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Ermittlungen zu gestohlener Flick-Leiche abgebrochen

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Der Sarg von Friedrich Karl Flick. Die Leiche des Milliardärs wurde im November 2008 gestohlen.
Der Sarg von Friedrich Karl Flick. Die Leiche des Milliardärs wurde im November 2008 gestohlen. © dpa

Wien - Die Staatsanwaltschaft in Österreich hat den Fall der gestohlenen Leiche des Multimilliardärs Friedrich Karl Flick laut einem Medienbericht vorerst zu den Akten gelegt.

“Weil es bisher keinen Täter gibt, wurden die Ermittlungen vorläufig abgebrochen“, sagte Staatsanwalt Friedrich Borotschnik in Klagenfurt dem “Kurier“ (Online-Ausgabe). Erst wenn die Polizei neue Beweismittel oder Erkenntnisse bringe, werde die Akte wieder geöffnet, hieß es weiter. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme am Samstag zunächst nicht zu erreichen.

Der Sarg des Ex-Chefs des Flick-Konzerns war samt der Leiche des Milliardärs im November 2008 von Unbekannten aus einem Mausoleum von einem Friedhof in Österreich gestohlen worden. Seitdem ist er verschollen. Flick war am 5. Oktober 2006 im Alter von 79 Jahren gestorben. Er war zeitweise Chef des Düsseldorfer Flick-Konzerns, bis 1985 größte deutsche Unternehmensgruppe in Familienbesitz.

Der Kärntner Landeskriminalamtsbeamte Herbert Rogl sagte der Zeitung: “Wir suchen praktisch die Stecknadel im Heuhaufen. Wenn wir Glück haben, finden wir sie.“ Er schränkte aber ein: “Die Aussichten, dass sich in dieser Causa was tut, sind minimal.“

Der Name Flick war in den 80er Jahren zum Synonym für einen der größten politischen Skandale in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik geworden. Im Zuge der Flick-Affäre war herausgekommen, dass der Konzern in Familienbesitz 26 Millionen Mark an Parteien und Politiker gezahlt hatte.

Bereits Anfang Juli bereits hatte die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen wegen versuchter Erpressung gegen einen Nürnberger Anwalt eingestellt. Dieser hatte sich zuvor bei der Stiftung der Familie gemeldet und, angeblich im Auftrag eines anonymen Mandanten, über die Rückgabe des Sargs gegen 100 000 Euro Belohnung verhandelt.

Später hatte der Mann dann behauptet, für eine Hellseherin tätig geworden zu sein, die die Leiche des einst reichsten Deutschen mit übersinnlichen Kräften finden wollte. Den Namen der angeblichen Hellseherin wollte er aber nicht verraten.

dpa

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