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Corona-Regeln für Bus und Bahn: Kommen jetzt Schweigepflicht und Telefonier-Verbot im ÖPNV?

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Eine Person mit OP-Maske hält ihren Zeigefinger vor das Gesicht um ein Schweigen zu signalisieren. (Symbolbild)
Schweigen gegen das Coronavirus? Kommt jetzt das Redeverbot in den Öffentlichen? © imago images / Panthermedia/eskymaks

Kurz Maske runterziehen und schnell telefonieren: Um das zu verhindern, gibt es in Spanien eine Schweigepflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ist das auch in Deutschland vorstellbar?

Berlin/München - Könnte das Schweigen in öffentlichen Verkehrsmitteln das Gold sein, das sich die Bundesregierung in der Pandemiebekämpfung wünscht? Für eine Schweigepflicht in Bussen und Bahnen spricht sich der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aus. „Das würden wir sehr stark unterstützen“, sagte Verbandspräsident Ingo Wortmann am Mittwoch im Deutschlandfunk (Dlf). Auch ein Telefonier-Verbot steht im Raum. Kann damit die Verbreitung von Aerosolen und so die Ansteckung mit Coronaviren eingeschränkt werden?

Spanien macht es vor. Die spanische Urlaubsinsel Mallorca verschärfte am 12. Januar ihre Corona-Regeln drastisch. Restaurants, Bars, Cafés und Fitness-Studios bleiben zu. Wegen steigender Neuinfektionen gilt zudem ein Schweigen in Bus und Bahn. In der Bevölkerung Mallorcas sorgte das für Proteste, wie hier auf der Plaza Major in Palma.

Wie Corona-sicher ist der ÖPNV? - Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Aerosolen

Ein großes Problem im ÖPNV ist momentan, dass die nötigen Abstände oft nicht eingehalten werden können. Eine in Bayern schon durchgesetzte FFP2-Maskenpflicht* soll für mehr Sicherheit sorgen. Kann eine Schweigepflicht ebenfalls mögliche Ansteckungen verhindern? Eigentlich sieht VDF-Chef Ingo Wortmann im ÖPNV keine erhöhte Ansteckungsgefahr. Er erinnert an die kurze Verweildauer von im Schnitt 12 bis 15 Minuten, die konstanten Lüftungen und die vorhandene Maskenpflicht.

Schweigen wir bald im ÖPNV? - Verkehrsverband kann sich Schweigepflicht in Bus und Bahn vorstellen

Mit Verweis auf das mallorquinische Modell einer Schweigepflicht betonte Wortmann, eine solche Maßnahme könne er sich „sehr gut vorstellen“ um den Schutz vor Coronavirus*-Ansteckungen zu stärken. Auch ein Telefonier-Verbot kann sich der VDV-Präsident vorstellen. Er selbst habe schon Menschen die sich die Masken unter anderem beim Telefonieren im ÖPNV herunterziehen. „Vielleicht hilft das auch, das würden wir stark unterstützen“, so Wortmann im DLF. Natürlich sei ein solches Verbot schlecht zu kontrollieren, „Ich setze da auch ein Stück weit darauf, dass die Menschen vernünftig reagieren“.

In Mannheim ruft der Verkehrsbetrieb jetzt seine Fahrgäste auf in Bussen und Bahnen „wenischer zu babble“ – und erntet damit Kritik, wie mannheim24.de* berichtet.

Am Dienstag Abend hatten Bund und Länder in ihren Beratungen zu den Corona-Maßnahmen beschlossen, dass im ÖPNV das Tragen von medizinische OP-Masken oder den besonders gut schützenden FFP2-Masken vorgeschrieben ist. Allerdings verzichteten sie in ihrem Beschluss auf eine zuvor diskutierte reine FFP2-Pflicht in Bus und Bahn. Vor einer solchen Pflicht hatte auch der VDV gewarnt. Karl Lauterbach (SPD) hatte sich im Vorfeld dagegen stark für eine solche FFP2-Pflicht ausgesprochen, die Bahn dürfe nicht zum Superspreader werden. *Merkur.de und mannheim24.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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