Gegen Großvater Anello wurden, laut Informationen der Bild, Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Ein Richter in Puerto Rico hatte Haft für den Großvater angeordnet. Der kam jedoch für eine Kaution von 80.000 Dollar (rund 72.000 Euro) wieder auf freien Fuß. Anello muss nun allerdings erneut vor Gericht erscheinen, denn die Staatsanwaltschaft soll neue Beweise haben, die die Schuld des Großvaters beweisen könnten.
Laut dem amerikanischen Fernsehsender CBS gebe es nämlich neue Informationen zu dem Überwachungsvideo, das den Vorfall aufgezeichnet hat. Der Anwalt der Famile, Michael Winkleman, der Anello in dem Prozess jedoch nicht vertritt, spielte dem Sender ein Video zu.
Darin steht Anello dem Bericht zufolge an dem Geländer, sehe für etwa eine Sekunde aus dem Fenster, hebe Chloe hoch und halte sie für etwa fünf Sekunden über das Geländer. Der neue Vorwurf: Das Überwachungsvideo, das der Anwalt dem Sender gegeben hat, soll nicht in Echtzeit sein. Im Originalvideo sehe der Großvater nämlich für acht Sekunden aus dem Fenster, hebe Chloe hoch und halte das Kind für knapp 25 Sekunden über das Geländer.
Laut CBS behauptet Anwalt Winkleman, dass das Video, das er dem Sender übergeben habe, das Format hatte, das er von den Ermittlungsbehörden bekommen habe. In einem Statement, das er gegenüber CBS gab, meinte er: „Jede Abweichung der Zeit hat mit Softwareproblemen zu tun. Am wichtigsten ist jedoch, egal ob es fünf, zehn oder dreißig Sekunden waren, dass das nichts an der Tatsache ändert, das Anello berechtigterweise dachte, das Fenster wäre geschlossen.“
In einem TV-Interview mit dem CBS spricht Chloes Großvater zum ersten Mal über den wohl schlimmsten Moment in seinem Leben.
„Ich erinnere mich noch, wie ich versucht habe sie auf dem Boden zu finden und dann sah ich sie fallen. Ich sah sie den ganzen Weg herunterfallen“, erzählt Anello im CBS-Interview. Er habe nicht glauben können was passiert sei, er habe unter Schock gestanden. „Und dann weiß ich nur noch, dass ich geschrien habe. Ich dachte, da ist eine Scheibe.“
Warum hatte Anello nicht bemerkt, dass das Fenster offen gewesen war, scheint unbegreiflich. Die Scheiben auf dem Kreuzfahrtschiff seien getönt, sagt CBS-Reporter David Begnaud in dem Interview. Er habe erfahren, dass es ziemlich leicht zu erkennen sei, ob die Fenster geöffnet sind.
Anello hat dafür eine Erklärung. „Ich bin farbenblind“, sagt Chloes Opa gegenüber dem CBS-Reporter. „Ich weiß es nicht. Ich habe es einfach nie gesehen.“
Anello muss sich am 17. Dezember vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu drei Jahre Gefängnis. „Es ist immer noch so unreal. Sie war so ein wunderschönes Mädchen. Ein perfektes kleines Mädchen.“ Laut seiner Aussage gibt es nichts mehr, was ihm geschehen könnte, das schlimmer wäre als der Tod seiner Enkelin.
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jh
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