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Corona-Medikament Remdesivir: Preis bekannt - das kostet das erste Mittel gegen Covid-19 in Europa

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Coronavirus: Das Medikament Remdesivir könnte die Zeit bis zu einer Genesung verkürzen. Nun ist der Preis für das Mittel bekannt.

Update vom 02. Juli, 17.20 Uhr: Remdesivir gilt als vielversprechendes Medikament für Coronavirus-Patienten mit schweren Symptomen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kämpft jetzt darum - gegen US-Präsident Donald Trump. Aber auch ein pflanzliches Mittel scheint vielversprechend zu sein - Wundermittel gegen Corona?

Corona-Medikament Remdesivir: US-Biotech-Unternehmen nennt den Preis

Update vom 26. Juni, 20.34 Uhr:  Grünes Licht für Remdesivir. Das US-Biotech-Unternehmen Gilead Sciences hat den Preis für den Corona-Wirkstoff Remdesivir für den US-Markt festgelegt. 

Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir werde bei Bestellung durch die US-Regierung 2340 Dollar (etwa 2080 Euro) pro Patient kosten, schrieb Gilead-Chef Daniel O'Day am Montag in einem offenen Brief. Für private Krankenversicherungen sei der Preis etwa ein Drittel höher. 

Bei diesem Preis hätten seiner Einschätzung nach alle Menschen Zugang zu dem Wirkstoff, schrieb O'Day. Man hätte sich auf 2.340 US-Dollar geinigt „um einen breiten und gerechten Zugang in einer Zeit dringender globaler Bedürfnisse zu gewährleisten.“ Für bedürftigere Länder werde es generische Versionen des Medikaments mit geringerem Preis geben.

Corona-Medikament Remdesivir: Grünes Licht für das erste Mittel gegen Covid-19 in Europa 

Update vom 25. Juni, 16.42 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat erstmals grünes Licht für einen Wirkstoff zur Corona-Therapie in der EU gegeben. Der Empfehlung zufolge sollen bestimmte Covid-19-Patienten unter Auflagen mit Remdesivir behandelt werden dürfen, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, was aber als Formsache gilt.

Clemens Wendtner, Chefarzt des Münchner Klinikums Schwabing für Infektiologie spricht von einem „Meilenstein“ im Kampf gegen das Virus. Remdesivir sei aber nicht das Allheilmittel. 

Patienten mit schwerer Atemwegssymptomatik, die eine Sauerstofftherapie benötigten, könnten in Kürze sicher und effizient mit Remdesivir behandelt werden, sagte Wendtner, dessen Klinik an Studien zu dem ursprünglich gegen Ebola entwickelten Medikament teilgenommen hatte.  Die Zeit bis zur Genesung sei in einer Placebo-kontrollierten Studie durch Einsatz von Remdesivir signifikant reduziert worden.

„Diesem ersten Schritt sollten noch viele weitere Schritte folgen, so dass durch Einsatz von weiteren zielgerichteten Therapien diese Pandemie ein wenig von ihrem Schrecken verliert, bevor wir uns hoffentlich in naher Zukunft durch eine Impfung vor Covid-19 schützen können.“

Ärzte können das Medikament, das den Markennamen Veklury erhalten soll, in Europa verschreiben, sobald es von der Europäischen Kommission genehmigt wurde.

Corona-Medikament Remdesivir: Zulassung in Europa offiziell beantragt 

Update vom 8. Juni, 19.21 Uhr: Das US-Pharmaunternehmen Gilead hat offiziell die begrenzte Zulassung von Remdesivir als Mittel gegen Covid-19 auf dem europäischen Markt beantragt. Das teilte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Montag in Amsterdam mit. Die Prüfung der vorgelegten Daten und die Abwägung von Wirkung und Risiken soll nach einem verkürzten Verfahren erfolgen. Mit einer Entscheidung werde „in einigen Wochen“ gerechnet. Es wäre die erste Zulassung eines Medikaments gegen Covid-19 in Europa.

Die Behörde hatte bereits am 30. April ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Remdesivir gestartet und Daten aus Studien ausgewertet. Davon war der erste Zyklus am 15. Mai beendet worden. Ende Mai hatte die EMA angekündigt, dass sich eine Entscheidung über die Zulassung verzögerte. Zuerst musste der Hersteller offiziell den Antrag stellen.

Die USA hatten bereits Anfang Mai eine Ausnahmegenehmigung für den begrenzten Einsatz des ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelten Wirkstoffes in Krankenhäusern erteilt. In Deutschland ist das Mittel innerhalb eines Arzneimittel-Härtefallprogrammes zugänglich und wird in klinischen Studien getestet.

Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann. Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war.

Remdesivir ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen. Bislang gibt es keine Impfung gegen das Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.

Corona-Medikament Remdesivir: EU will Weg für Einsatz für Covid-19-Patienten freimachen

Update vom 18. Mai, 13.15 Uhr: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA erwägt in Kürze eine bedingte Marktzulassung des antiviralen Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Coronavirus-Patienten in Europa. „Es könnte sein, dass eine bedingte Marktzulassung in den kommenden Tagen erteilt werden kann“, sagte EMA-Leiter Guido Rasi am Montag bei einer Anhörung im Europaparlament. Dies hänge davon ab, ob die Experten die bisher vorliegenden Studiendaten zu dem Medikament als „robust genug“ einstuften.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte Anfang Mai eine Notfall-Genehmigung für den Einsatz des Wirkstoffs gegen die vom neuartigen Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 erteilt. Zuvor hatte eine klinische Studie laut vorläufigen Ergebnissen gezeigt, dass Remdesivir die Genesungsdauer von Corona-Patienten verkürzt.

Remdesivir wird durch den US-Pharmakonzern Gilead hergestellt. Es wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, dringt in Viren ein und verhindert damit ihre Vermehrung.

Remdisivir - Corona-Medikament in München schon im Einsatz

Update vom 15. Mai, 9.15 Uhr: Es gilt nur noch als reine Formsache, dass die Arzneimittelbehörde grünes Licht für den Einsatz des Medikaments Remdesivir gibt. Der Chefarzt der Infektiologie Professor Dr. Clemens Wendtner in der München Klinik Schwabing zeigte sich in einem tz*-Gespräch optimistisch.

Corona-Medikament Remdesivir - RKI-Chef Wieler gibt Einschätzung ab

Update vom 30. April, 15.50 Uhr: Während US-Experte und Immunologe Anthony Fauci im Kampf gegen das Coronavirus große Hoffnungen in das Ebolamedikament Remdesivir setzt, kommt eine im Fachmagazin The Lancet vorgestellte chinesische Studie hingegen zu dem Schluss, dass sich der Zustand der Corona-Patienten durch Remdesivir nicht wesentlich verbessert. Jedoch gibt es zu beachten, dass diese Studie aus Patientenmangel frühzeitig abgebrochen wurde.

In Deutschland äußerte sich bei der regelmäßigen Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts (RKI) am heutigen Donnerstag auch RKI-Leiter Lothar Wieler zur Wirksamkeit von Remdesivir. „Die Zahlen, die uns zur Verfügung stehen, machen einen positiven Eindruck“, sagte Wieler. Es seien aber nach derzeitigem Kenntnisstand noch nicht genügend Daten da, um eine Aussage zu treffen. 

Medikament gegen Coronavirus: Remdesivir könnte helfen

Update vom 30. April: Forscher auf der ganzen Welt sind auf der Suche nach einem Medikament zur Behandlung von Covid-19-Patienten. Verschiedene klinische Studien laufen bereits. Ein Wirkstoff, der gegen das Ebolavirus entwickelt wurde, scheint vielversprechend zu sein: Remdesivir.

Der US-Experte und Immunologe Anthony Fauci hat erste Ergebnisse einer klinischen Studie in den USA als sehr positiv bewertet. Die Resultate müssten noch unabhängig geprüft und veröffentlicht werden, die Hinweise auf eine deutlich kürzere Krankheitsdauer seien aber vielversprechend, sagte der Berater von US-Präsident Donald Trump.

Remdesivir habe eine „signifikante positive Wirkung bei der Verringerung der Zeit bis zur Genesung“ gezeigt, sagte Fauci, der Chef des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten (NIAID) der USA.

Bei der internationalen klinischen Studie mit mehr als 1000 Covid-19-Patienten wird Remdesivir mit einem Placebo verglichen. Der Wirkstoff Remdesivir verkürzte die Behandlungsdauer von Patienten, laut Fauci. Mit Remdesivir waren die Patienten durchschnittlich nach 11 Tagen genesen, ohne nach 15 Tagen. Auch die Streblichkeitsrate sei etwas geringer gewesen. Das Ergebnis sei allerdings bislang nicht statistisch signifikant.

Remdesivir: „Hoffnung, aber kein Durchbruch“ - sagt Experte

Im ARD Morgenmagazin (Moma) hat Prof. Christoph Spinner, Infektiologe am Klinikum Rechts der Isar München sich zu diesen Ergebnissen der US-Studie geäußert. In Deutschland ist das Münchner Klinikum neben dem weiteren (s.u.) auch an einer Studie zu Remdesivir beteiligt. 

„Die Sterblichkeit ist von 11,6 auf 8 Prozent gefallen“, sagt Prof. Christoph Spinner. Das sei zwar statistisch gesehen nicht signifikant, doch ein starker Hinweis, dass Remdesivir ein Medikament gegen Covid-19 sein könnte. Die vorgestellten Daten müssen seiner Auffassung nach wissenschaftlich weiter überprüft werden. Eine schnellere Genesung von 15 auf elf Tagen, bedeutet immer noch, dass Patienten eben doch lange - eben elf Tage - krank wären.

Es gibt Hoffnung, aber meiner Meinung nach noch keinen Durchbruch“, sagt Prof. Spinner. Positiv sei, dass Remdesivir relativ gut verträglich, die Nebenwirkungen gering seien. 

Prof. Christoph Spinner
Prof. Christoph Spinner © fkn

Coronavirus: Medikament schlägt scheinbar an - doch dann sorgt eine chinesische Studie für Wirbel

Update vom 24. April: Mit einem Medikament gegen die Lungenkrankheit Covid-19 wäre eine erste Hürde in der Coronavirus-Pandemie genommen. Zumindest könnte die Krankheit dann effektiv bekämpft werden, anstatt, wie bisher, nur die Symptome zu behandeln. Besondere Hoffnung liegt aktuell auf dem US-Präparat Remdesivir, das derzeit weltweit in Studien untersucht wird. Kurzfristig sorgten nun Berichte aus China für Wirbel, nach denen das Mittel keinen Erfolg brachte. 

Coronavirus: Medikament schlägt scheinbar an - doch chinesische Studie sorgt für Wirbel

Hersteller wie Mediziner warnen hingegen vor voreiligen Schlüssen in beide Richtungen. Das Medikament habe bei Patienten in der München Klinik Schwabing erste Erfolge gebracht, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der an der Studie beteiligten Klinik für Infektiologie.

Nach zurückhaltenden Schätzungen habe die Hälfte der damit behandelten Patienten profitiert, sagte Wendtner, der keine Zahl nannte. Es sehe danach aus, dass schwer Erkrankte früher von den Beatmungsmaschinen genommen werden könnten. Auch in den USA berichteten Ärzte von ersten ermutigenden Erfahrungen. Medien zufolge wurden in Chicago 125 Corona-Patienten mit dem Medikament behandelt. Dem Vernehmen nach will die Herstellerfirma in Kürze eine Interimsanalyse bei 400 Patienten mit schwerem Verlauf veröffentlichen.

Am Donnerstag sorgte dann überraschend eine Veröffentlichung für Wirbel, nach der eine chinesische Studie mit Remdesivir enttäuschende Ergebnisse gebracht haben soll. Das antivirale Medikament habe sich als Flop erwiesen, hieß es in Berichten über ein auf der Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichtes Dokument - das allerdings nach kurzer Zeit wieder entfernt wurde.

Coronavirus: Ein Medikament schlägt scheinbar an - doch chinesische Studie sorgt für Wirbel

Die US-Herstellerfirma Gilead Sciences wies die Berichte zurück, die prompt auf den Aktienkurs des Unternehmens durchschlugen. Die Aktie drehte deutlich ins Minus. Es habe keine Genehmigung zur Veröffentlichung der Ergebnisse gegeben, erklärte das Unternehmen. Die Studie sei aufgrund geringer Beteiligung vorzeitig abgebrochen worden, daher könnten keine statistisch aussagekräftigen Schlussfolgerungen gezogen werden. „Insofern sind die Studienergebnisse nicht schlüssig, obwohl Trends in den Daten einen potenziellen Nutzen für Remdesivir nahe legen, insbesondere bei Patienten, die früh in der Krankheit behandelt werden“, teilte Gilead Sciences mit. Ergebnisse weltweiter Studien mit schwer sowie moderat erkrankten Patienten würden Ende Mai erwartet.

Hoffnungen ruhen auf dem US-Pharmaunternehmen Gilead
Hoffnungen ruhen auf dem US-Pharmaunternehmen Gilead © AFP / OLIVIER DOULIERY

In Deutschland beteiligen sich an den Studien neben der Schwabinger Klinik unter anderem das Münchner Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, das Hamburger Uniklinikum Eppendorf und das Uniklinikum Düsseldorf. Noch sei es zu früh für eine abschließende Bewertung, sagte Wendtner, der im Januar die bundesweit ersten Coronafälle behandelt hatte. Rund 7600 Patienten sollen weltweit an den Studien teilnehmen. „Wir haben noch nicht einmal die Hälfte davon rekrutiert.“

Zu der umstrittenen chinesischen Studie sagte Wendtner, dort sei lediglich knapp die Hälfte von der angestrebten 453 schwer erkrankten Patienten mit dem Medikament behandelt worden. Dies lasse keine belastbare Aussage zu. Zudem sei nicht definiert worden, was als schwere Covid-19-Erkrankung gewertet wurde. Die letztlich nicht belastbaren chinesischen Zwischenergebnisse dürften nicht die Fortführung der laufenden Studien gefährden.

Coronavirus: Medikament schlägt scheinbar an - doch chinesische Studie sorgt für Wirbel

Es müsse „ganz in Ruhe“ abgewartet werden, was diese erbrächten, sagte Wendtner. Ende Mai sollen Daten vorliegen, „die dann ein finales Statement bezüglich Remdesivir zulassen werden“. Derzeit allerdings gelte: „Es gibt nach wie vor kein Medikament, bei dem erwiesen ist, dass es bei Covid-19 wirkt.“ Umso wichtiger sei es die Gefahren ernst zu nehmen und sich an Schutzmaßnahmen zu halten.

Andere schon bestehende Medikamente, darunter ein Malariamittel sowie ein HIV-Medikament, hätten keine Erfolge gebracht: Das gegen Malaria eingesetzte Chloroquin, das US-Präsident Donald Trump als Wundermittel gegen Covid-19 gepriesen hatte, habe keine Erfolge gebracht. Eine Studie legt sogar nahe, dass das Mittel, das je nach Dosierung schwere Nebenwirkungen haben kann, die Sterberate bei Covid-19-Patienten nach oben trieb. Ohne Wirkung sei einer anderen Studie zufolge wiederum ein HIV-Medikament geblieben, auf das er selbst zunächst Hoffnung gesetzt hatte, sagte Wendtner.

Coronavirus: Ein Medikament schlägt scheinbar an - auch 100 Jahre alter Impfstoff macht Hoffnung

Update vom 18. April, 22.50 Uhr: Ein Wiener Infektiologe hat bei der Suche nach einem Medikament gegen das Coronavirus mit Blick auf das Mittel Remdesivir vor verfrühter Euphorie gewarnt. Das Wichtigste zum Thema gibt es auch auf unserer brandneuen Facebook-Seite Corona News. Jetzt Fan werden.

Ergebnisse laufender Studien würden für Mai oder Juni erwartet, dann werde man sehen, „ob es das verspricht, was wir hoffen“, meinte Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital in der österreichischen Hauptstadt.

Heilmittel gegen Corona? Das Ebola-Medikament Remdesivir.
Heilmittel gegen Corona? Das Ebola-Medikament Remdesivir. © dpa / Ulrich Perrey

Remdesivir wird normalerweise bei der Behandlung von Ebola-Patienten herangezogen.

Medikament gegen Corona: Experimente mit Remdesivir

Update vom 18. April, 11.43 Uhr: Ein klein angelegtes Experiment mit Affen nährt die Hoffnung, dass das Mittel Remdesivir gegen die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 hilft.

 Bereits zwölf Stunden nach der Behandlung habe sich der Gesundheitszustand der Tiere deutlich gebessert, dieser Trend hätte sich anschließend über den gesamten einwöchigen Studienzeitraum fortgesetzt.

Die Wissenschaftler infizierten zwei Gruppen von je sechs Rhesusaffen mit dem Krankheitserreger Sars-Cov-2. Einer der beiden Gruppen wurde zwölf Stunden darauf der Wirkstoff Remdesivir verabreicht, also kurz vor dem Moment, an dem die Viruskonzentration in der Lunge ihren Höchststand erreicht.

Während aus der Behandlungsgruppe nur eines der Tiere trotz der Remdesivir-Therapie leichte Atembeschwerden plagten, verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Kontrollgruppe rasch. Hier hatten alle sechs Affen mit schweren Atembeschwerden zu kämpfen.

Coronavirus: „Remdesivir“ schlägt offenbar an - auch 100 Jahre alter Impfstoff macht Hoffnung

Erstmeldung vom 17. April:

Chicago/Brasilien/München - Schon länger ist bekannt, dass Remdesivir, ein Wirkstoff, der im Kampf gegen Ebola getestet wurde, möglicherweise auch gegen SARS-CoV-2 wirken könnte und die Krankheit Covid-19 heilen. Auch ein Münchner Infektiologe beschäftigt sich mit diesem und anderen Wirkstoffen in Zusammenarbeit mit anderen Forschern weltweit. Ein Münchner Risikopatient* konnte sogar mit dem Medikament von einer Coronavirusinfektion geheilt werden. Unterdessen hat sich eine Studie mit der Wirkung des Corona-Lockdowns befasst.

Doch laut US-Gesundheitsmagazin Stat mehren sich jetzt die Anzeichen, dass Remdesivir wirklich der erste zugelassene Wirkstoff werden könnte. Die US-Pharmafirma Gilead - eines der größten Pharmaunternehmen weltweit - führt derzeit in Zusammenarbeit mit mehreren Krankenhäusern eine Studie durch. Offizielle Ergebnisse liegen noch nicht vor - doch aus Chicago sickern jetzt erste Ergebnisse durch, die Hoffnung machen. Man habe 133 Patienten mit Remdesivir behandelt, darunter 125 in kritischem Zustand. Bei den meisten seien Symptome* wie Fieber und Atemprobleme nach wenigen Tagen zurückgegangen, sie konnten entlassen werden. „Lediglich“ drei Patienten seien verstorben.

Coronavirus-Medikament: Traurige Nachrichten aus Brasilien

Wie schmal der Grat ist, auf dem sich Forscher und Ärzte bewegen, zeigt sich aber unter anderem in Brasilien: Auch hier setzte man hoffnungsvoll auf ein neues Medikament - doch mit einem ganz anderen Ergebnis. Von 81 mit dem Malaria-Medikament Chloroquin behandelten Patienten verstarben 11, die Studie in Manau wurde abgebrochen, wie die Deutsche Welle berichtet - bestürzt, dass hier offenbar Menschen aus Risikogruppen* mit einem zu hoch dosierten Medikamentencocktail aus Chloroquin und Antibiotika behandelt wurden.

Auch der Einsatz von Beatmungsgeräten in der Behandlung von Covid19 - lange galt die Anzahl der Beatmungsgeräte als Maß aller Dinge im Kampf gegen das neuartige Coronavirus - wird inzwischen durchaus kontrovers diskutiert.

Über die Schwierigkeit, Wissenschaft gut zu kommunizieren, sprach jetzt Mai Nguyen-Kim in einem Youtube-Video - und zeigte auf, dass sich besonders ein bekannter Virologe schwer tut.

Coronavirus-Impfstoff: Kann ein hundert Jahre alter Wirkstoff helfen?

Ausgerechnet ein Impfstoff, der gegen eine andere Krankheit nie überzeugen konnte, gewinnt jetzt das Interesse von Forschern - in Hannover startet eine Studie mit tausend Freiwilligen dazu gestartet. Ärztinnen und Ärzte sowie Personal aus Pflege und Rettungsdienst wurden hier mit dem Impfstoff Bacillus-Calmette-Guérin (BCG) geimpft - er sollte schon vor einhundert Jahren gegen Tuberkulose helfen, wird jetzt gentechnologisch verbessert eingesetzt. Eine Immunität gegen SARS-CoV-2 erwartet man sich von diesem Wirkstoff nicht, aber, dass er die Immunabwehr der Menschen gegen das Virus stärkt. 

Oder wird es möglicherweise gar keinen Impfstoff gegen Sars-CoV-2 geben? Und wie gefährlich ist Covid-19 überhaupt? Eine US-Studie kommt nun zu einem überraschenden Ergebnis.

In Deutschland ist eine 101-Jährige aus einer Seniorenresidenz getürmt, weil sie ihrer Tochter zum Geburtstag gratulieren wollte - das gelang ihr mit Hilfe der Polizei.

Andere Länder, andere Sitten: Unterdessen wollte ein streng gläubiger Hindu in Indien die Corona-Pandemie mit einem bizarren Glaubensritual stoppen.

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes

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