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Corona in Österreich: Mehrere Fälle der Virus-Mutation gemeldet - Kurz erreicht „wichtiges Etappenziel“ beim Impfen

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Die Corona-Infektionszahlen in Österreich sind weiterhin hoch. In Tirol gibt es bei 17 Corona-Fällen einen Verdacht auf die Virus-Mutation B.1.1.7.

+++ Dieser Ticker ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Österreich lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++

Update vom 12. Januar, 16.40 Uhr: In einem Seniorenheim in Wien sind nun ebenfalls Verdachtsfälle der Corona-Mutation B.1.1.7 aufgetreten. Nach den Feiertagen waren dort auffällig viele Corona-Infektionen registriert worden, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Demnach infizierten sich 42 von 101 Bewohnern mit dem Coronavirus. „Die meisten Bewohner weisen keinerlei oder lediglich sehr geringe Symptome auf“, teilte die Heimleitung mit.

„In enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden von Bund und Land hat der Träger deshalb eine Sequenzierung der Abstriche durch die AGES veranlasst. Diese Sequenzierung sollte Klarheit darüber bringen, ob es sich bei dem Virus bereits um die mutierte Variante B.1.1.7 handelt. Mittels eines speziellen PCR-Verfahrens konnte die AGES nun eine mutierte Variante identifizieren“, hieß es in einer der APA übermittelten schriftlichen Stellungnahme. In dem betroffenen Pflegewohnheim wurde ein Besuchs- und Aufnahmestopp verhängt.

Corona in Österreich: Verdacht auf Virus-Mutation bei Skilehrern in Tirol

Update vom 12. Januar, 15.35 Uhr: In der Tiroler Gemeinde Jochberg im Bezirk Kitzbühel gibt es bei 17 Corona-Fällen den konkreten Verdacht auf die in Großbritannien aufgetretene Corona-Mutation B.1.1.7. Das habe eine Erstprüfung durch die AGES ergeben, teilte das Land Tirol in einer Mitteilung am Dienstag mit. Mit einem endgültigen Ergebnis sei in einer Woche zu rechnen. Der Bund ordnete an, die Bevölkerung in Jochberg ab sofort umfassend auf das Coronavirus zu testen. Den Bürgern wurde dringend empfohlen, einen PCR-Test durchführen zu lassen.

Zuvor wurden bei den 17 betroffenen Personen Auffälligkeiten bei PCR-Tests festgestellt. Laut dem Land Tirol handele es sich bei einem Großteil der Betroffenen um britische Staatsbürger. Sie hätten in Jochberg an einer Skilehrer-Ausbildung teilgenommen. Unterricht mit Schülern habe demnach nicht stattgefunden.

Die letzten Anreisenden sollen am 18. Dezember in Tirol angekommen sein. Bei weiteren Personen aus den Bezirken Kufstein und Kitzbühel seien ebenfalls auffällige PCR-Profile festgestellt worden, hieß es. Bislang waren vier Fälle der Corona-Mutation B.1.1.7 in Österreich bekannt.

Corona in Österreich: Großteil der Alten- und Pflegeheime laut Kurz in zwei Wochen durchgeimpft

Update vom 12. Januar, 12.05 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz zeigte sich in einem Statement gegenüber der APA erfreut, dass die beschleunigte Corona-Impfstrategie wirkt. Der Großteil aller Alten- und Pflegeheime werde binnen zwei Wochen gegen das Coronavirus durchgeimpft sein. In Niederösterreich und Kärnten könne dieses Ziel bereits Ende dieser Woche erreicht werden, berichtete Kurz.

„Das ist ein wichtiges Etappenziel zum Schutz der älteren Menschen und vulnerabler Gruppen. Je schneller wir diese Gruppen impfen, desto eher vermeiden wir eine Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen“, erklärte Kurz. Aktuell würden rund 10.000 Impfungen pro Tag verabreicht, sagte der Kanzler und bezog sich dabei auf Rückmeldungen aus den Bundesländern und Pflegeeinrichtungen. Die Immunisierung der Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen habe derzeit oberste Priorität, so Kurz.

Corona in Österreich: Kurz plant wohl Verlängerung des Schul-Lockdowns

Update vom 12. Januar, 10.05 Uhr: Am 18. Januar sollte in Österreich eigentlich der Präsenzunterricht an den Schulen wieder starten. Bildungsminister Heinz Fassmann (ÖVP) kündigte daher bereits am Wochenende die Beschaffung von fünf Millionen Antigen-Selbsttests für Schüler an. „So einfach wie Nasenbohren“, hieß es dazu in einem Anleitungs-Video. Allerdings sind die Infektionszahlen in Österreich weiterhin zu hoch. Kein Bundesland erreicht bislang die gewünschte 7-Tage-Inzidenz von 50. Wien ist derzeit mit einem Wert von 130,2 das Land mit der niedrigsten Inzidenz.

Laut einem Bericht der Tageszeitung Österreich, soll sich Kanzler Sebastian Kurz daher für eine Verlängerung des Schul-Lockdowns um mindestens eine Woche ausgesprochen haben. Eine Öffnung der Schulen wäre demnach frühestens am 25. Januar möglich. Eine längerer Schul-Lockdown bis in den Februar soll laut dem Bericht allerdings ebenfalls im Raum stehen. Die Entscheidung soll demnach bis spätestens Mittwoch getroffen werden.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht auf einer Pressekonferenz.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz. © picture alliance/dpa/APA | Georg Hochmuth

Corona in Österreich: Café-Öffnung in Linz führt zu 45 Anzeigen - Betreiberin will weiter öffnen

Etwa 50 Gäste sollen am Montag zur Öffnung des „Badcafé“ in Linz gekommen sein. Das berichtet der Kurier. Gegen 16.30 Uhr, also gut eine halbe Stunde nach der Öffnung, rückte demnach die Polizei an. Laut dem Bericht kam es zu insgesamt 97 Anzeigen gegen 37 Gäste. Die Polizei bat die Besucher, das Café zu verlassen.

„Ich muss für mein Kind sorgen“, begründete Alexandra Pervulesko, die Inhaberin des Cafés, die Öffnung gegenüber oe24. Sie will trotz der Kontrollen durch die Polizei weiterhin Gäste bewirten: „Wenn ich nicht verhaftet werde, sperre ich auf.“ Der Einsatz der Polizei am Montag sei friedlich verlaufen. „Die Polizei war sehr nett. Es gab keine Gewalt, alles ging sehr korrekt ab“, bilanzierte Pervulesko.

Am späten Montagabend hat die Stadt Linz ein Betretungsverbot für das Café verhängt. „Die Stadt Linz hat großes Verständnis für die wirtschaftlichen Sorgen von Gastronomen“, erklärte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) in einer Aussendung. „Es gibt jedoch keine Toleranz gegenüber einzelnen Betreiberinnen und Betreibern, die sich medial inszenierend über geltende Gesetze hinwegsetzen und somit das gemeinsame Ziel einer Eindämmung der Covid-19-Pandemie gefährden.“ Das sei „unverantwortlich und höchst unsolidarisch“ gegenüber all jenen, die sich an die Bestimmungen halten.

Corona in Österreich: Wirtin aus Linz will trotz Lockdown ihr Café öffnen

Update vom 11. Januar, 15.40 Uhr: „Ich mache auf, weil mein Kind und ich sonst verhungern. Ich fühle mich gezwungen, die Verordnungen der Regierung zu brechen, weil ich es sonst nicht schaffe, zu überleben“, erklärte die Wirtin Alexandra Pervulesko gegenüber heute.at. Sie will ihr „Badcafé“ in der Linzer Innenstadt trotz des aktuellen Lockdowns am Montag öffnen. Finanziell stehe sie vor dem Aus, berichtete die Linzerin.

„Ich hatte bisher großes Glück, dass mein Vermieter wegen der Pacht so kulant war. Trotzdem fallen da Kosten an, die sich nicht einfach so stunden lassen. Zum Beispiel Beiträge für die Versicherung“, erklärte Pervulesko. „Ich bin nicht heiß darauf, eine Art Vorreiterin zu sein, indem ich gegen die Regeln der Bundesregierung verstoße. Aber die Verzweiflung zwingt mich dazu, aufzusperren“, sagte die Gastronomin.

Linz an der Donau ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich - nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt in Österreich.
Linz ist nach Wien und Graz die drittgrößte Stadt Österreichs. (Archivbild) © imago images / Manfred Segerer

Ihr Café will sie ab heute von 16 bis 20 Uhr öffnen. Sie werde versuchen, die Abstandsregeln und die Maskenpflicht einzuhalten, kündigte Pervulesko an. „Ob das aber immer so gelingt, wird man sehen“, so die Café-Betreiberin. Die Gastronomin sagte, dass Medienvertreter aus Print und Fernsehen bei der Öffnung vor Ort sein werden.

Laut heute.at riskiert Pervulesko eine Strafe in Höhe von bis zu 30.000 Euro. Im Café angetroffenen Kunden, drohen demnach Geldstrafen von bis zu 1450 Euro, sowie eine Anzeige durch die Polizei. Die Landesgesundheitsbehörde kann das Café gegebenenfalls schließen lassen. 

Corona in Österreich: Mehr als 1500 neue Fälle - 24 Tote

Innerhalb der vergangenen 24 Stunden hat es in Österreich 1536 Corona-Neuinfektionen gegeben. Zudem meldeten die Behörden im selben Zeitraum 24 neue Corona-Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz in der Alpenrepublik ist leicht gesunken und liegt bei einem Wert von 166,8.

Die meisten Corona-Neuinfektionen wurden in Niederösterreich gemeldet. Die Anzahl der neuen Corona-Fälle der Bundesländer im Überblick:

Corona in Österreich: Kommt jetzt doch das „Rein-Testen“? Kurz-Regierung vor Durchbruch

Erstmeldung vom 10. Januar: Wien - In Deutschland wurde der Corona*-Lockdown bis Ende Januar verlängert. Auch Österreich, wo derzeit in Skigebieten Probleme auftreten, wird nach derzeitigem Stand noch zwei Wochen im Lockdown verweilen. Doch ein Regierungsplan macht Hoffnung auf Lockerungen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und sein türkis-grünes Kabinett haben sich mit der größten Oppositionspartei SPÖ auf Eckpunkte für eine neue Regelung. Die könnte nach Lockdown-Ende in Kraft treten.

Corona in Österreich: Veranstaltungen besuchen und Urlaub nur mit negativem Test

Dann könnte es möglich sein, mit einem negativen Coronatest* an Veranstaltungen mit mehr als 20 Personen teilzunehmen. Auch einen Urlaub soll man mittels „Rein-Testen“ antreten können. Einen entsprechenden negativen Coronatest müssen Urlauber dann in Hotels vorlegen.

Der „Freifahrtschein“ nach dem Lockdown gilt aber möglicherweise nicht für die Gastronomie und den Handel. Zunächst wollte die Regierungskoalition aus ÖVP und Grünen auch in diesen Bereichen ein sogenanntes „Frei-Testen“ ermöglichen. Doch der Entwurf scheiterte am Veto der Opposition.

Nun signalisierte die SPÖ ihre Zustimmung. „Um sicher durch die nächsten Monate zu kommen, sind zwei Dinge wesentlich: Impfen und testen“, erklärte die Parteichefin der Sozialdemokraten, Pamela Rendi-Wagner, in einem Statement. Falls die Regierung um Kanzler Kurz die SPÖ mit ins Boot holen kann, wäre der Weg im Bundesrat frei.

Nach Informationen der österreichischen Presseagentur APA plant der Regierungsentwurf verpflichtende Coronatests für alle, die bei Veranstaltungen mit über 20 Teilnehmern zugegen sind oder Hotels betreten. Ohne Vorlage der Tests, die nicht älter als 48 Stunden sein dürfen, gäbe es dann keinen Einlass. Nur bei Personen, die innerhalb der letzten drei Monate eine Corona-Erkrankung* auskuriert haben, würde die Testpflicht entfallen.

Video: Corona-Massentests - Bescheidenes Interesse in Österreicha

Corona in Österreich: Testpflicht für Friseure, Lehrer und weitere Berufsgruppen

Die Kontrolle, ob ein negativer Test vorliegt, fiele auf die Hotel-Betreiber und Veranstalter zurück. Als Hilfestellung würde die Regierung den Hoteliers und Eventveranstaltern kostenloses Testmaterial zur Verfügung stellen. Um ein breites Testangebot auf die Beine zu stellen, beabsichtigen die Bundesländer den Aufbau einer besseren Testinfrastruktur. Die soll regelmäßige Coronatests, etwa in Apotheken oder Betrieben, gewährleisten.

Auch mehreren Berufsgruppen würden Veränderungen bevorstehen. Die Corona-Pläne der Regierung sehen eine wöchentliche Testpflicht für einige Dienstleister vor. Wer während der Arbeit direkten Kontakt mit Kunden oder seinen Schützlingen hat, muss regelmäßig zum Coronatest antreten. Dies betrifft unter anderem Friseure, Masseure, Lehrer, Erzieher in Kindergärten, Schaffner oder Arbeitnehmer der Tourismusbranche. Bundeskanzler Kurz hatte zuvor in einer schriftlichen Stellungnahme angekündigt, man wolle das Infektionsgeschehen nach Ende des Lockdowns durch möglichst viele Coronatests in den Griff bekommen. (kh) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes

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