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Kreuzfahrt: Opa ließ Enkelin (1) aus Fenster fallen - neues Video birgt tragische Wendung

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Beim Spielen mit ihrem Opa ist die einjährige Chloe tödlich aus dem Fenster eines Kreuzfahrt-Schiffs gestürzt. Nun soll ein neues Video die Aussage des Großvaters widerlegen.

Update vom 18. Januar 2020: Der Rechtsstreit um den tragischen Tod der jungen Chloe Wiegand geht in eine neue Runde. Das erst 19 Monate alte Mädchen verstarb im Juli letzten Jahres während eines Familienurlaubs auf einem Kreuzfahrtschiff. Ihr Großvater hatte das Kleinkind aus einem Fenster im elften Stock gehalten und fallen gelassen, woraufhin das Mädchen knapp 40 Meter in die Tiefe stürzte und seinen Verletzungen erlag.

Die Familie zeigte daraufhin das Schiffsunternehmen „Royal Caribbean Cruises“ an und warf ihm vor, nicht genug Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben. Das Unternehmen hingegen gibt die Schuld an dem tragischen Tod dem Großvater. Der behauptet bislang, nicht gewusst zu haben, dass das Fenster offen stand. Nun ist jedoch ein neues Video aufgetaucht, das das Gegenteil beweisen soll.

Das Video stammt aus den Sicherheitsaufnahmen des Schiffes „Freedom of the Seas“ und soll Reportern von IndyStar vorgelegen haben. Darauf zu sehen sei Chloe, die zu dem Fenster läuft und ihr Großvater, der ihr folgt. Doch hingegen seiner Aussage lehne er sich auf dem Video zuerst sichtbar mehrere Sekunden lang aus dem Fenster, bevor er das junge Mädchen hochnimmt und raushält. 

Dazu habe das Unternehmen geschrieben: „Es handelt sich in diesem Fall um einen erwachsenen Mann, der, wie Sicherheitsaufnahmen zeigen, (1) zu einem offenen Fenster lief, dessen er sich bewusst war; (2) sich einige Sekunden lang mit dem Oberkörper hinauslehnte; (3) nach seine Enkelin griff und sie hochhob; und (4) sie anschließend für 34 Sekunden an und aus dem Fenster hielt, bevor er seinen Griff verlor und Chloe aus dem Fenster fallen ließ.“

Der Anwalt der Familie sagte hingegen: „Es ist offensichtlich, dass es Royal Caribbean‘s Taktik ist, Chloes Großvater verantwortlich zu machen, statt zu akzeptieren, dass das Unternehmen keine Industriestandards für die Sicherheit von Kleinkindern an Bord seiner Schiffe eingeführt hat.“

Unsere Erstmeldung von Dezember 2019: Enkelin fällt aus Fenster - Opa spricht über Tragödie

Indiana - Für die Familie aus Indiana sollte es eigentlich ein Traumurlaub werden, doch es endete in einem Alptraum. Bei einer Kreuzfahrt in der Karibik auf der „Freedom of the Seas“ ist die 19 Monate alte Chloe Wiegand beim Spielen mit ihrem Großvater Salvatore Anello am 7. Juli tödlich verunglückt. Als das Schiff im Hafen von Puerto Rico vor Anker lag, stellte Anello seine Enkelin auf das Geländer der Aussichtsfenster, um sie wie bei den Eishockeyspielen ihrer Brüder gegen das Glas schlagen zu lassen. Jedoch war das Fenster geöffnet und Chloe glitt ihrem Großvater aus der Hand. Das Kind stürzte knapp 40 Meter auf den Betonboden des Piers in den Tod. 

Kreuzfahrtschiff-Tragödie: Großvater von Chloe wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Seitdem wird der Verantwortliche für das Unglück gesucht. Die Eltern versuchen das Unternehmen vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen. „Das darf keiner anderen Familie passieren“, so die Mutter Kimberly Wiegand. Die Eltern geben nicht dem Opa die Schuld, sondern der Reederei. Diese hätte nach Ansicht der Eltern eine sichere Umgebung schaffen müssen. Auf die Frage, warum das Fenster ohne Schutzscheibe geöffnet war, antwortete die Besatzung, dass es eine Belüftung geben müsse. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Passagier von einem Kreuzfahrtschiff stürzt.

Gegen Großvater Anello wurden, laut Informationen der Bild, Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Ein Richter in Puerto Rico hatte Haft für den Großvater angeordnet. Der kam jedoch für eine Kaution von 80.000 Dollar (rund 72.000 Euro) wieder auf freien Fuß. Anello muss nun allerdings erneut vor Gericht erscheinen, denn die Staatsanwaltschaft soll neue Beweise haben, die die Schuld des Großvaters beweisen könnten.

Drama auf Kreuzfahrtschiff: Opa lässt Enkelin aus Fenster fallen

Laut dem amerikanischen Fernsehsender CBS gebe es nämlich neue Informationen zu dem Überwachungsvideo, das den Vorfall aufgezeichnet hat. Der Anwalt der Famile, Michael Winkleman, der Anello in dem Prozess jedoch nicht vertritt, spielte dem Sender ein Video zu.

Darin steht Anello dem Bericht zufolge an dem Geländer, sehe für etwa eine Sekunde aus dem Fenster, hebe Chloe hoch und halte sie für etwa fünf Sekunden über das Geländer. Der neue Vorwurf: Das Überwachungsvideo, das der Anwalt dem Sender gegeben hat, soll nicht in Echtzeit sein. Im Originalvideo sehe der Großvater nämlich für acht Sekunden aus dem Fenster, hebe Chloe hoch und halte das Kind für knapp 25 Sekunden über das Geländer.

Laut CBS behauptet Anwalt Winkleman, dass das Video, das er dem Sender übergeben habe, das Format hatte, das er von den Ermittlungsbehörden bekommen habe. In einem Statement, das er gegenüber CBS gab, meinte er: „Jede Abweichung der Zeit hat mit Softwareproblemen zu tun. Am wichtigsten ist jedoch, egal ob es fünf, zehn oder dreißig Sekunden waren, dass das nichts an der Tatsache ändert, das Anello berechtigterweise dachte, das Fenster wäre geschlossen.“

Kreuzfahrt-Drama: „Ich sah sie fallen“ - Großvater spricht zum ersten Mal über den Tod von Chloe 

In einem TV-Interview mit dem CBS spricht Chloes Großvater zum ersten Mal über den wohl schlimmsten Moment in seinem Leben.

„Ich erinnere mich noch, wie ich versucht habe sie auf dem Boden zu finden und dann sah ich sie fallen. Ich sah sie den ganzen Weg herunterfallen“, erzählt Anello im CBS-Interview. Er habe nicht glauben können was passiert sei, er habe unter Schock gestanden. „Und dann weiß ich nur noch, dass ich geschrien habe. Ich dachte, da ist eine Scheibe.“

Warum hatte Anello nicht bemerkt, dass das Fenster offen gewesen war, scheint unbegreiflich. Die Scheiben auf dem Kreuzfahrtschiff seien getönt, sagt CBS-Reporter David Begnaud in dem Interview. Er habe erfahren, dass es ziemlich leicht zu erkennen sei, ob die Fenster geöffnet sind. 

Anello hat dafür eine Erklärung. „Ich bin farbenblind“, sagt Chloes Opa gegenüber dem CBS-Reporter. „Ich weiß es nicht. Ich habe es einfach nie gesehen.“ 

Anello muss sich am 17. Dezember vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu drei Jahre Gefängnis. „Es ist immer noch so unreal. Sie war so ein wunderschönes Mädchen. Ein perfektes kleines Mädchen.“ Laut seiner Aussage gibt es nichts mehr, was ihm geschehen könnte, das schlimmer wäre als der Tod seiner Enkelin.

Eine Tragödie hat sich auch im Osten Russlands ereignet: Ein sieben Monate altes Baby wurde von seinen Eltern auf den Balkon zum Schlafen geschoben - bei minus 20 Grad. Erst Stunden bemerkten sie die Tragödie.

jh

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