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Erdbeben: 200 Tote befürchtet

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Ein Polizeihund sucht in den Trümmern nach Überlebenden
Ein Polizeihund sucht in den Trümmern nach Überlebenden © ap

Christchurch - Nach dem Erdbeben in Neuseeland haben Helfer bis Donnerstag 98 Leichen geborgen. 226 Menschen würden noch vermisst, berichtete Regierungschef John Key am Donnerstag im Fernsehen.

Noch waren nicht alle Leichen identifiziert. Es sei möglich, dass einige

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der Menschen, die auf der Vermisstenliste stehen, unter den bereits geborgenen Toten sind, sagte der Polizeichef. Die Hoffnung, weitere Überlebende zu finden, sank rapide. Nach Medienberichten wurde seit Mittwoch niemand mehr lebend aus den Trümmern gezogen. “Was wir von der Polizei hören, ist, dass wir mehr Menschenleben verloren haben könnten als wir uns je träumen lassen haben“, sagte Regierungschef Key. Bei dem schweren Erdbeben in Neuseeland fürchtet die Polizei inzwischen über 200 Todesopfer.

Vor den Ruinen des Canterbury-Gebäudes harrten auch Elizabeth (15) und Kent Manning (18) aus. Ihre Mutter Donna arbeitete dort bei einem Fernsehsender, als das Beben der Stärke 6,3 am Dienstagmittag passierte. Während die beiden dort verzweifelt auf ein Lebenszeichen ihrer Mutter hofften, brachen Diebe in ihr beschädigtes Haus ein. Polizei und Familie waren empört. “Wir haben alle Schlimmes erlebt, und manches kann man nicht ändern“, sagte der Onkel der Kinder, Maurice Gardiner, im Fernsehen. “Aber diese kriminellen Elemente - sie könnten wenigstens Respekt zeigen.“

Bilder aus der Unglücksregion

Außer Donna Manning waren mindestens 14 weitere Mitarbeiter des Fernsehsenders in dem Gebäude. Eine dort auch untergebrachte Sprachschule meldete knapp 100 Mitarbeiter und Schüler als vermisst. Darunter ist auch eine größere Gruppe Japaner.

Zwei japanische Journalisten wurden bei dem Versuch festgenommen, in ein Krankenhaus einzudringen. Die beiden wollten dort Opfer befragen. Die Polizei hat die Innenstadt, in der auch das Krankenhaus liegt, abgeriegelt. Niemand darf dort ohne Genehmigung rumlaufen.

Auch unter dem eingestürzten Turm der Kathedrale werden etwa 20 Tote vermutet. Pfarrer Peter Beck hatte das Beben in der Kathedrale selbst miterlebt und gesehen, dass etwa zwei Dutzend Menschen unter dem Turm standen. “Ich glaube, da hat keiner überlebt“, sagt er.

Unterstützung durch frische Rettungsteams

Mit der Unterstützung der frischen Rettungsteams aus den USA, Großbritannien, Japan, Singapur und Taiwan konnte die Suche nach Opfern im besonders schwer zerstörten Zentrum von Christchurch intensiviert und auch auf weitere Stadtbereiche ausgeweitet werden. Zwei Tage nach dem Beben schwanden jedoch die Hoffnungen, noch Überlebende zu finden. Zuletzt war am Mittwochnachmittag ein Mensch lebend geborgen worden.

dpa

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