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Coronavirus-Pandemie: WHO warnt vor Engpässen mit Grippe-Impfstoff - aber es gibt einen Lichtblick

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Eine Spiritze vor einem weißen Hintergrund mit der Aufschrift „Impfung“.
Die WHO warnt vor einem Engpass mit dem Grippe-Impfstoff. (Symbildbild) © Friso Gentsch/dpa

Mitten in der Coronavirus-Pandemie warnt die Weltgesundheitsorganisation vor Engpässen mit dem Grippe-Impfstoff. Der Grund sei die hohe Nachfrage.

Genf - Der Blick auf den Herbst und Winter macht vielen Experten Sorgen. Neben weiterhin ansteigenden Coronavirus-Zahlen in Deutschland und Ländern, die in eine zweite Corona-Welle* zu rutschen scheinen, blickt man auch auf die bevorstehende Grippesaison. So kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn zuletzt eine neue Corona-Strategie für die kalte Jahreszeit in Deutschland an. Mittels sogenannter „Fieberambulanzen“ soll es zentrale Anlaufstellen für Patienten geben.

„Es geht darum, eine Infrastruktur zu haben, die sicherstellt, dass sich nicht im Wartezimmer die Menschen untereinander anstecken. Das macht Sinn für Corona* und auch bei der Grippe und einer möglichen Grippewelle", so Spahn am Montag (21. September) in Berlin. Doch nun warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hinsichtlich der Grippesaison.

Coronavirus: WHO warnt eindringlich vor Engpässen bei Grippe-Impfstoff

Aufgrund der großen Nachfrage nach dem Grippe-Impfstoff warnt die Weltgesundheitsorganisation vor einem möglichen Engpass. Wie aus einer neuen WHO-Empfehlung hervorgeht, sollten Länder, die nicht genug Impfstoff bestellt haben, Prioritäten setzen und zuerst Pflegeperson und ältere Menschen impfen.

Ein höherer Bedarf habe sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie im April abgezeichnet, sagte Ann Moen, die Leiterin des WHO-Impfprogramms am Freitag in Genf. Der Impfstoff schütze zwar nicht vor der durch das Virus ausgelösten Covid-19-Krankheit. Mit umfangreichen Grippeschutzimpfungen wollten Regierungen jedoch möglichst viele schwere Grippeverläufe verhindern, um in Krankenhäusern Betten für Covid-19-Patienten bereitzuhalten. Engpässe seien möglich, weil Gesundheitsdienste den erhöhten Bedarf bei der Bestellung nicht abschätzen konnten, sagte Moen. Man müsse das Mittel neun bis zwölf Monate vor Beginn der Saison bestellen. Einige Hersteller hätten ihre Kapazitäten ausgebaut.

Indes hat wohl die erste Stadt weltweit eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus entwickelt.

Coronavirus-Pandemie: Engpass bei Grippe-Impfstoff - doch es gibt auch einen Lichtblick

Ob eine Grippe oder eine Coronavirus-Infektion* vorliege, könne nur im Labor festgestellt werden, sagte Moen. Neben Grippeanzeichen wie Schnupfen und Fieber sei auch der Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns ein Hinweis auf eine mögliche Infektion* mit dem Coronavirus. Kranke sollten ihre Symptome deshalb im Auge behalten, sich zu Hause pflegen und bei deutlichen Verschlechterungen ärztlichen Rat einholen.

Einen Lichtblick gab es jedoch von der Südhalbkugel: In der dortigen Grippesaison erkrankten deutlich weniger Menschen als in den Vorjahren. Während in normalen Jahren zehn bis 30 Prozent der untersuchten Patientenabstriche Influenza-Infektionen aufwiesen, sei es in der abgelaufenen Saison weniger als ein Prozent gewesen, so Moen. Geholfen haben dürften die Coronaschutzmaßnahmen wie Abstand halten, Handhygiene und das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes, die auch vor Grippe schützten.

Grippesaison in Deutschland: 16,5 Millionen Dosen Impfstoff freigegeben

Wie das Paul-Ehrlich-Institut via Twitter öffentlich bekannt gab, wurde 16,5 Millionen Dosen Grippeimpfstoff für die Wintersaison 2020/21 für Deutschland geprüft und freigegeben.

Indes setzen Forscher* alles daran, einen Impfstoff für das Coronavirus zu finden. Ein US-Hersteller startete zuletzt in die entscheidende Testphase und verwies auf eine Besonderheit des Mittels. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Netzwerks (dpa/mbr)

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