1. Startseite
  2. Deutschland

Corona in Deutschland: Reproduktionszahl steigt sprunghaft an - und knackt alarmierende Marke

KommentareDrucken

Hat Deutschland die Corona-Pandemie im Griff? Die Reproduktionszahl stieg bereits am zweiten Tag in Folge - und knackte eine alarmierende Marke.

+++Dieser Ticker ist beendet.+++

Update von 12.27 Uhr: Dieser Ticker ist beendet. Alle Nachrichten zum Coronavirus in Deutschland lesen Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 31. Mai, 12.15 Uhr: Aufgrund der Corona-Krise tragen viele Menschen Schutzmasken. Gebrauchte Schutzmasken werden aber immer mehr zum Problem - es drohen gefährliche Konsequenzen. 

Ein Lufthansa-Flug brachte rund 200 Menschen von Frankfurt nach China. Nach der Ankunft wurde bekannt: Unter den deutschen Passagieren gibt es einen Corona-Fall.

Corona in Deutschland: Reproduktionszahl steigt sprunghaft an - und knackt alarmierende Marke

Update vom 30. Mai, 18.35 Uhr: Die Reproduktionszahl, oft R-Wert genannt, hilft in der Corona-Krise als Messwert, um das aktuelle Risiko einer Infektion einzuschätzen. Laut Berechnungen des Robert-Koch-Instituts stieg die Reproduktionszahl am Samstag (30.05.) auf 1,03. Damit überschritt man nach zwei Wochen erstmals wieder eine kritische Marke.

Ein R-Wert über 1 bedeutet, dass eine Infizierte Person eine weitere ansteckt. Im Falle der neuen Reproduktionszahl* würden 1000 Infizierte 1030 Weitere Personen anstecken. Liegt der Wert unter 1, breitet sich das Coronavirus* langsamer aus. Am Vortag war der Wert bereits von 0,61 auf 0,85 gestiegen. 

Der Höchstwert wurde bisher am 11. März festgestellt, als der R-Wert* vor dem Lockdown bei 3,4 lag. In Deutschland wurden bislang 181.196 Fälle bestätigt, 8.489 Patienten verstarben an den Folgen der Infektion. 

Coronavirus in Deutschland: merkel spricht im Podcast zur Bevölkerung

Update, 15.28 Uhr: Immer noch sind deutschlandweit mit 55 Prozent der Infizierten etwas mehr Männer als Frauen von einer Coronavirus-Infektion betroffen. Die Sterberate liegt nach jüngsten Informationen des Robert-Koch-Instituts - das am Freitag allerdings Wirren bei der Datenverarbeitung eingeräumt hatte - bei etwa 4,6 Prozent im Rahmen der erfassten Infektionen. Insgesamt wurden demnach 181.196 Infektionen erfasst, 8489 Personen seien im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. 

In ihrem Podcast hat Kanzlerin Angela Merkel unterdessen davon gesprochen, dass man „mutig und verantwortungsvoll“ bleiben müsse und an die positiven Veränderungen seit Ostern erinnert.

Unter anderem in Berlin waren deutschlandweit neue Demonstrationen gegen Maßnahmen zu Eindämmung der Corona-Pandemie angekündigt.

Coronavirus in Deutschland: Ausbruch nach privaten Feiern in Göttingen

Update vom 30. Mai, 11.06 Uhr:  Wie das für Stadt und Landkreis zuständige Gesundheitsamt in Göttingen mitteilt, haben sich in seinem Zuständigkeitsbereich mehrere Familien bei privaten Feiern mit dem Coronavirus infiziert. 

Das Gesundheitsamt, das auch über das Pfingstwochenende testen lässt und Kontaktpersonen informiert, berichtet von einer Kontaktpersonen-Zahl „im dreistelligen Bereich“. Betroffen seien - nach bisherigen Erkenntnissen - auch 57 Kinder, die Schulen und Kitas würden informiert. 

Zum Beginn des Pfingstwochenendes sind zahlreiche Campingplätze wieder geöffnet. Aus Oberbayern wird teils massives Interesse der Urlauber gemeldet, wie Merkur.de* berichtet. Am Wochenende werden Staus erwartet.

Auf Norderney ist es dieses Jahr schon ziemlich voll. Das könnte in Corona-Zeiten zum Problem werden.
Coronavirus - Norderney: Zu Beginn des Pfingstwochenendes sind zahlreiche Freizeitaktivitäten wieder möglich © dpa / Rolf Vennenbernd

Zur Strategie weiteren Eindämmung des Virus liefert eine Studie jetzt wichtige Erkenntnisse: Möglicherweise spielen Super-Spreader eine große Rolle.

Coronavirus in Deutschland: R-Wert steigt nach RKI-Angaben wieder

Update vom 29. Mai, 20.40 Uhr: Neue Corona-Zahlen aus Deutschland: Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert ist angestiegen. Der R-Wert lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag bei 0,85 (Datenstand 29.5. 0 Uhr; Vortag: 0,61). Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Mittel mehr als acht weitere Personen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 29.5. 0 Uhr) bei 0,85 (Vortag: 0,78). Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Bislang starben nach RKI-Angaben 8.450 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 39; 164.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 900 mehr als noch einen Tag zuvor.

Coronavirus in Deutschland: Restaurant in Leer nach Ausbruch geschlossen

Update vom 29. Mai, 19.19 Uhr: Nach zahlreichen Infektionen mit dem Coronavirus nach der Wiedereröffnung eines Restaurants im niedersächsischen Moormerland (Landkreis Leer) bleibt das Lokal vorerst geschlossen. 

Entsprechende Medienberichte bestätigte am Freitag der Anwalt des Wirts. Einem Bericht der „Ostfriesenzeitung“ zufolge will der Wirt den Betrieb nicht mehr alleine weiterführen, sondern innerhalb einer Gesellschaft, die gerade gegründet werde. Sobald diese notariell beurkundet sei, werde in deren Namen eine neue Genehmigung beantragt. Er rechne damit, dass das Lokal mit der Gesellschaft als Betreiber wieder öffnen werde.

Mehrere Dutzend Menschen hatten sich im Zusammenhang mit einer Veranstaltung zur Eröffnung der Gaststätte mit dem Coronavirus infiziert. Der Betreiber betonte stets, es seien alle Schutzmaßnahmen eingehalten worden.

Corona/Deutschland: „Datenchaos“ beim RKI? Forscher erklären Hickhack um Zahlen

Update vom 29. Mai, 15.30 Uhr: Von einem „Datenchaos“ beim Robert-Koch-Institut (RKI) war am Freitag bereits zu lesen - auf Anfrage der Ippen-Digital-Zentralredaktion haben die Wissenschaftler die aktuelle, etwas verwirrende Datenlage erläutert.

In der aktuellen Krisen würde Daten mit „möglichst geringem Zeitverzug publiziert“, erklärte eine RKI-Sprecherin. Deshalb könne es zuweilen vorkommen, dass Daten auch „vor Qualitätskontrollen und Validierungen“ veröffentlicht werden. 

Konkret sei in Baden-Württemberg und Sachsen ein Software-Update schuld daran, dass Fallzahlen zurückgingen - und im Falle des Südwest-Bundeslandes später wieder anstiegen. Im Saarland sei aufgrund von „Datenqualitätsprüfungen“ eine Korrektur vorgenommen worden.

Update vom 29. Mai, 13.32 Uhr: Bei einer Party in einem Restaurant im Landkreis Leer (Niedersachsen) haben sich Gäste mit dem Coronavirus infiziert. Inzwischen sind den Behörden in Ostfriesland 34 Fälle bekannt, die direkt mit Wiedereröffnungsfeier der „Alte Scheune“ am 15. Mai in Verbindung stehen. 217 Menschen sind derzeit in Quarantäne. Der Betreiber der Gaststätte hat seine Lizenz inzwischen zurückgegeben,berichtet NDR.de. Der Wirt kam der Gemeinde zuvor. Die hatte dem Gastronom die Lizenz nur unter Vorbehalt erteilt, da das Führungszeugnis nicht rechtzeitig vorgelegen habe. 

Corona in Deutschland: Was ist mit den RKI-Zahlen los?

Update vom 29. Mai, 11.30 Uhr: Gesundheitsämter müssen nach dem Infektionsschutzgesetz Coronavirus-Infektionen an das Robert Koch-Institut (RKI) melden. Die übermittelten Fallzahlen veröffentlicht das RKI täglich auf seiner Webseite. In der Übersicht mit Zahlen aus den Bundesländern am Freitag (29. Mai) werden nun Werte korrigiert. Diese sind mit Sternchen (*) gekennzeichnet und verweisen auf eine Erklärung. In Baden-Württemberg gab es demnach ein Plus von 350 Corona-Fällen, teilt das RKI mit - allerdings ist diese Zahl mit einem Sternchen versehen. 

 „Aus einem Landkreis in Baden-Württemberg wurden aufgrund eines Softwareupdates am 27.05.2020 410 Fälle weniger validierte Fälle als zuvor übermittelt. 240 dieser Fälle wurden gestern korrigiert und erneut übermittelt. Sie werden heute als Teil der Differenz zum Vortag ausgewiesen“, erklärt das RKI hinter dem Verweis. Auch in Sachsen und dem Saarland seien weniger Fälle als gestern übermittelt worden. Dies werde derzeit noch geprüft. 

„RKI versinkt im Corona-Datenchaos“, twittert der Welt-Journalist Olaf Gersemann. „Dass die Meldedisziplin der Stadt- und Landkreise offenbar langsam nachlässt (was die Verlässlichkeit und Vergleichbarkeit der täglichen Daten erheblich beeinträchtigen kann), thematisiert das RKI auch nicht.“  

Coronavirus in Deutschland: Nachverfolgung bei Infektionen zuverlässig 

Update vom 29. Mai, 11.11 Uhr: Die Nachverfolgung der Corona-Infektionen ist für die Gesundheitsämter nach eigenen Angaben derzeit beherrschbar. „Im Moment ist die Lage vergleichsweise entspannt“, sagte Markus Mempel vom Deutschen Landkreistag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. 

Auch der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bescheinigt den Behörden aktuell ein gutes Management bei der Verfolgung von Kontaktpersonen. „Die Gesundheitsämter ermitteln zuverlässig und zeitnah“, sagte die Verbandsvorsitzende Ute Teichert der dpa. 

Sie warnte aber auch: „Wenn die Infektionszahlen flächendeckend wieder ansteigen, sind die Gesundheitsämter mit der aktuellen Personalausstattung nicht in der Lage die Kontaktpersonennachverfolgung konsequent durchzuführen.“ Sie forderte ein Konjunkturprogramm für den öffentlichen Gesundheitsdienst.

Corona-Ausbruch bei Pfingstgemeide in Bremerhaven

Update vom 29. Mai, 8.44 Uhr: 20 Gläubige einer Pfingstgemeinde in Bremerhaven haben sich mit dem Coronavirus infiziert, berichtet Nord24.de. 43 weitere Mitglieder der Kirchengemeinde sind demnach in Quarantäne. Die Behörden gehen davon aus, dass sich die Betroffenen in Gottesdiensten infiziert haben. 

Corona-Krise: „Vielleicht entgehen wir einem zweiten Shutdown“ - Virologe Christian Drosten

Update vom 29. Mai, 7.37 Uhr: Der Virologe Christian Drosten* von der Berliner Charité glaubt, dass es eine Chance gebe, ohne Impfung glimpflich in Herbst und Winter zu kommen. „Ohne eine tödliche neue zweite Welle“, sagte Drosten am Donnerstag im NDR-Podcast. Dafür sei es nötig, bei den jetzigen Maßnahmen nachzujustieren. Abzielen solle man dabei nach dem Vorbild Japans stark auf das frühe Erkennen sogenannter Superspreading-Events: Fälle, in denen ein Infizierter überdurchschnittlich viele weitere Menschen ansteckt.

Kontaktpersonen sollten dann ohne vorherige Diagnostik als infiziert betrachtet und isoliert werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Zeige sich zum Beispiel eine Infektion bei einem Lehrer, schaue man sich an, welche Klassen er zuletzt unterrichtete - diese Schüler müssten dann ein oder zwei Wochen zu Hause bleiben, aber man müsse nicht die ganze Schule schließen, so Drosten. Japans Infektionskurve „krieche“ nach unten, lange habe man dort aber nicht offensiv die Strategie kommuniziert.

Drosten betonte, auch viele der derzeit in Deutschland bereits geltenden Maßnahmen mögliche Superspreading-Events verhinderten. Angenommen werde inzwischen, dass der Großteil der Infizierten nur sehr wenige oder keine anderen Menschen anstecke.

„Vielleicht entgehen wir einem zweiten Shutdown“, sagte der Wissenschaftler auch gegenüber dem Spiegel. Es gebe jetzt eine „theoretische Möglichkeit“, dass die Deutschen „ohne zweite Welle durchkommen“.  Da die Wissenschaft mehr über das Virus wüsste, könne man das Infektionsgeschehen besser kontrollieren. Vor allem wenige sogenannte Superspreader würden es an viele Menschen weitergeben. 

Die Zeit der Quarantäne könnte nach Auffassung von Virologe Drosten auf gut eine Woche verkürzt werden. „Die Inkubationszeit und die Zeit, in der man ansteckend ist, das alles ist nämlich deutlich kürzer als anfangs gedacht", sagte Drosten gegenüber dem Spiegel.  

Coronavirus in Deutschland: Berlin erlaubt Open-Air-Konzerte - Neue Regeln auch für Kneipen

Update vom 29. Mai, 6.34 Uhr: Berlin folgt einem bundesweiten Trend und lockert seine Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Kneipen, Fitnessstudios, Kontaktbeschränkungen sowie Kino, Konzerte und Open-Air-Veranstaltungen sind davon betroffen.

RKI: 7908 aktive Corona-Fälle in Deutschland

Update vom 29. Mai, 6.15 Uhr: In Deutschland sind laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) 741 Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet worden. Im Vergleich zum Vortag sind 39 weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 registriert worden (Stand: 29. Mai; 6.22 Uhr). Rund 164.100 Menschen haben die Infektion überstanden.

Coronavirus in Deutschland: RKI - Zahl der Neuinfektionen 

Update vom 28. Mai, 22.21 Uhr: Der abnehmende Trend bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hält an. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 353 neue Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 179.717 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstag meldete (Datenstand 28.05. - 0 Uhr).

Corona-Infektionen in Deutschland: Der Höhepunkt fand am 2. April 2020 statt

Am 2. April war die Zahl der Neu-Infektionen mit rund 6500 auf ihrem bisherigen Höhepunkt gewesen. Seitdem sind die Zahlen - mit tagesabhängigen Schwankungen - kontinuierlich gesunken. Bislang starben dem RKI zufolge 8411 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 62. 163.200 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag bei 0,61 (Datenstand 28.5. 0 Uhr; Dienstag 0,68). Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Mittel etwa sieben weitere Personen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Der abnehmende Trend bei den Corona-Infektionen in Deutschland hält an
Der abnehmende Trend bei den Corona-Infektionen in Deutschland hält an. © dpa / Jean-Christophe Bott

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 28.5. 0.00 Uhr) bei 0,78. Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Nach Angaben des RKI haben aktuell rund ein Viertel aller Landkreise innerhalb von sieben Tagen gar keine Neuinfektionen registriert. Nur eine Handvoll Kreise oder kreisfreie Städte verzeichnet mehr als 25 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche. Allerdings können die RKI-Angaben den Zahlen vor Ort wegen Meldeverzögerungen etwas hinterherhinken.

Corona in Deutschland: „Zweite Welle sehr reelle Gefahr“ - Großausbruch bei UPS

Update vom 28. Mai, 17.25 Uhr: Beim Logistikkonzern UPS in Langenhagen bei Hannover haben sich 72 Mitarbeiter des Verteilzentrums mit dem Coronavirus infiziert. Das teilten das Sozialministerium und die Region Hannover am Donnerstag mit. 55 Mitarbeiter, deren Test zunächst negativ ausfiel, sollten erneut getestet werden. Auch Covid-19-Fälle in einer Kita und einer Schule in Hannover stünden im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen bei UPS, teilte die Region mit. Familien mit einem beruflichen Bezug zum Unternehmen wurden gebeten, wachsam auf eventuelle Krankheitssymptome zu achten. Nach derzeitigen Erkenntnissen sind Paketzusteller nicht betroffen. Sendungen könnten daher risikolos in Empfang genommen werden.

Nachdem es nach der ersten Infektion Mitte Mai einen stetigen Anstieg der Fälle gab, habe das Gesundheitsamt am 18. Mai gemeinsam mit dem Unternehmen die betroffenen Abteilungen identifiziert, erklärte die Region. Vor Ort seien die Hygienemaßnahmen* überprüft worden um sicherzustellen, dass die Abstände im Arbeitsablauf eingehalten werden. Seit Mitte Mai besteht auf dem Firmengelände eine Maskenpflicht. Am Dienstag ließ das Gesundheitsamt vorsorglich weitere 80 Mitarbeiter testen - bei 55 war das Ergebnis negativ.

Unterdessen haben hunderte Muslime trotz Corona bei deutscher IKEA-Filiale das Ende des Ramadans gefeiert. Für etwaige Pandemien in der Zukunft schlagen Angela Merkel, Emmanuel Macron und vier weitere Regierungschefs Alarm.

Coronavirus in Deutschland: Restaurant in Leer als Negativbeispiel 

Ursprungsartikel vom 28. Mai: Das Coronavirus ist in Deutschland weiterhin allgegenwärtig, auch wenn in jüngster Vergangenheit peu à peu Schritte in Richtung Normalisierung gegangen wurden. Die Gastronomie darf wieder Gäste begrüßen, immer mehr Freizeiteinrichtungen dürfen öffnen und sogar der Sommerurlaub scheint nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus wurden auch die Kontaktbestimmungen zwar bis zum 29. Juni verlängert, gleichzeitig aber auch etwas gelockert.

Wie tückisch das Virus jedoch ist, zeigt das Beispiel Leer (Niedersachsen). Dort ist ein Restaurant wegen eines Corona-Ausbruchs unrühmlich in die Schlagzeilen geraten. Kritiker monieren daher, die Öffnung der Gastronomie wäre womöglich zu früh gekommen. 

Befürworter der Lockerungen argumentieren mit den sinkenden Fallzahlen* - und können dies seit Donnerstag (28. Mai) mit einem neuen Faktor begründen. 

Corona in Deutschland: weniger Infizierte als Tote - Statistik des RKI macht Hoffnung

Am Mittwoch (27. Mai) war die Zahl der noch aktiven Coronavirus-Fälle (8.106) laut Robert-Koch-Institut erstmals wieder kleiner als die Anzahl der an Covid-19 gestorbenen Menschen (8.411). 

Positive Nachrichten gibt es unterdessen auch aus Mecklenburg-Vorpommern. Im Norden Deutschlands gab es am Mittwoch (27. Mai) keine neuen Corona-Fälle - zum bereits sechsten Mal in Folge. 

Während der strengen Lockdown-Regelungen zeigten sich die Deutschen solidarisch - doch das währte nicht lange, wie eine jetzt veröffentlichte Studie zeigt.

Coronavirus in Deutschland: Reproduktionszahl kontinuierlich unter 1 - der R-Faktor im positiven Bereich

Die Infektionszahlen in Deutschland sind seit Tagen stabil. Laut RKI zählt die Bundesrepublik aktuell 179.364 laborbestätigte Covid-19-Fälle, darunter 8.349 Tote (Stand: 27. Mai). Die Dunkelziffer* ist dabei natürlich etwas höher, doch blickt man auf die täglichen Neu-Infektionen, fällt auf, dass die von einigen baldig befürchtete zweite Welle bisher ausbleibt. Wichtigstes Indiz ist dabei die sogenannte Reproduktionszahl*, also die Zahl der Menschen, die ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. 

Im März lag der R-Wert kontinuierlich weitaus höher. Aktuell schwankt er zwischen 0,6 und 0,7. Das bedeutet, ein Covid-19-Kranker infiziert weniger als eine weitere Person. 
Nun liegt der Schluss nahe, dass die Zahlen bei anhaltenden Lockerungen steigen würden. Warum ist dies derzeit nicht zu erkennen?

Coronavirus in Deutschland: Warum die Neuinfektionen trotz Lockerungen nicht steigen

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sieht insbesondere drei Gründe für das derzeit niedrige Infektionsgeschehen: der Verzicht auf Großveranstaltungen, die Hygieneregeln* sowie die Wahrung der Abstandsregeln

Der Epidemiologe Rafael Mikolajczyk von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg meint: „Eine Erklärungsmöglichkeit ist, dass die Sensibilisierung der Bevölkerung dazu geführt hat, dass die Übertragung durch Personen mit Symptomen* deutlich zurückgegangen ist.“ So würden lediglich Menschen, die keine oder noch keine Symptome haben, das Virus übertragen. „Daraus resultiert eine niedrigere Reproduktionszahl.“

Lesen Sie auch: 

Virologen-Streit entbrennt total: Drosten attackiert Kekulé frontal - und lässt sich nichts mehr von ihm bieten*

Coronavirus in Deutschland: Fallzahl stabil, doch „die zweite Welle ist eine sehr reelle Gefahr“

Ist die Gefahr also gebannt? Mikolajczyk warnt davor, die Folgen des  Coronavirus* zu unterschätzen: „Die zweite Infektionswelle ist eine sehr reelle Gefahr.“ Der weitere Verlauf der Pandemie hänge von Politik und Gesellschaft ab. „Es ist aus mehrfacher Sicht besser, einen erneuten nachhaltigen Anstieg von Fällen zu vermeiden.“ Stiegen die Infektionszahlen wieder an, müsse man schnell wieder Maßnahmen ergreifen. Auch wenn sich dies binnen kürzester Zeit ändern könnte: Nach aktuellem Stand scheint die Bundesrepublik Covid-19 in den Griff zu bekommen. 

Der Virologe Christian Drosten lobt den Corona-Kampf in Deutschland, äußert aber auch eine Befürchtung.

Die deutschen Schüler könnten nach den Sommerferien in Vereinsheimen oder Messehallen unterrichtet werden.  Forscher haben neue Indizien entdeckt, dass das Coronavirus schon ab August in Wuhan kursierte.

as/ml

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

Auch interessant

Kommentare