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Corona: Forscher lösen ein Rätsel um schwere Verläufe - und geben Hoffnung auf neue Ansätze für Behandlung

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Coronavirus - Virus SARS-CoV-2
Eine mit dem Coronavirus (gelb eingefärbt) infizierte Zelle (rot) © dpa

Coronavirus: Forscher aus Wuppertal und Hannover haben einen Baustein bei schweren Verläufen enträtselt - und so mögliche neue Ansätze für Therapiemöglichkeiten entdeckt.

Wuppertal/Hannover/Harvard/Basel/Leuven - Immer noch verwundern die plötzlichen, schweren Verläufe der Covid-19-Erkrankung die Forschung weltweit. Dass nicht nur die Lunge befallen wird, wie es zu Beginn der Pandemie aus China geheißen hatte, scheint inzwischen klar zu sein.

Jüngere Studien hatten bereits nahe gelegt, dass neben der Lunge viele weitere Organe befallen werden. Doch nun gibt es wieder ein Zeichen der Hoffnung: Nach eigenen Angaben ist es einem internationalen Forscherteam gelungen, „einen Baustein zum Krankheitsverständnis und den Organschäden bei Covid 19“ zu entdecken.

Coronavirus: Im Vergleich zur Grippe wird durch Sars-CoV-2 das Blutgefäßsystem geschädigt

„Im Vergleich zur gewöhnlichen Grippe (Influenza) schädigt das SARS-CoV-2-Virus bevorzugt Zellen des Blutgefäßsystems und führt nachfolgend zu einer deutlichen Einschränkung des Blutflusses in den Organen“ - das ist die wohl wichtigste Erkenntnis des Forscherteams des Universitätsklinikums in Wuppertal und der medizinischen Hochschule in Hannover, in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School und den Universitäten Leuven und Basel.

Bislang sei das genaue Muster der Schädigung durch das SARS-CoV-2-Virus unbekannt gewesen. Doch genau hier konnten die Forscher jetzt einen entscheidenden Baustein entdecken. Unter Einbezug neuartiger Untersuchungsmethoden könne man jetzt die Schädigungen, die an den Blutgefäßsystemen entstehen, beschreiben.

Coronavirus: Schädigungen an den Blutgefäßen der Lunge führt zu lebensbedrohlichen Verläufen

Da insbesondere die Lunge aus „kleinsten Blutgefäßen“ besteht, wo „feine Schädigungen des Blutflusses“ schon „in kürzester Zeit lebensbedrohlich“ für den Menschen werden können, erklärt dies auch schwere Symptome im Zusammenhang mit der Lunge.

Die Forscher entdeckten dabei folgenden Ablauf:

Weiterhin kommt es nur bei einem Bruchteil der Erkrankten zu schweren Verläufen. Doch für diese Betroffenen dürfte jetzt neue Hoffnung entstehen, wie Hans Michael Kvasnicka, Direktor des Instituts für Pathologie und Molekularpathologie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal beschreibt: „Wir werten diesen Erfolg als eine Etappe auf dem Weg zum Ziel, die Krankheitsmechanismen bei COVID-19 besser zu verstehen, um Corona-Patienten gezielter therapieren zu können.“ Die gesamte Studie wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Forscher aus München wollen nun einen Marker identifiziert haben, mit dem sich voraussagen lassen könnte, wie eine Corona-Erkrankung verläuft.

Mit einigen Medikamenten laufen ja bereits Studien - es scheint nun eine ziemlich klare Tendenz für ein Medikament zu geben.

Ist Wissenschaftlern ein wichtige Beobachtung im Kampf gegen das Coronavirus gelungen? Dadurch lässt sich vorhersagen, ob eine Erkrankung mild oder schwer verläuft.

Mediziner suchen mit Hochdruck nach einem Medikament oder einem Mittel gegen Covid-19. Vielversprechend schien eine sogenannte Antikörper-Therapie.

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