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Corona in den USA: Fallzahlen steigen drastisch in die Höhe - Trump-Verbündeter sorgt für Wende

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In den USA verbreitet sich das Coronavirus unaufhaltsam. Die Zahl der Neuinfektionen erreicht erneut einen traurigen Rekordwert. Doch US-Präsident Trump hat andere Sorgen.

Update vom 3. Juli, 12.10 Uhr:  Alle weiteren Informationen zu den Corona-Entwicklungen rund um die USA finden Sie in unserem neuen Ticker.

Update vom 3. Juli, 10.10 Uhr: Den rasanten Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen in den USA hat Präsident Donald Trump erneut damit begründet, dass in dem Land weitaus mehr auf das Virus getestet werde. 

„Es gibt eine Zunahme der Coronavirus-Fälle, weil unser Testverhalten so massiv und so gut ist, viel größer und besser als in jedem anderen Land“, meldete sich Trump am späten Donnerstagabend via Twitter zu Wort. Weiter schrieb der Präsident, dass dies „großartige Neuigkeiten“ seien. Auch sei die Sterblichkeitsrate zurückgegangen und jüngere Menschen erholten sich viel leichter und schneller.

Es ist nicht das erste Mal, dass Donald Trump die Zunahme der Fallzahlen mit der Ausweitung der Tests begründet. Kritiker werfen ihm deshalb vor, das Infektionsgeschehen herunterspielen zu wollen. Auch renommierte Experten weisen Trumps Begründung zurück und machen vorrangig die Lockerung von Corona-Beschränkungen verantwortlich.

Zuletzt war für die USA eine Rekordzahl von mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 2,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 130.000 starben an Covid-19 (Quelle: Johns-Hopkins-University. Stand: 3. Juli, 9.24 Uhr).

Coronavirus in den USA: Infektionszahlen explodieren

Update vom 3. Juli, 6.47 Uhr: Wie die New York Times berichtet, gibt es mehr als 53.000 neue Coronavirus-Fälle in den USA. Das Land stellte damit zum sechsten Mal in neun Tagen einen neuen Rekord auf. 

Coronavirus in den USA - Trump Verbündeter führt Maskenpflicht ein

Update vom 3. Juli, 6.35 Uhr: Die Zahlen in den USA explodieren. Besonders betroffen sind Bundesstaaten im Süden des Landes: Texas, Florida. Aber auch an der Westküste Kalifonierns ist die Lage dramatisch.

Angesichts steigender Infektionszahlen führt der US-Bundesstaat Texas eine Mundschutzpflicht ein. Der als enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump geltende republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, ordnete am Donnerstag eine Maskenpflicht für alle Bezirke an, in denen mindestens 20 Corona-Infektionen nachgewiesen wurden.  

Coronavirus in den USA: New York will Schulen nach den Sommerferien öffnen

Update vom 2. Juli, 18.29 Uhr: Die Schulen in der besonders schlimm von der Corona-Krise getroffenen Metropole New York sollen nach dem Willen von Bürgermeister Bill de Blasio nach den US-Sommerferien wieder öffnen. Derzeit plane die Stadt, dass der Unterricht im September wieder startet, sagte de Blasio. 

Schüler sollten dabei Masken tragen und auf Abstandsregeln achten, zusätzliche Möglichkeiten zum Händewaschen und zur antibakteriellen Tiefenreinigung der Schulen würden geschaffen. Rund 450.000 Familien hätten an einer Umfrage teilgenommen und 75 Prozent hätten sich darin für eine Wiederaufnahme des Unterrichts ab September ausgesprochen, sagte de Blasio weiter.

Update vom 2. Juli, 17.30 Uhr: Die USA haben sich einen Großteil der Produktionsmenge des kalifornischen Biotech-Unternehmens Gilead Sciences am Corona-Medikament Remdesivir gesichert - sehr zum Missfallen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Corona in den USA: Arbeitslosenquote sinkt in der Coronavirus-Krise wieder

Update vom 2. Juli, 15.58 Uhr: Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen in den USA ist die Arbeitslosenquote im Juni den zweiten Monat in Folge deutlich gesunken. Sie fiel von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni, wie die Regierung mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft sei um 4,8 Millionen gestiegen, hieß es. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet. Im April hatte die Arbeitslosenquote noch bei 14,7 Prozent gelegen.

Die Arbeitslosenquote für Juni beruhte allerdings auf Daten, die nur bis zur Mitte des Monats erhoben worden waren. Mögliche Auswirkungen der jüngsten dramatischen Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie spiegelten sich in den Daten daher noch nicht wider. Donald Trump versprach via Twitter bereits eine Pressekonferenz mit „großartigen Zahlen“.

Unterdessen konnten die US-Industrieunternehmen ein wenig aufatmen. Im Mai erholten sie sich spürbar vom Rekordeinbruch während der Corona-Krise. Laut einer Mitteilung des Handelsministeriums am Donnerstag erhielten die Unternehmen 8,0 Prozent mehr Aufträge als im Vormonat. 

Für Marktanalysten ist dies aber noch kein Grund, in Jubel auszubrechen. Die Experten hatten mit einem etwas stärkeren Zuwachs gerechnet. Zuvor hatte die US-Industrie einen historischen Absturz im April um 13,5 Prozent erlebt.

Donald Trump spricht und gestikuliert mit seinem rechten Arm
Die Corona-Pandemie droht in den USA zu eskalieren: Donald Trump wirkt für viele überfordert. © Alex Brandon/picture alliance/AP/dpa

Corona in den USA: Zahlen so hoch wie nie - zwei Staaten ziehen Notbremse

Update vom 2. Juli, 10.53 Uhr: Erstmals seit Beginn der Pandemie haben die USA über 50.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag verzeichnet. Laut den Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagmorgen sind am Mittwoch 52.898 Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten gemeldet worden. Die Zahl der Todesopfer stieg um 706, damit verstarben insgesamt 128.028 US-Amerikaner an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung.

Die jüngste Entwicklung der gemeldeten Fälle in den USA ist alarmierend, seit einer Woche treten täglich mehr als 40.000 Neuinfektionen am Tag auf. Damit liegen die Zahlen über den Werten von April und Mai, wo die Pandemie ihren bisherigen Höhepunkt err.eicht hatte. Erste Maßnahmen einiger Bundesstaaten folgten bereits, Kalifornien und Michigan nahmen am Mittwoch ihre Lockerungen wieder zurück. In Pennsylvania gilt ab sofort eine Maskenpflicht.

Update vom 2. Juli, 7.24 Uhr: Die USA feiern am 4. Juli ihren Unabhänigkeitstag. US-Präsident Donald Trump möchte im Bundesstaat South Dakota am Mount Rushmore mit seiner Frau Melania bei einem großen Feierwerk dabei sein. Trotz Corona dürfen 7.500 Zuschauer dabei sein. Die Tickets für das Feuerwerk wurden via Lotterie vergeben. Es sollen bei dem Event am Freitag Masken verteilt werden, doch eine Mundschutzpflicht besteht nicht. 

US-Gesundheitsexperten sind alarmiert. Daten der Universität Johns Hopkins zufolge meldeten die US-Behörden zuletzt jeden Tag rund 40.000 Neuinfektionen, vor allem aus den südlichen Bundesstaaten Florida, Texas, Arizona, Georgia und Kalifornien (s.u. Update vom 1. Juli, 22.43). In einigen US-Bundesstaaten riefen die Gouverneure auf, Masken zu tragen um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Trump machte deutlich, dass er nichts von einer landesweiten Maskenpflicht hält. Es gebe viele Orte, an denen soziale Distanz gewahrt werden könne, sagte er Fox Business.

US-Präsident Trump sagt, er sieht mit Maske wie „Lone Ranger“ aus  

Trump wird immer wieder damit konfrontiert, dass er sich in der Öffentlichkeit nicht mit Maske zeigt und mit gutem Beispiel vorangeht. Zudem hat er bereits wieder Wahlkampfveranstaltungen abgehalten, bei denen die Zuschauer nicht verpflichtet wurden, Masken zu tragen.

Er habe keine Probleme damit, eine Maske zu tragen, sagte Trump. „Ich hatte sogar eine Maske auf (und) ich mochte irgendwie, wie ich ausgesehen habe“, sagte er. „Es war eine dunkle, schwarze Maske und ich fand, es sah in Ordnung aus.“ Er habe ausgesehen wie „Lone Ranger“, eine fiktive Figur, die unter anderem aus Westernfilmen bekannt ist - und eine Augenmaske trägt.

Reaktionen auf Twitter folgten prompt. 

Mount Rushmore National Memorial And Keystone, South Dakota Prepare To Host President Trump
Der Mount Rushmore ist eines der bekanntesten Monumente der USA und zieht Jahr für Jahr mehr als zwei Millionen Besucher an. © AFP / SCOTT OLSON

Corona in den USA: Zahlen so hoch wie nie - Kalifornien zieht Notbremse

Update vom 1. Juli, 22.43 Uhr: Für mindestens drei Wochen werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus in Kalifornien wieder verschärft. In Los Angeles und weiteren Städten des US-Bundesstaats dürfen Restaurants vorerst keine Gäste mehr im Innenbereich empfangen. 

Der drastische Wiederanstieg der Corona-Infektionen führte die dortige Regierung zum Schritt zurück. Ende Mai hatten Lokale, Bars, Kinos und Museen wieder öffnen dürfen. Doch nun sind die Zahlen erneut in die Höhe geschnellt. Einige Bezirke in Kalifornien verzeichnen die höchsten Werte seit Beginn der Pandemie

Trotz der dramatischen Entwicklung glaubt Präsident Donald Trump aber weiterhin fest an baldige Besserung. Nun ließ er im Gespräch mit dem Fernsehsender Fox Business einen Satz fallen, den ihm Demokraten als Kapitulation auslegen

Die Wirtschaft werde sich bald wieder erholen und „das Virus wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden“, sinnierte Trump im Interview. Aussagen wie diese rufen immer wieder Verwirrung in den USA hervor. Schließlich eskaliert die Pandemie in den Vereinigten Staaten zunehmend.

Coronavirus in den USA: Droht Deutschland jetzt ein Engpass bei Corona-Mittel Remdesivir?

Update vom 1. Juli, 15.37 Uhr: Die USA hat sich das Corona-Mittel Remdesivir im ganz großen Stil gesichert (s.u. Update vom 1. Juli, 7.15 Uhr). Wie der The Guardian berichtet, soll die amerikanische Regierung 500.000 Behandlungsdosen - und damit die Produktion der nächsten drei Monate - gekauft haben. 

In Deutschland ist nach Angaben der Bundesregierung das Corona-Medikament Remdesivir in ausreichendem Maße verfügbar. Auch nach dem Groß-Einkauf der USA sei nicht mit einem Engpass zu rechnen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Es gebe derzeit genügend Reserven. 

Mit der erwarteten Zulassung des Mittels für den europäischen Markt sei zudem die Verpflichtung für den Hersteller verbunden, „in angemessenem Umfang zu liefern“. Man gehe davon aus, dass die Firma dieser Verpflichtung nachkommen werde.

Remdesivir gilt in der Corona-Therapie als vielversprechendes Medikament. Das Medikament wird vom US-Konzern Gilead hergestellt und wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt.     

Coronavirus: USA sichert sich Corona-Medikament Remdesivir  

Update vom 1. Juli, 7.15 Uhr: Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat einem Bericht des Guardians zufolge die weltweiten Bestände des Medikaments Remdesivir aufgekauft. Demnach habe die Regierung etwa 500.000 Dosen des Medikaments, das wohl gegen Covid-19 wirkt, erworben. Das entspricht offenbar in etwa der weltweiten Produktion bis Ende September und bedeutet wohl, dass kein anderes Land das Mittel während der nächsten drei Monate kaufen kann.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat erst vor wenigen Tagen eine Zulassung für das Medikament mit dem Handelsnamen Veklury auch in Europa empfohlen, berichtet Focus.de. Zuvor hatte Ende April eine internationale Studie mit mehr als 1000 Teilnehmern gezeigt, dass Remdesivir bei Covid-19-Erkrankten die Zeit bis zur Genesung im Durchschnitt um vier Tage verkürzen kann - von 15 auf elf Tage. Auch die Sterblichkeit ging in dieser Untersuchung geringfügig zurück. Dieses Ergebnis war jedoch nicht statistisch signifikant. 

Übrigens: Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel Europa während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft durch die Corona-Krise führen will, wird sie an diesem Mittwoch voraussichtlich ab 13 Uhr in einer Regierungsbefragung erklären

Corona in den USA: Trump-Berater warnt vor bis zu 100.000 Neuinfektionen pro Tag

Update vom 30. Juni, 19.45 Uhr: Einer der führenden Corona-Experten der US-Regierung hat angesichts der rapiden Zunahme der Neuinfektionen im Süden des Landes vor einer dramatischen Zuspitzung der Pandemie gewarnt. Falls der Anstieg in den betroffenen Bundesstaaten nicht unter Kontrolle gebracht werden könne, seien landesweit bald bis zu 100.000 Neuinfektionen pro Tag vorstellbar, warnte der Immunologe Anthony Fauci am Dienstag bei einer Anhörung im Senat. „Ich bin sehr besorgt“, sagte er. „Wir bewegen uns in die falsche Richtung.“ Zuletzt gab es in den USA rund 40.000 Neuinfektionen pro Tag - mehr als an den meisten Tagen der Hochphase der Pandemie im April.

Die Pandemie könne derzeit nur eingedämmt werden, wenn die Menschen in der Öffentlichkeit konsequent Masken trügen und auf ihren Sicherheitsabstand achteten, sagte Fauci, der Direktor des nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten ist. Wenn sich die Menschen nicht daran halten würden, „werden wir weiter große Probleme haben“, warnte er.

Die besonders betroffenen Bundesstaaten wie Texas, Florida, Kalifornien und Arizona haben wegen des rasanten Anstiegs der Neuinfektionen zuletzt die Lockerung von Corona-Auflagen pausiert oder wieder rückgängig gemacht.

In den USA gibt es seit Beginn der Pandemie bereits 2,7 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Mehr als 126.000 Menschen starben nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Corona in den USA: Zweite Welle erfasst Bundesstaaten - Albtraum für Trump und seinen Wahlkampf

Update 18.49 Uhr: Nach Angaben der Johns-Hopkins-University sind in den USA aktuell 2.600.727 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 705.203 Menschen gelten als genesen. 126.307 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus ums Leben gekommen. 

US-Präsident Donald Trump gerät in seiner Heimat weiter unter Druck. Ein Bericht wirft ihm nun „wahnhaften“ Umgang mit anderen Staatschefs vor. Angela Merkel soll Trump massiv beleidigt haben.

Update 12.40 Uhr: Bezeichnenderweise sind in den USA besonders jene Staaten im Süden jetzt stark vom Coronavirus betroffen, die zu den Hochburgen der Republikaner zählen. Jene Bundestaaten, aus denen Trumps Kernwähler kommen. Dazu zählen zum Beispiel die republikanisch geführten Staaten Arizona, Florida und Texas. Das könnte für die Präsidentschaftswahl eine entscheidende große Rolle spielen, denn die erste Coronavirus-Welle betraf vor allem Staaten, die sowieso mehrheitlich den Demokraten zugeneigt sind, wie beispielsweise Kaliforien, New Jersey und New York. Könnte nun also auch der Unmut gegen den Präsidenten, der die Corona-Krise nicht in den Griff bekommt und ebenso wie Angela Merkel nie mit Maske zu sehen ist, auch in seiner Kernwählerschaft zunehmen? 

Am Sonntag registrierten die USA 38.753 Corona-Neuinfektionen, das waren 76 Prozent mehr als 14 Tage zuvor. In 32 der 50 Bundesstaaten nehmen die Fälle derzeit zu.

Update vom 30. Juni, 7.16 Uhr: Angesichts einer rasanten Zunahme der Neuinfektionen hat der US-Bundesstaat Arizona eine Lockerung seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig gemacht. Nun müssen Bars, Fitnesszentren und Kinos wieder schließen. Außerdem gab Gouverneur Douglas Doucey am Montag (Ortszeit) bekannt, dass auch Veranstaltungen mit über 50 Teilnehmern nun wieder verboten seien - und das nur eine Woche nach dem großen Auftritt von US-Präsident Donald Trump in dem südwestlichen Bundesstaat. Douceys Anordnung gilt zunächst bis Ende Juli.

Die WHO und das RKI wollten eine bedeutsame Corona-Entdeckung aus München nicht wahrhaben. Hätte das alles verändert?

Coronavirus in den USA: Etwa 75.000 Infektionen in Arizona - und eine enorme Zunahme an Neuinfektionen

In dem Bundesstaat mit rund sieben Millionen Einwohnern gibt es bisher etwa 75.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt ebenso wie in den südlichen Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida stark angestiegen. In Texas und Teilen Kaliforniens wurde daher zuletzt eine Schließung von Bars angeordnet. Zudem verfügte der Bezirk Los Angeles für das kommende lange Wochenende eine Schließung aller Strände, um Menschenmengen zu vermeiden. Janice Hahn, die für den Bezirk verantwortlich ist, erklärte über Twitter, dass das „Risiko“ von Menschenmengen an den Stränden bei Tausenden Neuinfektionen pro Tag nicht vertretbar sei. Auch in Teilen Floridas sollten die Strände geschlossen bleiben. 

Nevada verschob die nächste Stufe seiner Lockerungen am gestrigen Montag bis Ende Juli. Der dortige Gouverneuer Steve Sisolak appellierte an die Bürger, sich an den empfohlenen Sicherheitsabstand zu halten und in der Öffentlichkeit weiter eine Maske zu tragen. Für Sonntag meldeten die Behörden in den USA beinahe 40.000 Neuinfektionen, wie die Daten der Johns-Hopkins-Universität zeigten. Insgesamt gibt es in den USA bislang fast 2,6 Millionen bestätigte Infektionen und etwa 126.000 Todesfälle.

Übrigens: US-Präsident Donald Trump gerät in seinem Land nicht nur wegen seiner umstrittenen Corona-Politik zunehmend in Missfallen. Auch sein geplanter Teilabzug von US-Truppen aus Deutschland sorgt für Kritik. Nun haben US-Senatoren - auch aus seiner eigenen Partei - einen Plan erarbeitet, um Trumps Vorhaben doch noch zu verhindern. Noch deutlicheren Gegenwind bekommt Trump unterdessen aus dem Iran: Die dortige Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt - und nun auch Interpol eingeschaltet.

Coronavirus in den USA: Nächste Lockerungsphase tritt in New York möglicherweise nur eingeschränkt in Kraft

Update vom 29. Juni, 21.33 Uhr: Die nächste Phase der Corona-Lockerungen in der Millionenmetropole New York kann möglicherweise nur eingeschränkt in Kraft treten. Die Regelungen für die Innenbereiche von Restaurants, Cafés und Bars müssten noch einmal geprüft werden, sagten Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo am Montag und kündigten eine Entscheidung bis Mittwoch an.

Derzeit dürfen in New York nur die Außenbereiche von Restaurants öffnen, innen darf ausschließlich bestellt und abgeholt werden. Das sollte sich mit dem Beginn der dritten Phase der Lockerungen am kommenden Montag eigentlich ändern. Daten zum Infektionsgeschehen aus anderen US-Bundesstaaten bereiteten ihm aber Sorgen, sagte Gouverneur Cuomo. „Das ist ein echtes Problem.“ Inmitten brisanter Enthüllungen über angebliches russisches Kopfgeld auf US-Soldaten in Afghanistan ist ein Streit darum entbrannt, wie viel US-Präsident Donald Trump wusste.

Coronavirus in den USA: Rasnater Anstieg an Neuinfektionen

Update vom 29. Juni, 7.45 Uhr: Die Lage in den USA scheint sich weiter zuzuspitzen, die Zahl der Neuinfektionen steigt täglich weiter an. Nachdem weltweit Lockerungen im Kampf gegen das Coronavirus eingeleitet wurden, kehren die USA nun zumindest teilweise wieder zu Beschränkungen zurück. 

Angesichts des rasanten Anstiegs der Corona-Infektionsfälle hat Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erneut die Schließung der Bars in Los Angeles und sechs weiteren Bezirken des US-Westküstenstaats angeordnet. Neben Los Angeles müssen die Bars in Fresno, Imperial, Kern, Kings, San Joaquin und Tulare schließen, wie Newsom am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.

In den sieben betroffenen Bezirken leben etwa 13,5 Millionen Menschen, was etwa einem Drittel der Bevölkerung Kaliforniens entspricht. Die Bars in Los Angeles - der zweitgrößten Stadt der USA - waren erst am 19. Juni wieder geöffnet worden.

Auch in anderen Teilen der USA wurden wegen der weiterhin starken Ausbreitung des Virus erneut Beschränkungen verhängt. So untersagten die Behörden in Texas und Florida den Ausschank von Alkohol in Bars.

Die derzeit am stärksten betroffenen US-Bundesstaaten befinden sich im Süden und Westen der USA. Kritiker machen dafür eine zu rasche Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen verantwortlich.

Die Vereinigten Staaten sind das mit Abstand von der Pandemie am härtesten betroffene Land der Welt. Mehr als 2,5 Millionen Menschen steckten sich dort mit dem neuartigen Virus an, 125.000 Menschen starben. Mehr und mehr Stimmen im Land fordern wieder stärkere Beschränkungen für das gesamte Land.

Coronavirus in den USA: Infektionszahlen steigen weiter an

Update vom 28. Juni, 22:38 Uhr: Weil sich in den USA wohl besonders viele jüngere Menschen jüngst mit dem Virus infiziert haben, hat unter anderem Kalifornien jetzt Maßnahmen ergriffen und eine vorübergehende Schließung von Bars angeordnet - zuletzt wurden hier 5.000 bis 6.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. In Texas, wo die Zahlen ebenfalls weiter ansteigen, hat Gouverneur Greg Abbott die Menschen aufgefordert, so viel wie möglich zuhause zu bleiben und andernfalls eine Maske zu tragen.

Coronavirus in den USA: Nancy Pelosi fordert bundesweite Maskenpflicht

Update, 20.17 Uhr: Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, fordert eine landesweite Maskenpflicht zur Eindämmung der Pandemie in den USA. Auch die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt den Menschen, in der Öffentlichkeit möglichst immer dann Masken zu tragen, wenn Mindestabstände unmöglich sind.

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, fordert eine landesweite Maskenpflicht zur Eindämmung der Pandemie in den USA
Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, fordert eine landesweite Maskenpflicht zur Eindämmung der Pandemie in den USA © AFP / BRENDAN SMIALOWSKI

Da US-Präsident Donald Trump keinen Hehl daraus macht, dass er selbst nicht gerne eine Maske trägt, scheinen viele seiner Anhänger dem zu folgen - der Mund-Nasen-Schutz wird, wie vieles andere, zum Politikum in den USA: Auch ein Song der Rolling-Stones gehört jetzt dazu. Zugleich wurden am Sonntag erneut Rassismusvorwürfe gegen Trump laut. Anlass ist ein vom Präsidenten geteilter Tweet.

Coronavirus in den USA: Zweite Infektionswelle scheint durch junge Leute ausgelöst

Update vom 28. Juni, 12.27 Uhr: Die Vereinigten Staaten haben derzeit mit einer zweiten Infektionswelle zu kämpfen - und nun ist offenbar auch klar, wer „Schuld“ daran ist: Laut dem Top-Virologen der USA, Dr. Anthony Fauci, sind die jungen Amerikaner unter 35 Jahren für den erneuten dramatischen Anstieg der Corona-Infektionen verantwortlich. Bei der ersten Besprechung der amerikanischen Coronavirus-Task-Force seit zwei Monaten am vergangenen Freitag sagte Fauci einem Bericht von Bild.de zufolge: „Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die sich jetzt infizieren, sind junge Leute. Es sind genau diejenigen, die wir in den Zeitungsartikeln sehen. Diejenigen, die jetzt in Massen rausgehen, um sich zu amüsieren.“

Corona in den USA: Fauci macht „Millenials“ für zweite Infektionswelle verantwortlich

Weiter sagte der Virologe bei dem Expertentreffen am Freitag über Amerikas „Millenials“ (Menschen Jahrgang 1981 bis 1996): „Die Sache, die sie wirklich begreifen müssen: Wenn sie dies tun, sind sie Teil eines größeren Prozesses. Denn wenn sie sich infizieren, werden sie wahrscheinlich andere anstecken*.“ Anlass für die Not-Sitzung der Task-Force war, dass die Zahl der täglichen Neuerkrankungen in den USA auf ein Allzeithoch von 40.000 gestiegen ist. 

Anthony Fauci, Berater des US-Präsidenten Donald Trump in der Corona-Krise, bei einer Pressekonferenz mit Vizepräsident Mike Pence.
Anthony Fauci, Berater des US-Präsidenten Donald Trump in der Corona-Krise, bei einer Pressekonferenz mit Vizepräsident Mike Pence. © AFP / JOSHUA ROBERTS

Inzwischen sahen sich einige Gouverneure gezwungen, ihre Pläne zur Lockerung von Maßnahmen wieder einzustellen. Darunter sogar der traditionell republikanische US-Bundesstaat Texas, der zuvor einen Lockdown lange abgelehnt hatte, berichtet Bild.de. Und Texas ist nicht der einzige republikanisch geführte Staat, der einen extremen Anstieg an Neuinfektionen verzeichnet. Gleiches gilt auch für Florida, Arizona und Utah. Deren Gouverneure hatten dem Bild-Bericht zufolge die Pandemie wie US-Präsident Donald Trump ebenfalls heruntergespielt. 

Corona in den USA: Erneuter Infektionsanstieg in 34 der 50 Bundesstaaten - alarmierender Trend zeichnet sich ab

Doch nicht nur republikanische Staaten sind von der besorgniserregenden Corona-Entwicklung betroffen. Der Trend ist in den gesamten USA alarmierend. In insgesamt 34 der 50 US-Bundesstaaten sind die Covid-19-Fallzahlen wieder gestiegen. Robert Redfield, Direktor der Gesundheitsbehörde CDC, warnte unterdessen vor den Folgen der neuen Infektionswelle unter den „Millenials“. Sie würden durch ihr Verhalten nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch ihre Eltern, Großeltern und viele andere ältere Amerikaner in Gefahr bringen. 

Mit Blick auf Social Distancing und Mund-Nasen-Schutz sagte Redfielt laut Bild.de: „Es ist wirklich wichtig, dass sich diese Gruppe zu den Sicherheitspraktiken verpflichtet, um die gefährdeten Personen zu schützen.“ Und sogar US-Vizepräsident Mike Pence zeigte sich am Freitag ungewohnt besorgt und machte die unter 35-Jährigen verantwortlich. „Wenn es heute eine Botschaft gibt, dann dass die jüngeren Amerikaner einen großen Teil der neuen Fälle ausmachen“, betonte er. Doch die Wahlkampf-Veranstaltung seines Vorgesetzten Trump* verteidigte Pence bei der Pressekonferenz. „Die Redefreiheit und das Recht auf friedliche Versammlungen sind in der Verfassung der USA verankert. Und wir haben diesen Herbst eine Wahl vor uns“, betonte er diesbezüglich. 

US-Vizepräsident Mike Pence zeigt sich zwar besorgt über die Corona-Infektionszahlen, verteidigt aber Trumps Wahlkampf-Veranstaltungen.
US-Vizepräsident Mike Pence zeigt sich zwar besorgt über die Corona-Infektionszahlen, verteidigt aber Trumps Wahlkampf-Veranstaltungen. © AFP / WIN MCNAMEE

Einen Tag nach dem Krisen-Treffen der Task-Force hat die Zahl der in den USA nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen unterdessen die Marke von 2,5 Millionen überschritten. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-University* hervor. Demnach sind bereits mehr als 125.000 Menschen in den USA infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. 

Derweil werfen die lokalen Ausbrüche in Deutschland Fragen auf. Doch die Gefahr scheint weitgehend unter Kontrolle. Mit Sorge betrachtet jedoche Virologe Hendrik Streeck die Entwicklungen der Pandemie - und spricht vor weiteren Gefahren des Virus. 

Coronavirus in den USA: Mit fast 40.000 Neuinfektionen binnen eines Tages ist neuer Höchststand erreicht

Update vom 27. Juni, 12.06 Uhr: Mit fast 40.000 gemeldeten Fällen hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität einen neuen Höchststand erreicht. Der führende US-Immunologe in der Corona-Krise, Anthony Fauci, sagte bei einem Briefing am Freitag: „In bestimmten Gegenden stehen wir vor ernsten Problemen.“ 

Die Entwicklung der Coronavirus-Epidemie in den USA soll auch auf viele Fälle von unter jungen Menschen zurückzuführen sein. Sie zeigten oft keinerlei Symptome und von ihnen würde bislang nur eine sehr geringe Zahl infolge einer Covid-19-Erkrankung sterben, sagte US-Vizepräsident Mike Pence. Die steigende Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen sei auch auf eine Ausweitung von Tests zurückzuführen - ähnlich argumentiert US-Präsident Donald Trump, dessen Nichte ein zerstörerisches Enthüllungsbuch über den „gefährlichsten Mann der Welt“ veröffentlichen wird.

Coronavirus in den USA: Gesundheitsbehörde schätzt zehnmal höhrere Fallzahl

Die Gesundheitsbehörde CDC schätzt, dass bisher wahrscheinlich nur ein Bruchteil der Infektionen erfasst wurde. „Für jeden Fall, den wir verzeichnet haben, gab es wahrscheinlich zehn weitere Infektionen“, sagte CDC-Direktor Robert Redfield. In den USA sind aktuell laut Johns-Hopkins-Universität aktuell 2.467.837 Menschen infiziert (Stand 27. Juni, 14.06 Uhr). Redfields Einschätzung zufolge wären damit vermutlich mehr als 20 Millionen Menschen betroffen. Die meisten Experten machen in erster Linie die von Trump, der weiterhin das Tragen einer Schutzmaske verweigert, vorangetriebene Lockerung von Corona-Beschränkungen in den Bundesstaaten für die steigenden Fallzahlen verantwortlich.

Aufgrund der Corona-Pandemie planen einige US-Bundesstaaten angekündigte Lockerungen vorerst nicht umzusetzen. Einem Bericht der „Washington Post“ zufolge betrifft das etwa Texas, Arizona, Florida oder New Mexico. Texas verzeichnete einen Rekord von rund 6000 neuen Fällen am Donnerstag, wie aus Daten des dortigen Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das Gesundheitsministerium in Florida gab am Freitag mit fast 9000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages ebenfalls einen neuen Höchstwert bekannt. Der Verkauf von Alkohol in Bars wurde untersagt.

Coronavirus in den USA: Trotz Rekordzahlen - US-Vizepräsident Mike Pence sieht deutliche Erfolge

Update vom 26. Juni, 21.31 Uhr: Trotz Rekordzahlen bei Corona-Neuinfektionen in den USA sieht US-Vizepräsident Mike Pence deutliche Erfolge im Kampf gegen das Virus. „Wir haben wirklich bemerkenswerte Fortschritte gemacht“, sagte Pence am Freitag in Washington beim ersten Briefing der Coronavirus-Taskforce des Weißen Hauses seit fast zwei Monaten. 

Zwar steige die Zahl der bestätigten Neuinfektionen besonders in südlichen Bundesstaaten. Die Zahl der Todesopfer sinke aber landesweit. Die Lage sei daher deutlich besser als vor zwei Monaten.

Update vom 26. Juni, 15.09 Uhr: US-Präsident Donald Trump gibt alles, um sein Land in der Corona-Pandemie gut darzustellen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) behauptete er auf Twitter, dass die Sterberate des Coronavirus in den USA eine der geringsten der Welt sei.

Die Johns-Hopkins-Universität kommt hingegen auf eine andere Statistik. Die Forschungseinrichtung präsentiert auf seiner Website die Sterblichkeitsraten der 20 Länder, die aktuell am stärksten von der Pandemie betroffen sind. Weil das Virus sich aktuell noch stark in den USA ausbreitet (siehe vorheriges Update), zählen auch die Vereinigten Staaten zu diesen Ländern.

Mit einer Sterberate von aktuell 5,1 % belegen die USA den sechsten Platz. Davor liegen Indonesien (5,2 %), Ecuador (8,2 %), Spanien (11,4 %), Mexiko (12,3 %) und Großbritannien (14,0 %). Auch in den Zahlen, die die Toten pro 100.000 Einwohner zeigen, schneiden die USA nicht gut ab. Mit einem Wert von 38,03 pro 100.000 Einwohner belegen die Vereinigten Staaten Platz drei. Schlimmer ist es laut der Johns-Hopkins-Universität nur in Spanien (60,63) und Großbritannien (65,14).

Corona in den USA: Donald Trump will Testkapazitäten absenken

Absolut gesehen, sind die Zahlen in den USA so hoch wie in keinem anderen Land. In der Vergangenheit hatte Donald Trump die hohen Zahlen mit der angeblich hohen Testkapazität begründet, was Experten als falsch bezeichneten (siehe vorheriges Update). Medien berichteten darüber, dass Trump die finanzielle Unterstützung für Teststationen kürzen wolle. Im Zuge dessen entstand der Vorwurf, Trump plane so, die registrierten Fälle zu minimieren.

Dazu setzte die Moderatorin Dunja Hayali einen Tweet ab. „Und Trump will Corona-Tests einschränken bzw. verlangsamen, damit die Infektionszahlen in den USA nicht steigen. Ich würd‘ sagen, am besten gar nicht mehr testen, dann gibt’s auch gar keine Fälle mehr“, schrieb sie am Freitag (26. Juni).

Außerdem schrieb Hayali, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Beim Vergleich der Infektionszahlen Europas und derer der USA schrieb sie: „Wir müssen wachsam bleiben. Und ich bleibe dankbar, während dieser, auch physisch, psychisch und ökonomisch extremen Phase, in Deutschland zu sein!“

Corona in den USA: Trump spielt steigende Infektionszahlen herunter und gibt krude Erklärung ab

Update vom 26. Juni 2020: US-Präsident Donald Trump hat die wieder dramatisch ansteigende Zahl von Coronavirus-Infektionen in den USA heruntergespielt. „Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle“, sagte Trump in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die USA hätten bislang rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück.

Die meisten renommierten Experten lehnen Trumps Erklärung ab, wonach die Zunahme der Infektionen vor allem auf eine Zunahme von Tests zurückzuführen sein soll. Sie machen in erster Linie die von Trump vorangetriebene Lockerung von Corona-Beschränkungen in den Bundesstaaten verantwortlich.

US-Präsident Donald Trump ist der Meinung, die Corona-Krise wäre überstanden.
US-Präsident Donald Trump ist der Meinung, die Corona-Krise in den USA wäre überstanden. © AFP / SAUL LOEB

Nach Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore haben die USA zuletzt rund 35.000 neue Infektionen pro Tag verzeichnet - annähernd so viele wie beim Höhepunkt der Krise im April. Danach hatte die Zahl abgenommen, bevor sie in diesem Monat wieder in die Höhe schoss. Inzwischen verzeichnen rund die Hälfte der US-Bundesstaaten eine Zunahme von Fällen.

Trump wirbt dennoch für eine rasche Wiedereröffnung der Wirtschaft. Er will - auch mit Blick auf die Wahl im November - möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Seiner Darstellung zufolge ist das Coronavirus dabei, nach und nach aus den USA zu verschwinden.

Die Daten stützen das nicht. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte erst am Donnerstag an, die Schritte zur Wiedereröffnung des Bundesstaats würden wegen der dramatisch steigenden Fallzahlen ausgesetzt. Abbott gehört wie Trump der Republikanischen Partei an.

Coronavirus in den USA: Trump schickte eine Million Corona-Schecks an Tote

Update vom 25. Juni, 21.41 Uhr: 1.200-Dollar-Schecks der US-Regierung halfen zahllosen Menschen in der Coronavirus-Krise. Aber diese Schecks mit dem Schriftzug von US-Präsident Donald Trump wurden irrtümlich auch an mehr als eine Million Tote verschickt. Bis Ende April gingen fast 1,1 Millionen Zahlungen mit einem Gesamtwert von knapp 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,2 Milliarden Euro) an Verstorbene, schreibt der US-Rechnungshof.

Das Finanzministerium und die Steuerbehörde hätten vor dem Verschicken der Hilfe-Schecks nicht ihre Daten mit den Verstorbenen-Meldungen der Sozialversicherungsbehörde abgeglichen, heißt es in dem Bericht.

Corona in den USA: Zahl der Corona-Infektionen deutlich höher

Update vom 25. Juni, 21.02 Uhr: In den USA haben sich nach Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC wohl rund zehnmal mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bislang bekannt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa

„Für jeden Fall, den wir verzeichnet haben, gab es wahrscheinlich zehn weitere Infektionen“, sagte CDC-Direktor Robert Redfield bei einer telefonischen Pressekonferenz am Donnerstag. Das sei vor allem auf asymptomatische Infektionen zurückzuführen und darauf, dass in den USA in den ersten Monaten des Ausbruchs deutlich weniger getestet worden sei als jetzt.

Corona in den USA: Neuinfektionen kratzen an Rekordniveau

Erstmeldung vom 25. Juni 2020

Washington - Die Vereinigten Staaten atmeten langsam wieder auf, Läden öffneten, das Leben kehrte zurück. Die neuen Fallzahlen der USA verheißen aber nichts Gutes - die Corona-Krise in den USA verschärft sich erneut dramatisch.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Mittwoch wurden binnen 24 Stunden 35.900 neue Infektionsfälle verzeichnet - fast so viele wie zum bisherigen Höhepunkt der Krise im April. Besonders deutlich ist der Anstieg der Zahlen im Süden des Landes. Die Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut ordneten deshalb an, dass aus mehreren Staaten des Südens kommende Reisende in Quarantäne müssen.

Coronavirus in den USA: Zahlen steigen, doch Donald Trump findet, es reicht

US-Präsident Donald Trump* zeigt sich jedoch gänzlich unbeeindruckt von der aktuellen Lage. Mehr noch: CNN berichtet, dass Trump im Rahmen eines Treffens mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda die Covid-19-Pandemie erneut für beendet erklärt hat. „Dies ist der erste Besuch nach Covid, nach dem Beginn der Pest, wie ich es nenne", sagte Trump zu seinem Besucher: „Es ist das Ende des Coronavirus.“ Kürzlich bezeichnete er das Virus als „Kung Flu“.

Die Gesamtzahl der registrierten Infektionen in den USA liegt nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei knapp 2,4 Millionen. Die Zahl der verzeichneten Todesopfer stieg um weitere 756 Fälle auf etwa 121.900. Die Vereinigten Staaten sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Seit zwei Wochen verzeichnen sie in rund der Hälfte ihrer 50 Bundesstaaten deutlich steigende Ansteckungsraten.

Coronavirus in den USA: Südstaaten wie Texas und Florida am stärksten betroffen

Besonders die südlichen Staaten wie Texas oder Florida sind betroffen. Beobachter führen das auf voreilige Lockerungen der Corona-Beschränkungen zurück. Die EU prüft, US-Reisenden auch nach der ab dem 1. Juli geplanten schrittweisen Öffnung der EU-Außengrenzen die Einreise zu verweigern. Auch in Deutschland gibt es wieder vermehrt Ausbrüche - zuletzt beim Fleischkonzern „Tönnies“ in Nordrhein-Westfalen.

Kanzlerin Angela Merkel hat sich zum Auftakt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft mit der EU-Kommission abgestimmt. Dabei wurde der künftige Weg Europas bereitet.

Verfolgen Sie alle Entwicklungen und Tendenzen zur Coronavirus-Pandemie in den USA hier im News-Ticker. (epp mit Material der afp) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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