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Corona in Frankreich: Macron verlängert Ausgangssperre für mehrere Wochen - mit harten Regeln

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Coronavirus in Frankreich: Infizierten- und Todeszahlen steigen drastisch an. Die Krankenhäuser sind überfüllt.

Update vom 13. April: Die Ausgangssperre in Frankreich wird bis zum 11. Mai verlängert. Das gab Staatspräsident Emmanuel Macron am Montagabend in einer Fernsehansprache. Die Regelungen gelten bereits seit dem 17. März und wurden bereits einmal verlängert. Die Französinnen und Franzosen dürfen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Spaziergänge, Gassigehen oder Sport sind nur eine Stunde pro Tag im Radius von einem Kilometer zur Wohnung erlaubt. In Frankreich sind fast 15.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. 

Alle weiteren Infos über die Corona-Krise in Frankreich erfahren Sie in unserem neuen News-Ticker

Lesen Sie auch: Im Landkreis Traunstein hat die Polizei bei einer Corona-Kontrolle eine französische Familie aufgehalten. Die Überprüfung der Identität ergab Erstaunliches.

Neue Krankheitsbilder: Bislang galten vor allem trockener Husten und Fieber als Coronavirus-Symptome. Ärzte wurden nun weltweit auf andere Merkmale aufmerksam - die besonders bei jüngeren Patienten auftreten.

Coronavirus in Frankreich: Macrons Rede mit Spannung erwartet - Höhepunkt schon überschritten?

Update vom 11. April: Frankreich leidet unter der Coronavirus-Pandemie. Inzwischen scheint die Lage unter Kontrolle. Am Montag will Präsident Emmanuel Macron eine mit Spannung erwartete Rede halten.

Update 10. April: Laut einer Hochrechnung* dürfte Frankreich den Höhepunkt der Corona-Krise hinter sich haben. Forscher des Institute for Health and Evaluation, der University of Washington in Seattle, berechneten nun für mehrere Staaten, wie es weitergehen könnte. Demnach hat Frankreich den Höhepunkt der Todeswelle hinter sich. Dennoch seien bis August insgesamt über 15.700 Todesopfer in Frankreich zu befürchten. 

Coronavirus in Frankreich: Macron will Ausgangssperre verlängern

Update um 22.46 Uhr: Laut Angaben des Elysée-Palasts wird Frankreich die strikte Ausgangssperre im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie über den 15. April hinaus verlängern. Wie die französische Präsidentschaft am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, will sich Staatschef Emmanuel Macron am Ostermontag erneut mit einer Rede an die Nation an die Bevölkerung wenden. Dabei wird er das weitere Vorgehen des Staates in der Krise erläutert. Zur Dauer der Maßnahmenverlängerung machte der Elysée-Palast keine Angaben. 

Den Behörden zufolge starben in Frankreich in den vergangenen 24 Stunden weitere 541 Menschen in Krankenhäusern. Insgesamt gibt es dort bisher 10.869 Todesfälle. 

Update, 15.48 Uhr: Französische Musiker veröffentlichen ein Corona-Gemeinschaftsalbum. Musiker wie Arthur H, Malik Djoudi und Etienne de Crécy wollen damit eine „schöne, kreative aber einfache Geste setzen“. Das Album enthält Musikstile von Elektro bis Ambient und wird unter dem Titel „Music for Containment“ (Musik für die Ausgangssperre) verkauft. Die Elöse sollen der Organisation Fondation de France zu Gute kommen, die sich für Menschen in schwierigen Verhältnissen einsetzt.

Indes trifft das Coronavirus eine Metropole in Ecuador extrem. 

Coronavirus in Frankreich: Gehaltsverzicht für Fußballprofis geregelt

Update vom 8. April, 10.10 Uhr: In Paris, wo vor einem Jahr die Kathedrale Notre Dame brannte, gelten seit gestern striktere Regeln zur Ausgangssperre. 

Um Arbeitsplätze in Fußballvereinen zu retten, hat sich die Spielergewerkschaft UNFP mit den französischen Profifußballvereinen auf einen temporären Gehaltsverzicht geeinigt - die Regelung sei aber nicht bindend.

Die französische Tageszeitung „Libération“ fordert unterdessen ein neues Wirtschaftsmodell - die Globalisierung könne zwar nicht als alleinige Quelle für die Ausbreitung des Coronavirus gesehen werden, dennoch sollte das öffentliche Interesse durch eine Neuausrichtung „über die blinden Kräfte des Profits siegen.“

Coronavirus in Frankreich: Korrektur der Todeszahlen

Update vom 7. April, 20.02 Uhr: Die Zahl der Todesfälle in Frankreich steigt sprunghaft an. Während offizielle Behörden am Montag noch von rund 8.911 Todesfällen sprachen, erhöhte sich die Zahl der an den Folgen von Covid-19 verstorbenen Menschen am Dienstag auf über 10.000. Neuen Angaben zufolge sind in dem deutschen Nachbarland mittlerweile 10.328 Personen nach einer Coronainfektion gestorben. 

Innerhalb von 24 Stunden habe sich in Frankreich die Zahl der Todesfälle um 607 Personen erhöht. Seit Anfang März habe es 7091 Todesfälle in Krankenhäusern und 3237 in sozialen Einrichtungen wie Altersheimen gegeben, sagte Gesundheitsdirektor Jerome Salomon am Dienstag. 

„Wir sind noch nicht auf dem Höhepunkt“, sagte Salomon mit Blick auf die Pandemie. Eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen ergebe derzeit daher keinen Sinn. 

 Zahl der Todesfälle steigt weiter an - Ausgangsbeschränkungen in Paris deutlich verschärft 

Update vom 7. April, 17 Uhr: Im derzeit ungenutzten Gebäude des Europaparlaments in Straßburg soll ein Zentrum für Coronavirus-Tests und Beratung entstehen. Das sei in Zusammenarbeit mit den französischen Behörden beschlossen worden, teilte EU-Parlamentspräsident David Sassoli am Dienstag auf Twitter mit. So wolle man in der schwierigen Zeit der Gastgeber-Stadt des Parlaments und deren Bürgern beistehen, schrieb Sassoli.

Das Europaparlament stelle einen Teil seiner Räumlichkeiten zur Verfügung, damit dort ein Test-Zentrum mit Betten und ein Beratungsbereich mit Arztpraxis untergebracht werden könnten, hieß es aus Parlamentskreisen. Demnach wird auch ein Teil der Fahrzeug-Flotte des EU-Parlaments für den Transport von medizinischem Personal eingesetzt.

Corona in Frankreich: Ausgangsbeschränkungen in Paris massiv verschärft

Update vom 7. April, 13.50 Uhr: In Paris werden die ohnehin schon strengen Ausgangsbeschränkungen weiter verschärft. So ist Sport an der frischen Luft zwischen zehn und 19 Uhr untersagt. Die neue Regelung gelte ab Mittwoch (8. April 2020). Dies teilten Bundesministerin Anne Hidalo und die Polizeipräfektur am Dienstag mit. 

Sport sei weiterhin zwischen 19 und zehn Uhr erlaubt, wenn der Andrang auf den Straßen am geringsten sei. Paris hatte bereits vor drei Wochen alle Parks und Grünflächen geschlossen und Sportlerinnen und Sportler so auf die Fußgängerwege gedrängt. Außerdem sind Spaziergänge und Sport im ganzen Land auch nur noch im Radius von einem Kilometer zur Wohnung und eine Stunde am Tag erlaubt.

Jean-François Delfraissy, der Leiter des wissenschaftlichen Rates, bemängelte, dass sich am Wochenende bei schönem Wetter zahlreiche Menschen in der Hauptstadt nicht an die Ausgangsbeschränkungen gehalten hätten. Er bezeichnete das im Interview des Senders BFMTV als „eine Form des kollektiven Suizids“

Seiner Auffassung nach sollten die Ausgangsbeschränkungen noch bis mindestens Anfang Mai beibehalten werden. Die Regelungen gelten in Frankreich seit gut drei Wochen. Das Haus zu verlassen, ist nur erlaubt, wenn es absolut notwendig ist.

Coronavirus in Frankreich: 200.000 Freiwillige melden sich als Erntehelfer

Update vom 7. April, 10.50 Uhr: Inmitten der Corona-Krise haben sich in Frankreich mehr als 200.000 Freiwillige als Erntehelfer gemeldet. Sie folgten einem Aufruf der Regierung an Arbeitslose, wie Landwirtschaftsminister Didier Guillaume am Dienstag im Fernsehsender France 2 sagte. Damit kann das Land den Mangel an Saisonkräften in der Corona-Krise voraussichtlich aus eigener Kraft beheben.

Nach Angaben des französischen Dachverbands der Landarbeiter (FNSEA) fehlen bis Mai rund 200.000 Saisonarbeiter aus Ländern wie Spanien, Portugal, Marokko oder Polen. An ihrer Stelle sollen nun die Freiwilligen die Arbeit übernehmen.

Coronavirus in Frankreich: Zahl der Todesfälle steigt weiter an

Update vom 6. April, 20.49 Uhr: In Frankreich ist die Zahl der Todesfälle nach Corona-Infektionen weiter drastisch gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden seien 833 neue Fälle gemeldet worden, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Montag in Paris. Seit dem 1. März seien mindestens 8911 infizierte Menschen gestorben. 

Um die Verbreitung des Virus weiter einzudämmen, kündigte der Gesundheitsminister nun großflächige Tests in Einrichtungen an. Dadurch sollten Infektionen innerhalb der Senioren- und Pflegeheime gruppiert werden, um eine Ansteckung weiterer Bewohnerinnen und Bewohner zu verhindern, erklärte Véran. Die Zahl der Todesfälle sei schockierend, aber der Kampf sei noch nicht verloren, so der Minister.

Wie franzözische Medien unterdessen berichten, soll der Bürgermeister der elsässischen Stadt Saint-Louis den Folgen einer Coronainfektion erlegen sein. Der 75-Jährige sei bereits Ende März aus einem Krankenhaus in Frankreich in eine Klinik in Bonn gebracht worden. Dort soll Jean-Marie Zoelle nun verstorben sein. 

Coronavirus in Frankreich: Finanzminister zeichnet Schreckens-Szenario

Update vom 6. April, 15.18 Uhr: Frankreich rechnet mit der stärksten Rezession seit 1945, so Finanzminister Bruno Le Maire bei einer Anhörung im Pariser Senat am 6. April 2020. Zum Vergleich: Bei der Finanzkrise 2008 war die französische Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent geschrumpft. Dies war der stärkste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Für eine einen Monat lang andauernde Ausgangssperre rechnet das französische Statistikamt Insee mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um rund drei Prozent, sollte die Ausgangssperre zwei Monate andauern, werde die Wirtschaftsleistung wohl um rund sechs Prozent schrumpfen.

Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie jetzt hier.

Update vom 5. April, 11.00 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Infektionen und -Todesfälle steigt in Frankreich weiter an. So sind laut Daten der Johns-Hopkins-Universität mittlerweile 90.853 Menschen in Frankreich mit Corona infiziert. Zudem sind 7.574 an Covid-19 erkrankte Menschen dort gestorben. Insgesamt 15.574 Menschen sind nach einer Infektion mit dem Coronavirus wieder genesen.

Coronavirus in Frankreich: Ferienregionen ergreifen Maßnahmen gegen Virusausbreitung

Update vom 4. April, 22.35 Uhr: Aus Angst vor einem Zustrom von Urlaubern ist die saisonale Vermietung von Unterkünften an Großteilen der französischen Meeresküste verboten worden. Das meldete der Nachrichtensender Franceinfo

Zunächst wurden dabei alle Küstenstädte der Region Nouvelle-Aquitaine in den Fokus gestellt. Ferienwohnungen an der Ozeanküste wurden ebenfalls bis zum 15. April durch Verordnungen an den Küsten der Vendée und der Loire-Atlantique sowie in den Küstengemeinden der vier bretonischen Departements verboten. Die Regionen Korsika, Bouches-du-Rhône, Vaucluse, Var und Alpes-de-Haute-Provence beschlossen nun die gleichen Maßnahmen in allen ihren Hoheitsgebieten. Das Departement Alpes-Maritimes hat ähnliche Maßnahmen ergriffen, jedoch nur für Küstengemeinden und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern.

Das Verbot gelte für die „Vermietung von Hotelzimmern für touristische Zwecke sowie für Touristenunterkünfte oder andere Unterkünfte, die zur saisonalen Vermietung bestimmt sind“ . Im Mittelpunkt steht dabei die „Bewältigung möglicher Vertreibungen von Menschen in Richtung Touristenorte während der Frühlingsferien“, teilte das Ästuar Gironde mit.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind in ganz Europa spürbar. Ein Land will von Covid-19 jedoch überhaupt nichts wissen und leugnet die Gefahr.

Update vom 4. April, 15.52 Uhr: Das Bundesland Sachsen hat drei weitere Corona-Patienten aus Frankreich aufgenommen. Sie wurden am Samstag per Ambulanzflugzeug und Hubschrauber nach Deutschland eingeflogen. Bei den drei Personen handelt es sich um Intensivpatienten. Drei Krankenhäuser in Dresden und Coswig hatten bereits am Donnerstag (3. April) jeweils einen mit Covid-19 infizierten Franzosen empfangen. 

Indes wurden Zweifel an den RKI-Todeszahlen laut. Gibt es in Wahrheit viel weniger Corona-Tote - oder sogar deutlich mehr in Deutschland? Österreich hat sie schon, die Maskenpflicht. Aber kommt sie auch in Deutschland?*

Coronavirus in Frankreich: Polizeipräsident mit erschreckender Aussage über Covid-19-Patienten - Zahl der Toten steigt

Update vom 3. April, 22.00 Uhr: Die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus* ist in Frankreich erneut erheblich gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden verzeichneten die Behörden 588 neue Todesfälle wie Gesundheitsminister Jerome Salomon am Freitagabend in Paris mitteilte. Damit sind seit dem 1. März bereits 6507 Corona-Infizierte gestorben, davon 5091 im Krankenhaus, 1416 in Alten- und Pflegeheimen sowie anderen sozialen Einrichtungen. 6662 Patienten werden nun auf Intenvistationen behandelt, 35 Prozent seien unter 60 Jahren, wie er erklärte.

Coronavirus in Frankreich: Pariser Polizeipräsident muss sich für Äußerung entschuldigen

Update vom 3. April, 16.56 Uhr: Der Pariser Polizeipräsident Didier Lallement hat mit Äußerungen über Covid-19-Patienten auf der Intensivstation in Frankreich großen Wirbel ausgelöst. „Diejenigen, die heute im Krankenhaus liegen, diejenigen, die auf der Intensivstation liegen, sind inzwischen ... diejenigen, die sich anfangs nicht an die Ausgangsbeschränkungen gehalten haben“, sagte er dem Sender BFMTV am Freitag. Nach heftigter Kritik entschuldigte er sich jedoch anschließend für seine Aussage. „Es ist ein Fehler und ich bereue ihn“, sagte Lallement in einem kurzfristig angesetzten Pressestatement. 

So sei es nicht seine Absicht gewesen, eine direkte Verbindung zwischen der Missachtung von Gesundheitsanweisungen und der Anwesenheit von Patienten auf der Intensivstation herzustellen, hieß es zuvor in einer Erklärung. „Er wollte die Menschen daran erinnern, dass in diesen Zeiten eine strikte Einhaltung der Ausgangsbeschränkung notwendig ist, um die Gesundheit aller zu schützen.“ 

Lallement erklärte vor der Presse: „Ich weiß, dass ich viele Menschen verletzt habe, die geliebte Menschen im Krankenhaus auf der Intensivstation haben oder die jemanden verloren haben. Niemand sollte sich schuldig dafür fühlen, eine solche Situation, eine solche Tragödie durchzumachen.“

Unterdessen warf Frankreich den USA vor, für Europa vorgesehene Schutzmasken „weggekauft“ zu haben. Aktuelle Entwicklungen zu Trump und der Corona-Pandemie finden Sie hier.

Coronavirus in Frankreich: Fast 5400 Todesfälle erfasst - Hunderte sterben außerhalb der Kliniken

Update vom 2. April, 22.05 Uhr: Auch Frankreich ist schwer von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Die Zahl der Todesfälle in Folge des neuartigen Virus ist auf beinahe 5400 gestiegen. 471 weitere Menschen seien innerhalb eines Tages in Krankenhäusern an der Lungenkrankheit Covid-19* gestorben, wie die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten. 

Seit Beginn der Corona-Pandemie* sind 4503 Menschen in französischen Krankenhäusern an den Folgen der Virus-Infektion gestorben, hinzu kamen den Angaben zufolge mindestens 884 Todesfälle in Seniorenheimen. Bisher wurden nur Fälle, die in Krankenhäusern registriert wurden, veröffentlicht.

Coronavirus in Frankreich: 880 Menschen sterben außerhalb der Krankenhäuser

Update vom 2. April, 20.30 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sind in Frankreich mehr als 880 Menschen in sozialen Einrichtungen an Covid-19* gestorben, wie Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon mitteilte. Die schockierende Zahl sei aber nur vorläufig, noch nicht alle Institutionen hatten ihre genaue Zahlen vorgelegt, wie Salomon am Donnerstagabend kommunizierte. Erstmals gaben französische Behörden die Zahl der verstorbenen Coronavirus-Patienten außerhalb der Kliniken an. 

In Krankenhäusern sind den aktuellen Zahlen zufolge über 4500 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben, somit gab es 471 neue Todesfälle innerhalb des letzten Tages. Die Zahl ist verglichen mit dem Vortag etwas rückläufig. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen liegt in Frankreich bei über 59.000. Nahezu 6400 Menschen liegen derzeit in Intensivstationen. „Heute sind fast nur noch Coronaviren im Umlauf. Die Grippe ist aus den meisten Regionen fast verschwunden“, meinte Salomon.

Coronavirus in Frankreich: Viele Pariser Patienten müssen verlegt werden

Update vom 2. April, 16.35 Uhr: In der Corona-Krise weitet Frankreich seine bisher größte Aktion zur Verlegung von Intensiv-Patienten aus. In der Hauptstadtregion sind vor allem Beatmungsgeräte für die Lungenkranken knapp.

Am Mittwoch waren bereits 36 Menschen von Paris in die Bretagne gebracht worden. Bis Freitag soll die Zahl laut der Pariser Gesundheitsbehörde Agence régionale de santé (ARS) auf 120 erhöht werden. „Ziel ist, bis zum Wochenende 150 Menschen zu evakuieren“, sagte ein Behördensprecher. Sie sollen per Hubschrauber oder Flugzeug unter anderem ins Loire-Tal gebracht werden.

Bisher waren vor allem Patienten aus dem Risikogebiet im Osten Frankreichs in Kliniken mit höheren Kapazitäten gebracht worden. Auch Deutschland und die Schweiz nahmen wiederholt Kranke auf. Frankreich ist mit mehr als 4000 Toten eines der am stärksten betroffenen EU-Länder.

Coronavirus: Französische Politiker erheben Vorwürfe gegen die USA

Update vom 2. April, 13.15 Uhr: Französische Politiker erheben Vorwürfe gegen die USARenaud Muselier, Präsident der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, sagte dem Fernsehsender BFMTV am Donnerstag, dass für Frankreich bestimmte Maskenlieferungen von einem anderen Land auf dem Rollfeld chinesischer Flughäfen gekauft worden seien. Auf Nachfrage bestätigte Muselier, dass es sich dabei um die USA gehandelt habe.

Seinen Angaben zufolge wurde der dreifache Preis für die Sendung bezahlt, die Masken seien nun weg. Frankreich hatte zuletzt eine Milliarde Masken bestellt - unter anderem aus China.

Auch der Regionalpräsident der schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffenen Region Grand Est, Jean Rottner, erhob Vorwürfe gegen die USA. „Es ist wahr, dass die Amerikaner auf dem Rollfeld ankommen, das Geld herausnehmen und drei- oder viermal mehr für die Bestellungen bezahlen“, sagte Rottner am Mittwochabend dem Radiosender RTL. Er sprach von einem täglichen Kampf. Eine Arbeitsgruppe seiner Region bemühe sich gemeinsam mit Geldgebern darum, „diese Märkte zu gewinnen“, sagte Rottner. Dass in der Nacht zu Mittwoch eine Lieferung mit rund zwei Millionen Schutzmasken aus China in Ostfrankreich angekommen war, habe ihn sehr glücklich gemacht. Die Region Grand Est grenzt an Deutschland.

Corona in Frankreich: Die aktuellen Fallzahlen

Update vom 2. April, 10.10 Uhr: Der John Hopkins University zufolge sind in Frankreich mehr als 57.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Frankreich ist damit hinter Italien, Spanien und Deutschland das Land mit den viertmeisten Fällen in Europa

Deutsche Krankenhäuser haben bislang 113 mit dem Coronavirus infizierte Patienten aus EU-Partnerländern aufgenommen. 85 davon wurden aus überlasteten französischen Gebieten nach Deutschland gebracht. Für Frankreich sind aktuell weitere 13 Betten in acht Bundesländern reserviert. Dies teilte das Auswärtige Amt der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. 

In Großbritannien sorgt die aktuelle Krise für dramatische Zustände: Auch in England müssen Ärzte wegen des Coronavirus unmenschliche Entscheidungen treffen.*

Corona in Frankreich - Erstmals 4000 Tote

Update vom 1. April, 21.31 Uhr: In Frankreich sind erstmals mehr als 4.000 Menschen den Folgen einer Coronavirus-Infektion erlegen. Es starben 4.032 Menschen, 509 mehr als am Vortag, teilte der Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Mittwochabend mit.

Corona-Krise in Frankreich: Justiz reagiert mit drastischen Maßnahmen

Update, 15.46 Uhr: Frankreich lässt in der Corona-Krise tausende Häftlinge aus den notorisch überfüllten Gefängnissen frei. Es gehe um 5.000 bis 6.000 Insassen von insgesamt 70.000, sagte der Vizepräsident des Verbands der Vollzugsrichter Ivan Guitz.  Jeder Fall werde gründlich geprüft. „Wir lassen keine Serienmörder frei“, so Guitz. 

Mögliche Kandidaten für eine vorzeitige Freilassung seien Häftlinge, die ihre Strafe bereits weitgehend verbüßt hätten und keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellten. In Frage kämen etwa wegen Drogenhandels oder Diebstahls Verurteilte.

Viele Gefängnisse glichen einem „Schnellkochtopf“, aus dem nun „ein wenig Druck herausgelassen“ werde, sagte Guitz zur Überbelegung. In Villepinte nordöstlich von Paris etwa säßen rund tausend Häftlinge ein, es gebe aber eigentlich nur Platz für gut halb so viele. Vor dem Regierungsbeschluss zu den Freilassungen hätten sich dort je drei Insassen eine neun Quadratmeter große Zelle teilen müssen.

Corona in Frankreich: Kliniken in Paris am Limit - Über 1000 Corona-Tote in Ostfrankreich

Update, 14.35 Uhr: In Ostfrankreich ist die Zahl der gestorbenen Coronavirus-Patienten auf über 1.000 gestiegen. In der an Deutschland grenzenden Region Grand Est seien bisher 1015 Menschen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben, teilte die regionale Gesundheitsbehörde am heutigen Mittwoch (1. April) mit. Rund 4200 Menschen befinden sich aktuell zur Behandlung in Krankenhäusern. 890 Patientinnen und Patienten mussten der Behörde zufolge auf einer Intensivstation behandelt werden.

Das Gebiet, das die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne umfasst, ist von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffen. Um die Intensivstationen der Kliniken zu entlasten, werden Patienten in andere Gebiete Frankreichs und in die Nachbarländer verlagert. Luxemburg habe sich bereit erklärt, vier weitere schwer erkrankte Patienten aus Grand Est aufzunehmen, teilte Regionalpräsident Jean Rottner auf Twitter mit. Er bedankte sich für die Unterstützung und „effektive grenzüberschreitende Zusammenarbeit“. 

Unterdessen breitet sich das Coronavirus in Italien immer weiter aus.*

Corona in Frankreich: Kliniken in Paris am Limit - Sonderzüge bringen Patienten aus der Stadt

Update, 12.58 Uhr: Die Sonderzüge, mit denen schwer erkrankte Covid-19-Patienten aus dem überlasteten Ballungsraum Ile-de-France und der Hauptstadt Paris in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne gebracht werden, sind nun unterwegs (siehe Update unten). Eingesetzt für die Fahrten werden medizinische TGV-Hochgeschwindigkeitszüge

Coronavirus in Frankreich
Eine medizinische Mitarbeiterin blickt durch die Scheibe eines speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszuges am Bahnhof Paris-Austerlitz. © dpa / Thomas Samson

Coronavirus in Frankreich: Krankenhäuser im Großraum Paris enorm überlastet

Update, 1. April, 11.15 Uhr: Die Krankenhäuser im Großraum Paris sind durch die Corona-Krise enorm überlastet. Aurélien Rousseau, Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, gab an, dass man „am Ende der Krankenhauskapazitäten“ sei. Das berichtete die Bild

„In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation“, wird Rousseau zitiert. Man habe die Kapazitäten in den letzten Wochen zwar mehr als verdoppelt, doch nun stoße man an die Grenzen der Möglichkeiten. „Jeder gibt wirklich alles, ein Intensivbett nach dem anderen wird aufgetrieben.“

Am heutigen Mittwoch sollen zwei Sonderzüge schwer erkrankte Covid-19-Patienten aus dem Ballungsraum Île-de-France und der Hauptstadt Paris in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne bringen. In den speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen sollten 36 Patienten transportiert und in Krankenhäuser in Brest, Rennes und Saint-Brieuc gebracht werden, so die Bild weiter.

Unterdessen spitzt sich die Lage in Deutschland zu. In Sachsen steigt die Zahl der Corona-Todesfälle in die Höhe - auch ein italienischer Covid-19-Patient ist verstorben. 

Coronavirus in Frankreich: Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten an einem Tag enorm gestiegen

Die News vom 31. März, 21.09 Uhr: Die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten an einem Tag ist in Frankreich enorm gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden habe es 499 neue Todesfälle zu verzeichnen gegeben, teilte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Dienstagabend in Paris. Damit starben bisher die meisten Menschen an einem Tag seit Beginn der Coronavirus-Pandemie in Frankreich. Insgesamt gebe es 3.523 Todesopfer, so Salomon.

Auch die Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen, stieg demnach um mehr als 450. Fast 23.000 Menschen würden in Krankenhäusern behandelt, sagte Salomon. Mehr als 5000 davon auf Intensivstationen.

Salomon kündigte an, dass zwei Sonderzüge schwer erkrankte Patienten aus dem Ballungsraum Paris in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne bringen sollten. Die Situation angesichts der Coronavirus-Pandemie sei „in der Geschichte der französischen Medizin völlig beispiellos“, sagte Salomon. Er betonte, dass gut 34 Prozent der Patienten in Intensivbehandlung in den Kliniken jünger als 60 Jahre seien.

Coronavirus in Frankreich: Arzt droht Polizisten sie anzustecken

Update um 18.20 Uhr: In Frankreich ist ein Arzt zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er Polizisten angedroht hatte, sie mit dem Coronavirus anzustecken. Der 66-Jährige habe "in einer übertriebenen Weise gehustet" und zu den Polizisten gesagt, sie würden nun auch krank, erklärte die Staatsanwaltschaft in Lille im Norden des Landes am Dienstag.

Der Mann war von den Gendarmen wegen des Vorwurfs häuslicher Gewalt in Gewahrsam genommen worden. Nach Angaben seiner Ehefrau konnte der Arzt nicht zur Arbeit in sein Krankenhaus gehen, da bei ihm der Verdacht auf die Lungenkrankheit Covid-19 bestand.

In dem Polizeifahrzeug habe er  die von den Gendarmen bereit gestellte Schutzmaske abgezogen und auffällig gehustet. Er habe gesagt, "er wisse, dass ihnen dies Angst macht", sagten die Polizisten aus. Der Arzt musste sich daraufhin vor Gericht sowohl wegen Gewalt gegen seine Frau als auch die Vollzugsbeamten verantworten. Er soll den Polizisten nach dem Urteil auch eine Entschädigung zahlen und darf keinen Kontakt zu seiner Frau aufnehmen.

Corona in Frankreich: Macron kündigt Maßnahmen für Kampf gegen Covid-19 an

Update um 17.19 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will im Kampf gegen das Coronavirus mehr auf französische Unabhängigkeit setzen - etwa bei der Produktion von Schutzmasken. 

„Wir müssen mehr auf unserem eigenen Boden produzieren, um unsere Abhängigkeit zu verringern“, sagte Macron nach einem Besuch bei einem Maskenhersteller am Dienstag. Bis zum Ende des Jahres solle Frankreich seine volle Unabhängigkeit bei der Maskenproduktion erreicht haben. „Bis Ende April werden wir die Kapazität haben, in Frankreich 15 Millionen Masken pro Woche zu produzieren“, sagte Macron. Zuletzt hatte Frankreich eine Milliarde Masken bestellt - unter anderem aus China. 

Coronavirus: Frankreich wappnet sich gegen „unsichtbaren Feind“

Er setze auf den Wiederaufbau der französischen und europäischen Souveränität, so Macron weiter. Außerdem kündigte er an, dass ein Konsortium von vier großen französischen Industriekonzernen bis Mitte Mai 10.000 Beatmungsgeräte herstellen will. Der französische Staat werde außerdem der nationalen Gesundheitsbehörde vier Milliarden Euro für die Bestellung von Masken, Medikamenten und Beatmungsgeräten zur Verfügung stellen.

„Wir müssen den Kampf gegen das Virus mit dem Pflegepersonal an der Front führen“, sagte Macron. Es handle sich um einen „unsichtbaren Feind“. Er glaube an das „vereinte Frankreich“. Man habe vor der Krise Reformen verabschiedet, die es Frankreich ermöglichten, wettbewerbsfähiger zu sein. „Aber wir müssen die moralische Stärke und den Willen wiedererlangen, mehr in Frankreich zu produzieren.“

Corona in Frankreich: Behörde warnt vor Nebenwirkungen

Update um 10.20 Uhr: Frankreichs Behörde für Arzneimittelsicherheit (ANSM) warnt vor möglichen Nebenwirkungen des Malariamittels Hydroxychloroquin oder des HIV-Medikaments Kaletra bei Covid-19-Erkrankten. „Einige wenige Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden gemeldet und werden derzeit analysiert“, teilte die ANSM am Montagabend mit. Die Behörde betonte, dass die Medikamente unter keinen Umständen als Selbstmedikation oder auf Verschreibung eines örtlichen Arztes eingenommen werden dürften. „In diesem Zusammenhang fordern wir die Verantwortung eines jeden, unnötige Krankenhausaufenthalte aufgrund des Missbrauchs dieser Medikamente zu vermeiden“, hieß es weiter.

Corona in Frankreich: Unter diesen Umständen ist eine derartige Behandlung erlaubt

In Frankreich ist die Behandlung mit Hydroxychloroquin und Kaletra von Covid-19-Erkrankten nur bei schweren Verläufen und nach Abstimmungen von mehreren Ärztinnen und Ärztinnen erlaubt. Die Behörde warnte vor allem vor Herzstörungen, die durch den Einsatz des Malariamittels in Kombination mit anderen Medikamenten auftreten können. „Wir erinnern daran, dass bis heute kein Medikament formell als wirksam für die Behandlung oder Prävention von Covid-19 nachgewiesen wurde“, betonte die Behörde. 

Krankenhäuser überfüllt - mehr als 3.000 Corona-Tote in Frankreich

Update vom 31. März um 9.40 Uhr: Auch in Frankreich schlägt das Coronavirus mit voller Wucht zu. Insgesamt sind bisher 45.170 Menschen infiziert, wie die neuesten Zahlen der Johns Hopkins University belegen. Bereits 3.024 von ihnen ließen ihr Leben. 

Update 23.07 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten ist in Frankreich am Montag auf mehr als 3000 angestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 418 weitere Todesfälle verzeichnet, wie die Behörden am Montag mitteilten. Aktuell befänden sich außerdem mehr als 5000 Menschen auf Intensivstationen, hieß es weiter. Insgesamt seien derzeit fast 21.000 Covid-19-Patienten im Krankenhaus.

Etwa 34 Prozent der schwer Erkrankten seien jünger als 60 Jahre, teilte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon mit. Insgesamt zählt Frankreich 44 550 bestätigte Infektionen.

Update 17.36 Uhr: In Ostfrankreich ist die Lage in den Krankenhäusern dem Regionalratspräsidenten zufolge wegen der Corona-Pandemie weiter angespannt. Betroffen seien vor allem die Kliniken im Elsass, teilte der Präsident der Region Grand Est, Jean Rottner, am Montag dem Radiosender France Bleu mit. Auch in den Städten Nancy und Metz sowie in Lothringen und in Reims im Département Marne weite sich die angespannte Situation aus, berichtete er weiter. Tagtäglich würden etwa gleich viele Menschen auf Intensivstationen gebracht, schilderte Rottner die Vorgänge. Es fehle weiter an Material und Schutzausrüstung für die Krankenhäuser, sagte der Politiker. 

Corona in Frankreich: Colmar beginnt mit Desinfizierung öffentlicher Plätze

Allerdings gehe die Zahl der Anrufe beim medizinischen Notfalldienst „möglicherweise“ leicht zurück, sagte Rottner. „Es ist ein kleiner Indikator für Hoffnung, aber wir müssen äußerst vorsichtig sein“, mahnte er. In den vergangenen Wochen wurden Patienten aus der Region in andere französische Krankenhäuser gebracht, unter anderem auch in Deutschland und der Schweiz. Unterdessen hat die Stadt Colmar im stark betroffenen Département Haut-Rhin eigenen Angaben zufolge mit der Desinfizierung öffentlicher Plätze begonnen

In Italien ist das Ausmaß der Krise sogar weitaus schlimmer. Doch wieso sterben so viele Infizierte dort? Wir liefern mögliche Erklärungen.

Update vom 30. März, 12.36 Uhr: Die Lage in Frankreich spitzt sich weiter zu. Wegen der großen Zahl an Coronafällen in der Metropole Straßburg, werden Patienten über 80 Jahre in der Klinik nicht mehr beatmet. Wegen dieser Umstände hat Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly Hilfe angeboten. 

Wie bild.de berichtet hat deswegen eine Maschine der Bundeswehr zwei schwerstkranke Corona-Patienten aus Frankreich nach Stuttgart gebracht, von wo aus sie wohl in ein Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm transportiert wurden. „In Ulm haben wir die Zahl der Intensivplätze von 22 auf 44 erhöht. Derzeit werden sechs Corona-Patienten versorgt. Wir haben in unseren Berechnungen einkalkuliert, dass dadurch derzeit kein Engpass für Patienten aus der Bevölkerung entsteht“, so Oberstleutnant Matthias Frank.

Frankreich trauert um Politiker - Tod einer 16-Jährigen schockiert das Land

Update 18.40 Uhr: Inmitten der Corona-Krise hat Frankreichs Europastaatsministerin Amélie de Montchalin den Nationen China und Russland vorgeworfen, ihre Hilfe für andere Staaten zu „instrumentalisieren“. In der Sendung Questions politiques, die von mehreren französischen Medien gemeinsam veranstaltet wird, sagte Montchalin am Sonntag, dass Solidarität nicht instrumentalisiert werden dürfe. Sie warf den beiden Staaten vor, ihre Hilfsaktionen für Propagandazwecke und „schöne Bilder“ in „Szene zu setzen“.

In Einklang damit werfen mehrere Beobachter China und Russland vor, mit ihren Hilfsangeboten an Europa ihren politischen Einfluss verdeutlichen zu wollen. Peking hatte Mitte März neun chinesische Coronavirus-Experten und mehrere Tonnen Medizinprodukte nach Rom geschickt. Russland entsandte ebenfalls Virologen nach Italien. 

Die französische Europastaatsministerin betonte, dass Euroa China auch mit 56 Tonnen Material unterstützt habe, als es noch das Epizentrum der Pandemie war. Über die gegenseitige Hilfe Buch zu führen, sie zu instrumentalisieren oder gegeneinander aufzurechnen wäre „unanständig“, sagte sie. „Wir sind solidarisch. Punkt. Und das sage ich für alle.“ 

Coronavirus in Frankreich: Regionalpolitiker ist nach Covid-19-Infektion in Klinik verstorben

Update 13.14 Uhr: Frankreich trauert um einen bekannten Politiker: Am Mittwochabend war der französische Regionalpolitiker Patrick Devedjian zur Beobachtung ins Krankenhaus gekommen, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet worden war - in der Nacht zum Sonntag sei er dort verstorben, wie seine Pressestelle der französischen Nachrichtenagentur mitteilte.

Devedijan hatte während der Regierungszeit von Nicolas Sarkozy verschiedene Regierungsposten inne und war zuletzt Präsident des Départmentrats der französischen Region Hauts-de-Seine. Noch am 26. März hatte er via Twitter dem Krankenhauspersonal des Landes für die großartige Arbeit gedankt:

Laut Angaben in seinem Twitteraccount hinterlässt er vier Kinder.

Update vom 29. März, 09.56 Uhr: Die französische Regierung sieht sich laut Zeit Online mit mindestens sechs Verfahren konfrontiert - die Vorwürfe lauten unterlassene Hilfeleistung und fahrlässige Tötung. Unter den Klägern ist das Kollektiv „C19“ um den Arzt Emmanuel Sarrazin: „Es ist unglaublich, wie unvorbereitet wir in diese katastrophale Situation reingeritten wurden", sagt er. Als Anfang März Sanitäter eine Guppe hustender Menschen, die aus den italienischen Corona-Gebieten kam, unangekündigt in seine Praxis brachte, musste er sich von einem befreundeten Automechaniker Schutzmasken leihen, um weiterarbeiten zu können. 

Die Regierung habe es versäumt, für ausreichend Schutzmaterial wie Masken zu sorgen - und das auch zu Zeiten, in denen die massive Ausbreitung des Virus schon absehbar war, so der Vorwurf von Anwälten. Sie sprechen von einem Staatsskandal. Wenn Staatspräsident Emmanuel Macron in einem Krankenhaus auftaucht, kritisieren ihn Ärzt hart, so die Zeit weiter. Was die Lage verschärft: Krankenschwestern und Pflegepersonal, die jetzt vollen Einsatz leisten müssen, hatten noch vor Kurzem für mehr Personal und bessere Ausstattung in Krankenhäusern gestreikt - im letzten Jahr wurden 15.000 Betten in Krankenhäusern gestrichen.

Coronavirus in Frankreich: Immer mehr Infizierte werden ausgeflogen

Update vom 28. März, 22.16 Uhr: Der John-Hopkins Universität zufolge sind in Frankreich bislang 2314 Menschen an den Folgen des Coronavirus Sars-CoV-2 gestorben. Die Zahl der Infizierten ist auf mehr als 38.000 (Stand: 28. März, 22.30 Uhr) gestiegen. 

Zwei Patienten aus dem nordostfranzösischen Metz wurden am Samstag per Militärhubschrauber nach Essen gebracht, wo sie im Universitätsklinikum behandelt werden sollen, wie eine Sprecherin der nordrhein-westfälischen Landesregierung mitteilte.

Dem Leiter der Notaufnahme des regionalen Krankenhauszentrums Metz, François Braun, zufolge werden voraussichtlich am Sonntagnachmittag zwei weitere Patienten nach Deutschland ausgeflogen. Über weitere Krankentransporte werde je nach Entwicklung der Lage entschieden. Seit Beginn der Pandemie wurden Braun zufolge bereits etwa ein dutzend Corona-Patienten per Krankenwagen in deutsche Krankenhäuser gebracht.

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly schrieb auf Twitter, Militärhubschrauber des Heeres sollten in den kommenden Tagen mehrere Covid-19-Patienten von Metz aus nach Deutschland ausfliegen. Unterdessen breitet sich das Coronavirus auch in Russland immer weiter aus.*

Corona in Frankreich: 16-Jährige hatte „nur einen Husten“, jetzt ist sie tot - Mutter schildert Details

Update vom 28. März, 12.49 Uhr: Der Tod der 16-jährigen Julie schockiert Frankreich: Die Jugendliche ist das bisher jüngste Opfer der Coronavirus-Pandemiein dem Land, wie das Gesundheitsministerium in Paris bekannt gab. Ihre Mutter hat jetzt den Ausbruch der Krankheit und die tragischen Details geschildert. „Sie hatte nur einen Husten“, erklärte sie über die Anfänge der Krankheit*. 

Diesen habe Julie vor einer Woche zunächst mit Hustensaft und Inhalationen behandelt*. Ab Samstag seien dann erste Atemstörungen dazugekommen. Die Situation wurde immer schlimmer, der Hausarzt alarmierte schließlich den Notdienst. Statt der Ambulanz rückte die Feuerwehr an: mit Schutzanzügen, Masken, Handschuhen. Das sei unvorstellbar gewesen, sagte ihre Mutter, „das war die vierte Dimension“. 

Corona in Frankreich: Dramatischer Kampf mit dem Tod - 16-jährige Julie ist das jüngste Opfer

Erst wurde noch von „nichts Ernstem“ gesprochen, Corona-Schnelltests verliefen negativ. Doch dann die traurige Wende: Es handelte sich doch um Covid-19*, Julie wurde inzwischen schon auf die Intensivstation im renommierten Pariser Kinderkrankenhaus Necker verlegt.

Am frühen Mittwochmorgen erhielt die Familie dann den Schock-Anruf: „Kommen Sie schnell!“, hieß es. Als Mutter Sabine mit ihrer älteren Tochter Manon im Krankenhaus ankam, war Julie schon tot. „Ihre Haut war noch warm“, sagte ihre Mutter.

Ähnlich dramatisch ist die Situation derzeit in Spanien und Italien. In Österreich bereitet man sich auf weitere einschneidende Maßnahmen vor, während US-Präsident Donald Trump eiskalt bei einer Lüge erwischt wurde.

Corona-Krise in Frankreich: Zahl der Toten schnellt nach oben - Polizei erzählt von absurden Situationen

Update, 20.50 Uhr: Auch Frankreich hat viele Todesopfer durch die heimtückische Lungenkrankheit Covid-19 zu beklagen.

In den Krankenhäusern starben innerhalb von 24 Stunden 299 Menschen mit Coronavirus-Infektion. Damit sei die Zahl der Todesfälle auf 1.995 gestiegen, teilte am Freitagabend der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, mit.

In der Statistik sind jedoch keine Menschen erfasst, die im eigenen Heim oder in Alters- und Pflegeeinrichtungen an Corona gestorben sind, hieß es weiter. Ab Montag werde die Erfassung demnach präziser.

Wegen der Corona-Pandemie gilt in Frankreich seit dem 17. März bis mindestens 15. April eine strenge Ausgangssperre.

Diese Aktion ging nach hinten los. Eine Real-Filiale wollte ihre Kunden mit Klopapier versorgen. Doch diese erheben nun schwere Vorwürfe.

Corona-Krise in Frankreich: NRW nimmt französische Patienten auf

Update, 19.55 Uhr: Nordrhein-Westfalen wird in den kommenden Tagen vier schwerkranke Corona-Patienten aus Frankreich aufnehmen. Das kündigte die Staatskanzlei als Reaktion auf ein Hilfsgesuch aus dem Nachbarland an.

Die französischen Patienten sollen allesamt ins Uniklinikum Essen gebracht werden.

Update, 12.45 Uhr: In Frankreich wurde eine Ausgangssperre wegen der Ausbreitung des Coronavirus‘ verhängt. Doch viele Fragezeichen bleiben. Die Bürger sind verunsichert: Was ist eigentlich noch erlaubt? Aktuell gehen deshalb zahlreiche Anrufe bei der Polizei ein - viele davon lassen einen die Krise für einen Moment vergessen. Denn sie sind ungewollt urkomisch. Eine Frau, die in einer offenen Ehe lebt, fragt: „Kann mein Mann das Wochenende bei seiner Geliebten verbringen?"

Ein Tierfreund macht sich derweil große Sorgen um sein Pferd: "Ein Fremder streichelt mein Pferd - kann er es mit dem Coronavirus anstecken?"

Coronavirus in Frankreich: Polizei erlebt skurrile Storys

In den ersten Tagen sei die Zahl der Anrufe über die Notrufnummer regelrecht explodiert, sagt ein Sprecher der Gendarmerie im Norden Frankreichs der Nachrichtenagentur AFP. "Die Leute rufen wegen allem und nichts an, weil sie sich langweilen. Sie wollen nur reden", erklärt ein weiterer Polizist.

Ein Beamter der Gendarmerie im Département Rhône erzählt von besorgten Nachfragen, ob der Müll trotz der Ausgangssperre noch nach draußen gebracht werden dürfe. Allerdings gebe es auch viele Anrufe mit ernsthaftem Hintergrund. Etliche Menschen berichten demnach, dass ihnen häusliche Gewalt widerfahren sei. 

Einige Franzosen rufen offenbar auch an, um ihren ungeliebten Nachbarn in Schwierigkeiten zu bringen. So berichtet ein Beamter der Gendarmerie im Département Ardèche von einem Anrufer, der sich beschwerte: "Mein Nachbar plaudert mit vielen Menschen und hält sich nicht an die Ausgangssperre."

Absurde Geschichten erleben auch Beamte, die Kontrollen im öffentlichen Raum durchführen, wie ein Beispiel aus der nördlichen Region Picardie zeigt. Dort wurde ein Mann rund 50 Kilometer von seinem Wohnort entfernt angehalten. Der Grund für seine lange Reise sei ausschließlich kulinarischer Natur gewesen. Er sagte, er habe die französische Spezialität Cassoulet besorgen wollen.

Coronavirus in Frankreich: Lage im Elsass „schlimm“ - Paris bittet offenbar die deutsche Bundeswehr um Hilfe.
Coronavirus in Frankreich: Lage im Elsass „schlimm“ - Paris bittet offenbar die deutsche Bundeswehr um Hilfe. © AFP / JEAN-FRANCOIS MONIER

Corona-Krise in Frankreich: Klinik wendet Triage-Verfahren an

Update 9.23 Uhr: Die Département-Präsidentin von Straßburg, Brigitte Klinkert, erklärt in der Zeitung "Die Welt", dass das Triage-Verfahren bereits seit zwei Wochen praktiziert wird, etwa von den Ärzten am Uniklinikum Straßburg. Patienten über 80, über 75, an manchen Tagen auch über 70 könnten nicht mehr intubiert werden, weil schlicht die Beatmungsgeräte fehlten, sagte die Politikerin. Man könne es gar nicht oft genug sagen, weil sich nicht nur die deutschen Nachbarn, sondern auch die Franzosen außerhalb des Elsass den Ernst der Lage nicht klar machten.

Die Uniklinik Straßburg hat am Donnerstagabend in einer Pressemitteilung, die dem SWR vorliegt, festgestellt, für eine Beatmung sei der Gesamtzustand der Patienten maßgeblich - nicht ausschließlich das Alter. Außerdem habe die Straßburger Uniklinik neue Beatmungsmöglichkeiten geschaffen.

Update, 27 März 2020, 7.03 Uhr: Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist dafür, Frankreich in der Corona-Krise auch die Hilfe der Bundeswehr zukommen lassen.

Corona in Frankreich: Hilfe durch die Bundeswehr?

Sie reagierte damit am Freitag auf einen „Spiegel“-Bericht, wonach die Regierung in Paris in Deutschland um schnelle Hilfe der Bundeswehr ersucht habe. Diese sollte im Rahmen dessen erfolgen, was die Bundeswehr momentan parallel zu Hilfseinsätzen in Deutschland leisten könne, forderte die Politikerin.

„Gerade in Zeiten, wo wir zusehen müssen, wie in Europa Grenzen hochgezogen werden, müssen wir ein besonderes Augenmerk auf die europäische und internationale Zusammenarbeit legen“, so Strack-Zimmermann.

Corona-Krise in Frankreich: 16-Jährige bei Paris gestorben

Update, 20.54 Uhr: Die Lage in Frankreich spitzt sich zu. Die Todesfälle nehmen rasant zu. Innerhalb von 24 Stunden habe es 365 neue Fälle gegeben, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Donnerstag (26. März) in Paris. Damit liege die Zahl nun bei 1696. Erstmals sei in Frankreich auch eine Jugendliche unter den Todesopfern. Eine 16-jährige Covid-19-Patientin sei in der Region Paris gestorben, so Salomon.

Den Angaben zufolge befinden sich derzeit 3375 Patientinnen und Patienten mit schweren Krankheitsverläufen auf Intensivstationen. Die Zahl der bestätigten Infektionen ist um rund 4000 Fälle auf 29.155 Fälle gestiegen.

Coronavirus in Frankreich: Lage im Elsass auf der Kippe - Paris bittet offenbar Bundeswehr um Hilfe

München - Erst China, dann Südkorea. Kürzlich Italien und Spanien - und nun Frankreich? Die Coronavirus-Pandemie nimmt immer mehr Länder in die Mangel und stellt diese vor eine bislang nicht bekannte Herausforderung. 

Während sich in China und Südkorea die Lage inzwischen entspannt zu haben schient, steht in Europa offenbar noch das Schlimmste bevor. In Italien und Spanien stößt das Gesundheitssystem an seine Grenzen. Nun droht in Frankreich ein ähnliches Szenario. 

Wegen der Corona-Krise hat Frankreich in Deutschland nach einem Bericht des Spiegel um schnelle Hilfe der Bundeswehr ersucht. Die Regierung in Paris habe in den vergangenen Tagen über militärische und diplomatische Kanäle bei der Bundesregierung angefragt, ob die Bundeswehr wegen der Notlage im Nachbarland schnell aushelfen könne, berichtete das Nachrichtenmagazin am Donnerstag. Das Verteidigungsministerium in Berlin sagte dazu auf Anfrage, ein offizieller Antrag liege nicht vor. 

Dringend benötigt würden laut dem französischen Ersuchen Helikopter zur Verlegung von Corona-Patienten aus besonders betroffenen Regionen in andere Landesteile, heißt es in dem Bericht. Zudem könnte die Bundeswehr bei der Versorgung von Covid-19-Patienten helfen, die derzeit das französische Gesundheitssystem an seine Kapazitätsgrenzen bringen - offenkundig sind also Plätze zur medizinischen Behandlung angefragt. Paris schwebe aber auch ein Einsatz von Einheiten der deutsch-französischen Brigade vor.

Coronavirus in Frankreich: Lage im Elsass „schlimm“ - Paris bittet offenbar Bundeswehr um Hilfe

Aktuell gilt das Elsass als Corona-Epizentrum in Frankreich. Die Lage dort ist schlimm. Unweit von Deutschland entfernt werden alte Corona-Kranke inzwischen nun nicht länger beatmet.

Katastrophenmediziner berichten angesichts der Corona-Pandemie über dramatische Zustände im Elsass. Demnach arbeiten Mediziner an der Universitätsklinik Straßburg auch dann weiter mit Corona-Patienten, wenn sie selbst infiziert sind. Zudem würden über 80-jährige Patienten nicht mehr beatmet. Stattdessen erfolge „Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln“, schreiben Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin in Tübingen in einem Bericht an die baden-württembergische Landesregierung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mehrere Medien haben darüber berichtet.

Das Elsass gilt als Frankreichs Epizentrum der Krise. Die deutschen Katastrophenmediziner besuchten die Universitätsklinik in Straßburg am Montag - und schlagen angesichts der Zustände Alarm. Sie berichten in dem Papier von einer „greifbaren Gefahr“ durch das Virus. Unter der Annahme, dass sich die Entwicklung im Elsass bald in Deutschland einstellen werde, sei eine optimale Vorbereitung von „allerhöchster Dringlichkeit“. Die Gefahr durch das Coronavirus mache „weitere konsequente Maßnahmen der Landesregierungen, der Krankenhäuser und der Rettungsdienste in Deutschland“ unabdingbar.

Nadelöhr seien die zu beatmenden Patienten, heißt es in dem Papier. Seit dem Wochenende würden Patienten, die älter sind als 80 Jahre, an der Straßburger Klinik nicht mehr beatmet. So werde auch verfahren mit Patienten in Pflegeheimen in dem Alter, die beatmet werden müssten. Sie sollen durch den Rettungsdienst eine „schnelle Sterbebegleitung“ erhalten. Die Ethikkommission gebe diese Vorgehensweise vor.

Coronavirus in Frankreich - Bericht aus dem Elsass: Patienten über 80 werden nicht mehr beatmet

Die Klinik nahm am Montag dem Bericht zufolge stündlich einen Patienten auf, der beatmet werden muss. 90 Beatmungsbetten standen zu dem Zeitpunkt zur Verfügung. Die Klinik baut ihre Kapazitäten derzeit aus. Patienten zwischen 19 und 80 Jahren werden dort beatmet, wobei nur 3 der 90 Patienten jünger als 50 waren und keine Vorerkrankungen hatten. Am Universitätsklinikum wird pro Tag nur noch eine lebenswichtige Bypass-Operation durchgeführt, es gibt keine Tumor-Chirurgie mehr und keine ambulanten Operationen. Alle Patienten, die gehen können und bei denen es gesundheitlich vertretbar ist, wurden entlassen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte die an Deutschland grenzenden ostfranzösischen Gebiete Elsass und Lothringen bereits vor rund zwei Wochen als Coronavirus-Risikogebiet eingestuft. Auch die Region Champagne-Ardenne, die eine Grenze mit Belgien teilt, gilt als Risikogebiet. Die drei Gebiete bilden zusammen die Region Grand Est. Sie grenzt an Baden-Württemberg, an das Saarland und an Rheinland-Pfalz. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte bei einem Besuch einer neuen mobilen Armeeklinik am Mittwochabend im elsässischen Mülhausen (Mulhouse) eine Militäroperation zur Unterstützung der Bevölkerung an.

Nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde der Region Grand Est waren bis Mittwoch 3068 Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion in Krankenhäusern untergebracht. Fast 651 davon sind Patienten auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der gesamten Region mehr als 500 Todesfälle verzeichnet. Ein Sonderzug mit 20 Corona-Patienten an Bord verließ am Donnerstag Straßburg Richtung Westfrankreich, um die Intensivstationen in der betroffenen Region zu entlasten.

Der britische Premierminister Boris Johnson ist positiv auf Coronavirus getestet worden. In China stehen Forscher vor einem Rätsel, weil ein Mann 49 Tage lang mit leichten Symptomen am Coronavirus litt - womöglich handelt es sich um eine Mutation.

dpa/smk

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