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US-Corona-Studie nennt überraschenden größten Risikofaktor für schweren Covid-19-Verlauf

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Eine US-Studie zum Coronavirus hat sich mit den Vorerkrankungen beschäftigt, die zu einem schweren Krankheitsverlauf bei Covid-19 führen. Eine Vorerkrankung sticht heraus.

New York - Neben dem Alter sind vor allem auch Vorerkrankungen bei Patienten ein Grund dafür, dass Covid-19* einen schweren Verlauf annimmt. Wie welt.de berichtet, ist der größte Risikofaktor dabei jedoch nicht Asthma oder eine lange Raucherkarriere, sondern die krankhafte Fettleibigkeit - auch Adipositas genannt. Diesen Schluss konnten US-amerikanische Forscher aus einer in New York durchgeführten Fallstudie ziehen.

Coronavirus: Studie zeigt großen Risikofaktor für schweren Krankheitsverlauf bei Covid-19

In der Studie wurden 4100 Covid-19-Patienten im Zeitraum zwischen dem 1. März und dem 1. April untersucht. Das Ergebnis: 40 Prozent der Patienten, die stationär behandelt werden mussten, waren adipös. Etwa die Hälfte davon musste aufgrund des Krankheitsverlaufs künstlich beatmet werden. „Die chronische Erkrankung, die am stärksten mit einer schweren Covid-Infektion* im Zusammenhang steht, ist Adipositas – und zwar in einem substanziell höheren Risikoverhältnis als jede Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankung“, heißt es in der Studie.

Auch die Beobachtungen Karsten Schmidts, Facharzt für Anästhesie und leitender Oberarzt auf der anästhesiologischen Intensivstation am Universitätsklinikum Essen, decken sich mit den Erkenntnissen der US-amerikanischen Studie: „Die meisten Patienten, die mit schweren Covid-Verläufen zu uns auf die Intensivstation kommen, sind tatsächlich übergewichtig bis adipös. Die Normalgewichtigen sind in der Unterzahl“, so Fischer gegenüber welt.de.

Coronavirus: Übergewichtige als Risikogruppe? Facharzt warnt vor falschen Schlüssen

Er warnt jedoch davor, falsche Schlüsse aus seinen Beobachtungen zu ziehen. Nicht jeder der sehr dick ist, sei automatisch ein Risikopatient*. Vor allem in den USA ist die krankhafte Fettleibigkeit längst zur Volkskrankheit aufgestiegen. Einer Studie der Gesundheitsbehörde CDC zu Folge, leiden in den USA über 42 Prozent der Erwachsenen unter Adipositas. So schreiben auch Autoren um die Infektionsmedizinerin Jennifer Lighter: „Bedauerlicherweise zeigt sich, dass Adipositas bei Menschen unter 60 Jahren als neuer epidemiologischer Risikofaktor gelten muss, der möglicherweise zu den erhöhten Erkrankungszahlen in den USA beiträgt“.

Forscher aus München wollen nun einen Marker identifiziert haben, mit dem sich voraussagen lassen könnte, wie eine Corona-Erkrankung verläuft.

fd

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Doch auch Menschen ohne Vorerkrankungen können schwer an Covid-19 erkranken. So beispielsweise ein Murnauer, der 28 Tage lang im Krankenhaus war, teilweise auf Intensivstation.

Regelmäßig gibt es zum Coronavirus neue Studien. Eine neue zeigt Erschreckendes: Infizierte haben nach Operationen ein erhöhtes Sterberisiko. In den USA könnten indes Pandemie und Unwetter zusammen zu schweren Problemen führen.

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