In Deutschland nutzen 11 Prozent der Betroffenen die sozialen Medien weniger, 9 Prozent schreiben keine Posts mehr und 5 Prozent verlassen die Plattformen ganz. In Deutschland liege Instagram als Plattform mit den meisten Angriffen (45 Prozent) vor Facebook (35 Prozent).
„Es ist unverantwortlich, dass die Betroffenen mit Online-Gewalt allein gelassen werden“, meinte Röttger. „Diese Angriffe haben in vielen Fällen tiefgreifende Folgen für ihr Selbstvertrauen und damit auf ihr gesamtes Leben“. Angesichts der Tatsache, dass viele Mädchen und Frauen aufgrund der Coronavirus-Krise einen zunehmenden Teil ihres Lebens online verbringen und die Zahl der Internetzugänge weltweit zunimmt, sei es an der Zeit, dass digitale Plattformen ihre Nutzerinnen verstärkt schützen und Meldemechanismen so optimieren, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können.
Plan International ruft daher alle Nutzerinnen von sozialen Medien auf, einen offenen Brief mit Forderungen nach wirksamen Maßnahmen an die Betreiber der Digital-Plattformen zu unterschreiben. «Wir Mädchen und junge Frauen in all unserer Diversität müssen uns darauf verlassen können, dass wir uns immer an Sie wenden können, wenn wir digitale Gewalt erleben und dass Sie etwas dagegen tun», heißt es in dem Brief, der unter anderem von Zahra, 17, aus Finnland, Madjidath, 20, aus Benin und Neha, 18, aus Nepal unterschrieben wurde.
Influencerinnen wie Hannah Müller-Hillebrand, auf Instagram auch bekannt als @namastehannah, berichten von ihren Erfahrungen mit Belästigungen im Netz. Die 24-Jährige teilt auf ihrem Kanal viel zu den Themen Gleichberechtigung und Empowerment von Frauen. Dazu bekommt sie viel positives Feedback, aber auch Hassnachrichten erreichen sie. „Die Gesellschaft muss Belästigung und Gewalt im Internet ernster nehmen“, schreibt die 24-Jährige. „Es ist nicht lustig, ein Dickpic zugeschickt zu bekommen, verfolgt oder mit Nachrichten bombardiert zu werden – das ist kein Kompliment!“ (dpa)
Während das Coronavirus in Hamburg* tobt, treibt es auch viele Hamburgerinnen* mehr in die Nutzung digitaler Medien. Erst im Januar 2020 kündigte der Senat an, er wolle Ermittlungsbehörden stärker im Kampf gegen Hate Speech* unterstützen. Diese Anlaufstellen gibt es in Hamburg* für die Opfer digitaler Gewalt:
DSDS-Star Sarah Lombardi berichtete bei Barbara Schöneberger* über ihre Erfahrungen mit Hasskommentaren.* Und die Hamburger Fitness-Influencerin „Strong Hijabi“ spricht im Interview über Hasskommentare und Morddrohungen . * extratipp.com, kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.