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Corona-Krise in der USA: Trump mit düsterer Prognose - erster Tiger mit Virus infiziert, Verdacht steht im Raum

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Die USA haben mit einer hohen Zahl an Coronavirus-Infizierten und -Todesfällen zu kämpfen. Präsident Trump schwört seine Bürger nun auf die kommenden Wochen ein.

Update vom 6. April, 7.28 Uhr: Laut Johns-Hopkins-Universität nähert sich die Zahl der Todesopfer in den USA der 10.000 Marke. Binnen 24 Stunden starben weitere mehr als 1200 Menschen an der Infektion, wie am Sonntag aus der Statistik dhervorging. Die Gesamtzahl der Todesopfer in den USA stieg bis zum Abend (Ortszeit) auf 9.647. Die Zahl der verzeichneten Corona-Infektionsfälle wuchs auf mehr als 337.637.

Corona in den USA: Tiger in New Yorker Zoo positiv getestet

Update vom 6. April, 6 Uhr: Ein Tiger in einem Zoo in New York hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Die vier Jahre alte malaysische Tigerkatze Nadia sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte der Bronx Zoo am Sonntag mit. „Es ist - unseres Wissen nach - das erste Mal, dass ein wildes Tier sich durch einen Menschen mit Covid-19 angesteckt hat“, sagte der leitende Tierarzt des Zoos, Paul Calle, dem Magazin „National Geographic“.

Tiger Nadja hatte zusammen mit ihrer Tiger-Schwester Azul und drei afrikanischen Löwen „einen trockenen Husten entwickelt“, berichtet der Nachrichtensender CNN. Da die Tiere Symptome einer Atemwegsinfektion zeigten, wurden sie laut Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) getestet.

Wahrscheinlich habe ein Pfleger das Virus in sich getragen, aber keine Symptome gezeigt. Der Zoo ist wegen der Corona-Krise seit rund drei Wochen für Besucher geschlossen. 

Corona-Krise USA - Trump kündigt US-Bürgern harte Wochen an

Update vom 5. April, 18.55 Uhr: Während US-Präsident Donald Trump das ganze Land auf die bevorstehenden zwei Wochen einschwört, in denen man mit vielen Toten rechnen müsse - und gleichzeitig täglich neu eine „Wunderwaffe“ verspricht, gibt es aus New York erste positive Signale zu vermelden. 

Die Zahl der Toten innerhalb von 24 Stunden sei am Sonntag erstmals gesunken, von 630 auf 594, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz. Zudem sei die Zahl der neu ins Krankenhaus eingelieferten Patienten gesunken und die Zahl der genesen wieder entlassenen Patienten stark gestiegen. „Es könnte ein interessanter Zacken in der Statistik sein oder der hoffnungsfrohe Anfang einer Veränderung“, sagte Cuomo.

In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern hätten sich bislang knapp 122.000 Menschen mit dem Erreger infiziert, sagte Cuomo weiter. Rund 16.500 infizierte Patienten liegen derzeit im Krankenhaus. 4159 Menschen starben bereits nach einer Ansteckung . eine Frau aus Michigan verlor ihren Mann und ihren Sohn an das Virus. Die US-Regierung habe zugesagt, weitere 1000 Krankenpfleger und Ärzte nach New York zu schicken, sagte Cuomo. Der Ostküstenstaat ist derzeit mit seinen Infizierten-Zahlen das Zentrum der Coronavirus-Krise in den USA - auch weil dort deutlich mehr getestet wird als in anderen Bundesstaaten. 

In Michigan verlor eine Frau ihren Mann und ihren Sohn an das Virus - innerhalb von drei Tagen.

Update vom 5. April, 17.53 Uhr: Das Coronavirus breitet sich in den USA rasant aus. Die Regierung rechnet mit dramatisch ansteigenden Opferzahlen. US-Präsident Donald Trump hat seine Landsleute angesichts der Lage auf harte Zeiten eingeschworen. Es werde in den nächsten zwei Wochen „viele Tote geben, leider“, sagte Trump im Weißen Haus. 

Die kommende und die darauffolgende Woche würden vermutlich die schlimmsten sein, sagte Trump. Der oberste Gesundheitsbeamte, Vizeadmiral Jerome Adams, fügte am Sonntag im Gespräch mit Fox News hinzu: „Das wird ein Test unserer Widerstandskraft. Das wird die Prüfung unseres Lebens.“ Nun müssten sich alle Amerikaner einen Monat lang an die Schutzmaßnahmen halten und auch in der Öffentlichkeit Masken tragen, forderte er.

Die Zahl der bekannten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in den USA überschritt am Wochenende die Marke von 300.000 - das waren deutlich mehr als in jedem anderen Land der Welt. Nach Angaben der Universität Johns Hopkins kamen infolge der Lungenerkrankung Covid-19 bis Sonntagmorgen (Ortszeit) bereits über 8500 Menschen ums Leben.

Corona-Krise/USA: Pfleger Augenzeuge von dramatischem Todesfall - Er erzählt davon im TV

Update vom 5. April, 09.22 Uhr: Die USA sind mittlerweile das am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Insgesamt 8.502 Tote gibt es dabei zu beklagen (Stand: 5. April, 8.30 Uhr MEZ). 

In den USA gab es dabei zuletzt einen besonders tragischen Corona-Fall, der in der Late-Night-Show „Nightline“ publik wurde. Ein Intensivpfleger aus New Jersey, berichtete von einem Gespräch mit der Ehefrau eines Patienten, das er kurz vor dem Tod des Mannes führte. 

Die Frau wandte sich an das Krankenhaus, um mit ihrem Mann per Face Time zu chatten. Doch daraufhin wird es tragisch, wie der Pfleger schildert. Er machte sich „auf den Weg zu seinem Zimmer und ich versicherte mich, dass er für den Anruf gut aussah. Dann begann der Monitor plötzlich zu piepsen. Ich sah nach oben und seine Herzfrequenz fiel, genau wie sein Blutdruck und innerhalb von einer oder zwei Minuten war er fast weg.“

Daraufhin habe er „versucht, ihm die Dinge zu sagen, die ich hören wollen würde, wäre ich an seiner Stelle“. Anschließend habe er die Frau des Mannes angerufen und ihr erzählt, dass ihr Mann soeben gestorben sei.

Coronavirus
Coronavirus © AFP / AL BELLO

Corona-Krise in den USA - Besondere Maßnahme: Walmart führt „Einbahnstraßen“ ein

Update vom 4. April, 19.29 Uhr: Der größte US-Einzelhandelskonzern will mit neuen Maßnahmen die Verbreitung des Coronavirus verringern: Ab kommender Woche wird Walmart die Flure zwischen den Regalen als Einbahnstraßen markieren, damit es für Einkäufer leichter wird, engen Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden. Zudem wird der Einlass für die meist riesigen Walmarkt-Läden künftig auf etwa ein Fünftel der maximalen Kapazität begrenzt. Demnach sollen ab Samstag etwa pro 90 Quadratmeter Ladenfläche nur noch fünf Kunden erlaubt sein, wie das Unternehmen am Freitag (Ortszeit) erklärte. Mitarbeiter würden dafür am Eingang die Kunden abzählen und begrenzen, hieß es.

Walmart beschäftigt in den USA in Tausenden Läden nach eigenen Angaben rund 1,5 Millionen Mitarbeiter. Andere große US-Einzelhändler wie Target, der 1900 Läden betreibt, hatten wegen der Corona-Epidemie zuletzt bereits ähnliche Schutzmaßnahmen angekündigt.

Corona-Krise: Nach heftigen Vorwürfen aus Berlin - Weißes Haus dementiert Mundschutz-Diebstahl

Update vom 4. April, 8.46 Uhr: Der US-Konzern 3M hat nach eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass für die Berliner Polizei bestimmte Schutzmasken von den USA konfisziert wurden. „3M hat keine Beweise, die darauf hindeuten, dass 3M-Produkte beschlagnahmt worden sind“, hieß es auf dpa-Anfrage am Freitagabend (Ortszeit) in einer Mitteilung des Konzerns. „3M hat keine Unterlagen über eine Bestellung von Atemschutzmasken aus China für die Berliner Polizei.“ Auch  das Weiße Haus dementiert entsprechende Vorwürfe, die Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) erhoben hatte. Er hatte von einem „Akt moderner Piraterie“ gesprochen. Das Portal t-online meldete unter Berufung auf einen hohen US-Regierungsbeamten, die Vorwürfe seien „komplett falsch“.

Nach Informationen des Berliner „Tagesspiegel“ wurden die Masken von der Berliner Polizei beim US-Hersteller 3M bestellt. Die Zeitung berichtete, die bestellten Masken seien in einem 3M-Werk des Unternehmens in China produziert worden. Auf dem Flughafen in Bangkok hätte die Ware umgeladen und per Luftfracht nach Deutschland geflogen werden sollen. Stattdessen sei die Lieferung von Bangkok in die USA gebracht worden. Auch der rbb berichtete unter Berufung auf die Berliner Polizei, die Lieferung sei in die USA „umgeleitet“ worden.

Aktuelle News über Donald Trump und sein Management in Zeiten der Corona-Krise finden Sie hier.

„Moderne Piraterie“ - Berlin wirft USA den Klau einer Mundschutz-Bestellung vor

Update vom 3. April 2020, 16.24 Uhr: Nun kommen erste Details ans Licht: Berlin muss in der Corona-Krise auf eine dringend benötigte Lieferung von 200.000 medizinischen Schutzmasken verzichten. Grund: Die USA haben die Ware in Bangkok konfisziert, wie Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag mitteilte. Die Masken der Klasse FFP-2, die vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können, waren nach seinen Angaben für die Polizei der Hauptstadt bestimmt. Berlin habe sie bei einem US-Unternehmen bestellt und bezahlt. Nach Recherchen des „Tagesspiegel“ wurden sie in China hergestellt, offizielle Angaben dazu lagen nicht vor.

Geisel kritisierte das Vorgehen der USA scharf. „Wir betrachten das als Akt moderner Piraterie“, erklärte er. „So geht man mit transatlantischen Partnern nicht um. Auch in globalen Krisenzeiten sollten keine Wildwest-Methoden herrschen.“ Die Bundesregierung müsse bei den USA auf die Einhaltung internationaler Regeln dringen.

Auch Frankreich wirft den USA vor, für sie vorgesehene Schutzmasken „auf dem Rollfeld“ weggeschnappt zu haben.

Update von 14.37 Uhr: Das Land Berlin wartet auf Atemschutzmasken - Typ FFP2 und FFP3 - aus China. Wie der Tagesspiegel berichtet, soll eine bestellte Lieferung auf dem Weg nach Deutschland von den USA abgefangen und in die Vereinigten Staaten umgeleitet worden sein. Das bestätigte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mittlerweile gegenüber Bild. Selbigen Vorwurf gab es am Donnerstag aus Frankreich. Donald Trumps Regierung scheint bei ihrem Unternehmen „America First“ rigoros vorzugehen.

USA: New York droht Corona-Fiasko mit Beatmungsgeräten

Update von 12.02 Uhr: Der demokratische Gouverneur des schwer betroffenen US-Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, profiliert sich in der Krise gerade als eine Art Anti-Trump. Er nannte Mediziner und Pfleger „Soldaten“, die an der „Front“ stünden - und setzte am Donnerstag einen beunruhigenden Tweet ab: „Vergangene Nacht haben wir 600 Beatmungsgeräte nach New York City, Long Island und Watchester abgesetzt.“

Er fuhr fort: „Bei dem aktuellen Bedarf reicht unser Vorrat an Beatmungsgeräten noch für sechs Tage. Wir ergreifen außergewöhnliche Maßnahmen, um den Bedarf zu decken.“ Wie Bild.de berichtet (Artikel hinter Bezahlschranke), wurden in New York City 45 Kühllastwagen als temporäre Leichenhallen bei Krankenhäuser aufgestellt. In den normalen Totenkammern ist kein Platz mehr.

Sein Bundestaat liefere laut Cuomo einen Vorgeschmack darauf, wie sich die Corona-Krise in den gesamten Vereinigten Staaten abspielen wird. „In mancherlei Hinsicht haben wir hier die erste große Begegnung mit dem Virus“, sagte Cuomo am Donnerstag bei seiner täglichen lPressekonferenz. „Schaut uns heute an, seht euch morgen.“ New York sei mit seinen rund 19 Millionen Einwohnern ein „Mikrokosmos der USA“, mit der gleichnamigen Millionenmetropole, aber auch „Landkreisen, wo es mehr Kühe als Menschen gibt“. Sich auf dem Land geschützt zu fühlen, sei eine „falsche Sicherheit“.

Coronavirus: USA knacken binnen 24 Stunden traurigen „Weltrekord“ - Trump reagiert

Update vom 3. April: Die Meldung aus der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore ist erschütternd: In den USA ist die bislang weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes verzeichnet worden. Demzufolge wurden am Donnerstagabend 1169 Todesfälle registriert. Der traurige Rekord war bislang von Italien mit 969 verzeichneten Corona-Toten am 27. März gehalten worden.

Als Lehre aus der Coronavirus-Krise will die US-Regierung indes die Herstellung wichtiger medizinischer Produkte wieder verstärkt in die Vereinigten Staaten zurückholen. Die Krise habe gezeigt, wie stark die USA von Lieferungen aus dem Ausland abhängig seien, sagte ein Trump-Berater am Donnerstagabend im Weißen Haus. Als Beispiele führte er unter anderem das Antibiotikum Penizillin und Beatmungsgeräte an. Jetzt müsse erst die Krise bewältigt werden, aber danach werde die Regierung die Industrie unterstützen, um „nie wieder“ derart vom Ausland abhängig zu sein.

Coronavirus: USA soll für Frankreich vorgesehene Masken gekauft haben - US-Regierung streitet Vorwürfe ab

Update 23.00 Uhr: Die Regierung der Vereingten Staaten weist Frankreichs Vorwürfe des Wegkaufens von Schutzmasken zurück. Der Präsident der französischen Region Grand Est, Jean Rottner, beklagte am Mittwoch, Amerikaner hatten von Frankreich bestellte Schutzmasken „auf dem Rollfeld“ in China aufgekauft. „Sie zücken Bargeld und zahlen drei oder vier Mal so viel wie unseren Bestellpreis“, so Rottners Vorwurf.

„Die US-Regierung hat keine einzige Maske gekauft, die von China an Frankreich geliefert werden sollte“, entgegnete ein US-Regierungsvertreter den Anschuldigungen am Donnerstag gegenüber Nachrichtenagentur AFP. Aussagen, die das Gegenteil behaupten, seien „komplett falsch“. 

Coronavirus: Frankreich und Kanada äußern schwere Vorwürfe gegen die USA

Insgesamt lasteten Präsidenten von drei Regionen den USA an, für Frankreich gedachte Lieferungen aus China aufgekauft zu haben. „Wir haben uns von Amerikanern, die uns überboten haben, eine Lieferung wegnehmen lassen“, klagte etwa die Präsidentin der französischen Hauptstadtregion Ile-de-France, Valérie Pécresse, am Donnerstag im Fernsehsender LCI.

Ähnliche Vorwürfe gegen die USA gibt es nun auch seitens Kanada. Premierminister Justin Trudeau ordnete am Donnerstag an, „besorgniserregende“ Berichte zu überprüfen. „Wir müssen sicherstellen, dass für Kanada bestimmte Ausrüstung nach Kanada kommt und dort bleibt.“

Update 18.55 Uhr: Wegen der Coronavirus-Pandemie verschieben die US-Demokraten ihren für Juli geplanten Parteitag zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten. Der Parteitag in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin solle nun in der Woche vom 17. August stattfinden, teilte die Oppositionspartei am Donnerstag mit. Bei der Konferenz soll der Herausforderer von US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November gekürt werden.

Coronavirus: US-Virologe erhält Morddrohungen - Trump äußert sich

Update 14.22 Uhr: Medienberichten zufolge erhält der renommierte US-Virologe und Trump-Berater Anthony Fauci zunehmend Morddrohungen. Sein  Personenschutz musste stark erhöht werden. Der 79-Jährige, der in der Corona-Krise in den USA vielen als Stimme der Vernunft gilt, werde nun rund um die Uhr und auch zu Hause bewacht, berichtete der Sender CNN am Mittwochabend unter Berufung auf Sicherheitskreise. Das Gesundheitsministerium habe Beamte der Justizbehörde US Marshals dafür um Unterstützung gebeten.

Die Washington Post schrieb, die genaue Art der Drohungen sei nicht bekannt. Fauci werde auch durch ungebetene Nachrichten von Bewunderern bedrängt. Er sei zudem das Ziel rechter Kommentatoren und Blogger, die seine Expertise in Zweifel zögen und ihn anfeindeten, weil er sich gegen eine baldige Lockerung der Beschränkungen zur Bekämpfung des Virus ausspreche.

Der Wissenschaftler selbst wollte sich auf Fragen von Reportern während einer Pressekonferenz am Mittwoch dazu nicht äußern. Präsident Donald Trump intervenierte daraufhin und sagte: „(Er) braucht keinen Schutz, alle lieben ihn. Außerdem wären sie in großen Schwierigkeiten, sollten sie jemals angreifen.“ Fauci ist Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten und hat sich als Experte der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses nicht davor gescheut, etwa bei der täglichen Pressekonferenz zu optimistische Angaben von Präsident Donald Trump geradezurücken.

Genau das wirft Donald Trump nun aber der chinesischen Regierung vor. Ein geheimer Bericht des US-Nachrichtendiensts geriet an die Öffentlichkeit, in ihm wird der Wahrheitsgehalt der Zahlen aus China angezweifelt, sie seien geschönt. Besondere Probleme mit dem Coronavirus hat die Türkei: Das Virus breitet sich fast ungebremst aus.*

USA: Trump leugnete Corona-Wucht, bis Experten furchtbare Zahl nannten - und ein Freund erkrankte

Update 12.02 Uhr: US-Präsident Donald Trump hatte die Corona-Krise kleingeredet - und viel zu spät reagiert. Schließlich griff er zu in der US-Geschichte noch nie dagewesen Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmer und zu Ausgangssperren. Dennoch wollte er vor wenigen Tagen die Maßnahmen bereits zu Ostern wieder lockern. Erst als Experten ihm dramatische Todeszahlen prognostizierten, ruderte er offenbar zurück. Wissenschaftler sprachen von mehr als zwei Millionen Toten, sollte eine frühzeitige Lockerung der Maßnahmen erfolgen. Das berichtet Focus.de. Das hätte nicht nur das Gesundheitssystem überlastet, sondern in der anstehenden Präsidentschaftswahl wohl auch sein Karriereende. 

Als zentral für den Sinneswandel des Präsidenten sieht Professor Thomas Jäger, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln, den Einfluss seiner Berater Anthony Fauci, US-amerikanischer Immunologe, und Deborah Birx, Ärztin und Diplomatin. Das erklärt der Politologe in einem Gastbeitrag auf Focus.de.

Fauci und Birx hätten nicht nur den nötigen Sachverstand, sondern auch „das Geschick, dies dem Präsidenten zu erklären“. Dabei hätten sich die beiden auffällig im Hintergrund gehalten. Selbst als Fauci Trump öffentlich korrigierte wurde er nicht aus dem Kreis der Pandemie-Berater ausgeschlossen. Denn „er tat dies auf eine derart ruhige und zurückgenommene Art und Weise, dass er dadurch nicht nur sein eigenes Renommee steigerte, sondern den Präsidenten auch nicht verärgerte.“

Als Trump am Mittwoch erneut auf seinen Kurswechsel angesprochen wurde, sagte er nicht viel zu seinen Beratern. Er hatte die Coronavirus-Epidemie noch vor kurzem erneut mit der Grippe verglichen. Bei der Pressekonferenz sagte er: „Die Grippe ist nie wie das gewesen.“ Das Virus sei um ein Vielfaches ansteckender. Er erzählte erneut von einem Freund, der wegen des Virus im Koma liege. „Wenn es die richtige Person trifft, ist diese Person in großen Schwierigkeiten. Und mein Freund war die richtige Person.“

Drama in den USA: Corona-Tote mit Gabelstapler abtransportiert - Arzt-Berichte aus Kliniken bestürzen

Update 11.18 Uhr: In den USA nimmt die Coronavirus-Krise nicht nur tragische, sondern teils auch absurde Züge an. Das Gesundheitssystem in New York kommt offenbar gefährlich nah an seine Grenzen. Bilder und Videos zeigen, wie Leichen per Gabelstapler abtransportiert und schlicht in Kühlwagen vor den Eingängen der Krankenhäuser geladen werden. Experten fürchten sich vor einem Zusammenbruch des Systems wie in Italien. 

Zugleich werde in manchen US-Krankenhäusern Ärzten und Pflegekräften aber gedroht, wenn sie in öffentlichen Bereichen der Kliniken Schutzkleidung tragen. Das beichtet die New York Times. So berichtet etwa der Anästhesist Henry Nikicicz im Interview davon, dass ihm im University Medical Center in El Paso, Texas, mit Kündigung gedroht worden sei, weil er im Krankenhausflur einen Mundschutz trug.

Nikicicz leide unter Asthma und habe nach einer Behandlung den Mundschutz wieder aufgezogen, als ihm im Flur eine Menschengruppe entgegenkam. Aus Selbstschutz, wie er berichtet. Die Klinik habe ihm aber mit disziplinarischen Maßnahmen gedroht und ihn schließlich vorübergehend suspendiert. Scheinbar fürchtet man den Ruf, das Personal sei mit dem neuartigen Virus infiziert. 

Einige Krankenhäuser erlauben den Mundschutz außerhalb der Behandlungsräume, manche haben ihn sogar zur Pflicht gemacht. Andere halten ihn wiederum nicht zu jeder Zeit für notwendig - und verbieten ihn außerhalb der Behandlungsräume. 

Corona-Drama in den USA: Baby stirbt an Covid-19 - Infizierten-Zahl durchbricht traurige Schallmauer

Update, 7.50 Uhr: US-Präsident Trump hat den Passagieren der KreuzfahrtschiffeZaandam“ und „Rotterdam“ in der Corona-Krise Hilfe zugesagt. „Von einem humanitären Standpunkt aus haben wir keine Wahl. Menschen sterben. Wir müssen etwas tun“, so Trump. 

Die beiden Schiffe waren auf dem Weg nach Florida - bislang durften sie dort aber nicht in ihren Zielhafen einlaufen (siehe unten). Laut der Bild teilte die Reederei mit, dass auf beiden Schiffen 97 Gäste und 136 Besatzungsmitglieder grippeartige Symptome zeigen sollen. 

Währenddessen gibt es traurige Nachrichten aus den USA: Das Coronavirus hat sein nächstes berühmtes Todesopfer gefordert. Der Künstler war ein bekannter Musiker sowie Emmy- und Grammy-Preisträger. Tom Hanks ist in Trauer.

Coronavirus: Isolationsmaßnahmen in US-Bundesgefängnissen - 170.000 Häftlinge betroffen

Update, 7.15 Uhr: Wegen der Coronavirus-Pandemie gibt es in allen Bundesgefängnissen der USA Isolationsmaßnahmen. Betroffen sind insgesamt 170.000 Häftlinge. Sie dürfen mindestens 14 Tage lang ihre Zellen und Trakte nicht mehr verlassen. 

Zuletzt hatte sich das Coronavirus in US-Bundesgefängnissen ausgebreitet. In einer Haftanstalt im Bundesstaat Louisiana starben mindestens zwei Insassen an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Mindestens 57 Häftlinge und 37 Mitglieder des Wachpersonals in den Haftanstalten der US-Bundesregierung steckten sich mit dem Coronavirus an.

Coronavirus in den USA: Russland mit Schutzmasken und medizinische Ausrüstung

Update vom 2. April, 5.59 Uhr: Russland steht den USA im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei: Am Mittwochabend (Ortszeit) landete das größte russische Frachtflugzeug in New York und brachte Schutzmasken und andere medizinische Ausrüstung mit. Das teilte die russische UN-Vertretung in New York mit.

Russland hilft den USA, die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie zu stoppen und diejenigen zu behandeln, die sich mit der Krankheit angesteckt haben“, twitterte die Mission. Der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanskii twitterte, die Lieferung sei eine Geste der Solidarität mit den New Yorkern, die derzeit in einer sehr schwierigen Lage seien.

Corona-Krise: Russland unterstützt USA und Italien mit Hilfsmitteln

Russland hat bereits Italien mit Schutzausrüstungen, mobilen Versorgungsstationen und Mitteln für Desinfektionen geholfen. „From Russia with Love“ stand auf den russischen Flug- und Fahrzeugen. Das Hilfsangebot war angesichts der politischen Spannungen zwischen Moskau und dem Westen eine kleine Sensation.

Die Zahl der Todesopfer in den USA hat inzwischen die Marke von 5000 überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Mittwochabend (Ortszeit) stieg die Zahl der landesweit verzeichneten Todesfälle auf 5116. Schon zuvor am Mittwoch war bei der Zahl der innerhalb von 24 Stunden verzeichneten Corona-Todesfälle in den USA ein neuer Rekord erreicht worden: 884 weitere Verstorbene wurden binnen eines Tages gezählt.

Corona-Krise in den USA: Baby stirbt an Covid-19 - Infizierten-Zahl durchbricht traurige Schallmauer

Update vom 1. April, 22.50 Uhr: In den USA ist ein sechs Wochen altes Baby an einer Coronavirus-Infektion* gestorben. Ned Lamont, Gouverneur des Bundesstaates Connecticut, erklärte am Mittwoch, der Säugling sei vergangene Woche leblos in ein Krankenhaus gebracht worden, habe jedoch nicht wiederbelebt werden können. Ein Test auf die Lungenerkrankung Covid-19*, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, fiel positiv aus. 

Es handle sich vermutlich um eines der jüngsten Covid-19-Opfer bislang, schrieb Ned Lamont im auf Twitter. „Das bricht uns das Herz.“ Der Gouverneur appellierte an die Bevölkerung, sich an die aktuellen Ausgangsbeschränkungen zu halten. „Das ist ein Virus, das gnadenlos unsere Zerbrechlichsten angreift“, schrieb er in einem weiteren Tweet. Das Leben von Menschen hänge davon ab, dass die Bevölkerung sich an die Vorschriften im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie* halte.

In der vergangenen Woche war bereits im US-Bundesstaat Illinois ein Baby an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Medienberichten zufolge war das Kind neun Monate alt.

Corona in den USA: New York verzeichnet 84.000 Infektionen - Fast 400 Tote binnen 24 Stunden

Update vom 1. April, 21.19 Uhr: In den USA sind mehr als 200 000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden - so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Mittwoch hervor. Demnach sind Stand jetzt 203.608 Menschen in den USA infiziert. 4.476 Personen starben demnach an dem Virus. 8.400 haben sich nach einer Erkrankung wieder vollständig erholt.

Update vom 1. April, 20.30 Uhr: Nach Ansicht des New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo, halten sich die Bürger im besonders vom Coronavirus* betroffenen US-Bundesstaat nicht konsequent genug an die neuen Regeln. Seine Kritik gilt besonders jungen Leuten, die die Kontaktbeschränkungen nicht streng genug umsetzen. „Wer muss noch sterben, damit ihr versteht, dass ihr eine Verantwortung habt?“,so Cuomo am Mittwoch bei seiner täglichen Pressekonferenz. Infolgedessen verkündete er die Schließung aller Spielplätze in New York City.

Corona in den USA: New York verzeichnet 84.000 Infektionen - Fast 400 Tote binnen 24 Stunden

Die Zahl der Todesopfer im Bundesstaat New York stieg innerhalb eines Tages um 391, nun liegt sie bei mehr als 1900. Bislang sind etwa 84.000 Infektionen bestätigt, gegenüber dem Vortag stieg die Zahl um 9000 an. Bislang werden über 12.000 Patienten in Krankenhäusern behandelt, der Höhepunkt der Pandemie soll Modellrechnungen zufolge Ende des Monats erreicht sein.

Ostküstenstaat New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole ist das Epizentrum der Coronavirus-Pandemie* in den USA. Hier werden nun provisorische Kliniken aufgebaut und vorhandene Einrichtungen mit zusätzlichen Betten aufgestockt. Sogar ein Lazarettschiff der Marine hat im New Yorker Hafen von angelegt. Weiterhin gelten im gesamten Bundesstaat strenge Ausgangsbeschränkungen, nur „lebensnotwendige“ Geschäfte sind weiterhin geöffnet.

Corona in den USA: Mehrere Tausend auf Kreuzfahrtschiff - Trump schaltet sich ein

Update vom 1. April, 14.11 Uhr: US-Präsident Donald Trump will sich in das Tauziehen um das Schicksal von mehreren Tausend Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Zaandam“ auf dem Weg nach Florida einschalten. Trump sagte am Dienstagabend (Ortszeit), er werde bald mit Floridas Gouverneur Ron DeSantis sprechen. „Ich werde tun, was das Richtige ist - nicht nur für uns, sondern für die Menschlichkeit.“ Der Präsident fügte hinzu: „Es gibt Menschen, die auf dem Schiff sterben oder zumindest sehr krank sind.“ DeSantis hatte erklärt, er wolle das Schiff mit mehreren Corona-Infizierten nicht in den Hafen von Fort Lauderdale einlaufen lassen.

Corona in den USA: Mehrere Tausend auf Kreuzfahrtschiff - Trump schaltet sich ein

Der Präsident der Reederei Holland America Line, Orlando Ashford, warnte vor weiteren Todesfällen auf dem Schiff. „Es sind schon vier Gäste gestorben und ich befürchte, dass weitere Menschenleben auf dem Spiel stehen“, schrieb er auf der Internetseite seines Unternehmens, das die „Zaandam“ und das Schwesterschiff „Rotterdam“ betreibt. Beide Schiffe sind derzeit zusammen unterwegs in der Karibik und haben 2500 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord. Darunter sind auch etwa 80 Deutsche und mehr als 200 Briten.

Bei zwei Toten, darunter ein Brite, sei die Covid-19-Lungenkrankheit nachgewiesen worden, zitierte PA am Mittwochvormittag aus einer E-Mail eines Sprechers der Reederei. Insgesamt sind demnach neun Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Fast 200 Menschen sollen grippeähnliche Symptome haben.

Neben Floridas Gouverneur Desantis hatte sich auch die Bezirkskommission des zuständigen Broward County quergestellt: „Heute keine Entscheidung“, hieß es am Dienstagabend (Ortszeit) im Kurznachrichtendienst Twitter. An den von der Reederei eingereichten Plänen müsse „noch mehr gearbeitet werden“.

Ähnlich hart getroffen wie die USA ist auch Italien, wo die Mafia nun ihre Chance in der Krise wittert.

Update 11.18 Uhr: Die Corona-Krise führt zu unerwarteten Allianzen. Wegen der dramatischen Corona-Lage in den USA hat Russland jetzt reagiert und Hilfe geschickt

In der Nacht zum Mittwoch sei ein Flugzeug gestartet, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Militärmaschine seien medizinische Ausrüstung und Schutzmasken. Das Ministerium veröffentlichte ein Video, das die beladene Maschine und ihren Start von einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Moskau zeigt.

Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump hatten diese Hilfe am Montag telefonisch vereinbart.

Corona in den USA: Russland sendet Hilfe - trotz angespannter Beziehungen

Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind seit Jahren angespannt. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie ist Russland aber bereits Italien mit Schutzausrüstungen, mobilen Versorgungsstationen und Mitteln für Desinfektionen zur Hilfe gekommen. 

In den USA spitzt sich die Corona-Krise weiter zu. Dort gibt es inzwischen mehr bestätigte Fälle als in jedem anderen Land der Welt. Am Mittwochmorgen lag die Zahl der bestätigten Infektionen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei fast 190.000, die Zahl der Toten bei mehr als 4000. In Russland sind bisher vergleichsweise wenige Infektionen bekannt geworden.

Corona-Krise USA: Experten rechnen mit extremen Todeszahlen - Trump schwört auf dramatische Lage ein

Update 8.38 Uhr: Die Aussichten in der Corona-Krise sind in den USA dramatisch. Mit 100.000 bis zu 240.000 Toten rechnen Experten aktuell. Eine Einschätzung, der sich kürzlich auch US-Präsident Donald Trump angeschlossen hat. Nichtsdestotrotz sehe er sich selbst als Aufmunterer für die Nation. „Ich bin ein Cheerleader für das Land“, sagte Trump am Dienstagabend im Weißen Haus in Washington. „Ich will den Menschen Hoffnung geben.“ Er sei ein positiver Mensch, kein negativer, so der Präsident weiter.

Es sei leicht, in der aktuellen Lage negativ eingestellt zu sein. Die nächsten zwei oder drei Wochen könnten die härtesten werden, die das Land je erlebt habe, sagte Trump. „Wir werden Tausende Menschen verlieren.“

Und diese Zahl nehme er durchaus ernst. „Wir verlieren hier potenziell mehr als man in einem Land in Weltkriegen verliert.“ Da sei nichts Positives dran. „Aber ich will den Menschen Hoffnung geben.“ 

Corona-Lage in den USA: Schockierende Experten-Prognosen

Update vom 1. April, 5.57 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner wegen der Corona-Epidemie auf historisch schwierige Zeiten und auf dramatische Opferzahlen in naher Zukunft eingeschworen. „Die nächsten zwei oder drei Wochen werden zu den schwierigsten gehören, die wir in diesem Land jemals hatten“, sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. „Wir werden Tausende Menschen verlieren.“ Das Weiße Haus befürchtet nach einer Prognose zwischen 100.000 und 240.000 Tote in den USA durch das Coronavirus.

Coronavirus in den USA: Präsident Trump gibt Verweigerungshaltung auf

Der Konflikt, den der US-Präsident auch am Dienstagabend wieder deutlich machte: Es gibt Menschen in seinem Umfeld, die ihn dazu drängen, die USA wieder als „open for business“ zu erklären - also als offen dazu, wieder Geschäfte zu machen. Denen gegenüber stehen die Experten in der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses: Die Koordinatorin und Ärztin Deborah Birx, und der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci.

Coronavirus in den USA: Wertvolle Zeit verloren - Unaufhaltbare Ausbreitung

Birx und Fauci gelten inzwischen landesweit als Stimmen der Vernunft in der Krise. Und auch wenn Trump sonst nicht bekannt ist als jemand, der viel auf Wissenschaftler gibt - im Fall der Corona-Krise hört er inzwischen auf sie, wie die Verlängerung der Schutzmaßnahmen bis Ende April zeigt.

Birx präsentierte die Prognose mit bis zu 240.000 Toten am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz mit Trump in Washington. Man arbeite daran, die Zahl niedriger zu halten, betonte die Medizinerin.

Trumps anfängliche Weigerung, die Gefahr durch das neuartige Coronavirus ernstzunehmen, hat die USA wertvolle Zeit gekostet - ebenso wie die Tatsache, dass das Land viel zu spät mit Tests in die Spur kam. Dennoch ist Trump weiterhin nicht bereit dazu, Defizite im Umgang mit der Krise einzuräumen.

Die USA haben inzwischen mehr bestätigte Fälle als jedes andere Land der Welt. Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt.

Corona-Lage in den USA spitzt sich zu: Trump will Einreisestopp verlängern

Update vom 31. März, 5.42 Uhr : Der zunächst auf einen Monat begrenzte Einreisestopp der USA für Besucher aus Europa zur Bekämpfung des Coronavirus soll nach Angaben von US-Präsident Donald Trump verlängert werden. Diese und ähnliche Beschränkungen würden in Kraft bleiben und möglicherweise sogar verschärft werden, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses. Er ließ offen, bis wann der Einreisestopp, der eigentlich Mitte April auslaufen sollte, andauern soll. Die USA sind gemessen an der Zahl der bestätigten Infektionen inzwischen weltweit am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffen.

Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg in den USA unterdessen auf mehr als 3000. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins hervor, die am Montagabend (Ortszeit) 3008 Todesfälle verzeichnete. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Sars-CoV-2 in den USA stieg demnach auf mehr als 163 000.

In einem am Montag online veröffentlichten Gastbeitrag für die „Washington Post“ schrieben Marylands Gouverneur Larry Hogan - der wie Trump den Republikanern angehört - und Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer (Demokraten): „Es gibt einfach nicht genug Tests, medizinisches Material und andere lebensrettende Geräte, um das Ausmaß dieser Pandemie zu bewältigen.“

Corona: Über 150.000 Infizierte in den USA - deutsche Krankenschwester schildert unter Tränen Zustände 

Update vom 30. März 2020, 21.52 Uhr: In den Vereinigten Staaten gibt es nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr als 150 000 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Dort gibt es damit weiterhin mehr bekannte Infektionen als in jedem anderen Land der Welt, noch vor Italien, Spanien und China. Bis Montagnachmittag (Ortszeit) gab es 153 000 Infektionen mit Sars-CoV-2, wie aus einer Übersicht der Universität Johns Hopkins hervorging. Mehr als 2800 Menschen kamen in den USA laut Johns Hopkins infolge der Lungenerkrankung Covid-19 ums Leben.

Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt. Die Zahl der bekannten Infektionen etwa hatte erst am Freitag die Marke von 100 000 überschritten. Bis zu dem Zeitpunkt waren rund 1500 Tote gemeldet gewesen.

Update vom 30. März 2020, 15.50 Uhr: Ein pochender Hoffnungsschimmer über den Dächern New Yorks: Rot angestrahlt wie ein pulsierendes Herz hat das Empire State Building der Metropole in der Corona-Krise Mut gemacht. „Das Herz New Yorks schlägt stark“, heißt es auf dem Twitterkonto des weltberühmten Wolkenkratzers, dessen Lichter in der Nacht aus allen Ecken der Stadt wie ein Leuchtturm zu sehen sind. In diesen Tagen wird an dem Hochhaus auch immer wieder eine Lichtshow gezeigt, die mit der New-York-Hymne „Empire State of Mind“ von Alicia Keys synchronisiert ist. 

Update vom 30. März 2020, 12.06 Uhr: Während sich die Corona-Lage in den USA weiter zuspitzt, die Zahl der Infizierten und der Todesfälle steigt, meldet sich eine verzweifelte deutsche Krankenschwester zu Wort. Sie arbeitet in Atlanta, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia, in einem Krankenhaus, in dem sich mehrer Covid-19-Patienten befinden, wie sie gegenüber Bild.de berichtet.

In einem sehr emotionalen Video, in dem auch die ein oder andere Träne fließt, berichtet sie von der tragischen Lage, in der das medizinische Fachpersonal sich aktuell befindet: „Jeder kämpft hier für sich selbst im Moment. Nur wir Krankenschwestern sollen für jeden da sein. Und das sind wir ja auch - aber bitte seid vernünftig, bitte seid fair.“ 

Corona in den USA: Krankenschwester richtet sich an Mitmenschen: „Ihr nennt uns Helden, aber...“

Sie müsse ihren Job machen können, so die Krankenschwester, und das gehe nun einmal nur mit Desinfektionsmittel und den richtigen Reinigungstüchern. Es fehle massiv an Kitteln und Schutzmasken, insbesondere den speziellen Filtermasken, von denen sie aktuell nur noch ganz wenige zur Verfügung hätten. Man sei nicht vorbereitet gewesen. „Ihr nennt uns Helden, aber auch ich habe eine Familie“, sagt die Krankenschwester in dem Video unter Tränen und fährt fort, „und auch wir sind immer voller Angst.“ 

Unterdessen stimmte Donald Trump die US-Bprger auf ein längeres Anhalten der Corona-Pandemie ein. 

Indes spitzt sich auch die Lage in Deutschland zu. 17 Menschen aus einem Pflegeheim in Wolfsburg sind nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Fallzahlen steigen bundesweit. Auch in NRW bleibt die Lage brisant. US-Forscher warnen, dass zwei Meter Abstand nicht ausreichen würden.

Corona in den USA: Trump-Regierung rechnet mit verheerenden Zahlen

Update vom 30. März 2020, 5.08 Uhr: Die Zahl der verzeichneten Corona-Toten in den USA ist binnen 24 Stunden um 518 gestiegen. Damit starben bislang insgesamt mindestens 2409 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Virus in den USA, wie die in Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität am Sonntag mitteilte. Die Zahl der registrierten Infektionsfälle in den Vereinigten Staaten stieg demnach inzwischen auf fast 140.000.

Die USA sind schon seit einigen Tagen das Land mit den weltweit meisten bestätigten Corona-Fällen. Der Berater von US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen das Coronavirus, Anthony Fauci, rechnet mit insgesamt bis zu 200.000 Todesopfern der Pandemie in den Vereinigten Staaten. Trump selbst sprach bei einer Pressekonferenz davon, dass er davon ausgehe, dass mindestens 100.000 Menschen am Coronavirus sterben würden.

Trump sagte am Sonntag, er erwarte dass die Rate der Todesfälle in den USA zu Ostern - also in zwei Wochen - ihren Höhepunkt erreichen werde. Danach werde die Zahl neuer Todesfälle nachlassen, und zwar "hoffentlich sehr substanziell".

Corona: Trump glaubt an deutliche besserung ab Juni

Der Präsident äußerte zudem die Erwartung, dass die Vereinigten Staaten sich Anfang Juni wieder deutlich auf dem Weg hinaus aus der Corona-Krise befinden würden. Er revidierte damit seine Prognose. Ursprünglich hatte Trump eine deutliche Besserung der Lage bereits für Ostern vorhergesagt.

Trump gab ferner bekannt, dass die Richtlinien seiner Regierung für den Kampf gegen die Pandemie in ihrer Gültigkeit um 15 Tage bis zum 30. April verlängert werden. In den Richtlinien werden die US-Bürger aufgerufen, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten, keine Gruppen von mehr als zehn Menschen zu bilden und bei Krankheitssymptomen umgehend zu Hause zu bleiben.

Besonders stark in den USA von der Pandemie betroffen ist der Bundesstaat New York. Dort starben nach Angaben von Gouverneur Andrew Cuomo bislang mindestens 965 Menschen, mindestens rund 60.000 Menschen infizierten sich mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst. Im Central Park der Stadt New York wurde am Sonntag ein Feldlazarett zur Versorgung von Corona-Patienten errichtet. 

Nun fordert das Coronavirus ein weiteres prominentes Opfer: Die US-Country-Legende Joe Diffie starb am Coronavirus.

Corona in den USA: Katastrophale neue Zahlen aus New York - schwere Vorwürfe gegen Trump

Update um 21.20 Uhr: Erneut gibt es schockierende Corona-Zahlen aus New York: Der Bundesstaat hat mittlerweile fast die Zahl von 1000 Covid-19-Toten erreicht. Wie Gouverneur Andrew Cuomo am Sonntag mitteilte, seien im Vergleich zum Vortag 237 neue Todesopfer hinzugekommen. Damit seien in New York nun 965 Menschen an den Folgen der neuartigen Lungenkrankheit gestorben. Die in dem US-Bundesstaat registrierten Fälle stiegen unterdessen auf mehr als 59.500 - und mehr als die Hälfte davon kommen aus der Millionenmetropole New York City. 

Doch mitten in der Krise hält die Bevölkerung der Stadt zusammen: Mehr als 76.000 Menschen hätten sich für die Unterstützung der medizinischen Dienste der Stadt gemeldet, berichtete Cuomo und lobte dieses hohe Aufkommen von freiwilligen Helfern. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio schlägt unterdessen angesichts knapp werdender medizinischer Ausrüstung Alarm. Am Sonntag sagte er dem TV-Sender CNN, er könnte den reibungslosen Betrieb der Krankenhäuser nur für eine Woche garantieren. 

Und nicht nur Ausrüstung wie Masken, Schutzkleidung und dringend benötigte Beatmungsgeräte würden knapp werden, es gehe auch um das Personal. Die Ärzte und Pfleger könnten im jetzigen Tempo nicht über Wochen weiterarbeiten und bräuchten Unterstützung. „Hier in New York fühlt es sich wortwörtlich an wie zu Kriegszeiten“, sagte de Blasio. Bleibt zu hoffen, dass die 76.000 Freiwilligen bald Abhilfe leisten können. 

Coronavirus in den USA: Trump verzichtet vorerst auf Abriegelung von Epizentren wie New York

US-Präsident Donald Trump hat trotz der sich in seinem Land zuspitzenden Coronavirus-Krise vorerst auf eine weitreichende Abriegelung von Hotspots wie New York verzichtet. „Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein“, schrieb Trump am Samstag (Ortszeit) auf Twitter. Zuvor hatte er Überlegungen geäußert, betroffene Landesteile weitgehend abzuschotten. Für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie wird Trump allerdings von mehreren Seiten scharf kritisiert. 

So hat die führende US-Demokration Nancy Pelosi dem Präsidenten schwere Vorwürfe gemacht. „Sein Leugnen am Anfang war tödlich“, sagte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses am Sonntag bei CNN. Weiter warnte die Oppositionspolitikerin davor, wieder in den Normalbetrieb zurückzukehren. Es müsse alles getan werden, um weitere Tote zu verhindern, forderte sie. „Während der Präsident herumtrödelt, sterben Menschen. Wir müssen einfach jede Vorsichtsmaßnahme ergreifen.“

Und auch der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat mit Blick auf Trumps Verhalten Ernsthaftigkeit in der Corona-Krise angemahnt. Der US-Präsident müsse die persönlichen Angriffe auf Leute, die anderer Meinung als er seien, beenden und auf die Wissenschaftler hören, sagte Biden am Sonntag dem Sender NBC News. „Lasst uns aufhören, kindisch zu sein, und konzentrieren wir uns auf das Problem“, sagte Biden. 

New York: Kühllaster und Zelte dienen als Leichenhalle für Corona-Tote

Update 15.55 Uhr: Der Höhepunkt der Corona-Infektionen wird in New York erst in rund drei Wochen erwartet - jetzt droht die Lage in der Metropole außer Kontrolle zu geraten. Einige Krankenhäuser sind schon an ihren Grenzen. Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Ein Staatsoberhaupt empfiehlt US-Präsident Donald Trump daher, eine Atemschutzmasken-Pflicht einzuführen.

Besonders drastische Zeichen: Vor einigen Kliniken stehen Kühllaster, die als provisorische Leichenhallen dienen sollen. Und es sollen noch mehr werden. Vor dem Bellevue Hospital in Manhattan haben Arbeiter bereits am Dienstag mehrere Zelte errichtet. In den weißen Zelten sollen Corona-Tote aufgebahrt werden. Die Leichenschauhäuser der Stadt seien bereits voll.  

Unter Ärzten und Pflegern geht die Angst um, sich selbst anzustecken. Es gäbe zu wenig Atemmasken und Schutzkleidung. Seit dem Tod des 48-jährigen Krankenpflegers Kious Kelly ist die Besorgnis noch gestiegen. Kelly wurde, laut New York Post am 17. März, in das Mount Sinai Krankenhaus auf der Upper East Side eingeliefert und starb fünf Tage später am Dienstagabend. Wie Bild berichtet, schickte der Krankenpfleger seiner Schwester Marya noch eine SMS. Er sei positiv auf das Coronavirus getestet worden und liege auf der Intensivstation an einem Beatmungsgerät. Er könne tippen, aber nicht sprechen.

Selbst in dieser renommierten Klinik in Manhattan fehlt es an Schutzausrüstungen für Pfleger und Ärzte, beklagen Mitarbeiter. Sie berichten von verheerenden Zuständen. In ihrer Not nutzen Klinikmitarbeiter Müllsäcke als Schutz, berichten Medien.  

Donald Trump verspricht 100.000 Beatmungsgeräte

Update 11.22 Uhr: Während US-Präsident Donald Trump noch am Vorabend in einer Talkshow bezweifelt hatte, dass die USA 30.000 Beatmungsgeräte brauchen würden, verspricht er jetzt 100.000 Beatmungsgeräte innerhalb der nächsten 100 Tage. Dazu will er unter anderem mit einem für Kriegszeiten gedachten Gesetz den US-Autohersteller General Motors zwingen, seine Produktion auf Beatmungsgeräte umzustellen. Dass die Umstellung hoch komplex ist, sagen Branchenkenner schon seit Tagen. Firmen wie GM arbeiten nach eigenen Angaben schon mit Hochdruck an Lösungen - bei GM wolle man nächsten Monat mit der Auslieferung beginnen. Inwieweit die Zahlenangaben von Trump realistisch sind, war zunächst unklar.

USA: Covid-19 fordert erstes Todesopfer unter einem Jahr

Update 8.32 Uhr: In Chicago ist ein Säugling verstorben, der zuvor positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Wie die Behörden des Bundesstaats Illinois mitteilten, wird der Tod des unter einjährigen Kindes derzeit umfassend untersucht. Dieser Todesfall ist der erste eines Säuglings im Zusammenhang mit dem Coronavirus, der weltweit bekannt wurde. Insgesamt verstarben am Samstag 13 Menschen in Illinois an der mit dem Coronavirus verbundenen Krankheit Covid-19, die meisten davon waren älter als 60 Jahre. Die Behörden weisen dennoch daraufhin, dass Menschen aller Altersklasse unter schweren Verläufen leiden würden.

USA: Trump riegelt New York nicht ab

Update vom 29. März, 6.10 Uhr: Trotz der sich zuspitzenden Coronavirus-Krise in den USA verzichtet Präsident Donald Trump vorerst auf eine weitreichende Abriegelung von Hotspots wie New York. „Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein“, schrieb Trump am Samstag (Ortszeit) auf Twitter und bezog sich damit auf zuvor geäußerte Überlegungen, besonders betroffene Landesteile unter Quarantäne zu stellen. 

Statt von vielen befürchtete drastische Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu verhängen, stellte er einen Reisehinweis der Gesundheitsbehörde CDC in Aussicht. Menschen in New York, New Jersey und Connecticut werden dazu angehalten, in den kommenden 14 Tagen auf nicht notwendige inländische Reisen zu verzichten. Dies gelte nicht für Beschäftigte beispielsweise im Gesundheitswesen, bei Finanzdienstleistungsunternehmen oder in der Lebensmittelindustrie. Eine generelle Warnung für inländische Reisen sprach die Behörde CDC nicht aus.

Unterdessen überschritt die Zahl der Coronavirus-Toten in den USA die Marke von 2000, wie aus einer Aufstellung der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Am frühen Sonntagmorgen lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen bei mehr als 120 000 und damit höher als in jedem anderen Land der Welt. Unterdessen breitet sich das Coronavirus auch in Russland immer weiter aus.*

USA droht Corona-Katastrophe: Millionen-Metropole unter Quarantäne? Trump erwägt Mittel wie in China

News vom 28. März 2020:

Update um 21.07 Uhr: Die mächtige Waffenlobbyorganisation NRA wehrt sich gegen die Schließung von Waffenläden im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Kalifornien. Gemeinsam mit anderen Waffenbefürwortern reichte die NRA am Freitag bei einem Gericht Klage unter anderem gegen den Gouverneur des Bundesstaates, Gavin Newsom, ein. Die Kläger argumentieren, dass es sich bei Waffengeschäften um lebenswichtige Geschäfte handele, die auch in Zeiten der Krise geöffnet bleiben müssten. „Den Zugang zu Waffen zu unterbinden, versperrt zwangsläufig das Verfassungsrecht auf (Besitz) dieser Waffen“, heißt es in der Klageschrift.

In den USA hatte die Ausbreitung des Coronavirus zu einem Ansturm auf Waffen und Munition geführt. Vertreter der Branche hatten vergangene Woche Zuwächse bei den Verkäufen vermeldet. Vor Waffenläden bildeten sich teils lange Schlangen.

USA droht Corona-Katastrophe: Millionen-Metropole unter Quarantäne? Trump erwägt Mittel wie in China

Update um 18.01 Uhr: Die US-Regierung erwägt nach Aussage von Präsident Donald Trump in der Coronavirus-Krise, New York und andere besonders betroffene Landesteile abzuschotten. „Einige Leute würden New York gerne unter Quarantäne gestellt sehen, weil es ein Hotspot ist“, sagte Trump am Samstag außerhalb des Weißen Hauses zu Reportern. Er spezifizierte, dass es bei den Überlegungen um Reisebeschränkungen für Bewohner von Regionen gehe, in denen sich besonders viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben.

Neben New York werde auch über New Jersey und gewisse Teile von Connecticut nachgedacht, sagte Trump. Viele New Yorker würden derzeit nach Florida reisen. „Das wollen wir nicht“, sagte Trump. Mit Blick auf mögliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit sagte Trump: „Ich würde es lieber nicht tun, aber vielleicht brauchen wir es."

Update um 17.31 Uhr: In den USA steigt die Zahl der am Coronavirus infizierten Personen weiter an. Neuesten Angaben zufolge haben sich dort mehr als 100.000 Menschen infiziert. 1.709 der insgesamt 104.865 Fälle endeten dabei tödlich (Stand: Samstag, 16 Uhr MEZ).

Besonders tragisch ist ein Fall aus Kalifornien. In der Stadt Lancaster ist ein 17-jähriger Junge an den Folgen des Coronavirus gestorben. Der Jugendliche habe keine Vorerkrankungen gehabt. „Am Freitag war er noch gesund und am Mittwoch tot“, erklärte Rex Parris, Bürgermeister der Stadt, in einem auf YouTube veröffentlichten Statement. 

Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge soll sich der Junge bei seinem Vater angesteckt haben, der ebenfalls an Covid-19 erkrankt war. Der Fall aus Lancaster sei darüber hinaus eine „furchtbare Mahnung“ davor, dass das Virus jede Altersgruppe treffen könne, wie Barbara Ferrer, Chefin der Gesundheitsbehörde von Los Angeles, sagt. In Frankreich ist am Freitag ebenfalls eine minderjährige Person an den Folgen des Coronavirus gestorben. Der Tod der 16-jährigen Julie erschüttert das Land

Update um 12.27 Uhr: US-Präsident Donald Trump wurde vom Fernsehsender CNN bei einer TV-Ansprache in Echtzeit per eingeblendetem Text hinsichtlich verschiedener Aussagen zum Kampf der Vereinigten Staaten gegen das Coronavirus berichtigt. Unter anderem behauptete Trump, dass seine Regierung New York und andere Standorte auf der ganzen Welt mit Beatmungsgeräten beliefern würde. Dies dementierte der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo äußerst entschlossen. 

Corona-Krise in den USA: Trump kündigt Produktion neuer Beatmungsgeräte an

Am Freitag machte Trump dann erneut eine Ankündigung in puncto Beatmungsgeräte. Ob sie dieses Mal zutreffend ist, wird sich wohl erst noch herausstellen. So sollen laut dem US-Präsidenten innerhalb der nächsten 100 Tage durch Ankauf oder zusätzliche Produktion amerikanischer Firmen 100.000 zusätzliche Beatmungsgeräte beschafft werden. Das würde der dreifachen US-Produktion eines normalen Jahres entsprechen, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. „Wir werden viele Beatmungsgeräte produzieren“, erklärte Trump mit Blick auf die durch das neuartige Virus verursachte Lungenkrankheit Covid-19.

Trump sagte weiter, es sei gut möglich, dass die USA nicht so viele Geräte brauchten. In diesem Fall könnten die Maschinen etwa an Italien und Großbritannien weitergegeben werden, kündigte Trump an. Zunächst war unklar, ob eine derartige Ausweitung der Produktion tatsächlich so kurzfristig möglich sein wird. Kurz zuvor hatte Trump ein ursprünglich für Kriegszeiten vorgesehenes Gesetz angewendet, um den Autohersteller General Motors (GM) zur Produktion von Beatmungsgeräten zu zwingen. Als Begründung führte Trump an, GM habe Zeit verschwendet und sein Versprechen, für das Land 40.000 Geräte zu produzieren, nicht erfüllt. 

Update vom 28. März 2020, 8.44 Uhr: Das Coronavirus ist in den USA scheinbar unaufhaltsam auf dem Vormarsch, nichtsdestotrotz sprach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen schon wieder davon, die Maßnahmen wie Ausgangssperren bald lockern zu wollen. Zwar schien Trump laut Meinungsumfragen bei den Amerikanern dennoch an Beliebtheit zu gewinnen, nun fiel der New Yorker allerdings erneut durch Aussagen auf, die die aktuelle Coronavirus-Lage in den USA nicht richtig widerspiegeln. So behauptete Trump*, dass die USA mehr Covid-19-Tests als jedes andere Land durchgeführt haben. 

Corona-Krise in den USA: Trump erhält wegen inakkurater und falscher Aussagen Kritik

Der Fernsehsender CNN merkte berechtigterweise an, dass die Pro-Kopf-Testungen, also die Anzahl an Covid-19-Tests in Relation zu einer gewissen Anzahl an Einwohner des jeweiligen Landes, in Südkorea und Italien fünf- beziehungsweise viermal so hoch sind wie in den USA

Während man diese Fehleinschätzung Trumps vielleicht noch verteidigen könnte, da er sich möglicherweise auf absolute Zahlen und nicht Pro-Kopf-Testungen bezogen hat, lag er mit seiner nächsten Behauptung wohl eindeutig daneben. In einem Statement behauptete der vermögende US-Präsident*, seine Regierung würde New York und die gesamte Welt - auch Deutschland - mit Beatmungsgeräten beliefern. Wieder stellte CNN umgehend eine Berichtigung dar. In einer Einblendung wurde aufgeführt, wie New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo zu dieser Aussage steht. Sie sei „inkorrekt“ und Trump* selbst sei „extrem uninformiert“

Angesichts von Trumps Falschaussagen und seiner verzerrten Darstellung von Zusammenhängen sah sich der Fernsehsender CNN gezwungen, über seinen Twitter-Account einige Fakten richtig zu stellen. 

Corona-Krise in den USA: EU-Außenbeauftragter betont Bedeutung korrekter Informationen

Möglicherweise haben Trumps inakkurate Aussagen nun auch bei der EU für Missfallen gesorgt. Wie ein EU-Sprecher am Samstag mitteilte, habe der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in einem Telefonat mit US-Außenminister Mike Pompeo unterstrichen, wie wichtig transparente und akkurate Informationen seien. Die Sorgen vor Desinformation rund um das Coronavirus würden zunehmen, mahnte Borrell. Ob Borrell damit auch ganz konkret Trump adressieren will, ist zwar nicht bekannt, aber durchaus vorstellbar. 

Neben der Warnung vor Falschinformatioenn habe Borrell bei dem Telefonat mit Pompeo auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen die Pandemie unterstrichen, hieß es weiter. In Washington teilte Pompeos Sprecher Morgan Ortagus mit, beide Politiker seien sich einig gewesen, wie wichtig die transatlantische Zusammenarbeit im Kampf gegen Covid-19 sei. 

Erstmeldung vom 27. März 2020:

Washington - Der US-amerikanische Präsident Donald Trump hatte lange Zeit die Corona-Krise nicht wahrhaben wollen. Doch mit zunehmendem Druck und einer hohen Zahl an infizierten Personen* reagierte die Regierung in Washington. Ein Hilfspaket in Billionenhöhe wurde verabschiedet. Der Senat beschloss eine Wirtschaftshilfe im Umfang von zwei Billionen US-Dollar. Zuvor hatte es Diskussionen zwischen Republikanern und Demokraten gegeben, wie das Paket im Detail auszusehen habe. 

Die Politiker konnten allerdings nicht vollzählig über das Paket abstimmen. Auch im US-Kongress gibt es schon mehrere Corona-Infizierte. Trump und auch sein Vizepräsident Marc Pence wurde getestet - glücklicherweise waren die Ergebnisse aber negativ. Der US-Präsident scheint momentan sogar von der Krise zu profitieren. 

Corona-Krise in den USA: Trump nimmt an Beliebtheit zu 

Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Gallup zufolge stieg die Zustimmungsrate für Trump um fünf Prozentpunkte von 44 auf 49 Prozent. Erst zum zweiten Mal erzielt der US-Präsident dieses Ergebnis. Anfang Februar hatte er sich erfolgreich aus einem Amtsenthebungsverfahren befreit - und von steigender Popularität profitiert. 

Wie das Insitut Gallup erklärt, ist eine zunehmende Zustimmungsrate in schwere Zeiten typisch für die Amerikaner. Demnach habe jeder US-Präsident in drastischen Krisensituationen bisher eine Steigerung seiner Zustimmung um mindestens zehn Prozentpunkte erfahren. In Krisenzeiten halten die US-Bürger zu ihren Präsidenten. Am meisten profitierte Präsident Bush nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Seine Popularität stieg um 35 Prozentpunkte. 

Corona-Krise USA: Trump profitiert von Krisenmodus

Generell erfährt Trump große Unterstützung in seiner Krisenpolitik. Das Meinungsforschungsinstitut fragte die US-Bürger auch, wie sie mit Trumps Krisenpolitik zufrieden seien. Und 60 Prozent der Befragten gaben eine durchwegs positive Meinung an, nur 38 Prozent beurteilen den Kurs negativ. 

Doch es bleibt die Frage, wie lange Trump diesen Status halten kann. Die Umfrage wurde vom 13. bis 22. März durchgeführt. In diesen Tagen hatte Trump seine Präsenz und Äußerungen in der Öffentlichkeit zum Coronavirus deutlich erhöht. Zudem leitete er einige Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ein. Allerdings hat sich sein Kurs schon wieder geändert. 

Corona-Krise USA: Trump glänzt nicht immer in der Krisenbewältigung

Das Land hat mit Problemen wie der Versorgung der Krankenhäuser zu kämpfen. Trump hingegen sieht das Ende der Krise schon nahen. Offenbar fürchtet der Präsident die Folgen der Schutzmaßnahmen mehr als die Pandemie selbst. 

Auch seine fragwürdigen Äußerungen sorgten für Turbulenzen im Land. Wiederholt lobte er ein Malaria-Medikament als geeignetes Mittel gegen das Coronavirus. Ein Mann kam aufgrund des Konsums des Medikaments ums Leben - seine Frau musste im Krankenhaus behandelt werden. 

Dass bei Statistiken viele Werte mitgedacht werden müssen, wird anhand dieses Beispiels deutlich. In China gibt es ein Fall Rätsel auf, weil ein Mann 49 Tage lang am Coronavirus litt ohne schwere Symptome zu zeigen - womöglich war der das Opfer einer Mutation. Eine minutiöse Chronologie von Trumps Corona-Patzern bringt den Präsidenten in Bedrängnis.

mak,cia, dpa

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