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Covid „viel gefährlicher als Grippe - auch für 30-Jährige“: Lauterbach warnt und zeigt neue Grafik

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Immer mehr Studien belegen eindeutig, dass eine Covid-19-Erkrankung gefährlicher ist als eine Grippe-Infektion. Das betrifft auch jüngere Menschen.

München - Die Frage ist so alt wie die Corona-Pandemie* selbst: Ist Covid-19 gefährlicher als die Grippe? Laut der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität sind Stand heute, 9. Mai, knapp 84.800 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung gestorben. Aber kann man diese Zahlen jetzt einfach mit einem der Vorjahre vergleichen und die Grippe-Toten gegenüberstellen? Wir geben einen Überblick.

Corona gefährlicher als Grippe? - Lauterbach sagt ja und postet Grafik

Der Gesundheitspolitiker der SPD*, Karl Lauterbach, hatte am Samstag eine Grafik der Physikerin Viola Priesemann geteilt. Die 39-Jährige arbeitet für die Max-Planck-Gesellschaft und beschäftigt sich unter anderem mit der Untersuchung der Verbreitung des Virus. In der dargestellten Grafik werden Daten aus verschiedenen Ländern verglichen. Sie zeigt die Infektionssterberate bei einer Influenza- also Grippe-Erkrankung und einer Erkrankung mit Covid-19*. Die Graphen zeigen eindeutig, dass in fast jedem Alter, die Gefahr an dem SARS-CoV-2-Virus zu versterben höher ist. Bei Patienten um die 70 Jahre ist das Sterberisiko sogar um das 25-fache höher als bei Grippe-Erkrankten im gleichen Alter. Bei 30-Jährigen ist das Risiko immerhin noch fünfmal höher. Lauterbach schreibt dazu: „Gute Grafik, die zeigt, wie viel gefährlicher Covid als eine Grippe ist, auch für 30-Jährige.“

Zahlreiche andere Studien zeigen ein ähnliches Bild. Im Ärzteblatt wurde unlängst eine Studie der US-Veteranen-Behörde veröffentlicht. Die Wissenschaftler haben 3641 Covid-Patienten mit 12.676 Grippe-Patienten verglichen. Sie stellten dabei fest, dass die Sterblichkeit bei den Corona-Patienten um das Fünffache erhöht war. Außerdem mussten Covid-19-Erkrankte viermal häufiger beatmet werden und landeten zweieinhalbmal häufiger auf der Intensivstation. Die Behandlungszeiten waren im Schnitt um drei Tage länger.

Corona trifft in der Bevölkerung auf anderer Voraussetzungen als die Grippe

Weitere Unterschiede zwischen den beiden Krankheiten sind auch die Voraussetzungen auf welche die beiden Viren treffen. Gegen das Influenza-Virus besteht mittlerweile in der Bevölkerung eine gewisse Grundimmunität. Auch wenn das Virus immer wieder mutiert, sind die Menschen besser an die Erkrankung angepasst. Gegen die Grippe gibt es zudem wirksame Medikamente und Therapien, um die Begleiterkrankungen zu behandeln. Und die Grippe befällt in der Regel nur die Atemwege, während das SARS-CoV-2-Virus alle Organe befallen kann, schreibt das ARD-Wissensmagazin Quarks mit Bezug auf diverse Studien.

Dann gibt es noch die Impfung*. Während es in Deutschland langsam aber stetig seit Anfang des Jahres bergauf geht und immer mehr Menschen mindestens einmal geimpft wurden (Stand 8. Mai, RKI: 26.836.612 Erstimpfungen), gibt es für die Influenza bereits seit vielen Jahren eine wirksame Impfung. Dabei wird das Risiko, für Personen über 60 Jahren sich mit der Grippe zu infizieren, halbiert. Das Robert-Koch-Institut* schätzt, dass dadurch pro Jahr 400.000 Personen über 60 Jahren von einer Erkrankung verschont bleiben, auch wenn die Influenza-Impfung nicht immer optimal wirkt. Und ähnlich wie bei einer Covid-Erkrankung wird auch bei der Grippe durch eine Impfung das Risiko von schweren Verläufen stark reduziert. (tel) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Verfolgen Sie das Corona-Geschehen in Deutschland in unserem aktuellen News-Ticker.

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