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Hat deutscher „Maskenmann“ auch französischen Jungen ermordet?

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Versteckt sein Gesicht auch vor Gericht: Martin N. wurde als „Maskenmann“ berühmt und 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Versteckt sein Gesicht auch vor Gericht: Martin N. wurde als „Maskenmann“ berühmt und 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt. © dpa / David Hecker Pool

Seit 2012 sitzt Martin N. eine lebenslange Haftstrafe ab. Offenbar hat der als „Maskenmann“ bekannte Mörder auch einen Jungen aus Frankreich umgebracht. Nun führt eine Spur zu ihm.

Paris - Mehr als 14 Jahre nach dem Mord an einem zehnjährigen Jungen in Frankreich verdichten sich Hinweise auf eine Spur nach Deutschland: Der als "Maskenmann" bekannte und in deutscher Haft sitzende Mörder Martin N. soll einem Mithäftling gegenüber die Tat indirekt gestanden haben, hieß es am Mittwoch in französischen Justizkreisen. Sie bestätigten damit Presseberichte.

N. war 2012 wegen dreifachen Mordes in Norddeutschland zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er stand schon länger im Verdacht, auch für den Mord an dem kleinen Jonathan in Frankreich verantwortlich zu sein. Die Ermittler konnten aber nichts beweisen.

Lesen Sie auch: Maskenmann-Fall: Verurteilter Kindermörder verrät Passwörter

Inhaftierter soll weitgehend unbekannte Details weitergegeben haben

Nach Angaben der französischen Zeitung Presse-Océan erzählte N. einem Mithäftling Details über den Mord an Jonathan, die bisher nur wenigen Behördenvertretern bekannt gewesen seien. Die Aussagen befänden sich jetzt in den Händen des Ermittlungsrichters, erklärte die Quelle aus Justizkreisen.

Jonathan war in der Nacht vom 6. auf den 7. April 2004 aus einem Schullandheim in der Nähe von Saint-Nazaire an der Westküste Frankreichs verschwunden.

Leiche in einem Teich gefunden

Seine Leiche wurde, gefesselt und mit Steinen beschwert, am 19. Mai in einem Teich nahe Guerande entdeckt - etwa 25 Kilometer vom Ort seiner Entführung entfernt.

Ermittler vermuteten schon länger, dass Martin N. den Mord beging, konnten dies aber nicht beweisen. N. war über Jahre hinweg nachts vermummt in Schullandheime, Zeltlager und Privatwohnungen in Norddeutschland eingedrungen, um Jungen sexuell zu missbrauchen. Drei seiner Opfer tötete er dabei aus Angst vor Entdeckung.

afp

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