg

Der Staatspräsident soll bei einem Besuch in einem Imbiss im Ort Abadiânia südwestlich der Hauptstadt Brasília einige seiner Anhänger umarmt haben, machte Fotos mit ihnen und trug dabei keinen Mundschutz. Der Präsident, der während der Corona-Krise bereits zwei Gesundheitsminister verschliss, lehnt alle Schutzmaßnahmen ab und nannte die Lungenkrankheit Covid-19* eine „leichte Grippe“.

Der Besuch des Präsidenten sorgte in der ortschaft für einen hohen Andrang, wie eine Mitarbeiterin des Lokals berichtete. Laut der Mitarbeiterin gelten in dem Imbiss für Kunden eine Mundschutzpflicht sowie Regeln zur Einhaltung des Mindestabstands, wie es im Bundesstaat Goiás vorgeschrieben ist.

Brasilien hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen zum neuen Brennpunkt der weltweiten Corona-Pandemie* entwickelt. Insgesamt infizierten sich dort bislang mehr als 465.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus, über 27.800 Patienten starben im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.

Coronavirus weltweit: Israel droht nun der zweite Lockdown

Update vom 30. Mai, 8.49 Uhr: Nach Südkorea hat auch Israel eine selbstgesteckte, kritische Marke erreicht. Am Freitag war die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 101 gestiegen - als Bedingung für die Lockerungen hatte die Regierung gesetzt, dass die täglichen Neuinfektionen unter 100 bleiben. 

„Wir hatten eine Phase der Euphorie“, sagte Mosche Bar Siman Tow, der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums bei einer Pressekonferenz. „Nun haben wir einen Weckruf erhalten.“ Seit Mitte Mai hatte Israel Schulen, Restaurants und Bars wieder geöffnet. Bei einer Bevölkerung von 9,1 Millionen, gibt es in Israel 16.987 offiziell registrierte Infektionsfälle, 284 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben (Quelle: JHU). 

Israelische Sicherheitskräfte überwachen Menschen, die vor einer geschlossenen Moschee ihr Freitagsgebet abhalten
Israelische Sicherheitskräfte überwachen Menschen, die vor einer geschlossenen Moschee ihr Freitagsgebet abhalten © AFP / AHMAD GHARABLI

Eine internationale Studie zeigt unterdessen ein erhöhtes Sterberisiko für Menschen, die während einer Infektion mit Sars-CoV2 operiert werden. Daten von 1128 Patienten aus 235 Krankenhäusern in 24 Ländern hätten gezeigt, dass auch bei Routineeingriffen die Sterblichkeitsrate auf etwa 20 Prozent ansteigen kann. Es wird deshalb geraten, vor Operationen eine Infektion auszuschließen. Die ganze Studie wurde im Wissenschaftsmagazin The Lancet veröffentlicht - ob die Daten auch auf Deutschland übertragbar sind, wird aktuell geprüft.

Coronavirus in Brasilien: Land verzeichnet mehr Tote als Spanien

Trauer in Brasilien: Am Freitag meldete das größte Land Lateinamerikas 1124 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit seien insgesamt bereits 27.878 Menschen im Zusammenhang mit dem Coroanvirus verstorben. Auf der Corona-Karte der Johns-Hopkins-Universität liegt das Land damit an der vierten Stelle, was die Todesfälle angeht - nach den USA, Großbritannien, Italien und Frankreich - und überholt Spanien. Immer wieder allerdings gibt es Hinweise auf hohe Dunkelziffern, sodass diese Statistik lediglich als Hinweis auf die Dimensionen der Krankheit gewertet werden kann.

Während der Epidemie erreichen Bilder aus Brasilien die Welt, die unterschiedlicher kaum sein können: Sie zeigen tobende Kinder im Meer und Menschen in Sicherheitsanzügen, die Gräber ausheben. 

Coronavirus, Rio de Janeiro: Am Sao Franciso Xavier-Friedhof werden Gräber ausgehoben
Coronavirus, Rio de Janeiro: Am Sao Franciso Xavier-Friedhof werden Gräber ausgehoben © AFP / CARL DE SOUZA
Coronavirus Brasilien: In der Melgaco-Bucht toben Kinder während der Pandemie im Meer
Coronavirus Brasilien: In der Melgaco-Bucht toben Kinder während der Pandemie im Meer © AFP / TARSO SARRAF

Außerdem soll Berichten aus dem Rathaus in Manaus zufolge am Freitag eine 105-jährige Patientin das Krankenhaus genesen verlassen haben - mit diesen Bildern sollte eine Botschaft der Hoffnung verbreitet werden.

Coronavirus - Brasilien: In Manaus soll eine 105-Jährige das Krankenhaus genesen verlassen haben.
Coronavirus - Brasilien: In Manaus soll eine 105-Jährige das Krankenhaus genesen verlassen haben. © dpa / ---

Für die weltweite Eindämmung des Virus gibt es immer neue Erkenntnisse - Forscher gehen davon aus, dass die Verbreitung durch so genannte „Super Spreader“ weit höher als bei anderen Epidemien sein könnte. Superspreader machen die Strategie zur Eindämmung der Coronavirus gleichzeitig schwieriger und einfacher.

Coronavirus in Südkorea: Beschränkungen in Seoul werden wieder verschärft

Update vom 28. Mai, 14.05 Uhr: Angesicht des erneut deutlichen Anstiegs von Infektionsfällen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 hat Südkorea die Beschränkungen für die Menschen in der Millionenmetropole Seoul und Umgebung wieder verschärft, nachdem sie bereits schrittweise gelockert worden waren.

Mit sofortiger Gültigkeit würden nun bis zum 14. Juni öffentliche Einrichtungen einschließlich Museen, Theater sowie Mehrzweckhallen im Großraum Seoul wieder geschlossen. Das teilte das Gesundheitsminister Park Neung Hoo am Donnerstag nach einem Krisentreffen unter Vorsitz von Ministerpräsident Chung Sye Kyun mit. „Die nächsten zwei Wochen sind kritisch“, sagte er.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Ausbruch bereits auf die Gemeinden übergesprungen sei, sagte Park. Er rief die Menschen auf, in den nächsten zwei Wochen möglichst Versammlungen zu vermeiden. In der Hauptstadt hatte in diesem Monat bereits eine Häufung von Ansteckungen unter Clubbesuchern die Furcht vor einer neuen Welle von Masseninfektionen ausgelöst.

Coronavirus: Südkorea befürchtet zweite Infektionswelle 

Update vom 28. Mai, 7.15 Uhr: In Südkorea nimmt die Zahl der Corona-Neuinfektionen stetig zu und zwar deutlich. Die Behörden melden jetzt einen der höchsten Anstiege seit mehr als 53 Tagen. 

Wie der The Guardian berichtet, melden die koreanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (KCDC) am Donnerstag 79 Neuinfektionen, von denen 67 aus der Metropolregion Seoul stammten, in der etwa die Hälfte der 51 Millionen Einwohner des Landes leben. Infektionsketten ließen sich von den Gesundheitsbehörden immer schwerer zurückverfolgen. 

Große Sorgen bereitete ein Corona-Ausbruch in einem Logistikzentrum eines Online-Versandhändlers in der westlich von Seoul gelegenen Stadt Bucheon. 4000 Mitarbeiter sollten sich einem Virustest unterziehen. 69 Fälle sind bereits bestätigt.

Die Behörden vermuten, dass sich der erste Infektionsfall in dem Logistikzentrum auf einen Ausbruch unter Clubgästen in Seoul zurückführen lässt. Anfang Mai wurden 250 Infektionsfälle auf mehrere Clubs und Bars zurückgeführt, nachdem ein 29-Jähriger mit Covid-19 in dem beliebten Ausgehviertel Itaewon unterwegs war.

Südkorea hatte den Coronavirus-Ausbruch Ende Februar sehr schnell in den Griff bekommen. Bisher sind 11.344 Coronavirus-Fälle registriert, darunter 269 Todesopfer.  

Coronavirus-Pandemie: Mexiko Zahl der Todesopfer steigt rasant 

Update vom 28. Mai, 7.00 Uhr: Die Zahl der Corona-Todesopfer in Mexiko steigt rasant. 8597 Menschen sind bisher in Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben, teilt die

Johns-Hopkins-University mit. Zuletzt kamen innerhalb von 24 Stunden 463 neue Todesfälle hinzu. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher. 

Nach einer im Magazin „Nexos“ vorgestellten Studie wurden allein in Mexiko-Stadt vom 1. Januar bis zum 20. Mai mehr als 8000 Todesurkunden mehr ausgestellt als im Schnitt in den ersten fünf Monaten der vier Jahre zuvor - bei stark steigender Tendenz. In Mexiko wird im internationalen Vergleich sehr wenig auf das Virus getestet - bisher wurden gut 78.000 Infektionen registriert. 

Update vom 26. Mai, 12.35 Uhr: Die USA sind weiterhin weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Allerdings scheint sich die Entwicklung zu verlangsamen. Das amerikanische CDC meldete am Montag insgesamt 1.637.456 Infizierte (Anstieg um 15.342 neue Fälle) und 97.669 Todesfälle. Das bedeutet, dass innerhalb von einem Tag 620 Menschen am Coronavirus gestorben sind. Im Vergleich zu den Vortagen ist dies eine deutliche Verlangsamung, da die Todeszahlen in den Tagen zuvor stets über 1000 gelegen hatten.

Während sich die Zahl in den USA der Tendenz nach verringert, wird Brasilien aktuell förmlich von der Pandemie überrollt. Nach Angaben der WHO, die sich in ihren Reportings auf Daten der einzelnen Nationen bezieht, gab es in dem von Präsident Bolsonaro regierten Land am 25. Mai 16.508 neue Infektionen (Total: 347.398). Innerhalb von 24 Stunden starben demnach 965 Menschen an Covid-19 (Insgesamt: 22.013). Damit würde Brasilien erstmals mehr Neu-Infektionen und Todesfälle an einem Tag als die USA verzeichnen. 

Allerdings meldet die WHO für die USA wesentlich höhere Zahlen als das CDC. Hier ist im gleichen Reporting, dem die Zahlen für Brasilien entstammen, die Rede von 24.151 Neu-Infektionen und 1.852 neuen Todesfällen in den USA am 25. Mai. Damit würden die USA weiterhin die meisten Neu-Infektionen und Todesfälle verzeichnen.

Lesen Sie auch: Tragen genesene Patientendas Coronavirus noch in sich? Eine Studie klärte das nun auf.

Corona in Brasilien: Bolsonaro verstört bei Demonstration, Bürgermeister hat es satt - „Zu dumm dazu“

Update vom 25. Mai, 19.10 Uhr: Die Zahl der Corona-Opfer steigt in Brasilien weiter an. Dennoch verstößt Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro bei seinen öffentlichen Auftritten weiterhin gegen die Abstandsregeln und Hygienevorgaben. Unter anderem begrüßte er zuletzt mehrere Demonstraten per Handschlag. Eine Maske trug er zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr. Sein starrsinniges Verhalten wird von vielen Seiten scharf kritisiert. 

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro verzichtet oftmals auf eine Maske.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro verzichtet oftmals auf eine Maske. © AFP / EVARISTO SA

Nun greift auch Arthur Virgilio Neto, der Bürgermeister der Amazonas-Metropole Manaus, den Präsidenten öffentlich an. Er fordert den Rücktritt. Bolsonaro solle “den Mund halten und zu Hause bleiben”, so Neto. Zudem warf er Bolsonaro vor, von einer Diktatur zu träumen. „Aber er ist zu dumm dazu”, sagte Neto gegenüber dem US-Sender CNN.

Bis Sonntag wurden in Brasilien rund 363.000 Infektionsfälle und mehr als 22.600 Todesopfer gezählt. Die Dunkelziffer liegt wohl weitaus höher. Schließlich wird in Brasilien vergleichsweise wenig getestet. 

Die gleiche prekäre Situation zeigt sich in Ecuador. Dort hilft ein Pfarrer aus Miesbach Corona-Kranken - und beerdigt auch Tote. Dabei gehört der 82-Jährige Miesbacher Pfarrer selbst zur Corona-Risikogruppe.

Corona-Ausbruch in China: Wuhans Labor-Chefin kanzelt Trump ab - „Wie konnte es uns entweichen, wenn ...“

Update vom 25. Mai, 11.30 Uhr: Japan hat den Corona-Notstand für das gesamte Inselreich vorzeitig aufgehoben. Regierungschef Shinzo Abe erteilte am Montag die Freigabe auch für den Großraum Tokio sowie die nördlichste Provinz Hokkaido. Für die übrigen Landesteile hatte er den Notstand bereits zuvor aufgehoben.

Der Notstand war ursprünglich bis zum 31. Mai angesetzt, wobei die Bürger in Japan lediglich gebeten wurden, möglichst zu Hause zu bleiben. Man habe die Situation so eingedämmt, dass eine Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 verhindert werden könne, hieß es. 

Der Trend der täglichen Neuinfektionen* zeigt seit einiger Zeit nach unten. Japan zählt rund 17.300 Infektionen und rund 850 Todesfälle. Kritiker hatten Abes Regierung vorgeworfen, viel weniger Test durchzuführen als andere Länder. Andere Experten halten jedoch dagegen, dass Japan viel weniger Tote und Betroffene mit schweren Symptomen aufweise.

Coronavirus weltweit: Elf „importierte Fälle“ in China

Update vom 25. Mai, 9.50 Uhr: Wie n-tv berichtete, hat China elf neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Demnach sollen der Gesundheitskommission zufolge alle Neuinfektionen von Einreisenden stammen und sogenannte „importierte Fälle“ sein. Einer der Infizierten befinde sich in der südwestlichen Provinz Sichuan, die restlichen zehn in der Inneren Mongolei.

International am schwersten von der Pandemie getroffen sind die Vereinigten Staaten. US-Präsident Donald Trump will nun dennoch Lockerungen angehen.

Coronavirus in Südafrika: Erste Lockerungen

Update vom 24. Mai, 20.05 Uhr: Nach einem wochenlangen Alkoholverbot im Rahmen der Corona-Restriktionen in Südafrika will Präsident Cyril Ramaphosa diese Regelung nun lockern. Anfang Juni würden die landesweiten Corona-Restriktionen von der bestehenden Stufe vier auf das Niveau drei zurückgestuft, sagte Ramaphosa am Sonntagabend in einer Rede an die Nation. Damit werde der Alkohol für den Konsum zu Hause wieder erlaubt. Allerdings werde der Verkauf nur unter strengen Auflagen zu bestimmten Zeiten erlaubt sein. Weitere Details dazu sollten zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden, sagte er. Der Verkauf von Tabakwaren bleibe wegen der Gesundheitsrisiken weiterhin verboten.

Südafrika hatte Ende März im Kampf gegen das Coronavirus eine landesweite Ausgangssperre verhängt. Sie galt als eine der strengsten weltweit - verboten waren selbst Jogging- oder Gassigeh-Runden. In dem Land wurden laut Ramaphosa bislang mehr als 22 500 Fälle von Covid-19 bestätigt.

Forscher aus München wollen nun einen Marker identifiziert haben, mit dem sich voraussagen lassen könnte, wie eine Corona-Erkrankung verläuft.

Corona in China: Labor in Wuhan bestreitet Ursprung des Coronavirus-Ausbruch zu sein

Update vom 24. Mai, 10.52 Uhr: US-Präsident Donald Trump hatte das Hochsicherheitslabor in Wuhan mehrmals als Ausgangspunkt für die Coronavirus-Pandemie bezeichnet. Nun weist das Labor in Wuhan die Vorwürfe erneut entschieden zurück. Solche Anschuldigungen unter anderem von US-Präsident Donald Trump seien eine „reine Erfindung“, sagte Labor-Leiterin Wang Yanyi in einem am Samstagabend vom staatlichen Fernsehsender CGTN ausgestrahlten Interview.

Das Wuhan-Institut für Virologie beherbergt die größte Virusbank Asiens. Es liegt wenige Kilometer von einem Fisch- und Wildmarkt entfernt, von dem aus sich das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 chinesischen Angaben zufolge im Dezember ausgebreitet hatte. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das Virus könnte aus dem Labor gekommen oder sogar absichtlich geschaffen worden sein.

Forschenden im Labor sei es gelungen Coronaviren von Fledermäusen zu isolieren, sagte die Direktorin im Interview (aufgezeichnet am 13. Mai). Diese drei lebenden Coronavirus-Stämme stimmten, aber nicht mit dem Erreger von Covid-19 überein. Das Labor habe erst am 30. Dezember Proben des neuartigen Virus erhalten. Am 2. Januar sei das Genom entschlüsselt worden und dann am 11. Januar seien alle Informationen an die WHO weitergeleitet worden. Davor habe ihr Team von der Existenz des Virus nichts gewusst, versicherte Wang und fügte hinzu: „Wie konnte es aus unserem Labor entweichen, wenn wir es nie hatten?“  

Eine Studie äußert nun einen schlimmen Verdacht: Gab es infolge eines Champions-League-Spiels 41 Corona-Tote?

Update vom 23. Mai, 21.45 Uhr: In China trat das Coronavirus* erstmals in epidemischer Art in der Bevölkerung auf. Nun soll erstmals seit Januar keine neue Infektion mit dem Virus registriert worden sein. Die Nachricht wurde am zweiten Tag des chinesischen Volkskongresses gemeldet. Zuvor hatte Regierungschef Li Keqiang die „wichtige strategische Errungenschaften in unserer Antwort auf Covid-19“ erläutert, jedoch stehe das Land künftig vor „enormen Herausforderungen“.

Die Zahl der Todesfälle in Folge der Coronavirus-Infektion gibt der autoritäre Staat mit 4636 an. Die Zahl liegt deutlich unter den Todeszahlen vieler Länder mit einem Bruchteil der Bevölkerung Chinas. Rund 1,4 Milliarden Menschen leben in der Volksrepublik, weshalb die Skepsis gegenüber den Angaben der chinesischen Behörden steigt. Darum formulierte besonders die USA Vorwürfe in Richtung Peking, wonach das Ausmaß der Pandemie anfangs vertuscht und verzerrt wurde. So soll die Ausbreitung der Krankheit erst möglich gewesen sein. Das Virus wurde in der chinesischen Stadt Wuhan erstmals festgestellt. 

Coronavirus weltweit: Russland und Brasilien mit jeweils weit über 300.000 Infektionen

Update vom 23. Mai, 18.10 Uhr: Hinter den schwer von der Corona-Krise betroffenen Vereinigten Staaten verzeichnen zwei große Länder einen parallelen Anstieg von Neuinfektionen mit dem Virus. In Russland stieg die Zahl der Fälle um mehr als 9400, nachdem in den Tagen zuvor stets weniger als 9000 gemessen wurden. Nachweislich haben sich mehr als 335.882 Personen in Russland angesteckt. Allerdings sind die Todeszahlen gering - 3388 Patienten starben mit dem Virus.

Coronavirus weltweit: Brasilien verzeichnet vierstellige tägliche Todeszahl

Ähnlich hoch liegt die Zahl der Corona-Infektionen in Brasilien. Hier wurden bislang 330.890 infizierten Personen festgestellt, die Zahl der Todesfälle ist jedoch wesentlich höher als die in Russland. 21.048 Personen verstarben an den Folgen der Infektion. Innerhalb von 24 Stunden starben von Freitag auf Samstag mehr als tausend Patienten. 20.803 Neuinfektionen wurden zudem registriert. Kurzzeitig rangierte Brasilien bei den absoluten Infektionszahlen erstmals auf dem zweiten Platz hinter den USA, die 1,6 Millionen Corona-Infektionen meldeten.

In Brasilien sterben anders als in vielen europäischen Ländern nicht nur vorwiegend ältere Menschen nach einer Infektion. Aus Geldmangel sind viele junge Leute in Brasilien dazu gezwungen, trotz Ansteckungsgefahr zu arbeiten, wobei sich viele infizieren. Die Bevölkerung Brasiliens ist im Schnitt recht jung, weshalb die Zahl der Todesopfer unter 60 höher sei. Das meinte Mauro Sanchez, Epidemiologe der Universität Brasilia. „Das Perverse“ sei aus seiner Sicht, „dass sich viele Menschen dem Virus aussetzen, weil sie keine andere Wahl haben.“

Neben dem schlimmen Ausmaß der Corona-Pandemie hat Brasilien auch mit Korruption auf höchster politischer Ebene zu kämpfen. Ein Video enthüllt Unglaubliches über Staatschef Jair Bolsonaro.

Coronavirus weltweit: Pandemie nimmt in Afrika laut WHO „anderen Verlauf“

Update vom 23. Mai, 08.36 Uhr: In Afrika, für das man zu Beginn der Pandemie eine dramatische Covid-19-Situation prognostiziert hatte, überstieg die Zahl der gemeldeten Infektionen erstmals die 100.000. Nach WHO-Angaben sind mit 20.000 registrierten Infektionen die meisten Fälle in Südafrika gemeldet. 

Die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, sagte in einer Stellungnahme am Freitag, dass „die Coronapandemie auf dem Kontinent einen anderen Verlauf als anderswo auf der Welt“ nimmt. Während Europa bei einem Stand von 100.000 Infektionen bereits 4500 Tote gemeldet hatte, verstarben in Afrika bisher 3900 Menschen. 

WHO-Experten führen die positiven Meldungen teils auf früh eingeführte Ausgangsbeschränkungen, teils auf die jüngere Altersstruktur der Bevölkerung zurück. Dennoch seien die Gesundheitssysteme für einen eventuellen stärkeren Anstieg nicht gut genug gerüstet. 

Coronavirus weltweit: Innovative Tests und Behandlungen aus Afrika werden international zu stark übersehen

Der britische Guardian hatte bereits kritisiert, dass international übersehen wird, dass auf dem Kontinent innovative Lösungen für die Coronapandemie gefunden wurden, die auch wegweisend für andere Länder sein könnten. So wird in Senegal ein kostengünstiger Schnelltest entwickelt sowie infizierte Mitglieder aus größeren Haushalten konsequent in Krankenhäusern isoliert. In Ghana konnte die Todesrate demnach ebenso vergleichsweise niedrig gehalten werden, unter anderem weil Tests in größeren Pools durchgeführt werden und einzelne Personen nur bei einem positiven Befund aus dem größeren Pool nachgetestet werden. Außerdem setzen viele Länder auf einen in Madagaskar entwickelten Kräutertee, dessen Wirkstoffe auch von einem deutschen Professor untersucht und als „sehr interessant“ eingestuft würden.

Coronavirus - Ruanda: In der Hauptstadt Kigali kommen Roboter in der Behandlung zum Einsatz
Coronavirus - Ruanda: In der Hauptstadt Kigali kommen Roboter in der Behandlung zum Einsatz © dpa / Cyril Ndegeya

In Ruandas Hauptstadt Kigali wird unterdessen getestet, wie Roboter in der Behandlung von schwer an Covid-19 erkrankten Menschen zu Einsatz kommen können.

Coronavirus weltweit: Südamerika ist laut WHO zum „Epizentrum der Krankheit“ geworden

Update vom 22. Mai, 22.25 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet die rasant ansteigende Zahl der Coronavirus*-Infektionen weltweit in Sorge. Südamerika jedoch sei „zum neuen Epizentrum der Krankheit geworden“, meinte der WHO-Experte Michael Ryan am Freitag in Genf. Laut Ryan herrsche „große Besorgnis um diese Länder, aber Brasilien ist derzeit eindeutig am stärksten betroffen“.

Für weltweite Medikamentenforschungen liefert jetzt eine internationale Studie neue Erkenntnisse: Erstmals konnten komplexe Zusammenhänge bei schweren Covid-19-Entwicklungen entschlüsselt werden.

Coronavirus weltweit: Zahl der Covid-19-Toten überschreitet traurige Schwelle in Brasilien

Während Nachbarländer wie Kolumbien einen strengen Lockdown durchführen, entwickelte sich Brasilien zu einem der zentralen Krisenherde der Pandemie*. Das größte und bevölkerungsreichste Land des Kontinents verzeichnet bislang 310.000 Corona-Infektionen und stellt somit der dritthöchsten Wert im weltweiten Vergleich. Bisher starben bereits 20.000 Covid-19-Patienten* an  den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Experten gehen jedoch von einer höheren Dunkelziffer aus, da die Testkapazitäten mangelhaft sind.

Auf dem gesamten Kontinent wurden bisher über 617.000 Infektionen mit dem neuartigen Virus festgestellt, mehr als 34.000 Personen verstarben. Nach Brasilien ist Peru mit 108.000 Infektionen und etwa 3100 Toten am zweitstärksten betroffen. 

Coronavirus weltweit: Präsident Jair Bolsonaro und seine vermeidbare Mega-Krise

Erstmeldung:

Brasilia - Was Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro immer wieder als „kleine Grippe“ verharmloste, entwickelt sich dort nun mehr und mehr zur Katastrophe. Die aktuellen Zahlen der Johns-Hopkins-University* sprechen Bände: Brasilien entwickelt sich immer weiter in Richtung Corona-Hotspot.

Coronavirus weltweit: Zahl der Covid-19-Toten überschreitet traurige Schwelle in Brasilien

Mit 310.087 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, liegt Brasilien weltweit nur noch hinter den USA (1.577.758 Infizierte) und Russland (326.448 Infizierte). Darüber informiert die Johns-Hopkins-University.

Wie das brasilianische Gesundheitsministerium außerdem mitteilte, stieg die Zahl der Covid-19-Todesfälle erneut rasant an und überschritt die traurige Schwelle von 20.000 Toten. Insgesamt waren 1188 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden, was einen neuen Rekord in diesem Zeitraum darstellte. 

Dutzende Massengräber werden in Brasilien als Beerdigungsstätte genutzt.

Mehr als 20.000 Covid-19-Tote hat Brasilien zu beklagen.
Mehr als 20.000 Covid-19-Tote hat Brasilien zu beklagen. © dpa / Lucas Silva

Coronavirus: Brasilien empfiehlt umstrittenes Malaria-Medikament

Indes hat das brasilianische Gesundheitsministerium das umstrittene Malaria-Medikament Hydroxychloroquin zur Behandlung von Corona-Infizierten empfohlen. In einem am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Leitfaden für Ärzte hieß es, dass das Mittel auch Menschen mit nur leichten Corona-Symptomen* verabreicht werden könne. 

Zuletzt hatte Gesundheitsminister Nelson Teich um seine Entlassung gebeten, nachdem er sich mit dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro wegen des Einsatzes des umstrittenen Medikaments überworfen hatte.

Coronavirus: Drastische Nebenwirkungen des Medikaments

Ursprünglich wird Hydroxychloroquin zur Behandlung von Malaria und bestimmten Autoimmunkrankheiten eingesetzt. Inwiefern und ob sich das Medikament* überhaupt zur Behandlung von Coronavirus-Patienten eignet, ist abschließend jedoch noch gar nicht geklärt. Die Einnahme des Medikaments kann jedoch zu Nebenwirkungen wie beispielsweise einem erhöhten Risiko für Herzrhythmus-Störungen führen. 

Dennoch versprechen sich einige zur Eindämmung des Coronavirus viel von dem Medikament. Darunter befindet sich beispielsweise US-Präsident Donald Trump, der Hydroxychloroquin als „Geschenk Gottes“ anpries und es eigenen Angaben zufolge sogar als Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus* einnehmen soll.

Indes wird weltweit mit Hochdruck nach einem Impfstoff* gegen das Coronavirus geforscht - und auch an Medikamenten, nun scheint es klarere Tendenzen zu geben.

Trotz des bislang erfolgreichen Corona-Kampfes in Deutschland äußert der Virologe Christian Drosten eine Befürchtung. Unterschiedliche Medien und auch der BND kommen zu dem Schluss, dass China zu Beginn der Corona-Pandemie wichtige Informationen zurückgehalten hat. Für etwaige Pandemien in der Zukunft schlagen Angela Merkel, Emmanuel Macron und vier weitere Regierungschefs Alarm.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

mbr

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