In den Betrieben der „Kölnbäder“ werde das Personal dazu angehalten, Abstandsregeln zu kontrollieren und wenn nötig zu ermahnen, sagt Sprecherin Graalmann. Wer sich partout nicht an die neuen Vorgaben halten will, muss das Bad verlassen. Security-Kräfte sollen außerdem auf den Wiesen sicherstellen, dass sich keine größeren Gruppen bilden. DGfB-Geschäftsführer Ochsenbauer schlägt auch vor, dass die Bademeister die Badenden zählen und die Becken gegebenenfalls sperren sollen.
Alle neuen Regeln sollen sicherstellen, dass sich das Coronavirus nicht weiterverbreitet. Neben Abstand halten wird auch Desinfektion nun großgeschrieben. Sanitäre Einrichtungen sollen öfter gereinigt werden, in Berlin bleiben die Umkleiden und Duschräume gleich ganz geschlossen. Viele Bäder planen auch, alle paar Stunden den Betrieb zu unterbrechen, um eine Grundreinigung vorzunehmen, berichtet Ochsenbauer. Wer Sorgen hat, das Virus könnte sich über das Wasser ausbreiten, kann aufatmen: Laut Angaben des Umweltbundesamtes führen Filtration und Desinfektion dazu, dass Viren verlässlich deaktiviert werden. Auch ein Professor aus der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität hat sich dem Thema angenommen. Er weiß, ob Chlor gegen das Virus* hilft.
Trotz der Corona-Krise versuchen einige Freibad-Betreiber so etwas wie Normalität herzustellen. In den meisten Bädern sollen die kleinen Besucher* auch in den Kinderplanschbecken toben können, erzählt Ochsenbauer. In der Regel können auch die obligatorischen Freibad-Pommes schnabuliert werden, denn die Gastronomie ist vielerorts geöffnet. Unter Einhaltung der Abstandsregeln sollen auch Attraktionen wie Sprungtürme und Rutschen für Besucher zugänglich sein. Denn neben Hygiene* und Sicherheit gehe es auch noch um eine andere Sache, sagt Ochsenbauer: „Lebensqualität“.
Übrigens: Wer nicht nur im Schwimmbecken planschen, sondern auch ans Meer will, sollte den News-Ticker zu den Entwicklungen der Chancen auf Sommerurlaub trotz Corona-Krise* verfolgen.
Der Virologe Christian Drosten ist voll des Lobes wegen des Corona-Kampfes in Deutschland, äußert aber auch eine Befürchtung.
cia mit dpa-Material
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