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Die zweite Welle rollt: RKI erklärt Spanien zum Risikogebiet - auch Mallorca betroffen

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Spanien ächzt unter der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie. RKi und Auswärtiges Amt erklären Spanien zum Risikogebiet - mit einer Ausnahme.

Update vom 14. August, 19.53 Uhr: Erst nahm das Robert-Koch-Institut (RKI) Reisen nach Spanien ins Visier. Kurze Zeit später zieht nun das Auswärtige Amt nach. Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen warnt das Auswärtige Amt vor touristischen Reisen nach fast ganz Spanien samt der Ferieninsel Mallorca. Die Warnung gilt für das gesamte Land mit Ausnahme der Kanarischen Inseln, wie das Außenministerium am Freitagabend in Berlin mitteilte. Das heißt nun auch für Reiserückkehrer, dass sie sich am Flughafen einem Corona-Test unterziehen müssen.

Die zweite Welle rollt: RKI erklärt Spanien zum Risikogebiet - auch Mallorca betroffen

Update vom 14. August, 16:14 Uhr: Nachdem in den letzten Tagen die Fallzahlen immer weiter gestiegen sind, folgt jetzt ein Paukenschlag. Denn das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt Spanien zum Corona-Risikogebiet, wie Bild berichtet. Betroffen sind von der Entscheidung auch die Balearen - und damit auch die liebste Urlaubsinsel der Deutschen: Mallorca.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt laut Bild nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Einzige Ausnahme sind die Kanaren.

Corona in Spanien - eine zweite Welle rollt über das Land

Unser Artikel vom 13. August 2020: München/Madrid - Was hat Spanien nicht für Sorgen derzeit. Altkönig Juan Carlos muss wegen schwerer Korruptionsvorwürfe ins Exil, die erste Welle der Coronavirus-Pandemie* ist (mit vielen Toten) gerade erst überwunden, da bricht schon die zweite Welle über das 47-Millionen-Einwohner-Land herein.

Corona-Pandemie in Spanien: Katalonien, Navarra, Aragón, das Baskenland und Madrid als Risikogebiete

Die Tourismusbranche auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln macht in dieser Gemengelage keinen Hehl aus der Sorge, zum Corona-Risikogebiet erklärt zu werden. Auf der Liste der Coronavirus-Risikogebiete stehen bereits die Regionen: Katalonien (mit Barcelona), Navarra, Aragón, das Baskenland und die Hauptstadt Madrid.

Besonders kritisch ist die Lage in Aragón: In der Provinzhauptstadt Saragossa haben Soldaten um das Universitätsklinikum herum ein mobiles Feldlazarett aufgebaut, das Rote Kreuz errichtete eine Krankenstation in einer Halle.

Die Sorgen lassen sich in Aragón an Zahlen ablesen: So lag die 7-Tage-Inzidenz, Stand 12. August, bei sage und schreibe 254.

Coronavirus in Spanien: Mallorca und Ibiza (noch) nicht zu Corona-Risikogebieten erklärt

Zur Einordnung: Deutschland erklärt Regionen ab einer 7-Tage-Inzidenz von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohnern zum Covid-19-Risikogebiet. Auch auf den Ferieninseln Mallorca und Ibiza ist der kritische Corona-Wert mit einer 7-Tage-Inzidenz von 67 längst überschritten, in Madrid liegt sie bei 81.

Sieben spanische Regionen haben die Marke 50 bereits überschritten, fünf wurden vom Auswärtigen Amt bislang zu Risikogebieten erklärt. In ganz Spanien lag die 7-Tage-Inzidenz zuletzt bei 50,7 je 100.000 Einwohner. Aber: Während zum Beispiel auf dem Balkan ganze (kleinere) Länder als Corona-Risikogebiete eingestuft werden, passiert das mit Spanien nicht.

Coronavirus-Pandemie: Spanien ächzt unter dem Coronavirus

Dabei ist die Covid-19-Lage im gesamten Land mehr als alarmierend. Laut Erhebungen der Johns Hopkins Universität stiegen die registrierten Corona-Fälle am Mittwoch, 12. August, binnen weniger Stunden zwischen 16.13 Uhr und 22.33 Uhr um 3172 - von zuvor 326.612 auf 329.784. Die bereits geheilten Personen nicht abgezogen.

Saragossa kämpft gegen Corona: Soldaten installieren Module auf dem Parkplatz des Hospital Clinico Universitario in Saragossa.
Saragossa kämpft gegen Corona: Soldaten installieren Module auf dem Parkplatz des Hospital Clinico Universitario in Saragossa. © dpa

Zum Vergleich: In Italien nahm die Zahl der gemeldeten Fälle im selben Zeitraum um 476 zu. Verschiedene Länder haben verschiedene Meldesysteme - dennoch: Spanien ächzt unter der zweiten Corona-Welle, und macht daraus längst keinen Hehl.

Corona-Krise in Spanien: Reisewarnung für die Balearen droht

So bereitete Ministerpräsident Pedro Sánchez sein Land nach Gesprächen mit König Felipe VI. auf einschneidende Zeiten vor: „Wir haben über die sozialen Probleme gesprochen, und die wirtschaftlichen, die es durch diese Lage gibt. Das betrifft natürlich manche Wirtschaftsbereiche in Teilen unseres Landes ganz besonders: die Balearen und die Kanarischen Inseln.“

Eine künftige Reisewarnung ist auch hier nicht ausgeschlossen. Der Trade-Experte Coface erwartet bereits eine Zunahme an Insolvenzen für 2021 um 22 Prozent. Die zweite Welle rollt - zwischen Balearen und Baskenland, zwischen Barcelona und Sevilla. Gesundheitlich wie wirtschaftlich. (pm) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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