Doch sieht man genauer hin, scheint es durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Masken-Typen zu geben. Denn zu Beginn der Pandemie griffen besonders viele - auch aus Mangel an Alternativen - zur Stoffmaske und sind dabei geblieben. Über deren Wirksamkeit wird aber mittlerweile debattiert. Vor allem vor den kleinen Partikeln, den Aerosolen, sollen sie schlecht schützen. „Wenn ich eine Stoffmaske trage, schützt die mich nicht vor den Aerosolen, die andere Menschen ausgeatmet haben; mit meiner Stoffmaske schütze ich mein Gegenüber vor allem vor den groben Teilchen, die ich selbst aushuste oder -niese“, sagt Franz Daschner, emeritierter Professor für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, zeit.de. „Wer sich selbst wirklich schützen will, sollte die chirurgischen Masken nehmen, die filtern wesentlich besser als die Stoffmasken“, so der Experte weiter.
Die Maske besteht aus mindestens zwei Lagen
Man kann keine Kerze auspusten, wenn man sie trägt.
„Man sollte die Stoffmasken nicht komplett schlechtreden“, sagt hingegen die Braunschweiger Professoin für Virologie Melanie Brinkmann dem Portal. Bei zwei- oder dreilagigen Masken sei eine gewisse Schutzwirkung durchaus gegeben. Bestätigt wird sie von einer US-Studie, die den Ausstoß von Tröpfchen ebenfalls durch verschiedene Masken-Typen gemessen hat, erschienen im Fachmagazin Sciences Advances. Die Forscher und Forscherinnen zeigten, dass auch gut gemachte Stoffmasken eine Schutzwirkung haben. Allerdings liegen sie dennoch hinter den medizinischen Modellen.
Neben den zwei Lagen Stoff gibt dem Bericht zufolge auch ein kleiner Test Aufschluss über die Minimal-Wirksamkeit einer Maske: Man sollte durch das Textil keine Kerze ausblasen können.
Hat man die richtige Maske dann gefunden, gilt es sie auch zu tragen. Sieht man sich nämlich Ergebnisse verschiedener Studien an, die in den vergangenen Monaten durchgeführt wurden wird klar: Trotz unserer Unleidigkeit tragen wir die Masken eher zu wenig als zu viel. Denn die Ergebnisse der Untersuchungen legen nahe, dass man in Innenräumen immer dann durchgehend eine Maske tragen sollte, wenn sich jemand aus einem anderen Haushalt ebenfalls dort aufhält. Abstand und Lüften sollten außerdem dazu kommen.
Damit sind aber nicht nur der Supermarkt oder öffentliche Verkehrsmittel gemeint, sondern vor allem auch Bars und Restaurants. Dort dufte man nach den geltenden Hygienekonzepten die Maske ablegen, sobald man am Tisch saß. Besser wäre es sie außer zum Essen an sich ständig aufzubehalten. Eine Studie aus den USA, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde, hat untersucht, wo sich Menschen in US-Metropolen häufig ansteckten. Fazit: Bars, Kirchen, Coffeeshops, Supermärkte, Fitnessstudios und vor allem Restaurants. (mam) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.