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Sind Menschen ohne Kinder glücklicher? Studie liefert fatale Ergebnisse

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Mutter hält Baby
Mutter mit Baby © 5616x3744 PixelIMAGO / Westend61

Glücksforscher haben herausgefunden, dass Eltern oft unglücklicher sind als Menschen ohne Kinder. Grund dafür ist die finanzielle Not, die sich in vielen Fällen ergibt.

Dartmouth - Für viele Menschen ist der Nachwuchs ein Glücksfall, sie gehen auf in ihrer Rolle als Eltern. So wünscht sich etwa eine 23-Jährige, die bereits elffache Mutter ist, insgesamt 105 Kinder. Das ist natürlich ein Extrembeispiel. Doch es würden wohl die meisten der Ansicht zustimmen, dass das Leben erst mit Kindern wirklich erfüllend ist. Doch stimmt das wirklich?

Eine neue Studie von Glücksforschern zeigt, dass viele Eltern nach der Geburt unglücklicher sind als zu kinderlosen Zeiten. Die Wissenschaftler der Dartmouth University befragten über einen Zeitraum von 10 Jahren eine Million Eltern. Der Fokus lag dabei auf ihrer Lebenszufriedenheit.

Studie: Kinder sind teuer, Eltern werden oft durch Geldsorgen unglücklich

Die Studie ergab, dass viele Menschen nach der Geburt unglücklicher sind, als sie es vorher waren. Das hat laut den Forschern meist finanzielle Gründe. Die Ausgaben für Kinder sind immens. Man braucht eine größere Wohnung und oft auch ein größeres Auto. Staatliche Unterstützung wie der Kinderbonus, den die Regierung jüngst einführte, fängt das nur zum Teil auf.

Erst Babykleidung und Windeln, später Hobbys und Schule - Kinder haben viele Bedürfnisse. Dazu kommt, dass oft ein Elternteil oder sogar beide nach der Geburt weniger arbeiten. 130.000 Euro kommen laut Statistik für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr zusammen, berichtet das „Sat.1 Frühstücksfernsehen“. Das ist eine Summe, die oft an anderer Stelle schmerzlich fehlt. „Materielle Bedingungen sind sehr wichtig für das Glück“, so der Schweizer Glücksökonom Bruno Frey zur „Welt am Sonntag“.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 02.03.2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet

Arbeiten macht oft schon unglücklich, aber Kinder brauchen finanziellen Rückhalt

Es ist nicht einfach, in einem Vollzeit-Job zu arbeiten und zugleich ein harmonisches Familienleben zu führen. Die Work-Life-Balance gerät ins Schwanken. Deshalb ist es verständlich, dass sich viele Eltern unglücklicher fühlen als erhofft. Vor allem, wenn sie durch ihre Kinder in finanzielle Not geraten sind.

Damit es erst gar nicht zum bösen Erwachen kommt, sollten Paare bei der Familienplanung auch finanzielle Aspekte bedenken. Wie soll es nach der Geburt im Beruf weitergehen? Reicht das Einkommen auch in der Elternzeit aus? Außerdem ist es ratsam, sich ein finanzielles Polster anzusparen. Die Unterstützung ist aber auch von Arbeitgeber und Politik gefragt. Flexible Arbeitszeiten für die Eltern und faire Löhne helfen, nicht in Geldsorgen abzurutschen.

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