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Coronavirus: NRW geht eigenen Weg - Ministerin rechtfertigt ungewöhnliche Maßnahme bei Schulöffnung

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Das Coronavirus Sars-CoV-2 trifft das Bundesland Nordrhein-Westfalen hart. Bald sollen aber erste Lockerungen in Kraft treten. Alle Neuigkeiten im News-Ticker.

Update um 15.11 Uhr: In einer Pressekonferenz informierte der stellvertretende Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Dr. Joachim Stamp (FDP), mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstagnachmittag darüber, wie das Bundesland die von der Regierung gefassten Beschlüsse umsetzen wird.

Laumann gab zunächst einen Überblick über die aktuellen Corona-Fallzahlen in NRW. Derzeit gebe es 28.000 bestätigte Covid-19-Infektionen, 15.849 Genesene aber auch 760 Todesfälle wegen oder mit Covid-19. In stationärer Behandlung befänden sich aktuell 2024 Patienten, davon etwas mehr als 600 auf der Intensivstation. 513 Corona-Patienten müssten künstlich beatmet werden. „Wir haben erstmals seit den letzten Tagen eine Abnahme der Fälle die intensivmedizinisch betreut und beatmet werden müssen“, berichtete Laumann. „Man kann nur beten und hoffen, dass sich das in den nächsten Wochen weiter so fortsetzt, dann werden wir in NRW sicher keine Probleme der Versorgung im Gesundheitssystem haben.“ 

Weitere aktuelle Entwicklungen in NRW erfahren Sie hier im Corona-News-Ticker.

Coronavirus in NRW: Auch Babyfachmärkte über 800 Quadratmeter dürfen öffnen

„Wir haben vor, dass wir die Verordnungen über die gestrigen Beschlüsse heute noch veröffentlichen“, stellte Laumann außerdem in Aussicht. Klar sei, dass die nordrhein-westfälische Regierung die Beschlüsse zum Montag in Kraft setzen würde. „Es können alle Geschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern öffnen“, sagte der Gesundheitsminister. Ausnahmen von dieser Regelung seien wie auch bundesweit Autohäuser, Fahrradgeschäfte, Büchergeschäfte. Diese dürfen auch öffnen, wenn sie mehr als 800 Quardatmeter Verkaufsfläche besitzen. Speziell in NRW zählen zu diesen Ausnahmen auch Babyfachmärkte. Sie dürfen - dank einer Landesregelung - ebenfalls unabhängig von der Größe des Geschäfts ab Montag wieder öffnen.

Für den Bereich Kinderbetreuung gab der stellvertretende Ministerpräsident und Familienminister Stamp einen Überblick über die künftigen Änderungen. „Wir werden die Notbetreuung auf etwa 10 Prozent der Kinder anheben und morgen kommunizieren, wer alles in den Genuss der Notbetreuung kommen kann“, kündigte Stamp an. Es gebe einen großen Druck in den Familien und das sei nicht nur eine Frage von Bequemlichkeit sondern von frühkindlicher Bildung. 

Mit Blick auf Kinder in bildungsfernen Familien oder Familien, in denen kein Deutsch gesprochen wird, gebe es große Herausforderungen. „Es kann nicht sein, dass wir bis zu den Sommerferien für irgendeine Gruppe gar kein Betreuungsangebot haben“, betonte Stamp. Das sei auch die Überzeugung der anderen 15 Familienminister.

Coronavirus in NRW: Abschlussprüflinge können ab 23. April wieder zur Schule gehen

Anschließend erläuterte Bildungsministerin Gebauer die nächsten Schritte in den Schulen. „Es kamen Irritationen auf, dass NRW ausschert. Das ist nicht so. Wir befinden uns im Geleitzug mit anderen Bundesländern“, betonte die FDP-Politikerin. Am kommenden Montag würden nun die weiterführenden Schulen für Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulträger geöffnet, damit dort die entsprechenden Hygienemaßnahmen umgesetzt werden könnten. „Dafür geben wir unseren Schulen drei Tage Zeit.

Ab Donnerstag, 23. April, gehen dann die ersten Schüler zur Vorbereitung auf ihre Prüfungen und Abschlüsse wieder in die Schulen“, sagte Gebauer. Das betreffe 148.000 der insgesamt 2,5 Millionen Schüler in NRW.

„Die Schüler, die jetzt dann in die Schulen kommen, werden keinen Normalbetrieb vorfinden“, kündigte die Bildungsministerin an. „Es wird keine Klassen oder Kurse in ursprünglicher Größe geben, wir werden die Kurse aufteilen müssen.“ In einem nächsten Schritt sollen ab dem 4. Mai die Grundschulen schrittweise geöffnet werden. Zunächst nur für die Schüler der Jahrgangsstufe vier. 

Zuletzt ging Gebauer auf die etwas ungewöhnliche „Kann-Lösung“ ein, die Abschlussprüflingen in NRW nun geboten werden soll (wir berichteten). „Die Angebote, die wir jetzt in Bezug auf die Vorbereitungen für die Prüfungen machen, sind freiwillig“, sagte die FDP-Politikerin. Das bedeutet, dass die Schüler der Abschlussklassen selbst entscheiden können, ob sie am Unterricht teilnehmen oder selbstständig zu Hause für die Prüfungen lernen. „Ich bin der Meinung, dass wir hier für Bildungsgerechtigkeit für unsere Schüler sorgen, die eben nun von 23. April bis 12. Mai die Zeit nutzen können und sollten, um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten“, sagte Gebauer. 

Coronavirus in NRW: Laschet geht bei Schulöffnungen einen ungewöhnlichen Weg

Update 11.48 Uhr: Bei den geplanten Schulöffnungen will NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einen eher ungewöhnlichen Sonderweg gehen. Das Bundesland plant eine „Kann-Lösung“ für die Abschlussprüflinge: Schüler, die in Nordrhein-Westfalen dieses Jahr Abschlussprüfungen schreiben, können in der kommenden Woche wieder zur Schule gehen - müssen es aber nicht. Wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags erläuterte, sollen die Schulen gezielte Angebote in den Prüfungsfächern machen. 

Dabei gehe es aber nicht um klassischen Unterricht nach Stundenplan, wie er vor der Corona-Pandemie üblich gewesen sei. Gebauer wisse aber auch, dass es Schüler gebe, die sich lieber zu Hause auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten wollten, sagte die Ministerin. Auch dies bleibe nun weiter möglich, teilte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Gebauer bezeichnete diese Lösung als ein „faires Angebot für Prüflinge“, das Bildungsgerechtigkeit sicherstellen solle. 

Coronavirus in NRW: Schulbetrieb wird wieder hochgefahren, doch für Messen sieht es schlecht aus

Während der Schulbetrieb in NRW damit in den nächsten Wochen Schritt für Schritt wieder hochgefahren wird, ist die beliebte Computer- und Videospiele-Messe Gamescom zumindest in analoger Form abgesagt. Da Großveranstaltungen in Deutschland noch bis 31. August verboten sein werden, kann die Messe, die von 25. bis 29. August am Kölner Messegelände hätte stattfinden sollen, nicht wie geplant stattfinden. Die gute Nachricht: Die Messe soll nun stattdessen digital abgehalten werden*. 

Update, 16. April, 8.05 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59) hat die Entscheidung von Bund und Ländern verteidigt, das Tragen von Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen lediglich zu empfehlen und nicht vorzuschreiben, so die Bild.

„Ein bisschen Zutrauen zu den Menschen tut uns, glaube ich, allen gut“, so der CDU-Politiker. Die Deutschen hätten in den vergangenen Wochen „eine Riesenleistung“ erbracht und die Corona-Abstandsregeln sehr penibel eingehalten. „Deshalb glaube ich: Auch mit den Masken wird man verantwortlich umgehen. Ich würde uns allen raten, mit dem Stück Freiheit, das wir wieder haben, verantwortlich umzugehen“, so Laschet laut Bild weiter.

Corona in NRW: Laschet kann sich nicht durchsetzen - aber wählt Sonderweg bei Schul-Öffnungen

Update 20.38 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) war mit Forderungen nach Lockerung der Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie vor dem virtuellen Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Merkel nach vorne geprescht. Mit seinen Wünschen konnte er sich aber weitgehend nicht durchsetzen. Dennoch hat er die Einigung über erste Lockerungen der Corona-Auflagen begrüßt. „Ich bin froh, dass zum ersten Mal Länder und Bund sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben hin zu einer verantwortungsvollen Normalität“, sagte Laschet am Mittwoch in Düsseldorf.

Und das, obwohl auch in NRW der reguläre Schulbetrieb erst ab dem 4. Mai wieder schrittweise aufgenommen werden soll. Eine Ausnahme hat sich Laschet dann aber doch erlaubt: Abiturienten sollen bereits ab Montag wieder unterrichtet werden. So will der CDU-Ministerpräsident gewährleisten, dass die Abiturprüfungen in NRW, geplant ab dem 12. Mai, nicht verschoben werden müssen. 

Corona in NRW: Laschet kann sich nicht durchsetzen - aber wählt Sonderweg bei Schul-Öffnungen

Update 19.13 Uhr: Die Corona-Pandemie habe man in Nordrhein-Westfalen gut in den Griff bekommen, sagte Ministerpräsident Armin Lascht (CDU) in einer Pressekonferenz nach den gemeinsamen Beratungen der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin. Rund 40 Prozent der Krankenhauskapazitäten seien frei. Für weitere Fälle sei man gut gerüstet. 

Ab Montag soll es in NRW für die Schulabschlussklassen wieder weiter gehen. Es ist der NRW-Sonderweg. Ab dem 12. Mai sollen dann die Abiturprüfungen stattfinden. Offenbar konnte sich Laschet mit seinen Lockerungswünschen in den Beratungen von Bund und Ländern aber nicht so recht durchsetzen. Kindergärten und Grundschulen sollen demnach auch in NRW vorerst geschlossen bleiben. Für Kitas wolle man eine Notfallbetreuung einrichten so Laschet. Wie diese genau aussehen soll, müsse nun erörtert werden. 

Update 17.15 Uhr: Schrittweise soll der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. Der Schulbetrieb in Deutschland soll am 4. Mai beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen wieder aufgenommen werden. Anstehende Prüfungen sind bereits vorher möglich. Darauf haben sich Bund und Länder am Mittwoch verständigt, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Damit haben Bund und Länder offenbar über das drängen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hinweggesehen.

In einer Beschlussvorlage für die Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten war die Rede davon, dass die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bis zum 29. April ein Konzept vorlegen solle, „wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstandsgebots durch reduzierte Lerngruppengrößen, insgesamt wieder aufgenommen werden kann“.

Dabei solle neben dem Unterricht auch das Pausengeschehen und der Schulbusbetrieb mit in den Blick genommen werden. „Jede Schule braucht einen Hygieneplan.“ Die Schulträger seien aufgerufen, die hygienischen Voraussetzungen vor Ort zu schaffen und dauerhaft sicherzustellen.

Coronavirus in NRW: Laschet prescht bei Schul-Öffnungen vor - jetzt die plötzliche Kehrtwende

Update vom 15. April, 15.51 Uhr: Nach Informationen der Bild hatten sich die Staatskanzleichefs schon vor den Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Lockerungen* auf einige Eckpunkte geeinigt. Demnach fordert NRW unter anderem, Schulen ab dem 20. April schrittweise zu öffnen und ab dem 27. April auch Kitas. Der Unterricht könne dabei zeitversetzt Unterricht stattfinden. Universitäten und der Einzelhandel sollen dem Bericht zufolge schrittweise wieder öffnen.

Coronavirus in NRW: Laschet prescht bei Schul-Öffnungen vor - jetzt die plötzliche Kehrtwende

Update vom 15. April, 10.34 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich erneut zum Thema Wiedereröffnung der Schulen und Kitas geäußert, nachdem er am Vortag für Vorschläge, die noch nicht mit Kanzlerin Angela Merkel oder anderen Ministerpräsidenten abgestimmt waren, kritisiert wurde. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur forderte Laschet nun kurz vor den geplanten Bund-Länder-Beratungen einen gemeinsamen Fahrplan der Länder

Der Coronavirus hält Deutschland weiter fest im Griff, trotzdem wird der Ruf nach Lockerungen und Schulöffnungen laut. Ein ARD-Kommentator findet dazu deutliche Worte. Nach „härtestmöglich“ nun „schnellstmöglich“? So Nicht!

Coronavirus in NRW: Laschet fordert in der Schulpolitik Konsens der 16 Länder

„Wir brauchen einen Konsens der 16 Länder. Gerade in der Schulpolitik darf es keine Alleingänge geben“, betonte der Ministerpräsident. Weiter sagte er, dass Nordrhein-Westfalen Ideen und Konzepte für die Bund-Länder-Beratungen geliefert habe und nun umsetzen werde, was die Länder gemeinsam mit der Bundeskanzlerin entscheiden würden. Zuvor war Laschet selbst unter anderem von SPD-Politiker Karl Lauterbach für Alleingänge in Form von Äußerungen zu Wegen aus dem Corona-Lockdown kritisiert worden.  

Mit seiner Aussage, es dürfe keine Alleingänge geben, will Laschet nun möglicherweise die Wogen glätten. Weiter betonte er, dass besonders im Einzelhandel Abstandsregelungen und Schutzmaßnahmen wichtig seien. „Wir müssen das Virus weiter eindämmen, zielgerichteter als bisher“, forderte er. Die Praxis vieler Bäckereien, nur wenige Kunden in den Laden zu lassen, könne Laschet zufolge vorbildlich sein auch für andere Einzelhändler. „Abstand und Schutz müssen der Maßstab und die Regel werden“, forderte der CDU-Politiker.

Bis Dienstagabend sind in Nordrhein-Westfalen laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur mehr als 27.200 Corona-Infektionen sowie mindestens 661 Todesfälle infolge von Covid-19 registriert worden. Dabei bezieht sich die dpa auf Informationen des Robert-Koch-Instituts. Neben Bayern und Baden-Württemberg ist Nordrhein-Westfalen eines der stärksten vom Coronavirus betroffenen Bundesländer. 

Coronavirus in NRW: Laschet erntet für seinen Vorstoß Kritik

Update vom 14. April, 20.34 Uhr: Das Vopreschen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) in Sachen Wiederöffnung der Schulen und Kitas sorgt für Kritik. Bereits vor dem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch war Laschet überraschend deutlich geworden (siehe Update um 17.10 Uhr). 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert den 59-Jährigen für sein Verhalten und sagte der Bild: „Diese Ankündigungen und Alleingänge von Armin Laschet und seinen Ministern sind absolut nicht hilfreich. Wir brauchen keine Vorpreschen einzelner Länder, wir brauchen bundesweit einheitliche und für die Bürger nachvollziehbare Regelungen.“

Noch deutlicher wurde diesbezüglich ein nicht namentlich genannter SPD-Politiker. Demnach hätte es „ohne Söder“ keine harten Maßnahmen in Deutschland gegeben und im Gegenzug „wollen Laschet und einige aus der SPD offenbar die Lockerungs-Helden sein.“ Aber: „Auf Kosten des Vertrauens der Bürger in die Verlässlichkeit der Krisen-Politik.“

Auch aus der Union sollen dem CDU-Politiker persönliche Motive in seinem Handeln vorgeworfen werden. Demnach versuche sich Laschet im Kampf um den CDU-Vorsitz weiterhin zu positionieren.

Update vom 14. April, 17.10 Uhr: In Nordrhein-Westfalen bahnt sich eine Lösung für eine schritteweise Rückkehr in den Kita-Alltag an. Der letzte Jahrgang vor der Einschulung soll demnach bald wieder die Kindertagesstätten besuchen dürfen. Die Notfallbetreuung werde jedoch in der kommenden Woche noch weiter fortgesetzt. „Danach schlage ich vor, den letzten Jahrgang vor der Einschulung wieder zuzulassen“, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp am Dienstag gegenüber der dpa.

Auch die Schulen in Nordrhein-Westfalen sollen im besten Fall nach den Osterferien wieder öffnen - vorerst nur stufenweise. Insbesondere die Durchführung von entscheidenden Prüfungen und die Vergabe von Abschlüssen soll so ermöglicht werden, meinte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer am Dienstag auf dpa-Anfrage in Düsseldorf.

Update vom 14. April, 15.45 Uhr: Am Mittwoch diskutieren die Ministerpräsidenten gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel per Telefonschalte die möglichen Lockerungen der Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Entscheidung basiert auf Studienergebnissen aus der Gemeinde Gangelt im Corona-Zentrum Heinsberg, dem Expertenrat des Bundeslands sowie auf einem Gutachten der Forschungsgemeinschaft Leopoldina. Dies erklärte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet am Dienstag. 

Pandemie-Gesetz in NRW: Laschet für bundesweit einheitliche Regeln zur Lockerung der Anordnungen

Zu den Bedingungen der Lockerungen gehören Laschet zufolge auch eine bessere Überwachung der Daten oder das Einhalten von Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen. Gesichtsmasken und Mundschutz seien ebenso Thema.

NRW-Ministerpräsident Laschet setzt auf eine gemeinsame Strategie der Länder bei der stufenweisen Lockerung der Maßnahmen.Für einige Bereiche müsse jedoch auch eine Einzellösung möglich sein, wie etwa Abiturtermine, sagte Laschet in Düsseldorf. „Eine Flexibilität in grundsätzlicher Übereinstimmung“ sei nun nötig. Es gehe nun darum, eine entsprechende Regelung in 16 Ländern durchzusetzen, die für die Menschen auch verständlich sein müsse.

Pandemie-Gesetz in NRW: Landtag beschließt Pandemie-Gesetz im dritten Anlauf

Update vom 14. April, 11.50 Uhr: Im dritten Anlauf wurde durch den Landtag Nordrhein-Westfalens das Pandemie-Gesetz verabschiedet. Das Gesetz gewährt der Regierung im Falle einer folgenschweren Entwicklung durch die Coronavirus-Pandemie* besondere Befugnisse. Das meldeten die Westdeutsche Zeitung sowie die Bild am Dienstagvormittag. Die Erlassung des Gesetzes war ursprünglich für den 1. April vorgesehen, jedoch scheiterte es zunächst an der Opposition.

Pandemie-Gesetz in NRW: AfD gegen den Gesetzesentwurf - Zwanngsverpflichtungs-Paragraf gestrichen

Noch am vergangenen Mittwoch standen die Zeichen auf Einigung, nachdem sich die regierenden Parteien CDU und FDP mit den Fraktionen von SPD und Grünen auf Änderungen am ursprünglichen Gesetzesentwurf arrangierten. Allerdings geschah dies ohne Einbindung der AfD, was der rechtspopulistischen Partei missfiel. Daraufhin stellte die Partei einen Antrag auf die dritte Lesung am Gründonnerstag im Rahmen einer Sondersitzung. 

Dort wurde das Gesetz letztendlich mit Stimmen von CDU, FDP, SPD und Grünen verabschiedet, wie erwartet war die AfD dagegen und brachte Änderungsanträge ein, die jedoch allesamt auf Ablehnung stießen. Ein Paragraph des Gesetzes, der besonders umstritten war, wurde zuvor jedoch noch gestrichen. Dieser sah die Zwangsverpflichtung zum Arbeitseinsatz von Ärzten, Pflegern und Rettungskräften im Extremfall vor. Alternativ wird nun ein Freiwilligenregister für medizinisches Personal angelegt.

Coronavirus in NRW: Pandemie-Gesetz bei „epidemischer Lage von landesweiter Tragweite“

Das Gesetz bringt ebenso mit sich, dass die Krankenhausträger durch das Gesundheitsministerium dazu verpflichtet werden kann, zusätzliche Kapazitäten zur Behandlung zu schaffen oder Operationen mit wenig Dringlichkeit zu verschieben. Staatlichen Behörden ist es laut Pandemie-Gesetz ebenso erlaubt, Medikamente oder medizinische Apparate einzuziehen, jedoch nicht bei Privatpersonen. 

Das Pandemie-Gesetz ist allerdings befristet und verliert am 31. März 2021 seine Gültigkeit. Die Sonderbefugnisse könnten dann eingesetzt werden, sollte der Landtag  eine „epidemische Lage von landesweiter Tragweite“ feststellen. Zunächst gilt die Befugnis zwei Monate.

Update vom 14. April, 10.00 Uhr: Deutschandweit wird über die Wiederaufnahme des Schuljahrs sowie die Absolvierung von Abschlussprüfungen diskutiert. Nun äußerte sich der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stramp zum weiteren Vorgehen im stark vom Coronavirus* betroffenen Bundesland.

Coronavirus in NRW: Schulen und Kitas bleiben vorerst zu

Stamp erwarte keine Rückkehr zu regulär geöffneten Schulen und Kitas in NRW, zumindest nicht sofort nach den Osterferien. Dazu sagte er gegenüber der WAZ, „ich halte es für ausgeschlossen, dass schon am kommenden Montag Schulen und Kitas wieder regulär öffnen.“

Mit den Trägern von Kindertagesstätten werde über einen Stufenplan gesprochen, dazu wird ein Hygieneregel-Katalog mit entsprechenden Maßnahmen vorbereitet. Eine Wiedereingliederung nach Jahrgängen könnte ein Ansatz sein, da der Katalog erst mit älteren Kindern eingeübt werden solle. Man könne „Ende des Monats damit beginnen“, so Stramp, „aber nur unter der Voraussetzung, dass die Umsetzung der Hygienemaßnahmen bis dahin gewährleistet werden kann.“

Diesen Mittwoch steht ohnehin ein Treffen zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten bevor, bei dem die konkrete Vorgehensweise nach Ostern festgelegt werden soll.

Coronavirus in NRW: Bereits über 26.000 Infiziert - Unerlaubte Demo in Köln aufgelöst

Update 13. April: Die neuen Corona-Zahlen vom NRW-Gesundheitsministerium sind da: Die Zahl der Infizierten ist auf 26.984 gestiegen, 651 Fälle mehr als am Ostersonntag. Es gibt dagegen 484 Genesene mehr als am Vortag. Es verstarben innerhalb der 24 Stunden 44 Corona-Patienten.

Währenddessen gab es am Ostersonntag eine unerlaubte Demo in Köln mit etwa 60 Teilnehmern. Demonstrationen sind derzeit wegen der Corona-Schutzmaßnahmen verboten. Die Menschen protestierten gegen die Zustände griechischen Flüchtlingslager Moria. Wie die Polizei mitteilt, liefen die meisten Demonstranten davon, als die Beamten eintrafen und die Veranstaltung auflösten. Es kam zu 15 Anzeigen gegen Teilnehmer. 

Coronavirus in NRW: Laschet fordert „Fahrplan“ für Normalisierung

Update vom 12. April, 18.50 Uhr: In einer Osteransprache stimmt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet die Bevölkerung auf eine Lockerung der Einschränkungen der Maßnahmen in der Corona-Krise ein. „Die Bereitschaft zum Verzicht braucht auch eine Aussicht auf Normalisierung. Wir benötigen einen Fahrplan, der uns den Weg in eine verantwortungsvolle Normalität zeigt“, so Laschet in seiner am Sonntagabend (19.55 Uhr) im WDR ausgestrahlten Rede. Der NRW Ministerpräsident bezieht sich auf das Papier einer Expertengruppe, die am Samstag vorgeschlagen hatte, unter anderem Schulen, Unis und den Einzelhandel nach und nach wieder zu öffnen. 

„Großveranstaltungen wie Fußballspiele der Bundesliga mit Zuschauern, aber auch Messen und Kongresse werden auf absehbare Zeit nicht stattfinden können“ zitiert der WDR aus diesem Papier, das dem Sender nach eigenen Angaben vorliegt. Es müsse demnach sichergestellt sein, dass das Gesundheitssystem „absehbar nicht überfordert ist“.   

Über eine Exit-Strategie wollen Bund und Länder am Mittwoch (15. April) beraten.

Das NRW-Gesundheitsministerium teilte am Ostersonntag (12. April, 11.30 Uhr) mit, dass die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in NRW um 682 Corona-Fälle auf 26.333 gestiegen ist. 589 Todesfälle - 35 mehr als am Vortag - sind in NRW bislang vermeldet. Genesen sind demnach 12.832 Covid-19-Patienten. 

Corona-Krise: Betrüger fälschen Website des NRW-Wirtschaftsministeriums

Update vom 12. April, 17.14 Uhr: Betrüger haben die komplette Website des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums gefälscht. Ihr Ziel: Corona-Soforthilfen auf eigene Bankkonten umzuleiten. Das ergaben Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ von Sonntag. Vertreter des NRW-Innenministeriums und des Wirtschaftsministeriums bestätigten diesen Sachverhalt.

NRW stoppte bereits am Mittwoch (9. April) das Antragsverfahren und die Auszahlungen aufgrund von Betrrugsfällen mit Fake-Internetseiten.

Coronavirus in NRW: Virologe Streeck reagiert auf Kritik zur Heinsberg-Studie

Update vom 11. April, 16.40 Uhr: Am Donnerstag wurden die Resultate der Heinsberg-Studie präsentiert. Doch nun äußern Experten Kritik und Zweifel an den Untersuchungen in der vom Coronavirus besonders betroffenen Region.

Update vom 10. April, 10.13 Uhr: Reisende, die länger als 72 Stunden im Ausland waren, müssen sich ab sofort bei ihrer Rückkehr nach Nordrhein-Westfalen 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Die Regelung gilt seit heute berichtete bild.de mit Verweis auf die Staatskanzlei von NRW. Es gäbe jedoch auch Ausnahmen. Pflegekräfte, LKW-Fahrer und Grenzpendler seien nicht von der Regelung betroffen. 

Coronavirus in NRW: Polizei setzt Drohnen zur Durchsetzung des Kontaktverbots ein 

Update vom 10. April, 9.20 Uhr: In Zeiten der Corona-Krise sieht sich auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen zum Ergreifen besonderer Maßnahmen gezwungen. So wird derzeit in insgesamt zehn Behörden der Einsatz von Flug-Drohnen getestet. Die Fluggeräte werden im Zuge des Kontaktverbots eingesetzt, um Orte nach Menschenansammlungen abzusuchen. Außerdem könnten Passanten über die angebrachten Lautsprecher vor den Risiken gewarnt werden, denen sie sich bei Nichtbeachtung des Kontaktverbots aussetzen.

Die Kameras der Drohnen sollen dabei jedoch nicht dazu dienen, Einzelpersonen zu identifizieren, sondern viel mehr sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Die Videoaufnahmen der Drohne würden nicht gespeichert werden, berichtet der Express. Eingesetzt wurden die Drohnen zuletzt unter anderem in Düsseldorf und Dortmund. Die Reaktion der Bürger sei dabei „durchaus positiv“ gewesen, so die Polizei Düsseldorf. 

Corona in NRW: Heinsberg-Studie überrascht - Sterblichkeitsrate geringer als befürchtet

Update vom 9. April, 19.15 Uhr: Der nordrhein-westfälische Landtag hat die Abstimmung über das umstrittene Epidemiegesetz auf die kommende Woche verschoben. In der Plenarsitzung am Donnerstag beantragte die AfD eine dritte Lesung. Diese soll nun am kommenden Dienstag stattfinden. Ursprünglich hätte das Gesetz am heutigen Donnerstag in zweiter Lesung verabschiedet werden sollen. CDU, FDP, SPD und Grüne sprachen sich für den überarbeiteten Gesetzesentwurf aus, die AfD dagegen

Corona-Krise in NRW: Epidemiegesetz sieht keine Zwangsverpflichtung mehr vor

Der neue Gesetzesentwurf sieht anders als zunächst geplant keine Zwangsverpflichtung von medizinischem Personal zur Arbeit in Krankenhäusern mehr vor. Diese Maßnahme wurde nun durch ein Freiwilligenregister ersetzt. Diesem Schritt vorausgegangen waren Diskussionen um die Rechtmäßigkeit des Gesetzesentwurfs. Die Opposition hatte verfassungsrechtliche Bedenken, weil das Gesetzgebungsverfahren stark abgekürzt werden sollte.

Auch in Baden-Württemberg könnte eine Gesetzesentscheidung aufgeschoben werden. Das Land hat beim Stuttgarter Verwaltungsgericht darum gebeten, eine für April vorgesehene Entscheidung zu Diesel-Fahrverboten auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Dieses Anliegen begründete das Land auch mit der Corona-Pandemie.

Update vom 9. April, 17:05 Uhr: Die Fake-News Internetseiten in Nordrhein-Westfalen führten zu einem Stopp der Soforthilfezahlungen. Betrüger hatten versucht Selbständige um ihre Coronahilfen zu bringen. Das Wirtschaftsministerium hatte bereits am Dienstag (7. April) Anzeige erstattet. 

Herbert Reul (CDU), der Innenminister des Bundeslandes, gab jetzt in Düsseldorf bekannt, dass Schätzungen zu Folge etwa 3500 bis 4000 Antragssteller von dem Betrug betroffen seien. Gezielt seien diese auf ausländische Internetseiten gelockt worden. Bisher sei nicht bekannt, ob auch andere Bundesländer betroffen sind. 

Corona-Krise in NRW: Eine positive Nachricht aus dem Bundesland

Update vom 9. April, 11.15 Uhr: Positive Nachrichten im Zuge der Corona-Krise kommen am Donnerstag aus Nordrhein-Westfalen. In einer Pressekonferenz bestätigte Ministerpräsident Armin Laschet, dass sich die Trends der vergangenen Tage in NRW verfestigen und die Daten ein Abflachen der Kurve aufzeigen würden. Zwar müsse man weiter vorsichtig mit Prognosen bleiben, aber der Ministerpräsident forderte, man müsse Lösungen finden, um in Zukunft Freiheit und Gesundheit der Menschen besser in Einklang zu bringen. 

Bei der Pressekonferenz wurden auch die ersten Zwischenergebnisse der Studie bekannt geben, die im besonders betroffenen Kreis Heinsberg durchgeführt wurde. Bei umfassenden Untersuchungen in der Gemeinde Gangelt wurde bei 15 Prozent der Bürger bereits eine Immunität festgestellt

Coronavirus in NRW: Zwischenergebnis von großer Feldstudie in Heinsberg veröffentlicht

Laut Virologe Streeck liegt die Sterberate deutlich niedriger als bislang befürchtet. Die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben liege dort, bezogen auf die Gesamtzahl der Infizierten, bei 0,37 Prozent. Die in Deutschland derzeit von der amerikanischen Johns Hopkins University berechnete entsprechende Rate betrage 1,98 Prozent und liege damit um das Fünffache höher, sagte der Virologe Prof. Hendrik Streeck.

Der Landrat des Kreises Heinsberg Stephan Pusch, der ebenfalls an der Pressekonferenz teilnahm, vermeldete auch aus seinem Kreis eine abflachende Kurve und betonte die Wirksamkeit der Maßnahmen. „Der Kreis Heinsberg ist an einer riesengroßen Katastrophe vorbei geschlittert“, gab Pusch zu bedenken.

Coronavirus in NRW: Landesregierung stoppt Zahlung von Corona-Soforthilfen - Betrug über Fake-Internetseiten

Update vom 9. April, 10.03 Uhr: Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Zahlung der Corona-Soforthilfen vorübergehend gestoppt. Der Grund dafür sind mehrere Fake-Webseiten im Internet. Auf diesen würde mithilfe von gefälschten Antragsformularen Daten gesammelt werden, welche anschließend wohl für kriminelle Machenschaften genutzt werden könnten. 

Das Wirtschaftsministerium hatte wegen der Fake-Seiten bereits am Dienstag Anzeige wegen Betrugs erstattet. In den kommenden Tagen werde die Ermittlergruppe ihre Recherchen fortsetzen, um betrügerische Anträge zu identifizieren. Bis dahin wurden die Zahlungen jedoch erst einmal ausgesetzt.  Kleinunternehmer und Selbständige, für welche die Hilfen gedacht sind, können jedoch weiterhin über die offizielle Seite die Soforthilfen beantragen. 

Derweil wurde der Freistaat Bayern und Ministerpräsident Markus Söder vom Weltärztepräsident scharf kritisiert*

Coronavirus in NRW: Laumann will Besuche in Pflegeheimen ermöglichen - und erntet scharfe Kritik

Update um 19.23 Uhr: Die nordrhein-westfälische Landesregierung erntet derzeit viel Kritik. Zum einen für ihr geplantes Pandemie-Gesetz, zum anderen für einen Vorstoß von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Zumindest das Pandemie-Gesetz, das in der Corona-Krise weitreichende Befugnisse für die Landesregierung vorsieht, könnte nun in wesentlichen Punkten entschärft werden. So werde der besonders umstrittene Passus zur Zwangsverpflichtung von Ärzten und Pflegern im Katastrophenfall wohl gestrichen, hieß es am Mittwoch aus Fraktionskreisen. Stattdessen könne es ein Freiwilligenregister geben. Davon hatte zuvor der WDR berichtet. 

Die Opposition hatte entsprechende Korrekturen gefordert, nachdem sie zuvor verfassungsrechtliche Bedenken äußerte. Die SPD hatte angekündigt, dem Gesetz nur zuzustimmen, wenn Zwangsverpflichtungen von medizinischem Personal gestrichen würden. Bei diesem Punkt hatten auch Rechtsexperten Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit geäußert. 

Seit Mittwochnachmittag verhandelten die Fraktionsspitzen von CDU, FDP, SPD und Grünen über Korrekturen an dem Gesetz. Es soll nun am Donnerstag in einer Landtags-Sondersitzung verabschiedet werden. 

Heimbewohner in NRW sollen trotz Corona-Pandemie bald wieder Besuch empfangen

Eine andere Nachricht aus Nordrhein-Westfalen überrascht unterdessen. Zwar betonte der dortige Gesundheitsminister Laumann am Mittwoch in einer Pressekonferenz, dass sich die Lage in Pflege- und Altenheimen in dem Bundesland mittlerweile zuspitze. Dennoch sollen Heimbewohner in dem Bundesland trotz der Corona-Krise bald wieder Besuch empfangen dürfen. Laumann sagte bei der Pressekonferenz, dass er bei Wissenschaftlern der Hochschule für Gesundheit in Bochum Vorschläge für kurzfristige Lösungen in Auftrag gegeben habe. Wie und wann das umgesetzt werden könne, sei aber noch offen.

„Das sind ja alles Menschen mit einer ohnehin noch sehr verkürzten Lebenserwartung“, sagte Laumann über die Situation in den Pflegeheimen und forderte: „Wir müssen alles daran setzen, dass diese Menschen ihre restliche Lebenszeit nicht in Isolation verbringen müssen.“ Rigorose Besuchssperren seien sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für ihre Angehörigen sehr belastend. 

Doch Laumanns Vorhaben wird auch kritisiert. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz bezeichnete Exit-Strategien in diesem Bereich als „hochgefährlich“, da ein ausreichender Grundschutz in den Altenheimen und der ambulanten Pflege fehle. „Es wäre lebensgefährlich für Menschen der Hochrisikogruppe, hier falsche Erwartungen in der Bevölkerung zu wecken“, warnte Stiftungsvorstand Eugen Brysch in einer Mitteilung. Das Erreichte werde so aufs Spiel gesetzt. Stattdessen seien mehr Personal, Geräte sowie Corona-Tests für alle Heimbewohner mit Grippe-Symptomen nötig. 

Coronavirus in NRW: Kampf um Masken - Gesundheitsminister spricht von brisanter Lage

Update um 14.55 Uhr: Wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Mittwoch in einer Pressekonferenz erklärt, spitze sich die Lage in Pflege- und Altenheimen in NRW mittlerweile zu. So seien rund 188 Heime betroffen, über 600 Bewohner innerhalb des Bundeslandes infiziert. Rund 1.200 Pflegekräfte stehen unter Quarantäne. Vor allem die Beschaffung der dringend notwendigen Schutzkleidung sei mittlerweile ein Problem. 

Demnach sei es auch mit dem nötigen Geld nicht möglich, ausreichend Masken für den täglichen Bedarf einzukaufen. Laumann verglich die aktuelle Lage in Deutschland und der Welt dabei mit dem „Wilden Westen“.

Update um 14.50 Uhr: Nordrhein-Westfalen legt ein Zehn-Millionen-Euro-Hilfspaket für Sportvereine in Not auf. „Es geht um jene Vereine, die hohe Verluste im ideellen Bereich zu beklagen haben, zum Beispiel, wenn Veranstaltungen ausfallen“, sagte Sportstaatssekretärin Andrea Milz (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Voraussetzung sei, dass zuvor keine staatlichen Mittel beantragt wurden.

Ab 15. April kann ein Antrag auf Hilfszahlung beim Landessportbund (LSB) eingereicht werden. Nach einer Bedarfsprüfung werden laut Milz „normalerweise 60 Prozent pro Fall erstattet“, die Höchstgrenze liegt von Ausnahmen abgesehen bei 50.000 Euro. Weitere drei Millionen Euro stehen für die Übungsleiterinnen und Übungsleiter im Land zur Verfügung.

Update um 12.47 Uhr: Armin Laschet reagiert dünnhäutig auf die Fragen von ARD-Moderatorin Dunja Hayali. Sie konfrontierte ihn mit seinen schlechten Umfragewerten während der Corona-Krise.

Corona in NRW: Laschet mit deutlicher Forderung für Zeit nach der Krise - Konfrontation mit Söder?

Update um 10.27 Uhr: Armin Laschet (CDU) fordert eine bessere Bezahlung von Pflegekräften nach der Corona-Krise. „Wir setzen jetzt alle auf die Pflegerinnen und Pfleger, die machen einen exzellenten Job - mehr, als sie müssten“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin

Und das müsse sich nach der Krise auch in der Entlohnung widerspiegeln. Dafür brauche es mehr Tarifverträge. „Die Corona-Krise zeigt, wie sehr die Gesellschaft auf diese Leistungsträger angewiesen ist“, hatte Laschet auch dem Kölner Stadt-Anzeiger gesagt.

Armin Laschet (l.) und Markus Söder
Coronavirus - Wie die Union mit sich ringt © dpa / Guido Kirchner

Nach Laschets Einschätzung könnten darüber hinaus bei einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität möglicherweise zunächst kleinere Läden wieder öffnen. Anders als sein bayerischer Kollege Markus Söder (CSU) sieht er außerdem derzeit nicht die Notwendigkeit einer Maskenpflicht. Laschet verwies auf eine Studie, die er im besonders betroffenen Kreis Heinsberg in Auftrag gegeben habe und deren Ergebnisse noch ausstehen: „Und da wird man dann auch sehen können: Wie schützt man sich denn wirklich am besten?“

Laschet sagte im Morgenmagazin, er rechne im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus mit keiner bundesweiten Maskenpflicht. „Eine Maskenpflicht für ganz Deutschland sehe ich derzeit nicht.“

Lesen Sie auch: Mit einer emotionalen Botschaft in Corona-Zeiten haben sich die Lehrer der Oberdinger Realschule an ihre Schüler gewandt. Die Reaktionen auf das 17-minütige Video waren nicht minder emotional.

Gangster-Duo wollte sich mit Hilfe des Coronavirus bereichern - Festnahme!

Update vom 8. April, 09.53 Uhr: Als wäre die ganze Corona-Krise nicht schon schlimm genug. Nun haben zwei Gauner versucht, sich in der schweren Zeit auch noch zu bereichern. 

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat zwei mutmaßliche Betrüger festgenommen, die Profit aus der Corona-Krise geschlagen haben sollen. Ermittler werfen einem 57-Jährigen und einem 60-Jährigen vor, ab Anfang März über einen Onlinehandel Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel in großen Mengen angeboten zu haben, ohne tatsächlich über die Ware zu verfügen, wie die Polizei Aachen am Mittwoch mitteilte. Die Wohnungen der beiden Männer wurden am Dienstag durchsucht.

In nur wenigen Tagen hätten sie mit dem Betrug rund 37.000 Euro eingenommen. Das Geld konnte bei der Beschlagnahme des Firmenkontos zum größten Teil gesichert werden. Die beiden Tatverdächtigen aus Alsdorf sind wegen Betrugs bereits vorbestraft.

Corona in NRW: Diskrepanz zwischen Laschet und Söder wird deutlicher

Update, 15.45 Uhr: In der Debatte über Ausstiegsstrategien aus den Auflagen in der Corona-Krise hält Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen Fahrplan in eine "wachsame, verantwortungsvolle Normalität" für unabdingbar. Zugleich hob Laschet am Dienstag in Düsseldorf die Notwendigkeit hervor, die derzeit geltenden Corona-Auflagen weiter zu befolgen. Bei Grundrechtseingriffen müsse aber täglich über die Frage nachgedacht werden: "Ist das noch verantwortbar, oder ist es nicht verantwortbar?"

"Die Menschen müssen einen Plan erkennen", sagte Laschet. Der gegenwärtigen Phase der Eindämmung des Coronavirus müssten sich eine "Phase des Wiedereinstiegs" und dann eine Phase der "verantwortungsvollen Normalität" anschließen. Im Zuge eines schrittweisen Ausstiegs aus den Anti-Corona-Maßnahmen plädierte der Düsseldorfer Regierungschef für "flexible Antworten" in den unterschiedlich stark von der Pandemie betroffenen Regionen.

Angesprochen auf die Aussage von Bayerns Ministerpräsident Söder am Dienstag, wonach eine Maskenpflicht „höchstwahrscheinlich“ kommen werde*, verwies Laschet ausweichend auf seine Aussage aus der vergangenen Woche auf einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn. Er habe dazu bereits etwas gesagt - hier zeigte sich die Diskrepanz zu Söder, auch wenn Laschet sie nicht ganz offen austragen will. Beide sehen eine solche Mundschutz-Pflicht in Deutschland skeptisch. Wenn es sich gesellschaftlich entwickelt, "dass jeder den anderen auch schützen will, dann ist das in Ordnung. Eine Pflicht sehe ich nicht", sagte Laschet damals.

Coronavirus in NRW: Großfamilie mit 42 Mitgliedern unter Quarantäne

Update, 9.56 Uhr: In einem Mehrfamilienhaus in Jöllenbeck bei Bielefeld (NRW) haben sich drei Personen mit dem Coronavirus infiziert, berichtet Bild. Das Gesundheitsamt stellte daraufhin eine Großfamilie mit 42 Mitgliedern unter Quarantäne. „Die Familie zeigte sich sehr kooperativ“, sagte eine Sprecherin der Stadt gegenüber Bild am Montag.   

Update vom 7. April, 9.48 Uhr: Ministerpräsident Armin Laschet informiert am Dienstag um 14 Uhr zur aktuellen politischen Lage in Nordrhein-Westfalen. 

Corona in NRW: Abiturprüfungen sollen stattfinden

Update vom 7. April, 9.21 Uhr

: Die Abiturprüfungen in NRW sollen wie geplant stattfinden, berichtet der WDR. Die Abitur-Termine waren um drei Wochen auf den 12. Mai verschoben worden. Ob die Schulen nach den Osterferien (vom 6. bis 18. April) wieder öffnen, ist allerdings noch unklar. Schüler, Eltern und Lehrer müssen sich bis zum 15. April gedulden. Dann erst soll eine Entscheidung fallen.    

Im Kampf gegen die Verbreitung von Fake News in der Corona-Krise setzt Whatsapp jetzt auf ein Funktions-Update.

Coronavirus in NRW: „Der Kampf hat sich gelohnt“ so Laschet

Update vom 6. April, 15 Uhr: Gute Nachrichten für Nordrhein-Westfalen: Die deutschen Grenzen zu den Niederlanden und Belgien bleiben offen. Via Twitter teilte dies die Staatskanzlei des Bundeslandes mit. Armin Laschet begrüßte in dem angefügten Video die Entscheidung und sagte: „Der Kampf hat sich gelohnt, das Corona-Kabinett hat entschieden: Die Grenze bleibt offen. [...] Ein guter Tag für Nordrhein-Westfalen.“

Corona-Krise in NRW: Fast 300 Covid-19-Todesfälle - Virologe mit eindringlicher Warnung

Unsere Erstmeldung vom 6. April, 9.40 Uhr: Köln - Das Coronavirus* breitet sich in Nordrhein-Westfalen immer weiter aus. Während die Fallzahlen steigen, warnt Virologe Hendrik Streeck vor der Wiederaufnahme des Schulunterrichts. Er treibt die Corona-Forschung* im Auftrag der NRW-Landesregierung im schwer betroffenen Kreis Heinsberg hinsichtlich der dortigen Ausbreitung voran. 

Coronavirus in NRW: Die aktuellen Fallzahlen

Die Zahl der Neuinfektionen und der Todeszahlen in Nordrhein-Westfalen steigt von Tag zu Tag - trotz Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbot*. Aktuell sind, wie das Gesundheitsministerium mitteilt, 20.523 Menschen mit dem Coronavirus* infiziert. 292 Menschen starben in Folge einer Infektion mit Sars-CoV-2.

Am heftigsten betroffen sind die Städte bzw. Landkreise Aachen (1.259 Infizierte, 27 Todesfälle), Heinsberg (1.461 Infizierte, 44 Todesfälle) und Köln (1.738 Infizierte, 44 Todesfälle). 

Coronavirus in NRW: Virologe warnt vor Wiederaufnahme des Unterrichts an Schulen

Indes warnt Hendrik Streeck, Direktor des Bonner Instituts für Virologie, vor der Wiederaufnahme des Unterrichts an Schulen in Nordrhein-Westfalen. Hier sei Vorsicht geboten. „Wenn wir die Schulen zu früh wieder öffnen, schaffen wir womöglich einen Multiplikator für das Virus, der dann wieder gefährlich sein kann“, so der Virologe. Ein Risiko zu berechnen, sei nicht einfach. Man wisse zwar, dass die meisten Kinder gut mit einer Infektion umgehen könnten, so Streeck. Es gebe jedoch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie oft Kinder ihre Eltern oder Großeltern unbemerkt anstecken würden. 

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hatte alle Schulen bis 19. April aufgrund des Coronavirus* geschlossen. Am 15. April soll feststehen, ob die Schulen wieder geöffnet werden oder nicht. Eine mögliche Verlängerung der Schulschließungen könnte jedoch auch Auswirkungen auf die Abiturprüfungen haben. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte hierzu: „Sollte ein Schulstart nach den Osterferien nicht möglich sein, müssen wir neu nachdenken.“

Indes nehmen die Zweifel an den RKI-Todeszahlen zu. Gibt es in Wahrheit viel weniger Corona-Tote in Deutschland - oder sogar deutlich mehr? Auch in Österreich spitzt sich die Lage zu. Kanzler Sebastian Kurz hat am Montagvormittag in einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Dinge gesprochen.

*Merkur.de und ingame.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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