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Corona in Italien: Beliebte Mittelmeerinsel verschärft Einreisebestimmungen - Fallzahlen mit Touristen rasant gestiegen

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Italien will die Corona-Regeln, vor allem die für die Quarantäne, ändern. Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi kämpft gegen eine „höllische Krankheit“. Der News-Ticker.

Update vom 14. September, 14.06 Uhr: Während sich die Coronavirus-Lage weltweit anspannt und die WHO nach einem traurigen Rekordanstieg der Neuinfektionen Alarm schlug, wurde der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi aus dem Krankenhaus entlassen. Berlusconi hatte am 2. September mitgeteilt, dass er nach einem Sardinien-Aufenthalt positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Einen Tag später wurde Berlusconi mit einer beginnenden Lungenentzündung ins Krankenhaus gebracht. Dank des ärztlichen Beistands habe er die Krankheit überstanden, die vielleicht „die gefährlichste Prüfung meines Lebens“ gewesen sei, sagte der 83-Jährige am Montag vor der Mailänder San-Raffaele-Klinik.

Corona in Italien: Beliebte Mittelmeerinsel verschärft Einreisebestimmungen - Fallzahlen mit Touristen rasant gestiegen

Update vom 12. September, 15.49 Uhr: Ein nicht mehr als 48 Stunden alter negativer Corona-Test ist nun verlangt: Die italienische Ferieninsel Sardinien verschärft wegen der Coronavirus-Ausbreitung ab Montag ihre Einreisebestimmungen. Die entsprechende Verordnung unterzeichnetet der Präsident der Region, Christian Solinas, am Freitagabend. Alternativ können Einreisende auch online erklären, selbst einen Corona-Schnelltest mit negativem Ergebnis durchgeführt zu haben.

Wer ohne negatives Testergebnis anreist, kann sich übergangsweise innerhalb von 48 Stunden auf der Insel testen lassen, muss aber bis zum Ergebnis in häuslicher Quarantäne bleiben. Es gibt einige Ausnahmen, etwa für das Personal in Flugzeugen. Darüber hinaus müssen Einreisende vor ihrer Ankunft online ein Formular ausfüllen und übermitteln. Zudem gilt ab Montag auch im Freien eine Maskenpflicht, wenn der Abstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann.

Mit der neuen Verordnung reagiert die beliebte Ferieninsel im Mittelmeer auf die zuletzt steigenden Corona-Zahlen. Während Sardinien im Juli kaum neue Infektionen verzeichnete, stiegen im August mit der Ankunft Tausender Touristen auch die Fallzahlen. Am Freitag meldete Sardinien 65 neue Fälle und die Gesamtzahl von aktuell 1337 Infizierten. Unter anderem waren im Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf der Insel Ende August etwa 60 Corona-Fälle gemeldet worden.

Kristallklares Wasser am Strand von Romazzino in der Nähe von Porto Cervo auf der italienischen Insel Sardinien.
Steigende Corona-Zahlen mit steigenden Touristen-Zahlen: Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien reagiert mit einer Maßnahme. ©  Marcus Brandt/dpa

Corona in Italien: Quarantäne-Verkürzung trotz steigender Zahlen? Ministerpräsident Conte mit klarer Ansage

Update vom 9. September, 11.49 Uhr: Italien überlegt die Quarantänezeit für Corona-Infizierte zu verkürzen. „Wenn wir die Quarantäne verkürzen sollten, würden sich auch die sozialen und wirtschaftlichen Kosten reduzieren“, sagte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte. Die Verkürzung der Quarantäne von 14 auf sieben Tage sei eine „wichtige Perspektive“. Trotz steigender Infektionszahlen hatte Frankreich angekündigt die Quarantäne auf sieben Tage zu verkürzen.

Nach Ansicht von italienischen Experten ist eine Verkürzung der Quarantäne bei einer Corona-Infektion ohne Symptome sinnvoll. „14 Tage Isolation zu empfehlen, hatte zu Beginn der Pandemie Sinn und war richtig, weil wir nichts über dieses Virus wussten“, sagte Mario Clerici, Immunologie-Professor an der Universität Mailand, dem Corriere della Sera (Mittwoch). „Heute kennen wir das Virus sehr viel besser und eine so lange Quarantäne ist übertrieben, vor allem für die Infizierten ohne Symptome.“

In Italien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit Juli stetig an. Das Infektionsgeschehen findet derzeit in ganz Italien statt, nur 15 Prozent seien aus dem Ausland eingeschleppt, teilt das italienische Gesundheitsministerium in seinem aktuellen Lagebericht mit. Junge Menschen stecken sich vor allem mit Sars-CoV-2 an. Viele der Neuinfizierten seien asymptomatisch - also zeigen keine Corona-Symptome.

Ein medizinischer Mitarbeiter geht mit einer Maske außen am Mailänder Krankenhaus San Raffaele vorbei.
Coronavirus in Italien: Entspannt sich die Lage? In einem Mailänder Krankenhaus liegt ein Promi: Silvio Berlusconi. © PIERO CRUCIATTI/AFP

Indes wurden die Reisewarnungen für Europa ausgeweitet. Das Auswärtige Amt reagiert damit auf rasant steigende Infektionszahlen.

Corona in Italien: Silvio Berlusconi meldet sich erstmals aus dem Krankenhaus

Update vom 9. September, 11.34 Uhr: Silvio Berlusconi liegt mit Covid-19 in einem Mailänder Krankenhaus. Seit vergangenen Donnerstag wird Italiens Ex-Ministerpräsident dort behandelt und kämpft nach eigenen Worten gegen die „höllische Krankheit“. „Ich gebe alles und hoffe, dass ich bald wieder zurück bin“, sagte Berlusconi am Dienstagabend laut Nachrichtenagentur Ansa bei einer Telefonkonferenz mit Mitgliedern seiner Partei Forza Italia. „Ich kämpfe, um dieser höllischen Krankheit zu entkommen.“ Berlusconi feiert am 29. September seinen 84. Geburtstag. Nach seinem Arzt Professor Alberto Zangrillo zeige Berlusconis Behandlung Erfolge. Allerdings sei Covid-19 eine „tückische Krankheit“, bei der man nicht vorschnell denken dürfe, man habe sie besiegt, warnte Zangrillo. Zudem schockte der Berlusconi-Arzt nun mit einer beunruhigenden Aussage.

Corona-Sorge in Italien: Berlusconi mit Coronavirus infiziert - neue Details zu Zustand - „heikle Phase“

Update vom 7. September, 7.50 Uhr: Silvio Berlusconi (83) muss seit Freitag in einer Klinik behandelt werden. Italiens Ex-Ministerpräsident hat sich mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. Berlusconi leidet an einer schweren Lungenentzündung berichten italienische Medien. Wie die italienische La Repubblica berichtet, werden die nächsten drei Tage entscheidend sein. Der Sauerstoffsättigungswert des früheren Ministerpräsidenten wird demnach ständig überwacht. Um sein Herz zu schützen, bekommt er Medikamente zur Blutgerinnung. Berlusconi wird zudem mit Remdesivir behandelt, heißt es. Das antivirale Medikament Remdesivir ist auch in Deutschland zur Behandlung zugelassen und verbessert den Verlauf bei kranken Covid-19-Patienten. Während sich sein Arzt Professor Alberto Zangrillo am Sonntag gegenüber Journalisten vorsichtig optimistisch äußert, wird Berlusconis Stimmung als sehr negativ beschrieben.

Silvio Berlusconi, Parteivorsitzender der Forza Italia, spricht im Präsidentenpalast der Quirinale in Rom.
Silvio Berlusconi (Archivbild) ist positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. © Alessandra Tarantino/AP/dpa

Coronavirus in Italien: Noch über 1.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag

Update vom 6. September, 18.28 Uhr: Die Zahl der positiven Coronavirus-Fälle in Italien ist erneut zurückgegangen: Am Sonntag meldete die nationale Gesundheitsbehörde 1.297 neue Fälle und damit 398 weniger als am Vortag, als es 1.695 waren. Darüber hinaus gab es sieben Todesfälle, womit die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 35.541 steigt.

Coronavirus in Italien: Corona-Schutzmaßnahmen werden verlängert

Update vom 6. September, 13.49 Uhr: Die italienische Regierung verlängert laut Medienberichten die zentralen Coronaschutz-Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsregeln. Wie die Zeitung Corriere della Sera am Sonntag schrieb, verlängert Ministerpräsident Giuseppe Conte die Vorschriften zur Bekämpfung der Virus-Pandemie in einem neuen Dekret bis 30. September. Demnach gilt in Italien in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Busse dürfen künftig bis zu 80 Prozent besetzt sein. Menschen sollen überall einen Abstand von mindestens einem Meter halten. Größere Ansammlungen sind weiter verboten. Laut La Repubblica bleiben auch die Beschränkungen für Einreisende aus Kroatien, Griechenland, Spanien und Malta in Kraft. Außerdem werde das Verbot von Tanzveranstaltungen und Konzerten aufrechterhalten. Auf Plätzen und an anderen Orten, wo sich abends oft viele Italiener draußen treffen, muss von 18.00 bis 6.00 Uhr ebenfalls ein Atemschutz getragen werden. Fußballspiele mit Fans bleiben verboten. Es wurde erwartet, dass das Dekret in Kürze publiziert wird. In Rom hatten am Samstag rund 2000 Menschen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen der Mitte-Links-Regierung protestiert. Sie sprachen von einer „Gesundheitsdiktatur“.

Corona-Pandemie in Italien Berlusconi mit Coronavirus infiziert - neue Details zu Zustand - „heikle Phase“

Update vom 6. September, 12.54 Uhr: Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi (83) liegt nach einer Coronavirus-Infektion seit Freitag im Mailänder Krankenhaus San Raffaele. Sein Gesundheitszustand scheint unverändert. Berlusconi habe eine weitere ruhige Nacht verbracht, teilte Professor Alberto Zangrillo mit, wie italienische Medien berichten. Zangrillo erklärte, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa mitteilt, dass „die Phase heikel“ ist. Der behandelnde Arzt wiederholte aber erneut, dass er vorsichtig optimistisch sei. Silvio Berlusconi reagiert, laut Zangrillo, gut auf die Behandlung, was jedoch noch kein Sieg sei, weil der Patient zu der fragilsten Kategorie gehört.

Derweil spitzt sich das internationale Wettrennen um einen Impfstoff immer weiter zu - auch Geheimdienste hätten sich eingeschaltet. Experten sehen Parallelen zum Kalten Krieg.

Corona in Italien: Zustand von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi „stabil“

Update vom 5. September, 19.05 Uhr: Nachdem sich der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi mit dem Coronavirus infiziert hat, ist sein Zustand nach seiner Einweisung in das San-Raffaele-Krankenhaus in Mailand wegen einer Lungenentzündung weiter „stabil“.

Berlusconis behandelnder Arzt Alberto Zangrillo sagte am Samstag, der bisherige Verlauf der Krankheit bei dem 83-Jährigen führe „zu einem vorsichtigen, aber begründeten Optimismus.“ Nach Angaben Zangrillos wurde die Lungenentzündung in einem frühen Stadium diagnostiziert. Aufgrund seines Alters und seiner Vorerkrankungen zählt Berlusconi als Risikopatient.

Coronavirus-Pandemie in Italien: Arzt von infiziertem Silvio Berlusconi optimistisch

Update vom 4. September, 19.10 Uhr: Der Zustand von Silvio Berlusconi scheint sich bislang nicht verschlechtert zu haben. Wie n-tv nun unter Berufung auf seinen behandelnden Arzt berichtet, habe der 83-Jährige zwar Lungenbeschwerden, doch seine aktuelle Verfassung sei „ruhig“. Wie Alberto Zangrillo gegenüber der Presse erklärte, sei Berlusconi nicht auf der Intensivstation und auch nicht intubiert worden. Der Arzt zeigte sich aus diesem Grund optimistisch.

Update vom 4. September, 15.15 Uhr: Immer mehr Details zur Corona-Erkrankung von Silvio Berlusconi werden bekannt. Der ehemalige Ministerpräsident Italiens liegt wegen seiner Covid-19-Infektion mittlerweile in einem Mailänder Krankenhaus.

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet, wurde beim 83-Jährigen eine beidseitige Lungenentzündung festgestellt. Der Sender Sky Italia berichtet indes, dass Berlusconi nicht auf der Intensivstation liege, aber Probleme beim Atmen habe.

Coronavirus-Pandemie in Italien: Infizierter Silvio Berlusconi gehört zur Corona-Risikogruppe

Update vom 4. September, 11.50 Uhr: Italien sorgt sich um Silvio Berlusconi. Der viermalige Ministerpräsident ist wegen einer Corona-Infektion um kurz nach Mitternacht von Donnerstag auf Freitag in die Mailänder Klinik San Raffaele eingeliefert worden. Erste Untersuchungen hätten eine beginnende Lungenentzündung ergeben.

Das berichten die italienischen Tageszeitungen La Repubblica und Corriere della Sera übereinstimmend. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der 83-Jährige positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet worden war.

Der konservative Politiker gehört wegen seines fortgeschrittenen Alters zur Corona-Risikogruppe.

Den Berichten zufolge liegt er nicht auf der Intensivstation, er werde von seinem Privatarzt behandelt, heißt es weiter. Senatorin Licia Ronzulli von Berlusconis Partei Forza Italia erklärte dem TV-Sender RAI: „Er hat die Nacht gut verbracht.“ Auffallend: Seine Partei machte bei Twitter ein emotionales Posting: „Siamo tutti con Silvio!“ Zu Deutsch: „Wir sind alle mit Silvio!“

Berlusconi hatte sich nach seinem Aufenthalt in seiner Villa an der sardinischen Costa Smeralda testen lassen. Dort soll er laut Bild unter anderem Kontakt mit dem früheren Formel-1-Boss und Nachtclubbesitzer Flavio Briatore (70 Jahre) gehabt haben - auch Briatore wurde positiv auf das heimtückische Coronavirus getestet.

Coronavirus-Pandemie in Italien: Silvio Berlusconi wegen Corona in Quarantäne

Update vom 3. September, 6.33 Uhr: Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist nach eigenen Angaben positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Er befinde sich zu Hause in Quarantäne, setze seine politischen Aktivitäten aber fort, sagte der 84-Jährige am Mittwoch bei einer Videokonferenz seiner rechtsgerichteten Oppositionspartei Forza Italia. „Ich werde im Wahlkampf mit Interviews im Fernsehen und in Zeitungen präsent sein“, kündigte er an. In zwei Wochen finden in Italien Regionalwahlen statt.

Laut seinem Arzt ist Berlusconi „asymptomatisch“. Er wurde erstmals am 25. August getestet, nachdem er aus einem Urlaub auf Sardinien zurückgekehrt war, wo er ein Luxusanwesen besitzt. Das Ergebnis war negativ. Nachdem einige der Menschen, die Berlusconi auf der italienischen Insel getroffen hatte, jedoch positiv getestet wurden, wurde auch Berlusconi nochmals getestet.

Video: Silvio Berlusconi hat sich mit Coronavirus angesteckt

Italien überrascht nach Corona-Katastrophe im Frühjahr - und bleibt kompromisslos wie kaum ein anderes EU-Land

Ursprungsmeldung vom 2. September: München/Rom/Bardolino - Die Bilder haben sich in der Corona-Pandemie* bei vielen Menschen ins kollektive Gedächtnis gebrannt: Italienische Armee-Lastwagen, die reihenweise Särge mit Covid-19*-Toten aus Bergamo wegtransportieren.

Es wird als ein Grund dafür angeführt, warum niemand beim Thema Coronavirus kompromissloser und disziplinierter ist als die Italiener. Denn: Während in anderen Ländern in Europa die Corona*-Zahlen wieder nach oben schießen, sind die täglichen Covid-19-Neuinfektionen in Italien gleichbleibend.

Corona in Italien: Kompromisslos wegen Covid-19

Diese lagen laut Johns Hopkins Universität zuletzt konstant unter 1000 und damit auch deutlich unter den Werten in Deutschland (1300 bis 1500). Ein Vergleich: In Spanien liegt die Zahl der täglich neuen Corona-Fälle derselben Quelle zufolge bei über 7000.

Ein Beispiel für die Kompromisslosigkeit in Italien: Diego Frederici hatte im März beide Eltern an Corona verloren. „Wir wissen noch nicht einmal, ob sie es sind auf dem Friedhof. Wir durften ihre Leichen nicht identifizieren. Sie haben es uns nicht erlaubt“, erzählte der junge italienische Mann in einer Reportage dem ZDF.

Seriate: Priester Marcello Crotti (l) segnet mit Mario Carminati die in der Kirche San Giuseppe aufgereihten Särge in Seriate, einer Gemeinde in der italienischen Provinz Bergamo, während der dramatischen Lage Italiens in der Coronavirus-Krise.
Seriate: Priester Marcello Crotti (li.) segnet mit Mario Carminati die in der Kirche San Giuseppe aufgereihten Särge in Seriate, einer Gemeinde in der italienischen Provinz Bergamo, während der dramatischen Lage Italiens in der Coronavirus-Krise. © Antonio Calanni/dpa

Er ist Mitglied einer Facebook-Gruppe, die Protest einlegt. Ihr Name: „Noi Denunceremo - Wir klagen an“. Bemerkenswert: Die Facebook-Gruppe hat Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft eingelegt. Aber nicht wegen der Corona-Beschränkungen. Sie meinen, dass viel früher eine Ausgangssperre hätte verhängt werden müssen - während andernorts in Europa Menschen zu tausenden auf die Straße gehen, um gegen Covid-19-Schutzmaßnahmen zu protestieren. Zum Beispiel in Berlin.

Corona in Italien: Überall tragen die Menschen Mundschutzmasken

Italien ist gezeichnet und hat aus den Lehren des Frühjahrs sichtlich gelernt, will um jeden Preis eine neue Corona-Welle vermeiden. Fiebermessen und das Tragen einer Mundschutzmaske sind laut ZDF selbst auf dem Zentralfriedhof von Bergamo Pflicht. Dort, wo sie viele ihrer Toten begraben haben. Auch das zeigt die Reportage.

Clubs und Strandbars mussten dagegen Mitte August wieder schließen, nachdem es in einer Discothek auf Sardinien zu einem Corona-Ausbruch gekommen war.

Und ab 18 Uhr abends gilt überall im Freien, wo viele Menschen zusammenkommen, Maskenpflicht - und zwar landesweit. Es ist eine Vorgabe, der die Bürger zum Großteil pflichtbewusst nachkommen. In Frankreich gilt die Maskenpflicht dagegen nur in einzelnen Städten wie Nizza, in Österreich ist sie in der Corona-Krise aktuell gar nicht vorgeschrieben.

Stromboli: Demonstranten stehen mit Mundschutz und Protest-Transparenten auf der Uferpromenade. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, fordern Anwohner der kleinen italienischen Urlaubsinsel Stromboli eine Begrenzung des Tourismus.
Stromboli: Demonstranten stehen mit Mundschutz und Protest-Transparenten auf der Uferpromenade. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, fordern Anwohner der kleinen italienischen Urlaubsinsel Stromboli eine Begrenzung des Tourismus. © Salvatore Totty Rendina/dpa

Italien: Corona-Prävention geht vor dem Tourismus

Die Covid-19-Prävention geht so weit, dass Anwohner der kleinen italienischen Urlaubsinsel Stromboli für eine Begrenzung des Tourismus demonstriert haben. „Wir wollen Touristen nicht verjagen. Aber wir wollen, dass ihre Zahl reguliert wird“, sagte die Mitorganisatorin eines jüngsten Protests. Dort hatten sich am 25. August rund 150 Anwohner und Langzeiturlauber versammelt, um gegen eine „Invasion“ der Insel durch Tagestouristen zu demonstrieren. 

Italien war lange Zeit der Corona-Hotspot schlechthin. Bürger und Politiker scheinen gelernt zu haben - und das mit Erfolg. (pm) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

Weil sie ihr wegen einer Krebserkrankung lebensnotwendiges Loch im Hals nicht bedecken kann, wurde eine Frau aus einer Spielhalle geworfen.

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