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Corona in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Zahlen - Experten befürchten mehr Zwischenfälle in Badesaison

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In Deutschland wird gelockert und das Impf-Tempo nimmt weiter an Fahrt auf. Der Lehrerverband mahnt zu Aufhol-Unterricht an deutschen Schulen. Der News-Ticker.

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Das eigentliche Veröffentlichungsdatum lautet: 15.05.2021.

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Update vom 15. Mai, 15.12 Uhr: Etwa die Hälfte aller Schulstunden ist seit Beginn der Pandemie für Schüler bundesweit ausgefallen. Angaben des Deutschen Lehrerverbands zufolge, entfielen seit März 2020 durchschnittlich zwischen 350 und 800 Stunden Präsenzunterricht für jeden Schüler. „Das ist im Schnitt wohl ein halbes Schuljahr,“ betonte der Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger am Samstag gegenüber der Bild-Zeitung. 

Manche Regionen seien sogar noch stärker betroffen. In Hamburg hätten die weitgehenden Schulschließungen rund 540.000 Schulstunden gekostet, berichtet die Bild mit Berufung auf die zuständige Schulbehörde weiter. Homeschooling und Distanzunterricht seien in diesen Zahlen nicht eingerechnet. Jeder Hamburger Mittelstufen-Schüler habe demnach im Durchschnitt 900 Schulstunden verpasst. Eine beachtliche Zahl.

Corona in Deutschland: Lehrerverband fordert zusätzliche Aufhol-Angebote für Schüler

Um das wieder wett zu machen, brauche es „differenzierte Lösungen, begleitende Zusatzangebote am Nachmittag im nächsten Schuljahr, aber auch Angebote am Wochenende und in den Ferien,” so Meidinger. Das müsse allerdings für die Schüler verpflichtend sein, um auch wirklich wahrgenommen zu werden.

Zugleich warnte Meidinger, noch wisse „niemand, woher angesichts des Lehrermangels die zusätzlichen Kräfte für die Lernförderung herkommen sollen. Ohne Lehramtsstudierende und Lehrkräfte, die schon in Rente oder Pension sind, wird es nicht gehen.“

Update vom 15. Mai, 13.57 Uhr: Die Corona-Zahlen sinken in der gesamten Bundesrepublik. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Samstag bundesweit bei 87. Die Corona-Infektionslage scheint sich langsam zu entspannen. Langersehnte Lockerungen werden möglich.

Corona in Deutschland: Über 30 Millionen Deutsche wurden einmal geimpft

Gleichzeitig steigt auch die Zahl der Geimpften in ganz Deutschland weiter an. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Samstag mitteilte, haben inzwischen knapp 30,4 Millionen Menschen ihre erste Corona-Impfung erhalten. Damit seien rund 37 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Spahn zufolge, werde man sich jetzt auf die Zweitimpfungen konzentrieren. Auf Twitter kündigt der CDU-Politiker an: „Bis Anfang Juni wird der relative Anteil der wichtigen Zweitimpfungen an den täglichen Impfungen hoch sein, ab dann steigt der Anteil der Erstimpfungen wieder.“

Sollten mit der steigenden Zahl an Geimpften auch die Freiheiten für ebendiese steigen? Die Mehrheit der Deutschen hat eine klare Meinung zur Aufhebung der Corona-Regeln für vollständig Geimpfte und Genesene. Das zeigt die Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts.

Corona in Deutschland: Experten befürchten mehr Zwischenfälle in Badesaison

Update vom 15. Mai, 11.27 Uhr: „Viele unterschätzen, wie viel Fitness verloren gegangen ist“: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) blickt nicht ohne Sorge auf die beginnende Badesaison. „Wir befürchten für die Sommersaison 2021 deutlich mehr Probleme und Zwischenfälle am und im Wasser als bereits in der Saison 2020“, sagte DLRG-Pressesprecher Achim Wiese der dpa.

Viele Menschen seien lange zu Hause gewesen und hätten sich über einen langen Zeitraum nicht regelmäßig und ausreichend bewegt. Weil Schwimmbäder geschlossen waren, rechnet die DLRG mit mehr Kindern, die nicht schwimmen können, und auch mit erhöhten Ertrinkungszahlen speziell in den Sommermonaten.

Mitte Mai startet an Nord- und Ostsee die offizielle Badesaison. Rettungsschwimmer beziehen dann ihre Posten. Hinzu kommen Hunderte bewachte Badestellen an Binnengewässern. An anderen bewachten Stränden etwa ist die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz.

 Zahlreiche leere Strandkörbe stehen bei trübem Wetter am Weststrand der Insel Norderney.
Rettungsschwimmer fürchten coronabedingt in der Badesaison mehr Vorfälle. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Corona in Deutschland: RKI registriert 7894 Neuinfektionen und 177 weitere Todesfälle

Update vom 15. Mai, 8.58 Uhr: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter zurückgegangen und liegt nun den zweiten Tag in Folge unter hundert. Wie das RKI am Samstagmorgen mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen landesweit 87,3 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Am Freitag hatte der Inzidenzwert bei 96,5 gelegen, am Donnerstag bei 103,6 und am Samstag vergangener Woche bei 121,5.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 7.894 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sind fast 8000 weniger als vor einer Woche. Am Samstag wurden zudem 177 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger verzeichnet. Damit liegt die Zahl der Corona-Toten in Deutschland mittlerweile bei 86.025.

Deutschland feiert Impf-Rekordtag - und erklärt Großbritannien wieder zum Risikogebiet

Update vom 14. Mai, 18.25 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat Großbritannien wieder als Risikogebiet eingestuft. Hintergrund ist „das zumindest eingeschränkte Vorkommen“ der zuerst in Indien nachgewiesenen Mutante B.1.617.2 im Königreich. Diese sei von der Weltgesundheitsorganisation „mittlerweile als besorgniserregend eingestuft“ worden. Genauso behandelt wie Großbritannien wird auch Nordirland sowie die Isle of Man, alle Kanalinseln und britischen Überseegebiete.

Derweil wurde Nepal zum Virusvariantengebiet erklärt, die Kanarischen Inseln werden gar nicht mehr als Risikogebiet eingestuft. Vom Hochinzidenzgebiet zum Risikogebiet heruntergesetzt wurden Bosnien-Herzegowina, Estland, Jordanien, der Kosovo, der Libanon, Nordmazedonien, die Palästinensischen Gebiete, Serbien, Sri Lanka und die Ukraine. Bei der Einreise nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet kann mit einem negativen Test die Quarantänepflicht umgangen werden.

Update vom 14. Mai, 16.20 Uhr: Sachsen hat angekündigt, die Impfpriorisierung mit allen zugelassenen Impfstoffen in Arztpraxen ab dem 24. Mai aufzuheben. Damit können Ärzte ohne Bindung an die Impfverordnung frei entscheiden, welche Patienten sie zuerst impfen, teilte das sächsische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Impfpriorisierung werde in den Impfzentren und bei den mobilen Teams jedoch beibehalten.

„Mit unserer Entscheidung wollen wir die Arztpraxen so weit wie möglich bei Organisation und Terminvergabe entlasten, damit sie mit größtmöglicher Flexibilität Impfungen vornehmen können“, erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Ärzte könnten sehr gut einschätzen, wer bevorzugt geimpft werden sollte. Köpping bat um Geduld, da noch nicht genug Impfstoff für alle zur Verfügung stehe.

Um die Impfungen in den Praxen zu beschleunigen rief das Ministerium dazu auf, nicht unbedingt notwendige Arztbesuche bis zu den Sommerferien zu vermeiden und Behandlungen zu verschieben. Dazu zählten insbesondere Routine-Kontrolluntersuchungen oder Besprechungen von Laborbefunden. Notfälle oder dringende Behandlungen würden weiterhin versorgt.

Auch andere Bundesländer hatten die Priorisierung in Arztpraxen für alle Impfstoffe bereits aufgehoben. In Baden-Württemberg und Berlin fällt sie ab Montag weg. Bayern plant eine Aufhebung im Laufe der nächsten Woche.

Corona in Deutschland: Frau hustet Polizisten an - Gericht verurteilt sie zu hoher Geldstrafe

Update vom 14. Mai, 15.50 Uhr: Nachdem sie bei einer Corona-Abstandskontrolle am Frankfurter Mainufer Polizisten absichtlich angehustet hat, ist eine Frau zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Frankfurt entschied am Freitag, dass die 30-Jährige insgesamt 1440 Euro zahlen muss. Das Gericht ging von einem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte aus und erließ einen entsprechenden Strafbefehl, nachdem lediglich der Verteidiger der Angeklagten erschienen war.

Die Kontrolle war von den Beamten im April vergangenen Jahres vorgenommen worden. Damals hatten sich vor allem junge Leute am Mainufer zusammengefunden. Ein Polizist wurde bei dem Anhusten der Frau auch von Speichelpartikeln getroffen. Laut Gericht kann in Pandemie-Zeiten auch ein einfaches, aber bewusstes Anhusten eine Tätlichkeit im strafrechtlichen Sinne darstellen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Corona in Deutschland: Impfung bietet keinen vollständigen Schutz - Hunderte Menschen sterben trotzdem

Update vom 14. Mai, 13.35 Uhr: Impfungen und die Einhaltung der bestehenden Corona-Regeln sollen eine weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie verhindern. Doch auch eine Corona-Impfung bietet keinen 100 prozentigen Schutz vor einer Infektion. Nachdem bereits in den vergangenen Wochen in einigen Fällen eine Infektion nach einer vollständigen Impfung registriert wurde, liegen nun offizielle Zahlen vor.

In Deutschland wurden bisher rund 13.000 vollständig Geimpfte noch positiv auf das Coronavirus getestet. Das entspricht
bei insgesamt mehr als acht Millionen Zweitimpfungen etwa 0,16 Prozent. Es sei aber nicht klar, ob die Erkrankung bei vollem
Impfschutz, also mehr als 14 Tage nach der zweiten Impfung, auftrat oder in den Tagen davor, erklärte das Gesundheitsministerium am Freitag.

Nach der ersten Impfung wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums rund 44.000 Covid-19-Fälle gemeldet. Das entspricht bei mehr als 28,5 Millionen Erstgeimpften etwa 0,15 Prozent. Doch auch wenn Experten davon ausgehen, dass eine vollständige Impfung in vielen Fällen vor einem schweren Verlauf schützt, wurden bislang auch Corona-Todesfälle nach der Impfung registriert. 662 zweifach Geimpfte und rund 2000 einfach Geimpfte starben nach offiziellen Angaben.

Corona in Deutschland: Berlin mit weiteren Öffnungsschritten ab Pfingsten

Update vom 14. Mai, 13 Uhr: Viele Berlinerinnen und Berliner haben schon lange darauf gewartet, dass Cafés und Restaurants zumindest im Freien wieder Gäste bedienen dürfen. Am Dienstag hatte der Senat entsprechende Lockerungen für die Außengastronomie in Aussicht gestellt, am Freitag hat er sie nun nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschlossen - für die Zeit ab Freitag vor Pfingsten (21.5.).

Voraussetzung ist neben einem vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie obligatorischen Hygienekonzept, dass die
Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin weiter stabil unter 100 liegt. Dann greift die Bundes-Notbremse nicht mehr, die solche Lockerungen bisher verbietet. Gäste müssen außerdem einen negativen Corona-Test nachweisen oder vollständigen Impfschutz haben. In den Innenräumen dürfen Gaststätten weiterhin keine Gäste bewirten. Für die Hotels in der Hauptstadt sind noch keine Öffnungsschritte geplant.

Am Freitag lag der Inzidenzwert in der Hauptstadt nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 71,5, am Donnerstag bei 83,4 und zuletzt am Montag noch oberhalb der 100er-Marke.

Corona in Deutschland: Impfkampagne nimmt an Fahrt auf - neuer Rekord verzeichnet

Update vom 14. Mai, 11.15 Uhr: Die so lang ersehnte Impfkampagne hatte in Deutschland zunächst eher für negative Schlagzeilen gesorgt. Langsames Impf-Tempo, Verunsicherung nach ersten kritischen Nebenwirkungen nach einer Verabreichung der Wirkstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Und schlussendlich die Tatsache, dass sich auch einige Personen nach einer Impfung gegen das Coronavirus trotzdem noch infiziert hatten. Doch nun könnte alles ganz schnell gehen, denn am Mittwoch wurden in Deutschland so viele Personen wie noch nie gegen das tückische Virus geimpft.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag wurden am Mittwoch, 12. Mai, 1.353.453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408.260. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mitteilte, wurden damit an beiden Tagen zusammen fast zwei Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft. Damit kommt Deutschland, laut Angaben des RKI, offiziell auf 35,9 Prozent der Menschen, die mindestens eine Erstimpfung erhalten haben. 10,6 Prozent haben bereits eine zweite Dosis erhalten und verfügen somit über vollen Impfschutz.

Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

Wie „Our world in data“ berichtet, soll Deutschland nicht nur einige Plätze in der Impfstatistik gewonnen, sondern sich mittlerweile auch selbst an die Impf-Spitze herangearbeitet haben. Demnach liege Deutschland mittlerweile vor Ländern wie Spanien, Italien und Frankreich. An der Spitze unangefochten stagniert jedoch Israel, dicht gefolgt vom Vereinigten Königreich. Wie EU-Gesundheitspolitiker Peter Liese gegenüber der Bild betont, könnte Deutschland gar auf dem „Weg zum Impfweltmeister“, sein.

Corona: Besorgniserregende indische Mutation auch in Deutschland angekommen

Update vom 14. Mai, 9.20 Uhr: Durch die Entdeckung diverser Mutationen hat die Corona-Pandemie noch einmal an Fahrt aufgenommen, vor allen die britische Mutante sorgte innerhalb der zweiten und dritten Welle im Winter für rasant ansteigende Fallzahlen. Nun wächst auch der Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante. Die neu als besorgniserregend eingestufte Mutante B.1.617 sei bisher nur in wenigen Proben nachgewiesen, „aber ihr Anteil stieg in den letzten Wochen stetig
an“, heißt es in einem RKI-Bericht vom Mittwochabend.

Ihr Anteil an den untersuchten Proben beträgt demnach weniger als zwei Prozent (Untervariante B.1617.1: 0,6 Prozent; B.1617.2: 0,9 Prozent). Das RKI betont, dass die absoluten Zahlen der Nachweise in der Woche vom 26. April bis 2. Mai lediglich im zweistelligen Bereich lägen: bei gut 30. Gleichzeitig betont das RKI, dass keine Abschwächung der in Großbritannien entdeckten und deutlich ansteckenderen Variante, verzeichnet worden sei. Diese macht wie schon in den Vorwochen mehr als 90 Prozent der untersuchten Proben aus.

Die ebenfalls als besorgniserregend eingestuften Varianten B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) spielen weiter eine untergeordnete
Rolle: Laut RKI lag ihr Anteil in den vergangenen Wochen konstant bei 0 bis 1 Prozent beziehungsweise bei 0 bis 0,3 Prozent. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der Proben auf Varianten untersucht.

Corona in Deutschland: Indische Variante wird als besorgniserregend eingestuft

Im Gegensatz zur südafrikanischen und brasilianischen Mutation wird die indische Variante seit kurzem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft. Das RKI schreibt: Die Einstufung solcher Varianten erlaube eine verstärkte Überwachung, „beispielsweise durch gezielte PCR-Untersuchung und Gesamtgenomsequenzierung im Rahmen der
Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV)“.

Die indische Variante zeichnet sich laut RKI durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden. Erste Daten aus Laborexperimenten deuteten jedoch darauf hin, dass die Wirksamkeit von Impfstoffen „nicht substanziell beeinträchtigt“ sei, heißt es. Zudem gebe es Hinweise auf eine erhöhte Übertragbarkeit.

In Indien selbst wütet nicht nur die Corona-Pandemie, zeitgleich zerfrisst ein schwarzer Pilz die Körper von Corona-Patienten.

Corona in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Infektionszahlen

Update vom 14. Mai, 06.40 Uhr: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts fiel die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz erstmals seit dem 20. März unter 100, der Wert lag am Freitagvormittag bei 96,5. Die Entwicklung der Zahl ist alles andere als ein Zufall, noch am Vortag lag diese bei 103,6, am Freitag zuvor lag der Wert bei 125,7. Zudem wurden binnen eines Tages 11.336 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, vor einer Woche lag dieser Wert bei 18.485 Neuansteckungen.

Auch die Todeszahlen liegen deutlich unter dem Vergleichswert von vor sieben Tagen, binnen 24 Stunden wurden 190 weitere Todesfälle verzeichnet, während vor einer Woche noch 284 Personen an oder mit dem Virus starben. Der Bundesweite Sieben-Tage-Reproduktionswert lag am Donnerstagabend bei 0,87. Liegt dieser für längere Zeit unter 1, nimmt das Infektionsgeschehen ab; liegt er länger darüber, steigen die Zahlen.

Update vom 13. Mai, 14.02 Uhr: „Ich möchte, dass es nun eine Veränderung für uns alle gibt, nicht nur für Geimpfte und Genesene“, sagt Justizministerin Christine Lambrecht dem Handelsblatt. „Wir müssen alle Schritt für Schritt wieder die Möglichkeit bekommen, unsere Grundrechte wieder vollständig auszuüben.“

Es sei „eine Frage von Wochen“, bis wesentliche Einschränkungen bundesweit aufgehoben werden können, so die SPD-Politikerin - „teilweise auch nur von Tagen, aber ganz bestimmt nicht mehr von einem halben Jahr“. Eine vorschnelle Öffnung der Innengastronomie sowie des Hotelgewerbes sieht Lambrecht aber dennoch kritisch. Auch wenn nur geimpfte Betriebe geimpfte Gäste empfangen.

Zu wenig Impfstoff: Etliche Termine müssen verschoben werden - Ärzte sind sauer

Update vom 13. Mai, 13.35 Uhr: Nicht einmal zwei Wochen nachdem sich Bund und Länder auf die Aufhebung der Impf-Priorisierung bei Astrazeneca geeinigt haben, wird der Impfstoff bei den Hausärzten schon knapp. Er wird offenbar so stark nachgefragt, dass er in vielen Praxen bereits zur Neige geht. Das berichtet der Apothekerverband Nordrhein. Die bereitgestellten Mengen würden nicht mehr ausreichen, sagt dessen Vorsitzender Thomas Preis der Rheinischen Post.

Der Großhandel habe die Bestellungen der Ärzte um teils 80 Prozent reduzieren müssen. „Viele Ärzte sind verärgert, denn bereits bestehende Impftermine müssen nun storniert werden“, so Preis.

Wieso ist Astrazeneca bei jungen Menschen so beliebt? „Die Verkürzung der Impfabstände auf vier Wochen macht den Impfstoff für junge Menschen attraktiv. Sie wollen bei den anstehenden Lockerungen durch einen kompletten Impfschutz gut vorbereitet sein“, vermutet der Apotheker. Mahnt aber: „Medizinisch gesehen wäre es besser, sich erst nach zwölf Wochen die Zweitimpfung geben zu lassen.“

Corona in Deutschland: Polizei warnt vor nächstem Problem - „besteht schon heute“

Update vom 13. Mai, 9.08 Uhr: „Das Problem besteht schon heute und wird eine ganze Weile aktuell bleiben, da mit einer vollständigen Impfung entweder eine Befreiung von Grundrechtseinschränkungen oder perspektivisch zunehmend auch ein Ein- oder Ausreisevorteil verbunden sein werden“, stellt Sebastian Fidler, Vorsitzender des Bunds Deutscher Kriminalbeamter, im Handelsblatt (Donnerstagsausgabe) fest.

Er warnt vor gefälschten Impfpässen und geht davon aus, dass sich viele Menschen damit den Quarantänepflichten zu entziehen versuchen werden. Die Politik habe es versäumt, die Problematik frühzeitig anzugehen: „Ich halte das Problem mit gefälschten Impfpässen für ein typisches Beispiel für ein sicher prognostizierbares neues Phänomen.“

Und für die Beamten wird es in der Realität jetzt schwierig. „Impfpässe oder andere Impfbescheinigungen sind alles andere als fälschungssicher“, klagt Polizeigewerkschafts-Chef Rainer Wendt in der Osnabrücker Zeitung, „für die Polizei ist eine Fälschung auf dem Papier äußerst schwer zu erkennen, wenn sie nicht allzu plump ist.“ Deshalb fordert Wendt Zugriff auf die Impf-Datenbanken für die Polizei. Bislang verwaltet das Robert-Koch-Institut diese Daten vollständig anonymisiert.

Corona in Deutschland: Aktuelle Zahlen - Inzidenz weiter rückläufig

Update vom 13. Mai, 7.14 Uhr: Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 17.419 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.485 Corona-Neuansteckungen gelegen.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 103,6 (Vortag: 107,8; Vorwoche: 125,7). Binnen 24 Stunden wurden außerdem 278 neue Todesfälle verzeichnet, vor einer Woche waren es 284 Tote.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,82 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Corona in Deutschland: Schon am Wochenende - Erstes Bundesland will Innengastro öffnen

Erstmeldung vom 12. Mai: Stuttgart - Die Corona-Situation in Deutschland scheint sich zu entspannen. Auch am Mittwoch (12. Mai) wurde ein Rückgang der Infektionszahlen gemeldet. Das Robert Koch-Institut meldete 14.909 registrierte Corona-Neuinfektionen und damit rund 3100 weniger Ansteckungen als vergangenen Mittwoch. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist von 115,4 am Vortag auf 107,8 gesunken. Folglich wird in der Bundesrepublik immer mehr gelockert.

Corona in Deutschland: Baden-Württemberg will Innengastro öffnen

In einigen Bundesländern ist seit einigen Tagen - je nach Inzidenz - die Außengastronomie wieder geöffnet. Baden-Württemberg will nun einen Schritt weiter gehen und schon von Samstag an unter bestimmten Bedingungen die Corona-Regeln in der Gastronomie, im Tourismus und in der Freizeit lockern. Liegen die Corona-Zahlen in den Kreisen fünf Tage in Folge unter einer Inzidenz von 100, darf die Gastrobranche mit Hygieneauflagen und Testkonzepten wieder öffnen - und das nicht nur im Außenbereich, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfahren hat und auch echo24.de berichtet.

Damit beendet die grün-schwarze Regierung um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die sieben Monate lange Zwangspause für die Gaststätten. Im Südwesten liegen derzeit zwölf Kreise unter 100 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Am entspanntesten ist die Lage momentan im Main-Tauber-Kreis im Norden des Landes (49,8), am prekärsten im Zollernalbkreis (236,1).

Corona in Deutschland: Lockerungen in vielen Bundesländern angekündigt

Baden-Württemberg sei bei der Öffnung der Innengastronomie bundesweiter Vorreiter, hieß es. In Schleswig-Holstein sollen ab Montag Corona-Regeln gelockert werden, vor allem im Tourismus und der Gastronomie, bei Kontakten im Freien und in der Freizeit. In Mecklenburg-Vorpommern darf die Gastronomie von Pfingstsonntag (23. Mai) an wieder öffnen - außen und innen.

Gleichzeitig plant auch Hessen, Lockerungen auf den Plan zu bringen. Die hessische Landesregierung hat einen Stufenplan für weitere Corona-Öffnungsschritte beschlossen. Damit werde der Bevölkerung vor allem in Bereichen wie den Kindertagesstätten, den Schulen, dem Einzelhandel, dem Hotelgewerbe, der Gastronomie, der Kulturbranche und dem Sport wichtige Öffnungsperspektiven geben, betonte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Zuvor hatte auch Bayern weitreichende Lockerungen angekündigt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnte am Mittwoch auf der Bundespressekonferenz vor vorschnellen Öffnungsschritten. „Alles geht in die richtige Richtung“ meinte der CDU-Politiker, „aber wir haben aktuell Lockerungen bei Inzidenzen, wo andere Länder noch nicht lockern.“ In diesem Ticker halten wir Sie zu allen Informationen rund um die Corona-Lage in Deutschland auf dem Laufendem. (as)

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