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Corona-Geimpfte weiter ansteckend? Biontech-Boss jetzt mit froher Botschaft - „Booster“-Strategie gegen Mutanten

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Die Studie erregte schon vor Tagen Aufsehen. Jetzt hat sich Biontech-Gründer Ugur Sahin zu der Untersuchung positioniert - und zieht einen Hoffnung machenden Schluss.

Mainz - Sind Corona*-Geimpfte weiterhin ansteckend? An der Frage hängt aktuell ziemlich viel. Falls ja, hätten die Gegner von mehr Freiheiten für bereits Immunisierte ein gewichtiges Argument. Deshalb lässt ein Satz aufhorchen, den Biontech-Mitgründer Ugur Sahin* nun zu Bild sagte: „Die Zahl der Menschen, bei denen der Corona-PCR-Test positiv ausfällt und die somit potenziell ansteckend sind, geht nach der Impfung um 92 Prozent zurück“

Was praktisch heißt: Sie sind nicht mehr ansteckend.

„Mit dieser Erkenntnis wissen wir jetzt auch, dass wir, wenn ausreichend Menschen geimpft sind, die Pandemie wirksam eindämmen können“, fuhr Sahin im Gespräch mit der Zeitung fort. Eine breit angelegte Studie in Israel* hatte zuvor die sehr hohe Wirksamkeit des in Deutschland* angewendeten Biontech/Pfizer-Mittels bestätigt. Auf diese Auswertung bezog sich Sahin.

Biontech-Gründer zu Corona-Impfstoff: „Wir können viel aus der jetzigen Pandemie lernen“

Fast alles, was er in dem Bild-Interview sagt, stimmt hoffnungfroh. „Wir wissen, dass unser Impfstoff gegen die meisten bekannten Mutationen schützt, auch gegen B1.1.7. Diese Variante ist derzeit auch in Israel dominant.“ B.1.1.7.* heißt die ansteckendere, zuerst in Großbritannien entdeckte Mutation* von Sars-CoV-2, vor der unter anderem SPD*-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt.

„Wir können viel aus der jetzigen Pandemie lernen. Wenn wir uns jetzt gut vorbereiten, können wir noch schneller reagieren, schneller Impfstoffe entwickeln und schneller ausreichend Dosen produzieren“, so Sahin.

Biontech-Impfung gegen Covid-19: Ugur Sahin zur Impf-Strategie

Weiter erklärte der Medinziner, was es bei der Biontech-Impfung zu beachten gebe. Falls „kritische Varianten“ von Corona auftauchten, könnte man eine dritte Dosis verabreichen - „eine simple Strategie“. Sahin glaubt: „Eine solche Booster-Impfung könnte einen so starken Immunschutz hervorrufen, dass auch die Varianten nicht mehr durchkommen.“ Allerdings: Um das Virus in der Gesellschaft auszubremsen, müsse die Impfung „vielleicht alle ein bis anderthalb Jahre“ aufgefrischt werden.

Mit größeren Impfstoffmengen können die Länder bis Anfang April rechnen. Biontech kündigte bis Ende März eine Gesamtmenge von mehr als 11,5 Millionen Impfdosen an. Hinzu kommen voraussichtlich rund 5,6 Millionen Dosen des Vakzins von AstraZeneca. Von Moderna sollen bis dahin 1,8 Millionen Dosen ausgeliefert werden.

Nach einem schleppenden Start beschleunigt sich das Impftempo in Deutschland derzeit. Es gibt bei manchen Bürgern aber anhaltende Skepsis insbesondere gegen den Corona-Impfstoff von AstraZeneca, aber auch generell gegen Impfungen. (frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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