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Küstenwache: Öl vorübergehend gestoppt

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Washington - Das sprudelnde Öl im Golf von Mexiko ist nach Angaben der US-Küstenwache durch massiven Beschuss mit riesigen Schlamm-Mengen vorübergehend gestoppt worden.

Der Einsatzleiter der Regierung, Admiral Thad Allen, habe die beispiellose Aktion aber “noch nicht zu einem Erfolg erklärt“, relativierte eine Sprecherin der Küstenwache am Donnerstag einen Bericht der “Los Angeles Times“.

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Der Austritt von Öl und Gas aus dem Bohrloch sei lediglich zeitweise durch den Gegendruck des Schlamms, der in die Quelle gepumpt wurde, unterbrochen worden, erläuterte sie. “Admiral Allen hält fest, dass der Prozess weiterläuft, aber dass die Dinge nach Plan verlaufen“, sagte Sprecherin Lisa Novak.

Live-Stream von BP zur Operation „Top Kill“

Die Zeitung hatte unter Berufung auf Allen gemeldet, die “Top- Kill“ genannte Operation habe genug Schlamm in das Bohrloch gepumpt, um den Austritt des Öls zu stoppen. Die BP-Bohrinsel “Deepwater Horizon“ war am 22. April gesunken und hatte das Leck im Meer hinterlassen.

Auch BP bestätigte zunächst nicht, dass die am Mittwochabend (MESZ) begonnene Aktion erfolgreich war. Eine BP-Sprecherin in London sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Aktion laufe weiter.

Als Konsequenz aus der Ölkatastrophe wollte US-Präsident Barack Obama am Donnerstag schärfere Regeln für Ölbohrungen im Meer ankündigen. Außerdem werde er das Moratorium über neue Bohrungen in tiefen Küstengewässern, das nach dem Unglück verhängt wurde, um sechs Monate verlängern, berichtete die “Washington Post“.

USA kämpfen gegen die Öl-Pest

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Die Regierung von Barack Obama hat nach Angaben demokratischer Politiker in Washington die bisherige Leiterin der Behörde zur Überwachung der Ölbohrungen entlassen. Elizabeth Birnbaum war vorgeworfen worden, dass die Überwachung der Ölindustrie zu lasch gewesen sei. Birnbaum hatte das Amt seit Juli 2009 geleitet. Ihre Entlassung werde Obama am Donnerstag bekanntgeben, hieß es.

Pläne für Probebohrungen und Verpachtungen vor Alaska sollen gekippt werden, meldete die Zeitung unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Weißen Hauses. Mit neuen Standards wolle Obama außerdem “die Aufsicht über die Industrie stärken und die Sicherheit erhöhen“. Dies seien aber nur erste Schritte eines Prozesses, den eine spezielle Kommission des Präsidenten künftig weiterführen solle.

Nach den Worten von Konteradmiral Mary Landry von der US-Küstenwache sind mittlerweile 160 Kilometer Küste verdreckt - es seien Strände wie auch Marschland. In einigen Fällen handele es sich um schweres Öl, in anderen lediglich um einen Film.

Der Konzern BP hatte am Mittwoch um 20.00 Uhr MESZ begonnen, große Schlammmassen in das Bohrloch zu pumpen. Ob die Aktion erfolgreich war, sollte nach etwa 24 Stunden feststehen. Das Ölunternehmen hatte die Erfolgsaussicht bei 60 bis 70 Prozent gesehen.

Kurzfristig könnte BP auch einen 1,50 Meter hohen Zylinder aus Stahl über das Leck stülpen, der das Öl auffangen soll, sagte Vizepräsident Kent Wells. Über ein Rohr an der Vorrichtung könnte die Brühe nach oben in ein Schiff gepumpt werden. Vor drei Wochen aber war das Ölunternehmen mit einem ähnlichen Versuch gescheitert, weil Kristalle die Leitung verstopften. Allerdings kam damals eine wesentlich größere, 13 Meter hohe Kuppel zum Einsatz.

Der Einsatz gegen die Ölpest kostete BP nach offiziellen Angaben bislang 750 Millionen Dollar (615 Millionen Euro). Die US-Regierung habe bisher 100 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) ausgeben müssen, die sie allerdings von dem Ölkonzern zurückerhalte.

dpa

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