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Coronavirus-Hochburg NRW: Landrat wendet sich mit Bitte an Udo Lindenberg

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Das Coronavirus greift in Deutschland weiter um sich. Besonders hart trifft es den Kreis Heinsberg in NRW. Hier gibt es bislang die meisten Infektionen und die Zahl der Fälle steigt.

Update vom 11. April, 16.45 Uhr: In Düsseldorf wurden am Donnerstag die Resultate der Heinsberg-Studie vorgestellt. Nun äußern Experten aber Kritik und Zweifel an den Untersuchungen in der vom Coronavirus besonders betroffenen Region.

Update vom 9. März, 9.40 Uhr: Der Coronavirus-Ausbruch in Deutschland trifft den Landkreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen besonders. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gibt es 398 Infektionsfälle mit dem neuartigem Sars-CoV-2 in NRW, davon allein 200 im Landkreis Heinsberg (Stand: 8. März).

NRW Coronavirus-Fälle in Heinsberg - Sperrzone, wie in Norditalien?

Der Landrat Stephan Pusch hat am Sonntag in einer Videobotschaft auf Facebook nochmals betont, dass Sperrzonen oder Absperrungen wie in Norditalien im Landkreis weiterhin kein Thema seien.

Pusch setzt auf gegenseitiges Vertrauen. „Es ist wichtig, dass wir vertrauensvoll miteinander umgehen“, sagt Stephan Pusch im Facebook-Video. Die Bevölkerung im Landkreis Heinsberg bringe Opfer, wie Quarantäne, Schul - und Kindergarten-Schließungen. 

Außerdem würden keine Großveranstaltungen stattfinden. Und darunter verstehe man im Landkreis Heinsberg keine 60.000 sondern vielleicht 100 in einem Raum, betont Pusch. 

Und so sitzt der Landrat bei seiner Videobotschaft nach eigenen Worten auch am Sonntag „geschniegelt und getriegelt“ im feinem Zwirn und mit Krawatte vor der Kamera. Dann erzählt Stephan Pusch ganz offen über seine persönliche Vorliebe unter der Dusche: Songs von Udo Lindenberg, wie „Durch die schweren Zeiten“ und „Ich mach mein Ding“. Dabei sei er ins Träumen gekommen. 

„Jeder von uns braucht in der jetztigen Situation Motivation und auch selbser muss man sich puschen“, so Stephan Pusch. Die Leute würden ihm die tollsten Geschichten erzählen, was den Menschen aus Heinsberg täglich passiert. Spricht über das Thema Angst und Mut. Dann wendet sich der Landrat mit seinem Worten direkt an den Lindenberg.

„Also, lieber Udo Lindenberg, wenn Du mich gerade hörst oder siehst - hier im Kreis Heinsberg machen die Menschen einander Mut, die gehen mit einer Krisensitaution total positiv um“, so Pusch. Viele Menschen würden einander helfen, bei Kinderbetreuung und mit Lebensmitteln. Es gäbe beispielsweise auch Spenden von Schutzkleidung.

Nachdem vielen Lob fasst sich der Landrat ein Herz und lädt Udo Lindenberg nach Heinsberg ein. Es wäre schön, wenn ein Mutmacher, wie Udo Lindenberg uns einfach mal besuchen würde.

Die Ansprache kommt gut an, wie in den Kommentaren zu lesen ist. „Ich musste nur lachen über das "Puschen". Wir werden im wahrsten Sinne des Wortes gepuscht, scheibt eine Facebook-Nutzerin. Es gibt viel Lob für den Krisenstab und Landrat Stephan Pusch, auch die Idee Udo Lindenberg einzuladen, findet Applaus.    

Coronavirus-Hochburg NRW: Spahn rät von Reisen ab - Fachmann warnt vor Bundesliga-Schlager

Update vom 7. März, 15.44 Uhr: Unweit des stark vom neuartigen Coronavirus betroffenen Kreises Heinsberg soll am Samstagabend der Bundesliga-Kracher Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach vor 80.000 Zuschauern über die Bühne gehen. Virologen hatten diese Entscheidung bereits in Zweifel gezogen - doch auch aus anderen Bereichen gibt es Warnungen.

Ein früher in mehreren Bundesligastadien als Servicemanager für VIP-Bereiche zuständiger Fachmann erklärte der Ippen-Digital-Zentralredaktion am Samstag, er habe bezüglich des Spiels „so seine Bedenken“. Ein möglicher Gefahrenherd sei etwa die Selbstbedienung an VIP-Buffets: „Leere Gläser werden abgeräumt und neu gebracht sowie leere Teller“, sagte der Experte, der nicht namentlich genannt werden wollte. „Im Prinzip müßten bei jeden Gang die Finger des Servicepersonals desinfiziert oder Einmalhandschuhe getauscht werden“.

Auch im allgemeinen Publikumsbereich gebe es Risiken zur Schmier- und Tröpfcheninfektion, warnte er: „In der Halbzeit stürmen Tausende auf die Toiletten, es werden tausende Male Türklinken angefasst. Zuvor haben die Zuschauer noch an ihrem Getränk genippt.“

Coronavirus in NRW: Spahn rät von Reisen ab

Update 12.06 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Infektionen ist in Nordrhein-Westfalen innerhalb weniger Tage auf knapp 350 gestiegen. Jetzt hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Bürger aufgerufen, Reisen in die betroffenen Regionen auf notwendige zu reduzieren. Auf nicht unabdingbare Reisen in besonders betroffene Regionen in Italien, aber auch in Nordrhein-Westfalen sollte man verzichten, erklärte Spahn. Die Grenzen in der Europäischen Union sollten aber offen bleiben.

Am Samstagabend soll trotz dieser Entwicklungen das Bundesliga-Topspiel Mönchengladbach gegen Dortmund weiterhin stattfinden. 

Coronavirus in Heinsberg/Nordrhein-Westfalen: Altenheime verhängen Ausgangssperre

Update vom 7. März 10.08 Uhr: Die Lage rund um die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, Sars-CoV-2, in NRW spitzt sich zu. Das Robert Koch Institut (RKI) meldete dort am Samstagvormittag 346 Betroffene. Betroffen sind nicht nur Menschen, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 ausgebrochen ist, auch jene, die es davor zu schützen gilt, leiden unter der Ausnahmesituation. Einige Altenheime in der Region Heinsberg haben eine Besuchssperre verhängt oder stellen nur noch sehr restriktive Besuchsoptionen bereit. Diese gilt nicht nur für Heime, in welchen bereits Fälle bekannt sind. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) berichtet jetzt von Klagen der Bewohner und warnt vor einer Vereinsamung der Senioren, die in gesperrten Einrichtungen untergebracht sind. Das berichtet wa.de*.

Die Schwere der Lungenkrankheit steigt mit dem Alter und der medizinischen Vorbelastung von Betroffenen massiv an. Senioren mit Covid-19 müssen nicht selten mit dem Atmungsgerät behandelt werden, auch ist die Sterblichkeitsrate bei Älteren höher. Deshalb gelten auch die Bewohner von Altersheimen aktuell als besonders gefährdet. 

Coronavirus in NRW: Boykottieren Lehrer Anweisungen? Möglicherweise Ford-Mitarbeiter erkrankt 

Update vom 6. März, 21.48 Uhr: Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher erklärt, soll es nun offenbar einen ersten infizierten Mitarbeiter der Ford-Werke in Köln geben. Demnach soll der Mitarbeiter bereits seit Tagen unter Quarantäne stehen, rund 30 weitere Mitarbeiter sollen vorsichtshalber ebenfalls zuhause bleiben. 

Update von 16.09 Uhr: Ungewöhnlicher Vorgang an einer Düsseldorfer Gesamtschule: Nachdem bei einer Lehrerin das Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde, sollte der Schulbetrieb weitergehen. Doch es meldeten sich so viele Lehrer krank, dass die Schule am Freitag geschlossen bleiben musste. Nach Angaben der Bezirksregierung sind von 135 Lehrkräften 45 krankgemeldet. Elf davon waren gebeten worden, zuhause zu bleiben, weil sie Kontakt mit der Infizierten hatten. „Zu den Gründen der Krankmeldungen der anderen Lehrkräfte liegen keine Informationen vor“, so ein Sprecherin der Bezirksregierung.

Coronavirus in NRW: Mehr als 300 Infektionen, ein Mann in Lebensgefahr

Update 13.03 Uhr: Ein an Covid-19 erkrankter Mann in Nordrhein-Westfalen schwebt aktuellen Medienberichten zufolge offenbar in Lebensgefahr. Ersten Informationen zufolge soll der Mann im Aachener Uniklinikum in Behandlung sein. Das meldet Welt-TV. Die Städteregion Aachen ist neben dem Kreis Heinsberg in NRW stark von Infektionen betroffen. In der Region haben einige Kliniken Besuchsverbote verhängt, so etwa das St.-Antonius-Hospital in Eschweiler. Das berichten die Aachener Nachrichten. Andere Krankenhäuser wie etwa in Aachen haben Angehörige lediglich darum gebeten, von einem Besuch abzusehen, um Infektionen von Außen zu verhindern. 

Die nordrhein-westfälische Hauptstadt Düsseldorf hat am Freitag beschlossen, eine Flüchtlingsunterkunft zu räumen, um dort eine Quarantänestation einzurichten. Das berichtet der Express. Die rund 100 Bewohner sollen auf andere Unterkünfte verteilt werden. Im Notfall soll die Unterkunft dann als Quarantäne-Station genutzt werden - falls infizierte Menschen in Düsseldorf stranden sollten oder nicht in häuslicher Quarantäne bleiben könnten. 

Ungeachtet der rasanten und unkontrollierten Verbreitung des Sars-CoV-2 in NRW wurde das Bundesliga-Topspiel Mönchengladbach gegen Dortmund nicht abgesagt. Obwohl der vom Coronavirus-Ausbruch am stärksten betroffene Kreis Heinsberg keine zehn Kilometer vom Borussia-Park entfernt liegt. Virologen der Berliner Charité hatten vor dem Spiel gewarnt. In NRW sind bereits mehr als 300 Fälle bekannt. Aus medizinischer Sicht müsse man es absagen, so die Experten. Hingegen hat man, bei dem Match am Samstag, Bürger aus den besonders betroffenen Gebieten wie dem Kreis Heinsberg gebeten, nicht zu dem Spiel zu fahren. Sie bekommen ihre Tickets erstattet, wenn sie Zuhause bleiben.

Doch wie können sich Fußball-Fans im Stadion vor einer Infektion schützen? Wir geben Hinweise und Empfehlungen.

Coronavirus-Hochburg NRW: Zahl der Neuinfektionen steigt täglich - Schulen bleiben weiter geschlossen

Update vom 6. März, 9.04 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Fälle in NRW steigt von Tag zu Tag. Mittlerweile haben sich mehr als 300 Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt. Besonders betroffen ist der Kreis Heinsberg und in der Region Aachen. Für den drastischen Zuwachs gibt es laut wa.de* eine Erklärung: In NRW wurden immmer mehr spezielle Diagnosezentren für die erforderlichen Coronavirus-Tests eröffnet. Immer mehr Patienten werden auf den Erreger der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 getestet. Das Mehr an Untersuchungen, ließ die Zahl der bestätigten Infektionen am Donnerstag dann auf 302 ansteigen. Das Robert Koch-Institut (RKI) listet auf seiner Webseite (Stand: 6. März; 7 Uhr) von den 534 Coronavirus-Fällen in Deutschland 281 Fälle in NRW auf. 

Coronavirus in NRW: Landrat erklärt drastische Maßnahmen

Update vom 5. März, 21.50 Uhr: Die Schulen und Kindertagesstätten im besonders vom Coronavirus betroffenen Landkreis Heinsberg in NRW bleiben weiterhin geschlossen. Bis zum 15. März, also die gesamte nächste Woche, werden die Einrichtungen geschlossen bleiben. Kindern und Jugendliche müssen also zu Hause bleiben. Die rasant steigende Zahl der Infizierten im Landkreis würden keine anderen Möglichkeiten zulassen, sagte Landrat Stephan Pusch. Alleine in Heinsberg haben sich bisher 195 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Coronavirus-Hochburg Heinsberg: Zahl der Infizierten steigt weiter rasant

Update vom 5. März, 12.51 Uhr: Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus steigt in Nordrhein-Westfalen weiterhin. Am Donnerstag meldet das Robert-Koch-Insitut (RKI) 175 Fälle in NRW, 75 mehr, als noch vor 24 Stunden. Am Mittwoch wurden allein im Kreis Coesfeld zwölf weitere Infektionen bestätigt. Die Gemeinde rechnet mit noch mehr Fällen und versucht mögliche Infizierte zu finden. Die Ansteckung der Betroffenen lässt sich auf einen Mann zurückführen, der aktuell in einem Krankenhaus in Münster behandelt wird. Das berichtet wa.de*. Der 49-jährige Mann aus Senden sei mit den bisher bestätigten Sars-CoV-2-Fällen im Kreis Coesfeld verwandt, heißt es.  

Am Donnerstag meldet auch der Oberbergische Kreis Neuinfektionen. Dort ergreift die Gemeindeverwaltung Reichshof weitreichende Maßnahmen und bleibt vorerst geschlossen, denn eine der Neuinfektionen soll Kontakte in das Ordnungsamt der Verwaltung gepflegt haben. Auch die Kita in Marienheide bleibt für zwei Wochen zu. Die Kinder aus der Kita und ihre Eltern wurden angewiesen unter Quarantäne zu bleiben. 

Das neuartige Virus Sars-CoV-2 wirkt sich auch auf politische Geschehnisse aus, findet der stellvertretende Chefredakteur des Münchner Merkur, Mike Schier: Coronavirus in den USA - Trumps wahrer Gegner ist kein Demokrat*, schreibt er in einem Kommentar.

Coronavirus-Hochburg Heinsberg: Lage spitzt sich zu - Ärzte halten Quarantäne-Vorgaben nicht ein

Update vom 4. März, 15.48 Uhr: Am Mittwoch wurde die erste Infektion mit Sars-CoV-19 in Polen bekannt. Der Patient, ein Mann mittleren Alters war zuvor in Nordrhein-Westfalen und hat dort an einer Karnevalssitzung teilgenommen. Der Mann aus der westpolnischen Woiwodschaft Lebus sei nach seinem Besuch in NRW mit einem Reisebus nach Polen zurückgefahren. Auch die Verwandten des Mannes in Deutschland seien mittlerweile isoliert und würden auf das Virus getestet, hieß es.

Coronavirus-Hochburg Heinsberg: Die Lage spitzt sich zu - Ärzte halten Quarantäne-Vorgaben nicht ein

Update 10.02 Uhr: Das Gesundheitssystem in Nordrhein-Westfalen gelangt an einen kritischen Punkt. Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist innerhalb weniger Tage auf mehr als 100 gestiegen. Jetzt lehnen sich Ärzte und Krankenhäuser in NRW gegen die Vorsichtmaßnahmen auf - und halten die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) nicht mehr ein.

Wenn Ärzte oder Krankenpfleger mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind, dann ist das besonders schlimm. In der Regel haben sie Kontakt im Alten, Kranken, Schwachen - jenen also, die eine Covid-19 Lungenentzündung besonders hart trifft. Das RKI hat deshalb Empfehlungen für Arztpraxen und Krankenhäuser veröffentlicht. Wenn ein Mitarbeiter infiziert ist, dann sollten auch seine Kollegen unter Quarantäne gestellt werden, um einer Verbreitung des Virus zu vermeiden. Die Krankenhäuser in der Städteregion Aachen haben diesen Leitfaden aber als unrealistisch verworfen. Sie könnten ihren Betrieb so nicht aufrechterhalten. Wenn in der Region Aachen Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet werden, dann werden in den Krankenhäusern Kollegen ohne Symptome nicht mehr automatisch isoliert. 

Ausschlaggebend war ein Fall in dem am Montag eine Pflegekraft des Aachener Uniklinikums auf der Frühgeborenen-Intensivstation positiv auf das Virus getestet wurde. Aufgrund der Quarantäne-Regelung drohte die ganze Station geschlossen zu werden. Die Betroffene hatte nachweislich Kontakt mit rund 45 Kollegen. Die Vorgaben des RKI drohen, ganze Krankenhäuser außer Betrieb zu setzen, so die Begründung. 

Auch in Bayern mehren sich die Fälle mit Coronavirus-Infektionen. In München berichten Ärzte jetzt von einer unangenehmer Behörden-Panne*: „Amateurhaft“.

Coronavirus-Hochburg Heinsberg: Ärzte sprechen von „bedrohlichen Ausmaßen“

Update von 20.34 Uhr: In die Düsseldorfer Uniklinik sind am Dienstagabend zwei weitere Corona-Patienten eingeliefert worden, wie die Bild berichtet. Beide stammen aus dem Kreis Heinsberg.

Coronavirus in Heinsberg: Ärzte warnen in offenem Brief

Update vom 18.13 Uhr: In Heinsberg haben Ärzte in einem offenen Brief vor den Folgen des Corona-Virus gewarnt. Sie sprachen von „bedrohlichen Ausmaßen“ (siehe Update 17.38 Uhr). Besonders die Quarantänemaßnahmen des Robert Koch-Instituts schränken die Gemeinde enorm ein. Krankenhäuser seien hochgradig behindert und Ärzte und Mitarbeiter deshalb nicht arbeitsfähig. Notdienste könnten nur mit Mühe und auch nur eingeschränkt besetzt werden. Denn laut den Regelungen muss im Fall einer Infektion in der Belegschaft automatisch das ganze Team in eine 14-tägige Quarantäne.

Außerdem sei die Versorgung der niedergelassenen Ärzte mit Schutzmasken katastrophal. „Wir brauchen ganz dringend entsprechende Schutzmaterialien, da wir zurzeit unter Gefährdung der Gesundheit von Ärzten und Mitarbeitern arbeiten“, hieß es in dem Brief.

Das Coronavirus breitet sich weiter in Deutschland und der Welt aus, nun wurden erste TV-Sendungen abgesagt. Darunter auch eine wichtige ZDF-Show.

Coronavirus-Hochburg Heinsberg: Ärzte beschreiben „bedrohliche Ausmaße“

Update von 17.38 Uhr: In einem offenen Brief haben Ärzte aus dem Kreis Heinsberg vor den Folgen des Coronavirus für die gesundheitliche Versorgung gewarnt. In einem offenen Brief an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein heißt es unter anderem: Die „medizinische Situation im Kreis Heinsberg eskaliert und nimmt bedrohliche Ausmaße an“. Auch der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) hat unterschrieben.

Ein Zusammenbruch der medizinischen Versorgung sei nicht mehr auszuschließen: „Wir brauchen dringend Hilfe (...)“ heißt es in dem Brief. Auch die Belastung durch verunsicherte Patienten sei groß, die Versorgung der niedergelassenen Ärzte mit Schutzmasken sei extrem schlecht. „Wir brauchen ganz dringend entsprechende Schutzmaterialien, da wir zurzeit unter Gefährdung der Gesundheit von Ärzten und Mitarbeitern arbeiten“, heißt es weiter.

Coronavirus im Kreis Heinsberg: Zahl der Infektionen dramatisch angestiegen

Update vom 3. März, 12.02 Uhr: Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 im Kreis Heinsberg ist weiter drastisch gestiegen. Am Dienstagmorgen wurden elf weitere Fälle verzeichnet. Die Zahl der Betroffenen in Nordrhein-Westfalen steigt damit von 90 auf 101. In Nordrhein-Westfalen sind Fälle von Coronavirus-Infektionen in Köln, Essen, Münster, Duisburg, Unna, Mönchengladbach, Würselen, Bonn, Aachen, Lüdenscheid, Büren und Düren bekannt. Einige Kommunen haben einen Krisenstab eingerichtet, um bei weiterer Verbreitung angemessen reagieren zu können. Darunter ist der Kreis Heinsberg sowie die Städte Dortmund und Münster.

Derweil beschwert sich ein Virologe bei der WDR-Sondersendung von „Hart aber fair“ massiv über den Umgang mit dem Ausbruch des Coronavirus in Deutschland. 

Update vom 2. März, 20.51 Uhr: „Heute ist mal ein Tag, an dem ich sage, ich mache mir über einige Dinge Sorgen“, leitet Landrat Stephan Pusch sein Coronavirus-Update bereits unheilvoll ein, „wir bekommen über unsere Bürger-Hotline und über andere Kanäle mit - auch das Gesundheitsamt wird fortlaufend von Arztpraxen darüber informiert, dass insbesondere die hausärztliche Versorgung und die Notfallversorgung im Kreis Heinsberg schwierig wird.“

Coronavirus: Medizinische Versorgung in Heinsberg wird schwierig

Plötzlich könnte jeder medizinische Notfall gefährlich werden, weil kein Arzt mehr zu erreichen ist. Doch wie kann es dazu kommen? „Immer mehr Notfallpraxen und auch ärztliche Praxen rufen hier beim Gesundheitsamt an“, erläutert der Heinsberger Landrat, „und melden sich - so nennt man das im Fachjargon - ab, weil sie unter den herausgegebenen Quarantäne-Vorschriften des Robert-Koch-Instituts sagen: Unser ärztliches Personal, unser Pflege-Personal oder die Ärzte selbst waren in Kontakt mit einem Infizierten. Wir haben jetzt ein 14-tägiges Berufsausübungsverbot und wir können jetzt unsere Patienten nicht weiter behandeln.“

Heinsberg: Arztpraxen müssen wegen Coronavirus schließen - Notfallnummer nicht besetzt?

Arztpraxen müssen also schließen, wenn ein Coronavirus-Erkrankter bei ihnen war. Ob sie nun Symptome zeigen oder nicht. Das führt momentan in Heinsberg dazu, dass selbst Notfallnummern teilweise nicht besetzt sein könnten, beklagt Posch und kündigt den Protest seines Kreises an. 

Man werde den Verantwortlichen ins Gewissen reden, dass es sich um eine außergewöhnliche Lage handle und eine Notfallverordnung in Heinsberg eingesetzt werden müsse. Mediziner sollen unter den angebrachten Schutzmaßnahmen weiter arbeiten dürfen.

Coronavirus in Heinsberg: Landrat Posch will keine Kompromisse eingehen

„Wenn es um die Gesundheit unserer Bevölkerung geht, bin ich nicht bereit, irgendwelche Kompromisse einzugehen“, bringt es Posch auf den Punkt, „derjenige der da liegt, vielleicht den Verdacht auf einen Herzinfarkt oder eine andere schwerwiegende Erkrankung hat, ich glaube, der möchte, dass ihm sofort geholfen wird. Und ich glaube, dem ist erst einmal sekundär, ob die abstrakte Möglichkeit besteht, dass er sich dabei mit dem Coronavirus ansteckt.“

Coronavirus-Hochburg Heinsberg: Jeder medizinische Notfall gefährlich - Grundversorgung leidet enorm

Erstmeldung vom 2. März, 12.09 Uhr: Heinsberg - Das Coronavirus breitet sich weltweit immer weiter aus. Auch in Europa* und in Deutschland gibt es fast täglich neue Meldungen über Infizierte. Insgesamt sind mehr als 89.000 Personen infiziert - mehr als 3000 Todesfälle sind erfasst. In Deutschland gibt es nun Corona-Infektionen in zehn der 16 Bundesländer, nachdem erstmals auch in Berlin eine Ansteckung bekannt wurde. 

Bis Montagvormittag zählte das Robert-Koch-Institut insgesamt 150 Infektionen in Deutschland*. Am heftigsten trifft es bislang den Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Coronavirus in Heinsberg: Mindestens 68 Menschen infiziert

Rund um die Kreisstadt in der Nähe zur holländischen Grenze sind mindestens 68 Personen infiziert. NRW-weit sind deutlich mehr als 80 Fälle nachgewiesen. Dabei gilt ein 47-Jähriger als Erstinfizierter*. Für den Mann aus NRW, der in der Düsseldorfer Universitätsklinik behandelt wird, gebe es nach wie vor keine Entwarnung, sagte eine Kreissprecherin. Seiner Frau gehe es aber deutlich besser.

Der 47-Jährige und seine ein Jahr jüngere Frau hatten am 15. Februar in Gangelt bei einer Sitzung Karneval gefeiert. Dabei sollen sie zahlreiche andere Teilnehmer angesteckt haben. Rund 300 Karnevalisten, die eine Sitzung am 15. Februar in Gangelt besucht hatten, und ihre Familien waren dazu aufgerufen worden, sich in häusliche Quarantäne zu begeben. Für sie endete diese nun am Sonntag. Dennoch kam es weiter zu Hamsterkäufen* in der Region.

Heinsberg ist Coronavirus-Hochburg: Quarantäne endet

Seit Sonntag dürfen Betroffene, die keine Krankheitssymptome zeigen, sich wieder ohne Einschränkungen bewegen, sagte ein Kreissprecher am Morgen. Wer allerdings Symptome* zeige, solle weiter daheim bleiben und telefonisch den Hausarzt kontaktieren - gemäß den erteilten Anweisungen.

Etwa 1000 Personen waren insgesamt in dem Kreis nahe der niederländischen Grenze in häusliche Isolierung gegangen. Rund ein Drittel von ihnen wird sich dem Sprecher zufolge noch bis Ende der kommenden Woche gedulden müssen. Es handele sich dabei vor allem um Kinder - mitsamt ihren Familien - aus der Kita, in der die ebenfalls infizierte Ehefrau des Ersterkrankten Erzieherin ist. Die restlichen geschätzt 600 bis 700 Bewohner könnten nun wieder normal am öffentlichen Leben teilnehmen, schilderte der Sprecher. 

Erstmals wurde allerdings am Sonntag ein Fall bekannt, bei dem es keinen Bezug zum Kreis Heinsberg gibt. Das Virus wurde bei einem 51-jährigen Mann nachgewiesen, der aus dem Iran zurückgekehrt war.

Auch in der JVA-Köln soll nun das Coronavirus* ausgebrochen sein. 

Auch international spitzt sich die Lage weiter zu. Aktuell breitet sich das Coronavirus in den USA aus - aus China gibt es außerdem erschreckende Zahlen. 

In Italien ist die Lage nach dem Corona-Ausbruch weiter sehr ernst. Das Robert Koch-Insitut (RKI) hat eine Region nun in ein Risikogebiet eingestuft. 

Udo Lindenberg ist vor kurzem vor dem Coronavirus geflüchtet. Niemand weiß wo er sich derzeit aufhält, aber aus der Ferne versucht er mit Panik-Rätseln seine Fans zu animieren zuhause zu bleiben.

dpa/rjs/nai

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