Die Regierung von Barack Obama hat nach Angaben demokratischer Politiker in Washington die bisherige Leiterin der Behörde zur Überwachung der Ölbohrungen entlassen. Elizabeth Birnbaum war vorgeworfen worden, dass die Überwachung der Ölindustrie zu lasch gewesen sei. Birnbaum hatte das Amt seit Juli 2009 geleitet. Ihre Entlassung werde Obama am Donnerstag bekanntgeben, hieß es.
Pläne für Probebohrungen und Verpachtungen vor Alaska sollen gekippt werden, meldete die Zeitung unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Weißen Hauses. Mit neuen Standards wolle Obama außerdem “die Aufsicht über die Industrie stärken und die Sicherheit erhöhen“. Dies seien aber nur erste Schritte eines Prozesses, den eine spezielle Kommission des Präsidenten künftig weiterführen solle.
Nach den Worten von Konteradmiral Mary Landry von der US-Küstenwache sind mittlerweile 160 Kilometer Küste verdreckt - es seien Strände wie auch Marschland. In einigen Fällen handele es sich um schweres Öl, in anderen lediglich um einen Film.
Der Konzern BP hatte am Mittwoch um 20.00 Uhr MESZ begonnen, große Schlammmassen in das Bohrloch zu pumpen. Ob die Aktion erfolgreich war, sollte nach etwa 24 Stunden feststehen. Das Ölunternehmen hatte die Erfolgsaussicht bei 60 bis 70 Prozent gesehen.
Kurzfristig könnte BP auch einen 1,50 Meter hohen Zylinder aus Stahl über das Leck stülpen, der das Öl auffangen soll, sagte Vizepräsident Kent Wells. Über ein Rohr an der Vorrichtung könnte die Brühe nach oben in ein Schiff gepumpt werden. Vor drei Wochen aber war das Ölunternehmen mit einem ähnlichen Versuch gescheitert, weil Kristalle die Leitung verstopften. Allerdings kam damals eine wesentlich größere, 13 Meter hohe Kuppel zum Einsatz.
Der Einsatz gegen die Ölpest kostete BP nach offiziellen Angaben bislang 750 Millionen Dollar (615 Millionen Euro). Die US-Regierung habe bisher 100 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) ausgeben müssen, die sie allerdings von dem Ölkonzern zurückerhalte.
dpa