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Wirre Szene: Trump macht mit „Aids-Impfstoff“ Hoffnung auf Corona-Durchbruch - und stutzt selbst

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US-Präsident Trump setzte große Hoffnungen in ein Malaria-Medikament gegen das Coronavirus. Die zuständige Behörde hat die Ausnahmegenehmigung nun widerrufen. Der News-Ticker.

+++ Wir beenden den Ticker an dieser Stelle und bedanken uns fürs Mitlesen. Alle weiteren Entwicklungen und Tendenzen zur Corona-Krise in den USA lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++

Update vom 18. Juni, 15.40 Uhr: Die Black-Lives-Matter-Massendemonstrationen der vergangenen Wochen scheinen sich in den Coronavirus-Fallzahlen der USA kaum bemerkbar zu machen: In Großstädten wie New York, Washington oder Chicago entspannt sich die Lage zusehends.

Doch in einigen Regionen - darunter sind unter anderem die bevölkerungsreichen Bundesstaaten Florida und Texas - steigen die Fallzahlen bedenklich, und das, während die Öffnung der Wirtschaft von Präsident Donald Trump (der unterdessen eine TikTok-Sperre erwägt) vorangetrieben wird.

Coronavirus - USA: Die Strände sind unter Einschränkungen wieder geöffnet - so auch Miami Beach in Florida
Coronavirus - USA: Die Strände sind unter Einschränkungen wieder geöffnet - so auch Miami Beach in Florida © dpa / Wilfredo Lee

Rund 45,7 Millionen Menschen haben sich zudem seit Beginn der Pandemie arbeitslos gemeldet - in der letzten Woche waren nochmals 1,5 Millionen Arbeitslose neu hinzugekommen.

Trump könnte unterdessen in einen Wahlkampf-Skandal geraten: Sein Kampagnen-Team hat in offiziellen Postings offenbar auf NS-Symbolik zurückgegriffen. Und er geht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut wegen des Nato-Zwei-Prozent-Ziels an. Trumps Amtskollege, Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, riss sich indes den Mund-Nasen-Schutz vor Reportern vom Gesicht - trotz Sars-CoV-2-Infektion.

Coronavirus in den USA: Trump spricht von HIV-Impfstoff

Update vom 16. Juni, 22.00 Uhr: Ein Impfstoff gegen das Coronavirus konnte von Forschern weltweit bislang noch nicht entwickelt werden, doch US-Präsident Donald Trump zeigte sich nun bei einem öffentlichen Termin zuversichtlich, dass das genau das bereits in Kürze gelingen werde. Schließlich handele es sich bei den Forschern um die „besten, die klügsten, die genialsten“ Menschen. 

Um seiner Zuversicht noch weiter Ausdruck zu verleihen, lobte der US-Präsident die Forscher prompt vor laufenden Kameras für ihre Entwicklung eines Impfstoffs gegen Aids. „Und sie haben den Aids-Impfstoff hergestellt“, verdeutlichte Trump zunächst noch den Erfolg des Forscherteams. 

Die Irriation über seinen Fehler ist dem US-Präsidenten bei dem Live-Auftritt vor Kameras kurz darauf sichtlich anzusehen, denn ein Impfstoff gegen HIV konnte noch immer nicht entwickelt werden. 

Donald Trump gestand seinen Fehler jedoch nicht öffentlich ein, stattdessen sprach der US-Präsident ab diesem Zeitpunkt von der Entwicklung von Medikamenten, die den HIV-Infizierten ein langes Leben bescheren könnten. 

USA: Wie viele Personen haben sich tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert? 

Update vom 16. Juni, 19.25 Uhr: Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus, doch wieviele Menschen tatsächlich mit dem Virus infiziert gewesen sind, bleibt weiter unklar. Da eine Infektion nicht immer Symptome hervorruft, könnte die Dunkelziffer der weltweit tatsächlich infizierten Personen weitaus höher liegen als bislang angenommen. 

In Teilen der Millionenmetropole New York war womöglich jeder dritte Mensch bereits mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus Zahlen einer Antikörper-Studie hervor, die der Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, am Dienstag erläutert hat. Im besonders stark von der Pandemie betroffenen und eher ärmeren Stadtteil Bronx seien demnach bei 32,6 Prozent aller Getesteten Antikörper gefunden worden. In Brooklyn und Queens war dies noch bei gut jedem fünften Test der Fall, im reicheren Manhattan war mit 16,5 Prozent jeder sechste Test positiv.

Insgesamt wurden in der Stadt New York bei 21,6 Prozent der Überprüften die Antikörper gefunden, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus entstehen. Im gesamten Bundesstaat New York wurden zwischen 1. Mai und 13. Juni rund 12 000 Menschen zufällig ausgesucht und getestet. Bei 13,4 Prozent fiel der Test positiv aus.

Coronavirus in den USA - „Wundermittel“ vollbringt keine Wunder

Update vom 16. Juni, 12.03 Uhr: Um das Coronavirus in den Vereinigten Staaten zu bekämpfen setzte US-Präsident Donald Trump große Hoffnungen in das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin - jedoch vergebens. Das Fazit der Experten der US-Regierung: Das vermeintliche Wundermittel vollbringt keine Wunder.

Donald Trump hat wochenlang für das Medikament geworben. Doch jetzt hat die zuständige Behörde ihren Daumen gesenkt: Am Montag widerrief die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) ihre Ausnahmegenehmigung für das Medikament zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen.

Von Trump empfohlenes Medikament gegen das Coronavirus soll „ernsthafte“ Nebenwirkungen haben

Es sei angesichts der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse „unwahrscheinlich“, dass Hydroxychloroquin bei der Behandlung der Lungenerkrankung wirksam sei, erklärte die FDA. Zudem habe der Einsatz des Medikaments „ernsthafte“ Nebenwirkungen, darunter Herzprobleme, weswegen die Ausnahmegenehmigung widerrufen werde, hieß es.

Das von US-Präsident Trump gelobte Malaria-Medikament soll „ernsthafte“ Nebenwirkungen haben.
Das von US-Präsident Trump gelobte Malaria-Medikament soll „ernsthafte“ Nebenwirkungen haben. © dpa / Evan Vucci

Mehrere Studien hatten zuvor die Nebenwirkungen dokumentiert, jedoch keine signifikanten Hinweise auf eine Wirksamkeit des Medikaments gefunden. Die Daten zeigten, dass die Sterblichkeitsrate und die Länge von Krankenhausaufenthalten beim Einsatz von Hydroxychloroquin nicht zurückgegangen seien, erklärte die FDA.

US-Präsident Donald Trump lobte das Medikament als „Geschenk Gottes“

Trump hatte vor allem im März und im April intensiv für Hydroxychloroquin als wichtiges Mittel im Kampf gegen das Coronavirus geworben, es einmal sogar als „Geschenk Gottes“ bezeichnet. Es könne einer der größten Durchbrüche der Medizingeschichte werden, schwärmte er.

Trump hatte das Medikament nach Angaben seines Arztes im Mai auch selbst zwei Wochen lang als Coronavirus-Prophylaxe eingenommen - obwohl es keine schlüssigen Beweise für eine solche Wirksamkeit gibt. „Ich denke, es gibt einem ein zusätzliches Maß an Sicherheit“, sagte Trump Ende Mai zur Begründung. Hydroxychloroquin sei ein erprobtes und seit Langem zugelassenes Medikament, erklärte er. Die reguläre Zulassung des Medikaments für Malaria und zur Behandlung bestimmter Autoimmunkrankheiten ist vom Widerruf der Ausnahmegenehmigung für Covid-Behandlungen nicht betroffen.

Donald Trump verteidigt gutes Testverfahren während der Corona-Pandemie

Forscher hatten eine düstere Prognose hinsichtlich der Zahl der Corona-Todesopfer in den USA aufgestellt (siehe Update vom 16. Juni, 7,42 Uhr). Auf Donald Trumps Twitter-Account ist davon nicht die Rede. Im Gegenteil - am Montag (15. Juni) lobte er die USA und den Umgang mit der Pandemie.

„Unser Testverfahren ist größer und fortschrittlicher als das eines jeden anderen Landes (Wir haben tolle Arbeit geleistet!), somit zeigen sich mehr Fälle“, twitterte der US-Präsident. „Testen ist ein zweischneidiges Schwert - es lässt uns schlecht aussehen, aber es ist gut, dass wir es machen.“ Damit stellte Donald Trump die These auf, in den USA gäbe es nur so viele Fälle, da besser getestet würde als in anderen Ländern.

Corona in den USA: Forscher mit düsterer Prognose zu Zahl der Todesopfer

Update vom 16. Juni, 7.42 Uhr: In den USA gibt es bisher nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität die meisten Corona-Fälle auf der Welt. Mehr als 2,1 Millionen Coronavirus-Infektionen wurden bisher auf der Webseite registriert. Mehr als 116.000 Menschen starben im Zusammenhang mit Sars-CoV-2. 

Forscher rechnen allerdings mit noch viel mehr Toten. Sie gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer von 200.000 bis zum 1. Oktober überschritten wird. Das besagt eine Projektion die Wissenschaftler des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle erstellt haben. Anfangs waren die IHME-Wissenschaftler von 132.000 Toten in den USA bis Anfang August ausgegangen. Inzwischen rechnen sie bis zu diesem Zeitpunkt mit mehr als 147.000 Toten.

Diese Zahlen sind allerdings auch wegen der Größe der Vereinigten Staaten mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern nur schwierig mit anderen Ländern vergleichbar. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten durch das Virus in mehreren europäischen Ländern höher. US-Präsident Donald Trump möchte die Krise gern für beendet erklären und drängt auf eine Rückkehr zur Normalität, damit die Wirtschaft wieder ans Laufen kommt.

Wahlkampf-Großevents trotz Corona? „Außerordentlich riskant“ Gesundheitsbeamte warnen Trump

Update vom 15. Juni, 16.19 Uhr: Nach massiver Kritik verschiebt US-Präsident Donald Trump, über dessen Frau Melania ein neues Buch veröffentlich wird, seine erste Wahlkampfveranstaltung seit mehr als drei Monaten. Die Kundgebung in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma werde nun am kommenden Samstag statt wie geplant am Tag davor stattfinden, twitterte er.

Am ursprünglich geplanten Termin wird in den USA des Endes der Sklaverei gedacht. Tulsa war 1921 Schauplatz eines Massakers durch einen weißen Mob an der schwarzen Bevölkerung. Historiker werten dies als schlimmsten Zusammenstoß zwischen Weißen und Schwarzen in den USA nach dem Ende des Bürgerkriegs. 

Aber auch Menschen aus dem Gesundheitswesen sorgen sich wegen Trumps geplanter Großveranstaltungen während der Corona-Pandemie. Auf Massenveranstaltungen ist die Gefahr der Infektion mit Sars-CoV-2 erhöht. Der Chef von Tulsas Gesundheitsbehörde, Dr. Bruce Dart, sagte lokalen Medien: „Ich bin besorgt, dass wir es nicht schaffen, alle, die ein großes Event in einer geschlossenen Halle besuchen, beschützen können.“ 

Der Einschätzung schloss sich Dr. Ashish Jha, Direktor des „Global Health Institute“ der Universität Harvard, an. Trumps Wahlkampfpläne seien ein „außerordentlich riskanter Schritt für alle Beteiligten“, sagte er dem US-Sender NBC.

US-Präsident Trump will trotz Corona wieder Wahlkampf-Großveranstaltungen.
US-Präsident Trump will trotz Corona wieder Wahlkampf-Großveranstaltungen. © dpa / Alex Brandon

Corona in den USA: Gouverneur von New York droht Bevölkerung mit neuem Lockdown 

Update vom 15. Juni, 10.35 Uhr: Der Gouverneur des besonders stark von dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 betroffenen Bundesstaates New York Andrew Cuomo hat der Bevölkerung mit einem erneuten Lockdown gedroht. Grund dafür waren zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen, die am Wochenende vor allem in der Metropole New York City verzeichnet wurden. Cuomos Büro habe über 25.000 Beschwerden über Verstöße gegen die Regeln zur Wiedereröffnung von Geschäften erhalten. Sommerliche Temperaturen hatten am Wochenende dafür gesorgt, dass viele Bürger von New York in die Straßen geströmt waren. 

Corona-Krise in den USA: Gouverneur Cuomo droht nach Verstößen gegen Corona-Maßnahmen - „Staat wird handeln“

"Viele Verstöße gegen Abstandsgebot, Partys in der Straße, Restaurants und Bars beachten Gesetze nicht", schrieb Cuomo im Onlinedienst Twitter. "Gesetz durchsetzen oder der Staat wird handeln", warnte er lokale Behörden. Restaurants und Bars dürfen in New York Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten, Sitzplätze auch draußen aber nicht. Darüber hinaus sehen die Corona-Beschränkungen derzeit zudem ein Verbot von Ansammlungen von mehr als zehn Menschen vor. 

Der Gouverneur veröffentlichte ein Video, auf dem hunderte Menschen zu sehen waren, die Freitagabend in einer Straße in Manhattan feierten. Cuomo schrieb dazu: "Bringt mich nicht dazu, dahin zu kommen." In dem US-Bundesstaat an der Ostküste sind seit Beginn der Corona-Pandemie etwa 31.000 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. 

Corona-Krise in den USA: Wladimir Putin mit politischem Seitenhieb gegen Trump

Update vom 14. Juni, 20.30 Uhr: Politischer Seitenhieb inmitten der Corona-Krise.

Russland hat die Coronavirus-Pandemie nach Auffassung von Präsident Wladimir Putin besser im Griff als die USA

„Wir kommen, so Gott will, langsam und mit minimalen Verlusten aus der Coronavirus-Situation heraus, in den Staaten passiert das so nicht", sagte Putin am Sonntag im russischen Staatsfernsehen mit Blick auf die USA. Die Covid-19-Pandemie habe „tiefliegende interne Krisen“ in Amerika offengelegt, meinte Putin weiter.

Corona-Krise in den USA: Patient soll eine Million Euro zahlen

Update vom 14. Juni, 18.15 Uhr: Dieses Beispiel zeigt wohl eindrucksvoll die Schwächen des Gesundheitssystems in den USA in der Corona-Krise.

Eine Klinik in der Nähe von Seattle hat einem 70-jährigen US-Bürger eine Rechnung von über einer Million Dollar präsentiert. Michael Flor war dort rund zwei Monate lang wegen einer schweren Covid-19-Erkrankung in Behandlung. 

Ihm sei das Herz „beinahe zum zweiten Mal stehengeblieben", als er die 181 Seiten starke Rechnung in Höhe von 1.122.501,04 Dollar (rund 997.000 Euro) erhalten habe, erzählte Flor der Seattle Times.

Flor ging es wegen Corona den Erzählungen zufolge zwischenzeitlich so schlecht, dass ihm Krankenschwestern das Telefon halten mussten, damit er sich von seiner Frau und seinen beiden Kindern verabschieden kann.

Der US-Kongress hatte kürzlich entschieden, Krankenhäuser für die Behandlung von Covid-19-Patienten mit Zuschüssen von 100 Millionen Euro zu entschädigen. Ob diese Summe reicht, kann angesichts des Beispiels Michael Flor wohl in Frage gestellt werden. 

Update vom 13. Juni, 21.50 Uhr: Die Coronavirus-Krise in den USA macht auch vor Regierungschef Donald Trump nicht Halt.

Wie spiegel.de berichtet, muss die Kür Trumps zum erneuten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner im Sommer kurzerhand von North Carolina nach Florida verlegt werden - weil dort weniger strenge Corona-Regeln gelten.

Corona-Krise in den USA: Donald Trump will vor Menschenmassen auftreten

Update vom 13. Juni, 20 Uhr: Mitten in der Coronavirus-Pandemie plant US-Präsident Donald Trump einen Wahlkampfauftritt vor vielen Menschen.

Doch: Der Regierungschef will nicht für Corona-Infektionen haften, sollten sich Zuschauer und Wähler bei seinen Kundgebungen mit dem Erreger Sars-Cov-2 anstecken. 

Das geht laut faz.net aus der Online-Registrierung für Trumps Wahlkampfauftritt kommenden Freitag in Tusla im Bundesstaat Oklahoma hervor.

Update vom 13. Juni, 19.40 Uhr: Nicht nur die Coronavirus-Pandemie fordert die Behörden in den USA, sondern auch die „Black Lives Matter“-Bewegung nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd - jetzt sollen wieder Polizisten einen Afroamerikaner getötet haben.

Update vom 13. Juni, 13.20 Uhr: Das Tragen von Schutzmasken soll in New York zehntausende Corona-Infektionen verhindert haben. Auf dieses Ergebnis sind Forscher von Universitäten in Texas und Kalifornien im Rahmen einer neuen Studie gekommen. 

Den Berechnungen der Forscher zufolge sollen durch die Maßnahme allein in New York zwischen dem 17. April und 9. Mai mehr als 66.000 Ansteckungen verhindert worden sein. Das Ergebnis wurde im Fachjournals „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht. Die Übertragung des Erregers Sars-CoV-2 finde dementsprechend überwiegend durch die Luft statt.

Neue Corona-Studie aus den USA: Verhindern Schutzmasken zehntausende Infektionen?

Die Studie beschäftigte sich außer New York darüber hinaus auch mit Italien, wo das Tragen von Masken im Zeitraum vom 6. April bis zum 9. Mai mehr als 78.000 Ansteckungen verhindert haben soll. Die Wissenschaftler untersuchten dafür Daten und Statistiken aus dem chinesischen Wuhan, wo das Virus anfangs ausgebrochen war, sowie aus Italien und der Millionenmetropole New York. Das Tragen von Masken wurde in Italien und New York zeitlich nach anderen Empfehlungen, wie Händewaschen oder Abstand halten, angeordnet - im besonders stark betroffenen Norden Italiens am 6. April, in New York am 17. April. In Wuhan dagegen wurden alle diese Regeln gleichzeitig angeordnet. Die Forscher verglichen nun die Daten vor und nach der Masken-Regel in New York und Italien mit denen in Wuhan.

Aus ihren Zahlen folgert das Team um Renyi Zhang von der A&M University in College Station, dass sich die Übertragung der Viren durch die Luft als dominanter Infektionsweg herauskristallisiere. Maßnahmen wie Abstand halten und Quarantäne alleine könnten die Corona-Verbreitung deswegen nicht aufhalten. „Der Unterschied zwischen vorgeschriebenem und nicht vorgeschriebenem Mundschutz stellt den bestimmenden Faktor bei der Gestaltung des Ablaufs der weltweiten Pandemie dar“, schreiben sie.

Update vom 12. Juni, 20.30 Uhr: Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner der USA dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte der bei der CDC für Infektionskrankheiten zuständige Jay Butler am Freitag bei einer telefonischen Pressekonferenz. 

Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen „könnten wieder nötig werden“. Das müsse auf lokaler Ebene je nach Infektionsgeschehen entschieden werden.

Coronavirus/USA: Amerika-Europa-Vergleich zeigt bedrohliche Lage der Staaten auf

Update vom 12. Juni, 17.37 Uhr: Die Corona-Lage in den USA ist weiter angespannt. Tag für Tag melden die Vereinigten Staaten tausende neue Fälle. Wie dramatisch die Lage im Land ist, zeigt der Vergleich mit Europa.

Am Donnerstag (12. Juni) überschritt die USA eine traurige Marke an Neuinfektionen (siehe Update um 15.46 Uhr). Brisant wird es, wenn man sich die Situation in den jeweiligen Bundesstaaten vor Augen führt. So meldeten Kalifornien (3574 Neuinfektionen bei 39,5 Millionen Einwohnern), Texas (2023 / 29 Mio.), Florida (1698 / 21,5 Mio) und Arizona (1412 / 7,2 Mio.) jeweils mehr Fälle als das weiterhin stark von Covid-19 betroffene Großbritannien (1266 / 66,6 Mio.).

Auch die Staaten North Carolina (1177 / 10,5 Mio.), Georgia (993 / 10,6 Mio.), Alabama (856 / 4,9 Mio.) und Illinois (766 / 12,7 Mio.) stehen im Amerika-Europa Vergleich schlecht da. Insgesamt meldeten 24 der 50 US-Bundesstaaten mehr Corona-Fälle als Deutschland, wo am Donnerstag 285 Neuinfektionen hinzukamen. Die Pandemie in den USA scheint damit bei Weitem noch nicht im Griff. Nichtsdestotrotz pocht Präsident Donald Trump auf große Wahlkampfveranstaltungen (siehe Update um 6.37 Uhr).

Corona/USA: Vereinigte Staaten überschreiten traurige Marke: Über zwei Millionen Fälle

Update vom 12. Juni 15.46 Uhr: Die USA haben ein traurige Marke gebrochen. Über zwei Millionen US-Amerikaner haben sich mittlerweile mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Toten stieg auf 112.000. Und die Vereinigten Staaten scheinen die Pandemie bei weitem noch nicht überstanden zu haben. 

Unter anderem aus Kalifornien, Texas und Arizona gibt es nun Meldungen von Erhöhungen der täglichen Neuinfektionen. Die Regierung will sich davon aber nicht beunruhigend lassen. Präsident Donald Trump plant trotz der aktuellen Lage wieder große Wahlkampfveranstaltungen (siehe unten). 

Janette Nesheiwat, Expertin für medizinische Fragen des regierungsnahen Senders Fox-News, erklärt, die beobachteten Anstiege hätten einen harmlosen Ursprung. Das Land öffne sich wieder und es würden immer mehr Tests durchgeführt, gibt sie zu bedenken: „Je mehr wir testen, desto mehr Fälle können wir dokumentieren.“

Coronavirus: Infektionszahlen in den USA steigen - Donald Trump bemüht umstrittene Erklärung

Diese Erklärung wird aber nicht von allen Seiten einfach akzeptiert, obwohl auch Donald Trump den Ansatz wählte und offiziell kommunizierte. Die USA führe mehr Tests durch als jedes andere Land der Welt - deshalb seien hier auch die meisten Infizierten erfasst, betonte er. 

Doch die Erklärung ist umstritten. Zwar können die Vereinigten Staaten tatsächlich auf die höchste Gesamtzahl von Tests verweisen, in Relation zur Bevölkerungszahl allerdings nicht. Pro Kopf wird in anderen Ländern genauer hingeschaut. 

Wahlkampfauftritt trotz Corona-Krise in den USA: Besuch der Trump-Veranstaltung auf „eigene Gefahr“?

Update vom 12. Juni, 6.37 Uhr: Wer trotz der Corona-Pandemie einen Wahlkampfauftritt von US-Präsident Donald Trump besucht, tut dies auf eigene Gefahr. Im Falle einer Ansteckung können die Veranstalter nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden. Das geht aus einem Hinweis bei der Online-Registrierung für den Wahlkampfauftritt kommende Woche Freitag in Tulsa (Oklahoma) hervor. Wer sich dafür registriere, erkenne an, dass an jedem öffentlichen Ort, an dem Personen anwesend sind, Ansteckungsgefahr bestehe.

US-Präsident Trump hatte am Mittwoch angekündigt, kommende Woche seine erste Kundgebung seit mehr als drei Monaten abhalten zu wollen. Die Corona-Pandemie ist in den USA nicht überwunden. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore berichtete von einer deutlichen ansteigenden Tendenz in einer Reihe von Bundesstaaten - darunter unter anderem Arizona, Utah, Arkansas, South Carolina und Nevada im Süden des Landes. In einstigen Brennpunkten wie New York und seinen Nachbarregionen gehen die Zahlen aber weiterhin zurück.

Coronavirus in den USA: Trump-Kundgebung in Tulsa - an wichtigem Gedenktag

Tim Murtaugh, Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfeam, hatte Kritik an Wahlkampfveranstaltungen während der Pandemie zurückgewiesen und auf Massenproteste gegen Rassismus und Polizeigewalt infolge des Todes des Afroamerikaners George Floyd verwiesen.

Trumps Kundgebung findet am 19. Juni statt, einem Gedenktag an das Ende der Sklaverei. Tulsa war 1921 Schauplatz eines grausamen Massakers durch einen Mob aufgebrachter Weißer an der schwarzen Bevölkerung. Historiker werten dies als schlimmsten Zusammenstoß zwischen Weißen und Schwarzen in den USA nach Ende des amerikanischen Bürgerkriegs. Hunderte Menschen starben.

Bei möglicher zweiten Welle in den USA: Kein erneuter Lockdown geplant

Update vom 11. Juni, 21.20 Uhr: In den USA wird es bei einer möglichen zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen keinen erneuten Lockdown geben. Das sagte der US-amerikanische Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag dem Sender CNBC. „Ich denke, wir haben gelernt, dass man mehr Schaden verursacht, wenn man die Wirtschaft dicht macht", so der 57-Jährige. Präsident Donald Trump veröffentlichte via Twitter eine Nachricht, deren Inhalt in eine ähnliche Richtung ging.

Coronavirus: Kein zweiter Lockdown in den USA - Trump verspricht baldigen Impfstoff

Trump prophezeite für die Wirtschaft ein gutes drittes und viertes Quartal. 2021 würde aus der Sicht des Präsidenten dann eines der besten Jahre für die US-Wirtschaft überhaupt werden. Ebenso kündigte der Trump an, es werde bald einen Impfstoff und Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19-Patienten geben.

In den USA gibt es bisher 2.012.429 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Kein anderes Land hat so viele Infizierte registriert. 113.407 Menschen sind in den USA bisher an den Folgen von Covid-19 verstorben. Experten fürchten wegen der Lockerungen der Corona-Beschränkungen ein weiteres Anwachsen der Infektionen. Zuletzt wurde in mehreren Bundesstaaten wie Texas und North Carolina ein erneuter Anstieg der Patientenzahlen beobachtet.

Trump hat unterdessen vor der US-Wahl eine Umfrage-Schlappe erlitten - und reagierte auf eine Weise, die den Sender CNN an „Regime“ anderer Länder erinnerte.

Coronavirus in den USA: Donald Trump will vor der Präsidentschaftswahl die Wirtschaft ankurbeln

Die Corona-Pandemie hat in den USA eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Donald Trump wünscht sich jedoch eine schnelle Rückkehr zur Normalität, da Ende 2020 die Präsidentschaftswahlen in den USA anstehen. Dafür setzt er auf eine möglichst rasche Erholung der Wirtschaft.  Am Freitag kommender Woche will er zudem erstmals seit März wieder eine große Wahlkampfveranstaltung abhalten.

Corona in den USA: Üble Zahlen für Trump - der will „ungestüm und groß“ kontern 

Update vom 11. Juni, 15.48 Uhr: Im Mai noch hatten die Arbeitslosenzahlen in den USA einen positiven Trend vermuten lassen. Doch nachträglich hatten anscheinend noch mehr Anträge bearbeitet werden müssen, sodass die Quote bei etwa 16 Prozent - statt der vermuteten 14,6 Prozent - lag. Weitere schlechte Nachrichten für Trump folgen jetzt: Trotz wirtschaftlicher Lockerungen haben sich in der vergangenen Woche 1,54 Millionen neu arbeitslos gemeldet. Damit hätten seit Beginn der Epidemie rund 44,2 Millionen Menschen Arbeitslosenhilfe beantragt.

Coronavirus USA: Noch im Februar hatte Trump Wahlkampfveranstaltungen abgehalte
Coronavirus USA: Noch im Februar hatte Trump Wahlkampfveranstaltungen abgehalte © AFP / JIM WATSON

Und obwohl die Zahl der Coronavirus-Infizierten weiter steigt, will Trump seinen Wahlkampf am kommenden Freitag in Oklahama fortsetzen. Der Kommunikationsdirektor von Trumps Wahlkampfteam, Tim Murtaugh, kündigte an, es werde „laut und ungestüm und groß“ werden - Kritik an Wahlkampfveranstaltungen zu Pandemiezeiten wies er mit einem Verweis auf die zurzeit ebenso stattfinden Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd zurück. Man wolle aber für die Sicherheit der Besucher sorgen.

Corona in den USA: Das einzige Land mit Lockerungen trotz hoher Infektionsrate

Update vom 11. Juni, 10.24 Uhr: Mit mehr als zwei Millionen Corona-Infizierten sind die USA mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffen. Noch bis September könnte die Zahl der Toten bis auf 200.000 steigen. Das meint zumindest Dr. Ashish Jha, Leiter des Harvard Global Health Institutes gegenüber CNN, wie businessinsider berichtet.

Dabei sei dies kein Worst-Case-Szenario, so Jha. Die traurige Marke von 200.000 Toten könne auch überschritten werden, auch wenn man keine weiteren Fälle hätte und man die Kurve flach halten könne. Daneben warnt der Harvard-Forscher: „Das ist nur bis September. Im September wird die Pandemie aber nicht vorbei sein.“

Jha nennt auch einen Grund für sein düsteres Szenario: Die USA seien das einzige große Land, das die Corona-Beschränkungen bereits gelockert habe, bevor die Infektionsrate unter Kontrolle gebracht worden sei. Damit macht der Forscher auch indirekt US-Präsident Donald Trump Vorwürfe, der deutlich für schnelle Lockerungen eintrat. 

Doch Jha wird in seiner Kritik noch deutlicher: Die USA seien das einzige „entwickelte Land“, das kein wirksames System zur Kontakt-Nachverfolgung habe. Die Bürger rief er dazu auf „Druck“ auf die Regierung zu machen, um mehr Tests und eine bessere Kontaktverfolgung in der Pandemie durchzusetzen.

Coronavirus in den USA: Mehr als zwei Millionen Infizierte - aber Disney-Parks sollen bald öffnen

Update vom 11. Juni, 7.52 Uhr: In den USA haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. Das zeigten Daten der Johns-Hopkins-Universität in der Nacht zum Donnerstag. Bislang starben landesweit knapp 113.000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19.  

Corona in den USA: Coachella-Festival abgesagt, Disney-Resorts öffnen bald wieder

Die Pandemie hat unterdessen auch auf das öffentliche Leben in den Vereinigten Staaten weiter große Auswirkungen. Nun wurde bekannt, dass das weltweit bekannte Coachella-Festival in Kalifornien wegen der Virusausbreitung dieses Jahr komplett ausfallen soll. Am Mittwoch (Ortszeit) teilte die zuständige Gesundheitsbehörde im Bezirk Riverside County mit, dass das Festival vor 2021 nicht abgehalten werden könne. Das zunächst für Mitte April geplante Coachella-Festival in Südkalifornien war im März auf zwei aufeinanderfolgende Wochenenden in den Oktober verschoben worden. Mehr als 125.000 Besucher und Künstler wie Lana del Rey, Calvin Harris und Frank Ocean waren zu dem Festival erwartet worden. 

Doch immerhin für Disneyland-Fans gibt es gute Nachrichten: Der Disney-Konzern hat konkrete Pläne für die Wiedereröffnung seiner Vergnügungsparks in Kalifornien vorgelegt. Das Disneyland Resort soll ab 9. Juli schrittweise und unter strengen Sicherheitsauflagen wieder aufgemacht werden, teilte der Unterhaltungsriese am Mittwoch (Ortszeit) mit. Zunächst soll nur die Shoppingmeile Downtown Disney District öffnen, ab 17. Juli dann die großen Themenparks und Hotels. Allerdings brauchen die Pläne noch die Genehmigung der zuständigen Behörden, betonte das Unternehmen. Zuvor war bereits die Wiedereröffnung des Disney World Resorts in Florida am 11. Juli genehmigt worden. 

Coronavirus in den USA: Sprunghafter Anstieg der Infektionen

Erstmeldung vom 10. Juni 2020: 

Washington - Die Corona-Krise hat die Vereinigten Staaten weiterhin fest im Griff. Die USA ist immer noch das Land mit den weltweit meisten Infektionen und auch mit den meisten Todesopfern. 

Nun meldeten mehrere US-Bundesstaaten einen deutlichen Anstieg der Infektionen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Washington Post berichtet, dass es mit den Aktivitäten rund um den Memorial Day (24. Mai) zusammenhänge. 

An diesem Wochenende hatten es erste Corona-Lockerungen gegeben, was zu zahlreichen Partys geführt hatte. Außerdem waren Strände teils überfüllt und viele Menschen drängten sich in Bars. Das hatte zu heftiger Kritik geführt, wovon sich US-Präsident Donald Trump* aber unbeeindruckt zeigte. 

Coronavirus in den USA: Nach Einsatz bei US-Demos - Nationalgarde meldet Infektionen

Mitglieder der Washingtoner Nationalgarde, die während der Proteste gegen Polizeigewalt in der US-Hauptstadt im Einsatz waren, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Eine genaue Zahl werde aus Gründen der „operativen Sicherheit“ nicht genannt, teilte eine Sprecherin am Dienstagabend (Ortszeit) auf Anfrage mit. Medienberichten zufolge sollen rund 1300 Washingtoner Reservisten seit Ende Mai an dem Einsatz beteiligt gewesen sein.

Coronavirus in den USA: Proteste gegen Rassismus könnten Ausbreitung von Corona beschleunigen

Die Truppe habe Abstand gehalten und Schutzausrüstung getragen, wo es praktisch möglich gewesen sei, hieß es weiter. Experten befürchten angesichts der landesweiten Proteste eine weitere Ausbreitung des Coronavirus. Nach neuesten Erkenntnissen* ist es über sogenannte Aerosole in der Luft übertragbar, auch immer mehr Symptome* sind bekannt.

Auch in den USA ist die Nachricht über den Ausbruch des Coronavirus innerhalb der Nationalgarde ein großes Thema und auf Twitter vielfach geteilt.

US-Präsident Donald Trump* hatte am Sonntag nach erneut friedlich verlaufenen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd am 25. Mai den Rückzug der Nationalgarde aus der Hauptstadt angeordnet.

Coronavirus in den USA: Rund 5000 Reservisten der Nationalgarde bei Protesten im Einsatz

Nach offiziellen Angaben waren dort rund 5000 Reservisten aus elf Bundesstaaten und aus Washington im Einsatz. Bürgermeisterin Muriel Bowser hatte Trump zuvor in einem offenen Brief dazu aufgefordert, alle Soldaten und Sicherheitskräfte der Bundesregierung aus ihrer Stadt abzuziehen.

Trumps Regierung hatte in der vergangenen Woche eine Demonstration vor dem Weißen Haus gewaltsam auflösen lassen, damit der Präsident vor einer Kirche an dem Platz mit einer Bibel für Kameras posieren konnte. Das Vorgehen sorgte für scharfe Kritik.

In Amerika ist eine Frau (21) beim Gassigeghen erschossen* worden. Der Grund ist unbegreiflich.

smk/dpa/so

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