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Offenbar höheres Sterberisiko für Corona-Infizierte nach Operationen - Studie zeigt Erschreckendes

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Höheres Sterberisiko für Corona-Patienten nach Operationen? Studie zeigt Erschreckendes
Höheres Sterberisiko für Corona-Patienten nach Operationen? Studie zeigt Erschreckendes (Symbolbild) © dpa / Felix Kästle

Regelmäßig gibt es zum Coronavirus neue Studien. Eine neue zeigt Erschreckendes: Infizierte haben nach Operationen ein erhöhtes Sterberisiko.

Es gibt bereits zahlreiche Studien zum Coronavirus. Ergebnissen einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge, lässt sich bereits zu Beginn einer Infektion vorhersagen, ob diese schwer oder mild verläuft. Das könnte auf eine Behandlung des Patienten und sogar auf die Impfstoff-Entwicklung Auswirkungen haben. 

Eine internationale Studie hat sich nun mit einem ganz anderen Thema zum Coronavirus beschäftigt und festgestellt, dass eine Coronavirus-Infektion das Sterberisiko von Patienten nach einer Operation erhöht. Vor planbaren Eingriffen sollte deshalb eine Infektion mit Sars-CoV-2 möglichst ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse wurden von dem Forschungsnetzwerk CovidSurg Collaborative im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht. Beteiligt war auch das Universitätsklinikum Tübingen, das in einer Mitteilung über die Untersuchung informierte.

Coronavirus-Studie zeigt: Sterberisiko nach Operationen bei Infizierten erhöht

Die Forscher untersuchten Daten von insgesamt 1128 Patienten aus 235 Krankenhäusern in 24 Ländern. Das waren vor allem Krankenhäuser in Europa, aber auch in Afrika, Asien und Nordamerika. Mit dem Coronavirus infizierte Patienten haben der Studie zufolge wesentlich schlechtere postoperative Ergebnisse. Insgesamt betrug die Sterblichkeit während der ersten 30 Tage nach der Operation 23,8 Prozent. Die Mortalität der Covid-19-Patienten war der Studie zufolge in allen Untergruppen erhöht, etwa bei Notfalleingriffen, bei kleineren OPs oder bei geplanten - elektiven - Eingriffen.

„Normalerweise erwarten wir, dass die Sterblichkeitsrate von Patienten, die sich elektiven Operation unterziehen, unter einem Prozent liegt“, sagt der Tübinger Mitautor der Studie, Alfred Königsrainer, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie laut Mitteilung. „Diese Studie zeigt nun aber, dass die Sterblichkeitsrate bei Patienten, die mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert sind, selbst bei Routineoperationen ganz wesentlich erhöht ist.“ Sie betrug in dieser Gruppe den Angaben zufolge fast 19 Prozent.

Coronavirus: Lassen sich Studienergebnisse auch auf deutsche Krankenhäuser übertragen?

Ob sich diese Daten auch auf deutsche Krankenhäuser übertragen lassen, solle nun weiter untersucht werden. Zu den Risikofaktoren für die postoperative Sterblichkeit zählen neben Alter und Geschlecht auch vorbestehende schwere Erkrankungen*, wie etwa Krebs, große Eingriffe und Notfalloperationen.

Das Forschungsnetzwerk CovidSurg Collaborative untersucht den Angaben zufolge, wie sich die Coronavirus-Pandemie auf die chirurgische Versorgung auswirkt. Am Netzwerk sind viele Tausend Chirurgen und Forscher aus mehr als 120 Ländern beteiligt.

Video: Schwere Corona-Verläufe: Studien enthüllen neuen Risikofaktor

Japan vermeldet, die Corona-Krise weitgehend unter Kontrolle zu haben. Könnte das Land Vorbild für Deutschland sein? Das sagt Virologe Christian Drosten dazu.  Unterdessen hat ein Neurowissenschaftler eine ungewöhnliche These zu Corona aufgestellt.

kam/dpa

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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