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Türkei in der Corona-Krise: 48-stündiges Ausgehverbot endet

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Das Coronavirus breitet sich in der Türkei weiter aus. Für den Fastenmonat Ramadan gelten deshalb Einschränkungen.

Update vom 11. Mai, 11.58 Uhr: Seit Freitag galt vor allem in Istanbul ein Ausgehverbot - nun dürfen in 24 türkischen Städten und Provinzen die Einwohner nach 48 Stunden ihre Häuser wieder verlassen. Zudem eröffneten am Montag nach knapp zwei Monaten Friseure, Schönheitssalons und Einkaufszentren unter Auflagen in dem Land wieder. 

Am Eingang der Malls wurde die Temperatur der Besucher gemessen und Kunden trugen Masken, wie auf Bildern des Staatssenders TRT zu sehen war. Die Anzahl der Besucher sei begrenzt, zudem erinnerten Lautsprecheransagen an die Einhaltung von Abstandsregeln

Coronavirus: Türkische Lira stürzt auf Rekordtief

Update vom 29. April, 10.34 Uhr: In der Corona-Krise kämpft die Türkei gegen die wirtschaftlichen Folgen. Die türkische Notenbank hat die Zinsen erneut gesenkt. Die türkische Lira steht unter Druck. Am Dienstag (28. April) wurde für einen Euro zeitweise bis zu 7,62 Lira gezahlt. 

Im Spätsommer 2018 musste zuletzt für einen Euro so viel gezahlt werden. Damals ließen heftige Währungsturbulenzen infolge eines politischen Streits zwischen der Türkei und den USA die türkische Währung auf ein Rekordtief abstürzen. Der Türkei droht eine schlimme neue Krise.

Coronavirus in der Türkei: Turkish Airlines verlängert Flugstopp

Update vom 29. April, 10.31 Uhr: Turkish Airlines hatte den Flugverkehr nach Deutschland am 21. März eingestellt. Jetzt verlängert die türkische Fluggesellschaft wegen der Corona-Krise den Flugstopp bis zum 28. Mai. Bis zu diesem Datum wird es keine nationalen und internationalen Flüge geben, teilte das Unternehmen am Dienstagabende mit.  

Coronavirus: Türkei verhängt erneut Ausgangssperre

Update vom 27. April, 19.41 Uhr: Erneut hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan wegen der Corona-Krise eine dreitägige weitgehende Ausgangssperre für Istanbul sowie 30 weitere Städte und Provinzen angekündigt. Diese beginne am Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit; entspricht 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit) und ende am Sonntag um dieselbe Zeit, sagte Erdogan am Montag nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung in Istanbul. Supermärkte seien demnach aber am Freitag, dem 1. Mai, zwischen 9 und 14 Uhr geöffnet. 

Werden Reisen im Sommer in die Türkei trotz Corona-Krise* möglich sein? Es gibt erste Antworten.

Coronavirus in der Türkei: Seit drei Wochen Ausgangssperren übers Wochenende

Seit drei Wochen verhängt die Türkei 48-stündige Ausgangssperren übers Wochenende in den betroffenen 31 Städten, darunter Ankara, Istanbul und Izmir. Vergangenes Wochenende wurde das weitgehende Ausgangsverbot aufgrund eines Feiertags auf vier Tage ausgeweitet. Wichtige Einrichtungen wie Apotheken, Krankenhäuser und Bäckereien bleiben in der Regel offen. 

Noch mindestens bis zum Ende des Fastenmonats Ramadan Ende Mai sollen die Ausgangssperren übers Wochenende fortgeführt werden, kündigte Erdogan an. Unterdessen teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca via Twitter mit, dass an einem Tag 2131 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Damit stieg die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle in dem Land auf 112.261. Zudem seien an einem Tag 95 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer stieg in der Türkei damit auf 2900

Um der Coronavirus-Ausbreitung gegenzusteuern hat die türkische Regierung bereits einige Maßnahmen erlassen. So gilt beispielsweise eine weitgehende Ausgangssperre für Menschen unter 20, Personen ab 65 Jahren und chronisch Kranke. 

Corona-Krise in der Türkei: Schiffsverkehr stillgelegt - Delfine zeigen sich im Bosporus

Update, 15.26 Uhr: Nach dem weitgehenden Stilllegen des Schiffsverkehrs und durch das Angelverbot in Istanbul, werden am Bospurus wieder Delfine gesichtet, berichtet Erol Orkcu, Leiter des Amateur- und Sportfischverbandes in Istanbul. Dies gilt für Experten als Zeichen für ein gesundes Ökosystem.

Coronavirus Türkei: Am Bospurus werden wieder Delfine gesichtet
Coronavirus Türkei: Am Bospurus werden wieder Delfine gesichtet © AFP / OZAN KOSE

Coronavirus in der Türkei: Erdogan unterstützte wohl Covid-19-Ausbreitung in Europa

Update vom 26. April 11.13 Uhr: Mit seinem Versprechen, es werde offene Grenzen nach Europa geben, lockte Premier Tayip Erdogan Anfang März Tausende Flüchtende ins Land - und unterstützte damit wohl eine unkontrollierte Weiterverbreitung des Coronavirus in der Türkei und unter den Geflüchteten aus Syrien. Rund 20.000 Menschen seien mit Bussen aus allen Teilen des Landes an die griechische Grenze gebracht worden, wie die Welt schreibt - auch aus Bergregionen an der Grenze zum Iran, wo das Coronavirus bereits wütete. Anfang März wurde das Virus jedoch noch in weiten Teilen als weniger gefährlich eingeschätzt.

Auch am zweiten Aprilwochenende seien Familien aus einem Lager in Ostanatolien in ein Auffanglager nach Izmir gebracht worden. „Zwischen fünf und 15 Personen wurden in einem Raum untergebracht und ohne angemessene Hygienematerialien versorgt“, beklagte die Anwaltskammer von Izmir in einer Pressemitteilung laut Welt. Auch dieses Auffanglager mit hohen Ansteckungsraten wurde geleert, worauf die Flüchtenden auf eigene Faust und mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen die Weiterreise versuchten. 

Dass mehrere Anwälte und Journalisten, die Kontakt zu den Menschen auf mehreren Transportwegen und in Lagern in der Türkei hatten, anschließend positiv auf das Coronavirus getestet wurden, deutet auf eine enorm hohe Dunkelziffer hin.

Coronavirus in der Türkei: Das ändert sich im Ramadan

Update vom 24. April 09.57 Uhr: Wegen der aktuellen Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Krise hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland eine Änderung des Muezzin-Rufs vorgeschlagen. Der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek äußerte gegenüber der „Rheinische Post“: „Ich halte es für denkbar, dass in den öffentlichen Muezzin-Rufen die Zeile ‚Kommt her zum Gebet‘ in ‚Betet zu Hause‘ umgewandelt wird.“ Dies wird bereits in vielen Teilen der islamischen Welt bei dem derzeit außergewöhnlichen Ramadan ähnlich gehandhabt.

Coronavirus in der Türkei: Kurz vor Beginn des Fastenmonats Ramadan - 31 Städte von Ausgangsverbot betroffen 

Update, 16.18 Uhr: Nach Informationen der Johns-Hopkins-Universität sind in der Türkei derzeit 98.674 positive Tests bekannt, 2.376 sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion verstorben.

Coronavirus in der Türkei: Ausgehverbot tritt in Kraft

Update vom 23. April, 8.49 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie ist in 31 türkischen Städten und Provinzen ein viertägiges weitgehendes Ausgehverbot in Kraft getreten. Die Regierung verschärft damit bisherige Regelungen. Bereits zwei Mal hatte sie zuvor eine Ausgangssperre über Wochenenden verhängt. Nun sollen die Menschen bereits ab Mitternacht (Ortszeit) bis einschließlich Sonntag daheimbleiben. 

Betroffen sind davon unter anderem die größte Stadt der Türkei, Istanbul, sowie die Hauptstadt Ankara. Am Donnerstag und Freitag sollen zumindest halbtags noch einige Einkaufsgelegenheiten geöffnet bleiben. Der Donnerstag ist ein nationaler Feiertag und am Freitag beginnt der heilige Fastenmonat Ramadan. Zudem dürfen am Wochenende Apotheken, Kliniken, Bäckereien und andere als wichtig eingestufte Dienstleister arbeiten. 

Coroanvirus in der Türkei: Erdogan und Putin sprechen über Syrien

Update vom 22. April, 20.50 Uhr: Im Syrien-Konflikt unterstützen die Türkei und Russland zwar verschiedene Seiten, da die Türkei auf der Seite der Rebellen steht und Russland die Regierung unterstützt. Trotzdem wollen beide Länder ihre Maßnahmen in Zeiten der Corona-Pandemie* nun gemeinsam verstärken und künftig beispielsweise über die Gesundheitsministerien eng zusammenarbeiten. 

Dies teilte der Kreml am Dienstag nach einem Telefonat zwischen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dem Türkischen Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan mit. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass beide Staatschefs bei regionalen Fragen kooperieren wollen.

Coronavirus in der Türkei: Erdogan und Putin kooperieren während der Pandemie

Auch die Lage in der syrischen Rebellenhochburg Idlib wurde dabei ebenfalls besprochen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau gab es wieder eine gemeinsame Patrouillenfahrt des türkischen und russischen Militärs, die fünfte russisch-türkische Kontrollfahrt entlang der Schnellstraße M4, welche durch das Rebellengebiet läuft. Bereits seit Anfang März gilt in Idlib einen Waffenstillstand, der weitestgehend eingehalten wird.

In beiden Ländern steigen die Infektionszahlen stetig. In der Türkei wurden bislang 90.000 Personen positiv getestet, 2140 Patienten starben an den Folgen des Coronavirus*. In Russland sind bisher erst 53.000 Corona-Infektionen* bekannt, 456 Menschen starben bisher. Auch der iranische Staatschef Hassan Ruhani soll in die Partnerschaft einbezogen werden, da der Iran mit über 5200 Toten besonders stark betroffen ist .

Coronavirus in der Türkei: Fastenbrechen in großen Gruppen untersagt

Update vom 22. April, 12.30 Uhr: Vergangene Woche noch hatte die türkische Religionsbehörde Diyanet erklärt, gesunde Gläubige sollten den Ramadan trotz der Verbreitung des Coronavirus regulär begehen. Nun hat das türkische Innenministerium das gemeinsame Fastenbrechen in großen Gruppen während des Ramadan untersagt. 

Massenveranstaltungen sowie Zelte, die in der Regel zum gemeinsamen Fastenbrechen (Iftar) aufgestellt werden, würden nicht genehmigt, teilte das Ministerium in Ankara am Mittwoch mit. Die Behörden behielten sich zudem vor, Straßen abzusperren, in denen sich große Gruppen versammeln könnten. 

Coronavirus in der Türkei: Auswirkungen auf Fastenmonat Ramadan klar

Die Trommler, die traditionell nachts um die Häuser ziehen, um die Gläubigen vor Sonnenaufgang aufzuwecken, dürften keine Spenden mehr an den Haustüren einsammeln, hieß es weiter. Der Besuch von Friedhöfen werde unter Einhaltung der Abstandsregeln koordiniert. Gemeinsame Gebete in Moscheen waren bereits zuvor untersagt.

Der muslimische Fastenmonat Ramadan beginnt in der Türkei am Freitag (24. April).

Nach längerem Hin und Her gilt die Maskenpflicht in Deutschland nun bundesweit. 

Corona-Krise in der Türkei: Behörden-Panne aufgedeckt? Wirbel um Zahl der Toten

Update vom 22. April, 10.06 Uhr: Mit mehr als 95.000 Infizierten weist die Türkei weltweit mittlerweile die siebtmeisten bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus aus. Wie ntv unter Berufung auf einen Bericht der „New York Times“ berichtet, liege der Verdacht nahe, dass die Behörden nicht alles korrekt erfasst haben. Das bezieht sich besonders auf die bislang offiziell erfassten Todesfälle durch Covid-19

Dem Bericht zufolge hätten die Istanbuler Gesundheitsbehörden in ihren Statistiken vom 9. März bis 12. April insgesamt 2.100 Verstorbene mehr erfasst als es in den vergangenen Jahren durchschnittlich der Fall war.

Am 17. März meldete die türkische Regierung um Recep Tayyip Erdogan den ersten offiziellen Corona-Toten. Schon zu diesem Zeitpunkt soll jedoch ein Anstieg der Zahl der Toten in den Istanbuler Statistiken zu erkennen gewesen sein. 

Hatte sich das Virus bereits Wochen zuvor in der Türkei ausgebreitet? Zweifel an den Zahlen der Türkei werden laut. Denn im Vergleich zu anderen stark betroffenen Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich, ist die Zahl der Covid-19-Toten in der Türkei sehr gering.

Corona-Krise in der Türkei: Infektions-Zahlen steigen weiter - Erdogan greift hart durch

Update, 21.40 Uhr: Wieder sind die Infektionszahlen in der Türkei weiter gestiegen. 95.591 Menschen sind laut der Johns-Hopkins-Universität positiv auf das Coronavirus getestet worden (Stand 21.40 Uhr). Mittlerweile gibt es 2.259 Todesfälle. Als wieder genesen gelten 14.918 Personen. 

Wie tödlich ist das Coronavirus wirklich?* Ein Blick auf die Todeszahlen gibt Aufschluss, wie Merkur.de berichtet.

Corona in der Türkei: Über 90.000 positive Testergebnisse - 2140 Todesopfer

Update vom 21. April, 11.10 Uhr: Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegen in der Türkei offiziell inzwischen 90.890 positive Corona-Testergebnisse vor, 2140 Menschen seien im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Im Vergleich zum Vortag wurden 4700 neue Fälle gemeldet.

Coronavirus in der Türkei: Ausgangssperre zum Ramadan-Beginn 

Update vom 20. April, 21.15 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Corona-Pandemie eine viertägige Ausgangssperre für Istanbul und 30 weitere Städte des Landes angekündigt. Die Ausgangssperre werde voraussichtlich am Donnerstag (23. April) beginnen, sagte Erdogan. Die Türkei registrierte bis Montag (21. April) landesweit knapp 91.000 Coronavirus-Infektionsfälle, die Zahl der Todesfälle stieg auf mehr als 2100.

Wegen der Pandemie gelten in der Türkei bereits Ausgangsbeschränkungen für Senioren über 65 und Menschen unter 20 Jahren. Auch Schulen sind geschlossen. Von einer landesweiten Ausgangssperre hat die Regierung in Ankara bislang jedoch abgesehen. Für die 31 größten Städte des Landes galt jedoch an den vergangenen beiden Wochenenden eine jeweils auf 48 Stunden befristete Ausgangssperre.

Corona-Krise in der Türkei: Zahlen steigen weiter - Erdogan greift durch

Update, 19.40 Uhr: Mittlerweile hat die Zahl der Corona-Toten in der Türkei die 2000er Grenze überschritten. In 24 Stunden seien 127 Menschen der Krankheit erlegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca via Twitter mit. Insgesamt sind in der Türkei damit 2017 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet. In 24 Stunden seien zudem 3977 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei stieg damit auf 86.306.

Update, 15.17 Uhr: Laut aktuellen Informationen der Johns Hopkins Universität liegt die Zahl der Corona-Infizierten in der Türkei am Sonntagnachmittag bei 82.329. Im Vergleich zum Vortag stieg die Zahl der Infektionen damit um fast 4000 Personen. Mit oder infolge einer Covid-19-Infektion sind wie bereits berichtet außerdem 1890 Personen in dem Land gestorben. 10.453 Personen haben die Coronavirus-Infektion hinter sich gebracht und sind mittlerweile wieder genesen. 

Update vom 19. April, 8.24 Uhr: In der Türkei steigen die Zahlen weiterhin. Bislang gibt es mehr als 82 000 bestätigte Coronavirus-Fälle, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Samstag auf Twitter mitteilte. Innerhalb eines Tages wurden 121 neue Todesfälle gemeldet. Insgesamt starben in dem Land bislang 1890 Infizierte.

Update vom 18. April, 21.23 Uhr: Zur Eindämmung des Coronavirus verlängert die Türkei die Reisebeschränkungen für 31 Städte und Provinzen um zwei Wochen. Die Grenzen der betroffenen Regionen bleiben für Reisen auf dem Land-, Luft- und Seeweg geschlossen - ausgenommen ist der Transport unverzichtbarer Güter, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag unter Berufung auf das Innenministerium berichtete. 

In den 31 Städten beziehungsweise Provinzen galt an diesem Wochenende zudem erneut eine weitgehende zweitägige Ausgangssperre. Dies hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag angekündigt, nachdem schon für das vorherige Wochenende kurzfristig eine solche Maßnahme angeordnet worden war. Man wolle damit verhindern, dass es bei frühlingshaftem Wetter zu Menschenansammlungen komme, wie Erdogan betonte.

Update vom 18. April, 8.50 Uhr: Aktuell liegt die Zahl der positiv auf das Coronavirus* getestete Personen in der Türkei bei 78.546 (Stand: 8.50 Uhr). Bereits 8.631 Patienten konnten geheilt werden, 1.769 starben bisher an den Folgen des neuartigen Virus.  

Update, 19.27 Uhr: In der Türkei starten die Regierung und andere Institutionen Hilfsprojekte für Straßentiere, die in der Corona-Krise weniger Futter finden. Die größte Rechtsanwaltskammer des Landes in der Millionenmetropole Istanbul mit 48 000 Mitgliedern sammelt beispielsweise noch bis zum 26. April Futterspenden, wie die Zeitung „Cumhuriyet“ am Freitag berichtete. Demnach können Tierfreunde auf einer Webseite für die Aktion Futter kaufen, das dann verteilt würde.

Corona-Krise in der Türkei: Erdogan plant großangelegte Operation - und lässt gegen prominenten Rivalen ermitteln

Update, 16.55 Uhr: Das türkische Innenministerium hat wegen einer Spendenaktion der Metropole Istanbul für bedürftige Bürger in der Corona-Krise Ermittlungen gegen Bürgermeister Ekrem Imamoglu eingeleitet. Dies wurde von einer Sprecherin Imamoglus am Freitag bestätigt. Imamoglu gehört der Oppositionspartei CHP an und hatte der AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan bei der Bürgermeister-Wahl eine empfindliche Niederlage zugefügt

Imamoglu hatte die Hintergründe in einem am Freitag erschienenen Interview der Zeitung Sözcü erklärt. Die Menschen hätten bereits 900.000 Lira (etwa 120.000 Euro) gespendet, als das Konto eingefroren worden sei.

„Der Spende der Gesellschaft an die Gemeinde auf diese Weise einen Riegel vorzuschieben, ist eine Schande. Wer auch immer das unterschrieben hat, sollte sich schämen“, sagte Imamoglu. „Noch dazu wurden Ermittlungen gegen mich eingeleitet.“ Auch gegen den ebenfalls von der Opposition gestellten Bürgermeister der Hauptstadt Ankara werde vorgegangen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte diese und ähnliche Aktionen in anderen oppositionsgeführten Städten vor rund zwei Wochen verbieten lassen. Gleichzeitig hatte Erdogan jedoch eine eigene Spendeninitiative ins Leben gerufen und warf der Oppositionspartei CHP vor, als „Staat im Staate“ vorzugehen. Die Sprecherin aus Imamoglus Team, Ilayda Kocoglu, sagte, das Verbot der Regierung sei erst nach Beginn der städtischen Spendenaktion erfolgt. Die Geldsammlung sei nicht rechtswidrig gewesen.

Indes spitzt sich die Lage in Europa zu. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron teilt gegen Deutschland aus.

Coronavirus in der Türkei: Erdogan-Regierung plant großangelegte Operation

Update, 17. April, 12.40 Uhr: Die Zahl der mit dem Corona infizierten Menschen steigt in der Türkei weiterhin rasant an. Die Johns-Hopkins-Universität verzeichnet am Freitagvormittag 74.193 Infizierte, was einem Plus von 5.801 entspricht. Auch die Zahl der Covid-19-Toten ist angestiegen. Mittlerweile sind 1.643 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Am Vortag waren es noch 1.518 Personen.

Auch medizinischen Personal zählen zu den Infizierten. So sollen sich in dem Medicana Hospital in Istanbul mehr als 80 Mitarbeiter mit dem Virus angesteckt haben, wie t-online berichtet.

Indes will die türkische Regierung zum Fastenmonat Ramadan trotz der Corona-Krise und des Stopps internationaler Flüge rund 25.000 Menschen heimholen. Vizepräsident Fuat Oktay ließ am Freitag in einer Serie von Tweets verlauten, man habe gemeinsam mit den zuständigen Provinzgouverneuren „eine großangelegte Operation“ gestartet. „Unser Ziel ist, zu gewährleisten, dass unsere Bürger so Gott will im gesegneten Ramadan mit ihren Lieben zusammenkommen“, schrieb er. Es geht demnach um Menschen aus 59 Ländern.

Zu Details der Rückholaktion sowie eventuellen Quarantänebestimmungen für die Reisenden machte Oktay zunächst keine Angaben. Der Ramadan beginnt voraussichtlich am 24. April.

Corona: Berüchtigter Mafiaboss in Türkei aus Gefängnis entlassen - Zahlen steigen sprunghaft an

Update, 12.30 Uhr: Nach der Entlassung Tausender Häftlinge wegen der Corona-Krise in der Türkei ist auch ein berüchtigter Mafiaboss wieder auf freiem Fuß. Der unter anderem wegen Anstiftung zum Mord verurteilte Alaattin Cakici ist am heutigen Donnerstag (16. April) in Ankara aus dem Gefängnis entlassen worden. Er kam offenbar auf Bewährung frei.

Das Gesetz, das die Entlassung von bis zu 90.000 Häftlingen wegen der Corona-Krise ermöglicht, war am Dienstag (14. April) vom Parlament in Ankara verabschiedet worden. Menschenrechtler und Anwälte kritisieren die Regelung, weil sie Inhaftierte unter Terrorvorwürfen und Untersuchungshäftlinge ausschließt.

Cakici wurde 1998 in Frankreich festgenommen und wegen zahlreicher Vergehen verurteilt. 2006 bekam er demnach zunächst lebenslange Haft wegen Anstiftung zum Mord an seiner Ex-Frau. Das Strafmaß wurde später auf 19 Jahre und zwei Monate reduziert.

Coronavirus in der Türkei: Beinahe 70.000 Menschen infiziert

Update, 16. April, 11.30 Uhr: Die Zahl der Infizierten in der Türkei steigt weiter an. Laut der Johns-Hopkins-Universität gibt es 69.392 Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben (Stand 16. April, 11.30 Uhr). 1518 Personen sind an den Folgen des Virus gestorben. 

Coronavirus in der Türkei: Zahl der Infizierten steigt sprunghaft an - Aktuelle Fallzahlen

Update vom 15. April: Die Zahl der Corona-Infizierten in der Türkei liegt aktuell (Stand 10.39 Uhr) bei 65.111 gemeldeten Fällen. 1403 Menschen starben mit dem neuartigen Coronavirus in dem Land bereits. 4799 Menschen sind von der Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 wieder genesen.

Coronavirus in der Türkei: Zahl der Infizierten steigt sprunghaft an - klare Ansage zu Ramadan

Update vom 14. April, 20.12 Uhr: In der Türkei ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen in den vergangenen 24 Stunden auf 65.111 gestiegen, was einem Anstieg um 4.062 Fälle im Vergleich zum Vortrag entspricht. Im selben Zeitraum sind laut Gesundheitsministerium 107 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, wodurch die Zahl der Todesopfer auf 1.403 gestiegen ist. Insgesamt seien zudem inzwischen fast 4.800 Patienten wieder genesen.

Coronavirus in der Türkei: Religionsbehörde hält an Fastenmonat Ramadan fest  

Update vom 14. April 2020, 13.50 Uhr: Trotz Coronavirus-Krise sollen Gläubige nach Ansicht der türkischen Religionsbehörde im Ramadan fasten. „Jeder gesunde Gläubige ist verpflichtet, während des Monats Ramadan zu fasten, wie von Gott befohlen. Es ist nicht möglich, diese Andacht auszusetzen“, teilte die zuständige Behörde Diyanet am Dienstag mit, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Die Religionsbehörde erklärte weiter, nach Ansicht von Experten begünstige das Fasten Gesunder nicht die Ausbreitung des Virus. Zudem gebe es keine medizinischen Beweise dafür, dass das Immunsystem negativ beeinflusst werde. „Im Gegenteil, es gibt wissenschaftliche Veröffentlichungen, wonach Fasten positive Auswirkungen auf das Immunsystem hat“, hieß es. Risikogruppen wie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sollten aber auf das Fasten verzichten.

Der Ramadan beginnt am 24. April 2020 und endet einen Monat später. Gläubige Muslime verzichten in dieser Zeit von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken.

Der islamische Dachverband Ditib in Deutschland* hatte die Gläubigen vergangene Woche zur Zurückhaltung während des Ramadans aufgerufen und Risikogruppen geraten, auf das Fasten zu verzichten.

Coronavirus in der Türkei: Regierung billigt Gesetz zur Freilassung 90.000 Gefangener

Update vom 14. April 2020, 7.26 Uhr: Aufgrund der Corona-Pandemie hat das türkische Parlament einen umstrittenen Gesetzesentwurf zur Freilassung zehntausender Strafgefangener bewilligt. Infolge der Annahme durch die Abgeordneten sei der Entwurf „zu Gesetz geworden“, lautete eine offizielle Twitter-Botschaft des Parlaments in Ankara am Montagabend. Menschenrechtsgruppen hatten zuvor scharfe Kritik an dem Gesetzesentwurf geübt, weil er politische Gefangene nicht einschließt

Das von der Regierung eingebrachte Gesetz sieht die Freilassung von etwa 90.000 Insassen aus überfüllten Gefängnissen wegen der Corona-Pandemie vor. Ein Teil von ihnen soll unter Hausarrest gestellt, ein anderer Teil vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Laut Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International stimmten insgesamt 279 der Abgeordneten für das Gesetz, 51 dagegen. Kein einziger Änderungsantrag der Opposition sei angenommen worden, schrieb eine Amnesty-Aktivistin bei Twitter. 

Erstmeldung vom 13. April 2020:

Ankara - Die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in der Türkei steigt in den vergangenen Tagen weiter an. Mittlerweile gibt es knapp 57.000 bestätige Infektionen. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan orderte deswegen am Freitag unter anderem umfassende Ausgangssperren* an. 

Durch diese Maßnahmen soll die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden, wie es auch in vielen anderen europäischen Ländern praktiziert wird. 

Coronavirus in der Türkei: Erdogan ruft Bevölkerung zu Spenden auf 

Darüber hinaus hat Erdogan auch eine Spendenaktion ins Leben gerufen, welche die durch die Corona-Krise* entstandenen Schäden kompensieren soll. Unter dem Motto „Biz Bize Yeteriz" ("Wir sind uns genug") hat der türkische Präsident die Bevölkerung zu Spenden aufgefordert, um den Bedürftigen zu helfen. Was sich zunächst nach einer uneigennützigen Aktion Erdogans anhört, bekommt bei näherer Betrachtung einen faden Beigeschmack.  

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. © AFP / HANDOUT

Denn bevor Erdogan seine Spendenaktion startete, griffen unter anderem die Bürgermeister der Metropolen Ankara und Istanbul zu Eigeninitiativen und riefen eigene regionale Spendenaktionen ins Leben. Der Erfolg blieb nicht aus. So verkündete Ekrem Imamoglu, der Bürgermeister von Istanbul, dass innerhalb von eineinhalb Tagen bereits knapp 887.000 Euro zusammengekommen waren. 

Wie focus.de berichtet, bezeichnete die Regierung von Erdogan diese Spendenaufrufe jedoch als illegal und froren die Spendenkonten ein. Kommunen seien nach türkischem Gesetz nicht berechtigt dazu, eigenständig Spenden zu sammeln, begründete Innenminister Süleyman Soylu die Maßnahmen. Erdogan selbst sprach davon, dass man keinen „Staat im Staat“ dulden könne. 

Coronavirus in der Türkei: Kritik an Präsident Erdogan - Wählerstimmen statt Gesundheit

Besonders heikel ist dabei die Tatsache, dass sowohl die Bürgermeister von Ankara und Istanbul, als auch die der neun weiteren Kommunen, in denen Spendenaktionen verboten wurden, der größten Oppositionspartei CHP angehören. Kritiker gehen deshalb davon aus, dass die Regierung mit ihrer Spendenaktion der Opposition den Wind aus den Segeln nehmen und selbst Initiative ergreifen möchte. 

Die CHP reagierte empört auf die Maßnahmen der Regierung. Das Sammeln von Spenden durch Gemeinden und Kommunen sei ihrer Ansicht nach alles andere als rechtswidrig. Erdogan und seine Regierung würden die Maßnahmen der Kommunen bewusst sabotieren. „Anstatt die öffentliche Gesundheit zu fördern, geht es ihr (der Regierung Anm. d. Red.) gerade jetzt um Wählerstimmen", sagt Rechtsanwalt Dogan Erkan vom Institut für Rechtsstudien (TODAM) gegenüber dem Focus und warnte vor den Folgen*.

Alle bisherigen Entwicklungen der Corona-Krise in der Türkei finden Sie hier.

In Deutschland ist derweil eine Diskussion über Lockerungen entbrannt - das schmeckt Kanzlerin Angela Merkel überhaupt nicht.

Bayern führt ab 27. April als drittes Bundesland eine Maskenpflicht ein - wir erklären die Hintergründe dieses Schritts. Markus Söder verrät, warum weitergehende Lockerungen vorerst unrealistisch sind und spricht eine schonungslose Wahrheit aus.

Eine europäische Studie zur Übersterblichkeit zeigt, inwiefern sich die Corona-Pandemie auf die Zahl der Todesopfer in verschiedenen Ländern niederschlägt.

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fd,AFP  

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