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Experte mit düsterer Prognose: Großbritannien neuer Coronavirus-Hotspot in Europa - zweite und dritte Welle erwartet

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Die Corona-Krise in Großbritannien spitzt sich zu, die Zahlen erreichen einen Rekord. Der infizierte Premier Johnson hat die Intensivstation nun aber offenbar verlassen können.

News vom 12. April, 17.33 Uhr: Großbritannien vermeldet am Ostersonntag eine traurige Bilanz: Mehr als 10.000 Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. In unserem News-Ticker können Sie alle weiteren Entwicklungen zum Thema Coronavirus verfolgen. 

Update vom 12. April, 14.16 Uhr: Großbritannien könnte nach Einschätzung der Wellcome-Stiftung in der Bilanz das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land innerhalb Europas werden. Im Vereinigten Königreich werde die Todesrate möglicherweise die höchste sein, sagte der Direktor der Stiftung, Jeremy Farrar, am Sonntag dem britischen Sender BBC. Zweifellos müsse man aus der derzeitigen Lage Lehren ziehen, betonte er. Massentests könnten noch helfen, Zeit zu gewinnen, um das Gesundheitswesen aufzurüsten. 

Nach dem jetzigen Ausbruch rechnet der Experte, der auch die britische Regierung berät, mit einer zweiten und dritten Welle.

Großbritannien hat den Höhepunkt der Pandemie noch nicht erreicht. Es wird daher vermutet, dass die Ausgangsbeschränkungen verlängert werden. Im Land mangelt es vor allem an Tests, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert und marode.

Großbritannien meldet entsetzlichen Corona-Rekord 

News vom 11. April:

Update 20.03 Uhr: Queen Elizabeth II. hat sich in einer Osterbotschaft an das vom Coronavirus gebeutelte britische Volk gewandt. Die Audiobotschaft der Monarchin wurde auf dem Twitter-Account der Königsfamilie veröffentlicht. Darin betont die 93-Jährige: „Ostern ist nicht abgesagt, tatsächlich brauchen wir Ostern so sehr wie eh und je.“

Die Geschichte über die Auferstehung Christi vom Tod könne nun Hoffnung geben, so die Königin. „Wir wissen, dass uns das Coronavirus nicht bezwingen wird. So düster der Tod sein kann - vor allem für Trauernde - Licht und Leben sind größer.“ Sie wünsche allen, gleich welchen Glaubens und welcher Konfession ein gesegnetes Ostern, sagte die Queen.

Coronavirus in Großbritannien: Entsetzlicher Rekord - das Schlimmste soll nächste Woche erst noch kommen

Update vom 11. April, 15.30 Uhr: Weitere gute Nachrichten aus der Downing Street. Respektive von Boris Johnson. Der britische Premierminister hat nach Angaben der Regierung in London auch am Samstag „gute Fortschritte“ bei der Genesung von seiner Covid-19-Erkrankung gemacht. 

Wie die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, erhielt Johnson im Krankenhaus täglich Briefe und Baby-Ultraschallbilder von seiner schwangeren Verlobten Carrie Symonds, sowie Tausende Karten mit Genesungswünschen.

Er habe zudem einen Tablet-Computer, mit dem er sich Filme wie „Kevin - Allein zu Haus“ und „Herr der Ringe“ anschauen könne. Außerdem vertreibe er sich die Zeit mit Sudoku-Rätseln. Am Freitag hatte der Regierungssitz Downing Street mitgeteilt, Johnson könne mit Unterbrechungen schon wieder kleinere Strecken gehen.

Coronavirus/England: Neuer entsetzlicher Rekord - das Schlimmste kommt erst nächste Woche

Update 18.50 Uhr: Die Corona-Lage in Großbritannien spitzt sich weiter zu. Am Karfreitag meldete die Regierung, dass bis Donnerstagabend 980 Menschen verstarben. Ein neuer trauriger Rekord. Damit übertrifft Großbritannien sogar Italien (969) und Spanien (919) mit den meisten Toten innerhalb von 24 Stunden und stellt somit für Europa einen neuen Negativrekord auf. 

Glaubt man einer Prognose von US-Forschern steht dem Land aber noch viel Schlimmeres kurz bevor. Die Wissenschaftler rechnen für die kommende Woche mit rund 2900 Toten an einem Tag! Der Höhepunkt soll am 17. April erreicht werden. Bis zum August hätte das Land mit mehr als 60.000 Todesopfern zu rechnen. 

Coronavirus in Großbritannien: Krankenschwestern mussten Müllbeutel statt Schutzkleidung tragen - nun positiv getestet

Update vom 10. April, 14.28 Uhr: Berichten zu Folge sind drei britische Krankenschwestern, aus dem Northwick Park Hospital in Harrow positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Das vermeldete unter anderem der Daily Telegraph.

Das besonders tragische an dieser Meldung ist jedoch die Vorgeschichte. Die drei Krankenschwestern posteten vor wenigen Wochen ein Bild in den sozialen Netzwerken, auf dem sie mit Müllsäcken bekleidet in die Kamera lächeln. Da dem Krankenhaus nicht genügend Schutzkleidung zur Verfügung hatte, ergriffen die Krankenschwester Eigeninitiative und verwendeten aus Mangel an Alternativen Müllsäcke als Kleidung. 

Auch wenn nicht bekannt ist, ob sich die Krankenschwestern in dem Zeitraum mit Sars-CoV-2 infizierten, als sie keinen Zugang zu anständiger Schutzkleidung hatten, steht das Krankenhaus nun massiv in der Kritik.

Coronavirus in England: Vater von Boris Johnson glaubt nicht an schnelle Rückkehr des Premierministers

Update vom 10. April, 11.17 Uhr: Stanley Johnson, der Vater des britischen Premierministers Boris Johnson, glaubt nicht daran, dass sein Sohn schnell wieder in die Amtsgeschäfte zurückkehren kann „Er braucht Zeit. Ich kann nicht glauben, dass man das durchmachen kann und direkt wieder zurück in die Downing Street geht und die Zügel in die Hand nimmt, ohne eine Phase der Wiederanpassung“, so der 79-Jährige gegenüber BBC4.

Der an Covid-19 erkrankte Boris Johnson wurde am Donnerstagabend nach drei Tagen auf der Intensivstation wieder auf die normale Station verlegt. Im Moment wird der 55-jährige Premierminister von Außenminister Dominic Raab vertreten.

Coronavirus in Großbritannien: „Wir sind noch nicht am Ende“ - Neue Details zu Johnsons Zustand

Update vom 10. April, 8.34 Uhr: Während der britische Premierminister Boris Johnson am Donnerstag die Intensivstation wieder verlassen konnte, ist der Höhepunkt der

Corona-Epidemie in Großbritannien wohl noch nicht erreicht. "Wir sind noch nicht am Ende - wir müssen durchhalten", sagte Johnsons Stellvertreter Dominic Raab. Gerade am Oster-Wochenende fordert die britische Regierung die Bürger besonders  dazu auf, zu Hause zu bleiben und auf Verwandtenbesuche zu verzichten.

Darüber hinaus gibt es Befürchtungen, wonach es noch länger dauern könnte, bis Johnson zum Tagesgeschäft zurückkehren wird. „Ich denke, es ist wichtig, dass er sich auf seine Genesung konzentriert“, zitiert Sky News Außenminister Raab. Der Premierminister befände sich noch in der frühen Phase der Genesung, weswegen es noch bis zu einem Monat dauern könnte, ehe Johnson wieder zur Arbeit geht. 

Genesungswünsche für den Premierminister kamen auch aus den USA. „Großartige Neuigkeiten: Premierminister Boris Johnson wurde von der Intensivstation entlassen. Gute Besserung Boris“, schrieb US-Präsident Donald Trump via Twitter.

Premierminister Boris Johnsons nicht mehr auf Intensivstation - Hat er den Coronavirus besiegt?

Update, 20.31 Uhr: Nachdem aus Regierungskreisen am Donnerstag wiederholt berichtet wurde, dass sich der Gesundheitszustand des mit Covid-19 infizierten Premierministers Boris Johnson verbessert habe, hat der britische Regierungschef nun die Intensivstation verlassen können. Er sei auf eine normale Station verlegt worden, teilte eine Regierungssprecherin am Donnerstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Weiter hieß es, Johnson sei „extrem guter Dinge“ und nun in einer frühen Phase seiner Genesung. Er werde aber weiterhin genau beobachtet.

Update, 20.09 Uhr: Erneut wurden am Donnerstag Informationen zum Gesundheitszustand des mit Covid-19 infizierten britischen Premierministers Boris Johnson bekannt. Sein Zustand „verbessert sich weiter“, sagte ein Sprecher des Regierungschefs in London. Unterdessen teilte Johnsons Stellvertreter, Außenminister Dominic Raab, bei einer Pressekonferenz in London mit, seit Samstag nicht mehr mit seinem Vorgesetzten gesprochen zu haben. „Ich glaube, es ist wichtig, ihm zu erlauben, sich auf seine Genesung zu konzentrieren, besonders solange er in Intensivbehandlung ist“, betonte der Außenminister. 

Derweil diskutierte das Kabinett ohne Johnson über eine Verlängerung der Eindämmungsmaßnahmen. Mehr als 60.000 Menschen haben sich landesweit mit Corona infiziert, mehr als 7000 Patienten starben infolge einer Covid-19-Erkrankung. Die am 23. März verhängten drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitskrise würden in Großbritannien am Montag auslaufen. „Sie sollten nicht erwarten, dass heute eine Entscheidung über die Beschränkungen getroffen wird“, sagte Kultusminister Oliver Dowden der BBC. Die Überprüfung werde wohl erst in der nächsten Woche stattfinden. Momentan konzentriere sich die Regierung darauf, sicherzustellen, dass die bereits eingeleiteten Schritte ordnungsgemäß durchgesetzt würden.   

Coronavirus in Großbritannien: Johnsons Gesundheitszustand scheint sich zu verbessern

Im Gegensatz dazu wurde die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Donnerstag deutlicher: Ihr zufolge werden die Ausgangsbeschränkungen wahrscheinlich „noch einige Wochen dauern“. Es gebe „keine Aussicht“, dass die Maßnahmen in den kommenden Tagen aufgehoben werden, teilte sie bei einer Pressekonferenz mit. Während die Regierung im Vereinigten Königreich wegen der Corona-Pandemie strikte Regeln erlassen hat, herrscht in der ecuadorianischen Metropole Guayaquil Chaos: Die Politiker sind dort offenbar völlig überfordert - und Corona-Tote liegen teils Tage auf der Straße.

Angesichts der drastischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Alltag der meisten Menschen in Großbritannien rücken die Veränderungen, die der Brexit mitbringt, fast in den Hintergrund. Doch nicht nur Großbritannien selbst ist von neuen Regelungen im Zuge des Brexits betroffen, sondern auch britische Überseeinseln. Eine trifft es besonders hart - doch das scheint die Regierung in London aktuell nicht zu interessieren. 

Update, 16.08 Uhr: Nach kurzer Prüfung und ohne eine Rechnung stellen zu wollen, reagiert die Bundeswehr auf einen Hilferuf aus Großbritannien und schickt 60 mobile Beatmungsgeräte. Man wolle so einen Beitrag zur Linderung der Krise leisten, so Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Zum Gesundheitszustand von Boris Johnson gab es am Nachmittag weitere Informationen: „Der Premierminister hatte eine gute Nacht und macht weiter Fortschritte in der Intensivbehandlung“, sagte ein Regierungssprecher. Britische Medien rechnen unterdessen damit, dass Wochen oder Monate vergehen können, bis Johnson seine Amtsgeschäfte wieder voll übernehmen kann. 

Update, 10.58 Uhr: Nach Boris Johnsons dritter Nacht auf der Intensivstation gibt es am Morgen erste Meldungen zu seinem Gesundheitszustand aus London: Kulturminister Oliver Dowden sagte dem Sender BBC, dass es Johnson einigermaßen gutzugehen scheine. 

Boris Johnson verbringt wegen Coronavirus vierte Nacht auf Intensivstation

Update vom 9. April, 6.38 Uhr: Großbritannien steht ein warmes Osterwochenende bevor. Temperaturen von bis zu 25 Grad werden erwartet. Boris Johnson wird seit fünf Tagen im Krankenhaus, seit vier Tagen davon auf der Intensivstation wegen Covid-19 behandelt. So ist es an seinem Vertreter Dominic Raab zu signalisieren, dass die strengen Maßnahmen über die nächste Woche hinaus bestehen bleiben. 

Angesichts des langen Osterwochenendes befürchten die Minister, dass eine Lockerung der strengen Maßnahmen sofort einen Effekt auf das Verhalten der Briten hätte. Laut den britischen Medien soll eine Kampagne „Zu Ostern zu Hause“ bleiben durchgeführt werden.

In Großbritannien sind 60.733 Coronavirus-Fälle nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität registriert. 7.097 Menschen starben im Zusammenhang mit der neuartigen Lungenkrankeit Covid-19 (Stand: 9. April, 7 Uhr).

Update vom 8. April, 21.42 Uhr: Erneut gibt es Nachrichten über den Gesundheitszustand von Großbritanniens Premierminister Boris Johnson, die aufatmen lassen: Der Gesundheitszustand des an Covid-19 erkrankten Politikers hat sich offenbar verbessert. Er befinde sich zwar immer noch auf der Intensivstation, könne sich aber „im Bett aufsetzen“ und mit den Pflegern reden, teilte Finanzminister Rishi Sunak auf einer Pressekonferenz am Mittwoch mit. 

Corona in Großbritannien: Johnson ins Krankenhaus eingeliefert - Queen spricht zu den Briten
Corona in Großbritannien: Johnson ins Krankenhaus eingeliefert - Queen spricht zu den Briten © dpa / Simon Dawson

Coronavirus in Großbritannien: Insgesamt mehr als 7000 Todesfälle infolge von Covid-19

Weniger Hoffnung macht unterdessen die Zahl der Corona-Todesfälle im Vereinigten Königreich. Sie stieg weiter dramatisch an. Bis Dienstagabend wurden in Großbritannien 938 Todesfälle verzeichnet, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Toten damit auf mehr als 7000.

Update, 17.29 Uhr: Nicht nur um ihren mit Corona infizierten Premierminister Boris Johnson machen sich die Briten aktuell sorgen, auch Busfahrer gelten dort mittlerweile als gefährdet. In der britischen Hauptstadt London sind 14 Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, darunter neun Busfahrer. 

Künftig sollen Passagiere in vielen Bussen nur noch durch die mittlere Tür einsteigen dürfen und nicht mehr vorn, teilten die Verkehrsbetriebe Transport for London am Mittwoch mit. Zunächst soll dieses Vorgehen einen Monat lang getestet werden. Zuvor hatten sich Fahrer beschwert, dass sie sich nicht ausreichend geschützt fühlten. 

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Fahrgäste in den Bussen um 85 Prozent gesunken. Lob und Anerkennung erhalten die Londoner Busfahrer von ihrem Bürgermeister. Sadiq Khan bezeichnete sie vor Kurzem als Helden.

Neuigkeiten zu Boris Johnsons Infektion mit Coronavirus

Update, 14.48 Uhr: „Der Premierminister ist klinisch stabil und die Behandlung schlägt an“, verkündete der Regierungssitz in der Downing Street in einer Mitteilung. Boris Johnson erhalte zwar eine Sauerstoffbehandlung, könne aber selbständig atmen, sei gut gelaunt und in der Lage, die für ihn wichtigen Kontakte zu pflegen. Er arbeite aus der Intensivstation aber nicht. Eine Verlegung auf die Intensivstation sei für Covid-19-Patienten nicht unüblich, so Experten in Großbritannien. Dennoch: „Die Entwicklung zeigt zweifellos, dass Boris Johnson sehr krank ist", sagte der Professor für medizinische Bildgebung vom University College in London, Derek Hill.

In London sind bereits 15 Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsunternehmen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben, darunter neun Busfahrer. Nach Beschwerden von Busfahrern, sie seien nicht ausreichend geschützt, dürfen Fahrgäste jetzt nur noch an den mittleren Türen einsteigen, nicht vorne.

Coronavirus in Großbritannien hat Folge für traditionelles Pferderennen in Ascot

Update, 12.40 Uhr: Das traditionsreiche Pferderennen in Ascot - ein Highlight Ende Juni in Großbritannien - wird dieses Jahr mit Sicherheit ohne Zuschauer stattfinden, gaben die Veranstalter jetzt bekannt. Ob „Royal Ascot“ ohne Zuschauer abgehalten werden kann, müsse zu gegebener Zeit von den Gesundheitsbehörden und der britischen Horse Racing Authority entschieden werden.

Update vom 8. April, 9.46 Uhr: „Die nächsten zwei Wochen werden entscheidend in Boris Johnsons Überlebenskampf“, schreibt die Times. Anders als viele Spekulationen in den letzten Tagen gelautet hatten, sei seine Infektion nicht auf das Händeschütteln mit Covid-19-Patienten in Krankenhäusern Anfang März zurückzuführen, sondern auf ein anderes Cobra-Cluster Mitte März - „so dumm das auch war“, schreibt die Times weiter. 

Unterdessen wächst die Sorge um die Handlungsfähigkeit der Regierung. The Guardian berichtet, dass Johnsons Vertreter, Dominic Raab, nicht über weitreichende Entscheidungsbefugnisse verfügt, sondern auf die Zustimmung des Parlaments angewiesen ist.

Update vom 8. April, 6.31 Uhr: Gibt es bereits Anlass zu Optimismus? Wie die englische Zeitung The Times berichtet, sei das hohe Fieber des mit dem Coronavirus infizierten Premierministers Boris Johnson merklich gesunken. Es gebe Anlass für Zuversicht, hieße es demnach aus Regierungskreisen.

Coronavirus bringt Boris Johnson ins Krankenhaus - Deutscher Politiker spottet und erntet Zorn

Update vom 7. April, 22.30 Uhr: Der wegen seiner Coronavirus-Infektion auf die Intensivstation verlegte britische Regierungschef Boris Johnson ist nach Angaben seines Sprechers weiter in stabiler Verfassung. "Der Gesundheitszustand des Premierministers ist stabil und er bleibt zur genauen Beobachtung auf der Intensivstation", erklärte sein Sprecher am Dienstagabend. Johnson sei "in guter Stimmung".

Update vom 7. April, 19.05 Uhr: Boris Johnson leidet unter einer offenbar schweren Covid-19-Erkrankung: Der britische Premier liegt derzeit auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses. Ungeachtet der bedrohlichen gesundheitlichen Dimension ist der Fall auch bitter, weil Johnson lange Zeit die Gefahren des Coronavirus kleingeredet hatte.

Ein Tweet des deutschen EU-Abgeordneten und Satirikers Martin Sonneborn (PARTEI) zum Thema sorgt nun für teils heftige Reaktionen - bis in die deutsche Spitzenpolitik hinein: Es geht offenbar einmal mehr um die Grenzen des Erlaubten für Satire. „Boris Johnson im Krankenhaus; British Humour. ZwinkerSmiley!“, schrieb Sonneborn am Montagnachmittag - also noch vor Bekanntwerden der Meldung über Johnsons Verlegung auf die Intensivstation.

Der FDP-Abgeordnete Konstantin Kuhle nannte Sonneborn daraufhin auf Twitter den „Xavier Naidoo der politischen Satire. Er war schon immer furchtbar“ - CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak unterstützte diese Haltung mit einem Like. 

Sonneborn verteidigte sich unterdessen: Johnson habe der Welt mehr Gewalt angetan als er selbst mit „einem kleinen Tweet“. Ein wenig Schadenfreude, wenn die Herdenimmunität des „dämlichen Leithammel als erstes erwische“ sollte gestattet sein. Der stellvertretende CSU-Generalsekretär Florian Hahn reagierte entsetzt. „Menschenverachtung unter dem Deckmantel der Satire“ warf er Sonneborn vor. 

Coronavirus: Premierminister auf der Intensivstation - Stellvertreter Raab glaubt an „Kämpfer“ Johnson 

Update vom 7. April, 18.39 Uhr: Wie schlimm steht es wirklich um Boris Johnson? Wie Großbritanniens Außenminister Dominic Raab nun erklärt, befinde sich Johnson in einem stabilen Zustand. Er werde jedoch auch weiterhin mit Sauerstoff versorgt. Auf der Intensivstation werde der Premier überwacht, er müsse bislang jedoch nicht an ein Beamtungsgerät angeschlossen werden. 

Wie britische Medien übereinstimmend berichten, erklärte Raab bei der täglichen Pressekonferenz, dass die Erkrankung des Premiers für das gesamte Kabinett ein Schock gewesen sei. In der Stellungnahme erklärte Raab: „Wenn ich etwas über diesen Premierminister weiß, dann, dass er ein Kämpfer ist.“ 

Coronavirus in Großbritannien: Boris Johnson auf Intensivstation - neue Mitteilung zu seinem Zustand

Update vom 7. April, 14.45 Uhr: Der Gesundheitszustand des britischen Premierministers Boris Johnson ist nach Regierungsangaben stabil. Ein Regierungssprecher hatte sich am Dienstag in London zum Zustand des Premiers geäußert. 

Der 55-Jährige musste bislang auch nicht an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Dem Regierungschef werde zwar Sauerstoff zugeführt, aber er „atmet selbstständig ohne jegliche Unterstützung“.

Coronavirus in Großbritannien: Sorge um Johnson groß -  Staatsminister Michael Gove in Selbstisolation

Update vom 7. April, 13.35 Uhr: Nun hat sich der britische Staatsminister Michael Gove in Selbstisolation begeben. Ein Familienmitglied leide unter milden Corona-Symptomen, teilte Gove am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Ich habe keine Symptome und arbeite normal weiter.“

Mehrere Mitglieder der Regierung sind bereits von der Pandemie betroffen. Premier Boris Johnson liegt noch immer auf der Intensivstation des Londonder St. Thomas‘ Hospital. Gesundheitsminister Matt Hancock und der medizinische Berater der Regierung, Chris Whitty, haben ihre Infektion bereits überstanden.

Update vom 7. April, 6.08 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson (55) ist am Montagabend um 19 Uhr (Ortszeit) auf die Intensivstation im Londoner St. Thomas‘ Hospital verlegt worden. Sein Zustand habe sich plötzlich derart verschlechtert. Johnson sei aber bei Bewusstsein, berichten britische Medien. Wie The Guardian berichtet, sei das eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Johnson würde Sauerstoff über eine nicht - invasive Maske erhalten - also nicht künstlich beatmet. Intensivbetten sind normalerweise für schwerkranke Covid-19-Patienten vorbehalten. Über den genauen Zustand des 55-Jährigen informierte Downing Street hingegen nicht.

Seine schwangere Verlobte Carrie Symonds hat sich, laut The Guardian, von den Symptomen des Coronavirus erholt und soll sehr besorgt über Johnsons Zustand sein.

Die Queen Elizabeth II. (93) wurde demnach über die Lage informiert.

Politiker aus aller Welt wünschten ihm noch in der Nacht eine schnelle Genesung (s.u.). US-Präsident Donald Trump zeigte sich bestürzt über die Nachrichten aus London. „Es war einfach so schockierend zu sehen“, sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. „Sie wissen, was das bedeutet, Intensivpflege ist eine große Sache in Bezug auf das, worüber wir sprechen. Das ist eine sehr große Sache, eine sehr beängstigende Sache.“

Johnson habe Außenminister Dominic Raab damit beauftragt, ihn zu vertreten, wo es notwendig sei, teilte eine Regierungssprecherin mit.

Coronavirus in Großbritannien: Premierminister Boris Johnson „verschlechterter Zustand“

Update vom 6. April, 23.10 Uhr: Boris Johnsons offenbar bedenklicher gesundheitlicher Zustand löst großes Mitgefühl unter früheren und aktuellen Spitzenpolitikern aus. So erklärte etwa Johnsons Amtsvorgängerin Theresa May am späten Abend auf Twitter, ihre „Gedanken und Gebete“ seien bei Johnson. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte dort dem erkrankten Regierungschef, dessen Familie und dem britischen Volk „alle Unterstützung“.

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte Johnson bereits am Nachmittag im Namen von Kanzlerin Angela Merkel „viel Kraft und gute Besserung“ gewünscht - zu diesem Zeitpunkt war die Verlegung des Premiers auf die Intensivstation allerdings noch nicht bekannt.

Boris Johnson wegen Coronavirus auf Intensivstation verlegt - große Sorge um britischen Premier

Update, 21.18 Uhr: Die Sorge um Boris Johnson wächst: Wie die BBC nun berichtet, wurde der britische Premier auf die Intensivstation verlegt. Die Symptome der Covid19-Erkrankung hätten sich im Laufe des Montags verstärkt. Johnson habe Außenminister Dominic Raab gebeten, ihn in den Amtsgeschäften zu vertreten, meldet der Sender unter Berufung auf einen Regierungssprecher weiter.

Nach Informationen des Guardian ist Johnson aktuell bei Bewusstsein. Er sei vorsorglich auf die Intensivstation verlegt worden - als Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass der 55-Jährige beatmet werden muss.

Noch Anfang März hatte der Premierminister damit geprahlt, dass er Menschen in einem Krankenhaus, darunter Covid-19-Patienten, die Hände geschüttelt habe. Das werde er auch weiterhin tun, sagte er damals.

Boris Johnson auf der Intensivstation: Downing Street veröffentlicht offizielles Statement

Folgendes offizielles Statement hat ein Sprecher vor wenigen Minuten herausgegeben: „Seit Sonntagabend befindet sich der Premierminister unter der Fürsorge der Ärzte im Londoner St.-Thomas-Krankenhaus, nachdem er zuvor mit fortdauernden Symptomen des Coronavirus aufgenommen worden war.

Im Laufe dieses Nachmittags hat sich der Zustand des Premierminister verschlechtert und er wurde - auf Anraten seines Medizinerteams - auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt.

Der Premierminister hat Außenminister Dominic Raab, der auch Erster Staatssekretär (ranghöchster Minister; Anm. d. Red.) ist, gebeten, ihn, wo nötig, zu vertreten.

Der Premierminister erhält eine exzellente Behandlung und dankt allen Mitarbeitern des NHS für ihre harte Arbeit und Hingabe.“

Coronavirus in Großbritannien: Boris Johnson im Krankenhaus - Premier twittert weiter

Update 15.45 Uhr: Obwohl er sich vor zehn Tagen mit dem Coronavirus angesteckt hatte und in einer Londoner Klinik übernachten musste, ist Boris Johnson seinen letzten Tweets zufolge in „guter Stimmung“. Er arbeite weiterhin eng mit seinem Team an der Eindämmung der Corona-Pandemie. Der britische Regierungschef hatte sich auf den Rat seines Arztes „für einige Routinetests“ in eine Klinik einweisen lassen. Noch immer leidet der 55-Jährige unter den anhaltenden Symptomen, wie er auf Twitter schreibt. 

Johnson bedankte sich in einem Folge-Tweet bei den „brillanten Mitarbeitern“ des britischen Gesundheitssystems, „die sich in dieser schwierigen Zeit um mich und andere kümmern“. Johnson bezeichnete sie als das „Beste von Großbritannien“. Nach gut einer Woche in Selbstisolation wurde Johnson am Sonntagabend in eine Klinik eingeliefert, wo er laut der „Times“ mit Sauerstoff versorgt wird.

In Deutschland sind nun 100.000 Personen mit dem Coronavirus infiziert - Angela Merkel äußerte sich zum „Exit-Stichtag“. Indes wird die Kritik an Schwedens Sonderweg in der Corona-Krise lauter. Führt es direkt in eine „Katastrophe“?

Boris Johnson in Krankenhaus eingeliefert - Regierungsmitteilung klärt über Gründe auf

Update 10.00 Uhr: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson verbrachte die Nacht zum Montag aufgrund einer Covid-19-Erkrankung* in einer Londoner Klinik, wo er genau untersucht werden sollte. Trotz seines derzeitigen Zustands, führte Johnson in Isolation weiter die Amtsgeschäfte. Auf zwischenzeitlich gezeigten Videos wirkte der Premierminister erschöpft.

Noch am Freitag teilte der britische Regierungschef mit, er fühle sich besser, jedoch habe er noch Fieber. Nun werden Johnsons Lungen wohl mit verschiedenen Methoden untersucht. Dazu werden britischen Medien zufolge auch Tests zu Herz-, Leber- und Nierenfunktion durchgeführt und ein Blutbild vorgenommen.

„Es handelt sich um einen vorsorglichen Schritt, da der Premierminister noch zehn Tage, nachdem er positiv auf das Coronavirus* getestet wurde, Symptome* hat“, hieß es in einer Mitteilung der Regierung vom Freitagabend. Boris Johnson machte seine Corona-Infektion am 27. März bekannt und begab sich anschließend in Selbstisolation in seiner Dienstwohnung.

Corona: Premierminister Johnson in Klinik - Donald Trump äußert sich

Update 8.14 Uhr: Geht es Boris Johnson doch schlechter als zunächst vermeldet? Laut „Guardian“ soll sogar schon vergangene Woche bekannt gewesen sein, dass es Johnson schlechter gehe als offiziell bekannt. Demnach wurde er regelmäßig von Ärzten überwacht, die wegen seiner Atmung besorgt gewesen seien. Die Regierung dementierte das jedoch.

Wie BBC berichtet, soll Johnson über Nacht in der Klinik bleiben. Außenminister Dominic Raab (46) werde dem Bericht zufolge das nächste Coronavirus-Meeting der Regierung leiten.

Update vom 6. April, 6.40 Uhr: Boris Johnson (55) hat sich am Sonntagabend zur Behandlung in ein Londoner Krankenhaus begeben. Eine reine Vorsichtsmaßnahme für den britischen Regierungschef, der seit über einer Woche an einer Coronavirus-Infektion leidet. Die Sorge: Menschen, die über eine Woche an Covid-19 Symptome leiden, können eine Lungenentzündung entwickeln. Um dieses Risiko auszuschließen, würde Johnson nun in einer Klinik behandelt.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich „sicher“, dass Johnson genesen werde. Er bezeichnete den Premier als seinen „Freund“ und „großartigen“ Staatsmann. 
Johnson hatte strenge Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus anfangs abgelehnt. Nun herrscht im Land eine Ausgangssperre. Montagfrüh sind in Großbritannien 47.806 Corona-Fälle, laut Johns-Hopkins-University registriert. Die Zahl der Todesopfer liegt demnach bei 4.934. Genesen sind 135 Corona-Erkrankte (Stand: 6. April, 7 Uhr).      

Corona in Großbritannien: Johnson ins Krankenhaus eingeliefert

Update vom 5. April, 22.27 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen seiner Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus gebracht worden. Das teilte der Regierungssitz Downing Street in London am Sonntagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Wie die BBC schreibt, leide Johnson auch zehn Tage nach seinem positiven Test unter „hartnäckige Symptomen“ und habe zudem noch Fieber, wird eine Sprecherin zitiert. Allerdings sei dies nur ein vorbeugender Schritt, um weitere Tests vorzunehmen. 

„Auf den Rat seines Arztes hin, wurde der Premierminister heute Abend für Tests ins Krankenhaus eingeliefert", so die Sprecherin weiter.

Johnson wurde am 27. März positiv auf das Coronavirus getestet und befindet sich seitdem in häuslicher Quarantäne.

Update 21.14 Uhr: Inmitten der Corona-Krise hielt die Queen eine ihrer seltenen Reden. Elizabeth II. bedankte sich bei den Pflegekräften, aber auch bei den Bürgern, die in diesen Tagen zuhause bleiben. „Wenn wir zusammenhalten, dann werden wir es schaffen“, sagte die Queen am Sonntagabend. Sie appellierte an den Gemeinschaftssinn der Briten und sprach von einer „Stärke“ der Briten, auf die künftige Generationen zurückblicken werden. 

In Deutschland ist die Zahl der Infizierten indes auf über 100.000 gestiegen

Corona in Großbritannien: Queen teilt persönliche Erlebnisse bei Ansprache

Auf der ganzen Welt sehe man derzeit herzerwärmende Aktionen, wie die Bürger zusammenkommen und einander helfen. „Es erinnert mich an den ersten Broadcast, den ich gemacht habe, 1940 mit Hilfe meiner Schwester“, teilte die Queen eine ganz persönliche Erinnerung mit den Bürgern. Als Kinder haben die beiden Prinzessinnen aus dem Kensington Palast heraus einer Rede gehalten, die per Radio übertragen wurde. Sie sprachen zu Kindern, die wegen der Evakuierungsmaßnahmen im Zweiten Weltkrieg ihre Häuser verlassen mussten, „und fortgeschickt wurden, für ihre Sicherheit. Wie damals werden auch heute viele die Trennung von ihren Lieben als schmerzhaft empfinden“, sagte die Queen. „Aber heute wie damals wissen wir, dass es die richtige Maßnahme ist.“

Dennoch unterscheide sich die heutige Situation von allem bisher Dagewesenem. Denn man teile die Aufgabe mit der ganzen Welt. „Wir werden es schaffen“, sagte sie. „Wir werden wieder mit unseren Freunden sein, wir werden wieder mit unseren Familien sein, wir werden uns wieder treffen“, schloss die Queen ihren Appell an die britische Bevölkerung, durchzuhalten. 

Corona in Großbritannien: Trauriger Toten-Rekord - jetzt spricht die Queen zu den Briten

Update 18.12 Uhr: Während sich am Sonntagabend sogar die in politischen Angelegenheiten eigentlich sonst zurückhaltende Queen äußern wird, hat sich die oberste Gesundheitsexpertin der schottischen Regierung in der Corona-Krise ein heftiges Eigentor geschossen. 

Catherine Calderwood gab am Sonntag zu, an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zu einem Landhaus ihrer Familie gefahren zu sein. Zuvor hatte die Zeitung Scottish Sun Fotos der Expertin von einem beliebten Ausflugsziel an der Küste veröffentlicht. „Ich habe den Ratschlag nicht befolgt, den ich anderen gegeben habe“, sagte Calderwood bei einer Pressekonferenz. „Es tut mir sehr leid.“

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach sich trotzdem gegen einen Rücktritt Calderwoods als Chief Medical Adviser aus. Calderwood habe angeboten, zu tun, was auch immer im Interesse des Landes sei, sagte Sturgeon. „Das wäre aus meiner Sicht nicht ihr Rücktritt“, sagte die Politikern.

Die Ansprache kann live über den Youtube-Kanal des britischen Königshauses verfolgt werden. 

Corona in Großbritannien: Trauriger Toten-Rekord - Queen wendet sich heute mit Ansprache ans Volk

Update um 13.03 Uhr: Carrie Symonds, die schwangere Verlobte des britischen Premierministers Boris Johnson, hat eigenen Angaben zufolge eine Woche mit Covid-19-Symptomen im Bett verbracht. Das teilte die 32-jährige ehemalige Kommunikationschef der Konservativen Partei am Samstag über ihren Twitter-Kanal mit. 

Obwohl ihr Verlobter Johnson mit Covid-19 infiziert ist, wurde sie nicht getestet. „Nach sieben Tage Ausruhen fühle ich mich stärker und bin auf dem Weg der Besserung“, sagt Symonds. Sie fügte hinzu, dass es offensichtlich beunruhigend sei, mit Covid-19 schwanger zu sein. Außerdem teilte sie eine Online-Infobroschüre mit ihren Followern. „Bitte lesen Sie und befolgen Sie die aktuellsten Leitlinien, die ich sehr beruhigend fand“, empfahl sie den Twitter-Usern.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind in ganze Europa spürbar. Ein Land will davon jedoch überhaupt nichts wissen und leugnet Covid-19.

Update vom 5. April, 8.55 Uhr: Der Coronavirus-Pandemie sollen die Briten mit charakteristisch britischer Selbstdisziplin und stiller Entschlossenheit begegnen. Dazu will Königin Elisabeth II. (93) ihr Volk in einer Ansprache am Sonntagabend aufrufen. „Ich hoffe, dass in den kommenden Jahren alle stolz darauf sein können, wie sie mit dieser Herausforderung umgegangen sind“, wird die Queen in ihrer Rede zum britischen Volk und dem Commonwealth sagen. 

Das geht aus Rede-Auszügen hervor, die vorab vom Buckhingham-Palast veröffentlicht wurden. Die geplante Ansprache der Queen gilt unter Beobachtern als Zeichen, dass die Regierung zunehmend über die rasch steigende Zahl der Todesfälle infolge von Covid-19 beunruhigt ist. 

Corona in Großbritannien: 708 Tote innerhalb 24 Stunden am Samstag

Am Samstag verzeichnete das britische Gesundheitsministerium mit 708 Toten die bislang höchste Zahl an Todesfällen innerhalb eines Tages. Insgesamt starben in britischen Krankenhäusern bislang 4313 Menschen an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19, darunter auch ein fünfjähriges Kind. Laut Medienberichten soll es sich bei ihm um das bislang jüngste Opfer der Corona-Pandemie in Großbritannien handeln. 

Die Rede der Queen soll am heutigen Sonntag um 21 Uhr nach mitteleuropäischer Zeit (20 Uhr Ortszeit) ausgestrahlt werden. Darin werde die Königin auch den Mitarbeitern des nationalen Gesundheitsdienstes NHS sowie anderen Menschen, die in der Krise besonders gefordert sind, danken.

Update vom 4. April, 20.25 Uhr: Aufgrund der furchtbaren Lage Großbritanniens in der Corona-Krise kündigte die britische Königin Elizabeth II. an, sich am Sonntagabend (21 Uhr Mitteleuropäischer Zeit) in einer Ansprache an ihr Volk zu wenden. In der 68-Jährigen Amtszeit hat sich die Queen erst dreimal in dieser Art an ihr Volk gewandt. Die vierte Ansprache der 93-jährigen Monarchin wird auf Schloss Windsor aufgenommen, wo sie sich derzeit aufhält.

Corona in Großbritannien: Fünfjähriges Kind verstirbt - Queen mit Ansprache

Drei Anlässe gab es bislang für außerplanmäßige Ansprachen der Queen: 1991 redete sie zum Golfkrieg zu Ihrem Volk, auch 1997 hielt sie nach dem Tod von Prinzessin Diana eine Rede im Fernsehen. Hinzu kam eine Ansprache nach dem Tod ihrer Mutter, „Queen Mom“. 

In ihrer Rede will sich die Queen an die Menschen in Großbritannien sowie im 54 Saaten fassenden Commonwealth richten. Normalerweise hält die Queen eine traditionelle Weihnachtsansprache, ansonsten ist sie bei derartigen Auftritten zurückhaltend.

Update vom 4. April, 18.10 Uhr: Wie der britische Staatsminister Michael Gove am Samstag bei einer Pressekonferenz in London mitteilte, ist in Großbritannien ein fünfjähriges Kind mit Vorerkrankungen an Covid-19 verstorben. In Großbritannien war bislang das jüngste Todesopfer, das auf das Coronavirus Sars-CoV-2 zurückging, ein 13-Jähriger.

Unterdessen ist die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus im Lauf des Tages rasant in die Höhe gestiegen. Waren Samstagvormittag noch 3.611 Todesfälle, sind es nun mehr als 4.300 (Stand: 18.08 Uhr). 

Auch die Zahl der Infizierten ist erneut angestiegen. Der John-Hopkins-University zufolge sind es aktuell 42.433 Fälle.

Frau schildert den tragischen Corona-Tod ihres Bruders - „Bewahrt euch selbst vor dem Schmerz“

Update vom 4. April, 9.35 Uhr: 38.690 Infizierte und 3.611 Todesfälle - das sind die aktuellen Corona-Zahlen für Großbritannien (Quelle: Johns-Hopkins-University, Stand: 9.35 Uhr). Einer der Covid-19-Toten ist der 65-jährige David Harris. In einem emotionalen Facebook-Posting macht seine Schwester auf das Schicksal ihres Bruders aufmerksam - und richtet gleichzeitig einen eindringlichen Appel an die Öffentlichkeit.

Harris zeigte vergangene Woche zunächst nur leichte Corona-Symptome. Um diese abklären zu lassen, ruft der Engländer jedoch einen Krankenwagen. Dieser bringt ihn ins Krankenhaus, wo er sofort ins Koma versetzt wurde, wie seine Schwester bei Facebook schilderte. Zwei Tage später versagten die Nieren, kurz danach die Lunge. Ab da mussten Maschinen ihn künstlich beatmen, schreibt Brokenshaw.

„Heute Nachmittag wurde entschieden, dass die Ärzte nichts mehr für ihn tun können und er sich nicht erholen wird. Die lebenserhaltenden Maßnahmen wurden eingestellt und um 14 Uhr starb er friedlich“, berichtete Harris‘ Schwester in ihrem Posting, das sie am 25. März verfasste. Sie machte sich auf eine schwere Zeit gefasst und nahm in ihrem Post auf emotionale Weise Abschied von ihrem Bruder. „Er war ein liebevoller Partner, Vater, Bruder, Opa, Onkel, Großonkel und Freund für so viele“, schrieb sie. 

Besonders dramatisch: Kein Familienmitglied durfte in seinen letzten Stunden bei Harris sein. Das hätte den Isolierungsregeln bei Covid-19-Erkrankungen widersprochen, erklärt Brokenshaw. Dann ruft sie die Facebook-User dazu auf, die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu beherzigen. „Wir alle sind angehalten, uns an diese Regeln zu halten. Macht es also auch einfach!“, schreibt die Engländerin.

Corona: Schwester von Covid-19-Opfer richtet emotionalen Appell an Engländer

Und weiter: „Bewahrt euch selbst vor dem Schmerz, den wir gerade erleben, indem ihr euch daran haltet. Mein Bruder war nicht nur eine Zahl in der Statistik“, mahnt sie ihre Leser und ruft diese dazu auf, ihren Post zu teilen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Bei Facebook stieß das Posting auf ein gewaltiges Echo: Mehr als 267.000 Menschen sind Brokenshaws Aufruf mittlerweile nachgekommen und haben den Post geteilt. 

Harris zeigte vergangene Woche zunächst nur leichte Corona-Symptome. Um diese abklären zu lassen, ruft der Engländer jedoch einen Krankenwagen. Dieser bringt ihn ins Krankenhaus, wo er sofort ins Koma versetzt wurde, wie seine Schwester bei Facebook schilderte. Zwei Tage später versagten die Nieren, kurz danach seine Lunge. Ab da mussten Maschinen ihn künstlich beatmen, schreibt Brokenshaw.

Corona in Großbritannien: Wegen Isolierungsregeln starb David Harris allein

„Heute Nachmittag wurde entschieden, dass die Ärzte nichts mehr für ihn tun können und er sich nicht erholen wird. Die lebenserhaltenden Maßnahmen wurden eingestellt und um 14 Uhr starb er friedlich“, berichtete Harris‘ Schwester in ihrem Posting, das sie am 25. März verfasste. Sie machte sich auf eine schwere Zeit gefasst und nahm in ihrem Post auf emotionale Weise Abschied von ihrem Bruder. „Er war ein liebevoller Partner, Vater, Bruder, Opa, Onkel, Großonkel und Freund für so viele“, schrieb sie. 

Besonders dramatisch: Kein Familienmitglied durfte in seinen letzten Stunden bei Harris sein. Das hätte den Isolierungsregeln bei Covid-19-Erkrankungen widersprochen, erklärt Brokenshaw. Dann ruft sie die Facebook-User dazu auf, die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu beherzigen. „Wir alle sind angehalten, uns an diese Regeln zu halten. Macht es also auch einfach!“, schreibt die Engländerin.

Corona: Schwester von Covid-19-Opfer richtet emotionalen Appell an Engländer

Und weiter: „Bewahrt euch selbst vor dem Schmerz, den wir gerade erleben, indem ihr euch daran haltet. Mein Bruder war nicht nur eine Zahl in der Statistik“, mahnt sie ihre Leser und ruft diese dazu auf, ihren Post zu teilen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Bei Facebook stieß das Posting auf ein gewaltiges Echo: Mehr als 267.000 Menschen sind Brokenshaws Aufruf mittlerweile nachgekommen und haben den Post geteilt. 

Update vom 3. April, 22.25 Uhr: Auch im Vereinigten Königreich werden jeden Tag neue Schreckenszahlen zur Corona-Pandemie* veröffentlicht. Das britische Gesundheitsministerium in London verzeichnete einen neuen Tages-Höchstwert. Am Freitag wurden 684 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden registriert, die Todeszahl liegt nun bei 3611, womit Großbritannien das Ursprungsland China überholt, das aktuell 3326 Tote zählt.

Update vom 3. April, 17.25 Uhr: In London eröffnete jüngst ein provisorisches Krankenhaus, das für 4000 Patienten ausgerichtet ist. In lediglich neun Tagen wurde es in einer Messehalle eingerichtet, Prinz Charles weihte das sogenannte Nightingale Hospital per Videobotschaft ein. Benannt ist das improvisierte Krankenhaus nach der britischen  Begründerin der modernen Krankenpflege Florence Nightingale.

Video: Feldlazarette in London-Johnson lässt aufstocken

Corona-Krise in Großbritannien: Neue Behelfs-Klinik eröffnet in Messehalle

Die Klinik sei „ein helles Licht in diesen dunklen Zeiten“, so Thronfolger Prinz Charles bei der Eröffnung. Der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. war selbst positiv auf das Coronavirus* getestet worden und hat seine Quarantäne bereits beendet. Im Vereinigten Königreich sind bereits mehr als 2900 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, Behörden zählen mehr als 33.700 nachgewiesene Infektionen. Auch Premierminister Boris Johnson sowie Gesundheitsminister Matt Hancock wurden positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.

Es ist das erste von mehreren Behelfs-Krankenhäusern, die in Großbritannien zur Behandlung von Coronavirus-Patienten eingerichtet werden, 16.000 Menschen sollen die Kranken versorgen. Das Nightingale Hospital fasst mit 4000 Betten zehnmal mehr als die durchschnittliche britische Klinik.

Update vom 3. April, 14.45 Uhr: Wegen der Corona-Krise und dem damit verbundenen geringeren Flugverkehr schließt der Londoner Flughafen Heathrow ab Montag eine seiner beiden Startbahnen. Bei der Maßnahme gehe es darum, die Belastbarkeit und Sicherheit für die Mitarbeiter, Passagiere und die Fracht während des Covid-19-Ausbruchs zu erhöhen, teilte ein Sprecher des größten Flughafens Europas am späten Donnerstagabend laut einem Bericht der Nachrichtenagentur PA mit. Die beiden Start- und Landebahnen würden ab Montag wöchentlich abwechselnd genutzt. 

Auch wenn es weltweit deutlich weniger Flüge gebe, werde der Flughafen aber weiter offen bleiben, betonte der Sprecher. Damit könne man weiter eine wesentliche Rolle spielen, wenn es darum gehe, lebensnotwendige medizinische Güter und Nahrung für das Land während dieser beispiellosen Pandemie zu beschaffen. 

Corona-Krise in Großbritannien: Heathrow und Britisch Airways haben auf Corona-Krise reagiert

Neben den Verantwortlichen des Flughafen Heathrows hat auch die Fluggesellschaft British Airways auf die Auswirkungen der Corona-Krise reagiert. Die Airline stellt nun 28.000 Mitarbeiter vorübergehend frei. Dies entspricht 60 Prozent der gesamten Belegschaft, teilte die Gewerkschaft Unite am Donnerstag mit. Entlassungen soll es demnach aber nicht geben. 

Fluglinie und Gewerkschaft einigten sich nach Angaben von Unite darauf, von einem Corona-Hilfsprogramm der britischen Regierung Gebrauch zu machen, das die Fortzahlung von 80 Prozent der Gehälter an die freigestellten Mitarbeiter gewährleistet. Außerdem sehe die Einigung vor, dass es während der Krise keine Deckelung der Monatsgehälter, keine unbezahlten Beurlaubungen und keine Entlassungen geben dürfe, gab Unite weiter bekannt. Von den Gewerkschaftsmitgliedern bei British Airways muss die Vereinbarung noch angenommen werden. 

Update vom 2. April, 21.00 Uhr: Aufgrund des Anstiegs der Corona-Infektionen* hat die britische Regierung angekündigt, die Testkapazitäten zu erhöhen. Die Zahl der täglichen Tests soll bis Ende des Monats auf 100.000 am Tag erhöht werden. Großbritanniens Gesundheitsminister Matt Hancock teilte dies am Donnerstag in London auf einer Pressekonferenz mit. Alle Arten von Tests seien in der Zahl inbegriffen. 

Corona in England: Mangel an Tests soll behoben werden - Über 500 Tote an einem Tag

Die angekündigte Test-Offensive Londons wurde jedoch bei den Journalisten skeptisch aufgenommen, da aktuelle Bemühungen bisher nur langsam vollzogen wurden. Großbritannien liegt bei der Anzahl der Tests weit hinter anderen Staaten. In dem Land insgesamt wurden bis Donnerstag rund 163.000 Menschen auf das Coronavirus* getestet. In Deutschland wurden bis vergangene Woche ungefähr 918.000 Tests durchgeführt. Hancock selbst hatte sich mit dem neuartigen Virus infiziert und war zu jener Pressekonferenz erstmals wieder in die Öffentlichkeit getreten.

Das Vereinigten Königreich verzeichnete einen Anstieg der Todeszahlen durch Covid-19 auf 2921, am Donnerstag wurde der Anstieg um 569 Tote registriert. Knapp 34.000 Menschen sind bisher positiv auf das Virus getestet worden, tatsächliche Zahlen dürften aufgrund des Mangels an Tests höher ausfallen.

Corona-Krise in Großbritannien: Schwere Kritik an Johnson

Erstmeldung vom 2. April: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson gerät wegen des Umgangs mit der Corona-Krise zunehmend unter Druck. Kritiker werfen der britischen Regierung unter anderem vor, dass viel zu wenig Corona-Tests vorgenommen werden und nach wie vor tausende Beatmungsgeräte für die Covid-19*-Lungenkranken fehlen. In den britischen Medien werden Johnsons Regierung schwere Strategie-Mängel vorgeworfen. 

Corona in England: Boris Johnson gerät massiv unter Druck

Demnach sind beispielsweise von 550.000 Angestellten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) gerade einmal 2000 auf den Corona-Erreger getestet worden. Die Statistiken zu den Tests* seien eine Demütigung für die Regierungsmitglieder, kommentierten Medien. Professor Paul Cosford, emeritierter ärztlicher Direktor für öffentliche Gesundheit in England, kritisierte am Donnerstag im Sender BBC: „Jeder, der darin involviert ist, ist frustriert.“ Johnson sagte am Mittwochabend in einer Videobotschaft per Twitter, dass die Zahl der Tests massiv erhöht werden müsse.

Auch in puncto Beschaffung von Beatmungsgeräten liegen die Ankündigungen der Regierung und die Realität weit auseinander. Eigentlich war die Bestellung mehrerer tausend Geräte angekündigt. Sichtlich verwundert verlas nun eine BBC-Sprecherin eine Regierungsmitteilung, wonach ein Konsortium von Firmen 30 neue Geräte hergestellt hätte, berichtet ntv

Coronavirus in England: Ärzte müssen entscheiden, wer beatmet wird

Klinikärzte haben inzwischen auch Anweisungen erhalten, angesichts der knappen Ressourcen künftig zu entscheiden, bei welchen Patienten sich der Einsatz eines Beatmungsgerätes lohnt - und wer nicht beatmet werden kann. Somit müssen auch Ärzte in England, wie zuvor schon in Italien*, die Entscheidung über Leben und Tod treffen - eine sogenannte Triage*. 

Der Chef der Ethik-Kommission der Ärzteorganisation British Medical Association (BMA), John Chisholm, sagte: „Niemand will solche Entscheidungen treffen, aber wenn die Ressourcenlage erdrückend ist, müssen diese Entscheidungen getroffen werden.“

Britische Medien - auch konservative - bemängelten auf ihren Titelseiten am Donnerstag einheitlich Strategie-Mängel der Regierung. Die Zeitung The Independent titelte etwa „Fragen, aber keine Antworten“, die Times schrieb über das „Chaos bei Plänen für Virus-Tests“ und die Daily Mail von einem „Test-Skandal“.

Auch in Bayern steigt die Zahl der Corona-Fälle, die in Bayerns Krankenhäusern aufschlagen. Sowohl in den Intensivstationen als auch insgesamt. Nun warnt Siegfried Hasenbein, der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) vor einem Mangel an Schutzausrüstung*. In Nordrhein-Westfalen will ein Virologe der Dunkelziffer* auf die Spur kommen. Ein Fall in China stellt die Forscher wegen des Krankheitsverlaufs vor Rätsel - handelte es sich um eine Mutation?

Kein Land in Europa leidet mehr unter Corona als Großbritannien. Premierminister Boris Johnson gibt nun Fehler zu.

rjs/dpa

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