Ursprünglich war angenommen worden, dass sich der erste italienische Patient, ein 38-jähriger Mann, bei einer Kontaktperson in Wuhan angesteckt hatte. Allerdings wurde diese Kontaktperson negativ getestet. Eine Infektionskette konnte nicht festgestellt werden.
Das phylogenetische Netzwerk weist auf mindestens zwei unabhängige frühe Infektionswege in Italien hin. Eine Spur führt zu einem Angestellten des Automobilzulieferers Webasto in Gauting bei München. Die andere Spur stellt den Ausbruch mit einem sogenannten „Singapur-Zweig“ in Zusammenhang - damit wird eine These zu Patient Null wieder relevant, die schon abgestritten worden war.
In einer Grafik (s.u) ist zu sehen, wie ein Patient aus Ontario (Kanada) sich im phylogenetischen Netzwerk Cluster B befindet. Dieser Patient war von Wuhan in Zentralchina nach Guangdong in Südchina gereist und kehrte dann nach Kanada zurück. Am 27. Januar wurde bei ihm Covid-19 diagnostiziert. In der Stammbaum-Analyse ließen sich zwei „Ahnenknoten“ in Foshan und Shenzhen (beide in der Provinz Guangdong) ableiten, die zu seiner Reisegeschichte passen.
Der Corona-Ursprung beschäftigt Forschende auf der ganzen Welt: Eine geflohene chinesische Virologin äußert spektakulärer These. Zwei US-Forschungsteams fanden nun in Studien heraus, dass die derzeitigen Epidemien in Europa und Nordamerika erst im zweiten Anlauf ausgelöst wurden.
Derzeit beherrschen tägliche Zahlen über Infizierte und Tote die Nachrichten. US-Wissenschaftler haben nun versucht, in die Zukunft zu schauen und Prognosen zu Todeszahlen* aufzustellen. *Hinweis der Redaktion: Der Text wurde nachträglich geändert.(ml)*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.