Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes erklärten, ihre Erkenntnisse hätten nicht zu einer Anhebung der offiziellen Bedrohungsstufe geführt. Demnach planen Terrorgruppen zunächst Anschläge in Großbritannien und dann in Frankreich. Hinweise darauf seien schon vor mehreren Wochen abgefangen worden. Ein Sicherheitsexperte sprach von einem “islamistischen Zusammenhang“, wollte aber nicht bestätigen, dass Al-Kaida dahinter steckt. Die französischen Behörden seien alarmiert; möglicherweise stünden Anschläge kurz bevor, hieß es. Auch die britischen Sicherheitsbehörden sind sich nach eigenen Angaben der Gefahr bewusst. Die Bedrohungslage wird offiziell aber weiterhin mit “ernst“ angegeben. Deutsche Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben keine derartigen Hinweise und auch die Sicherheitsstufe nicht erhöht.
In Frankreich war am Dienstag nach einer telefonischen Bombendrohung der Eiffelturm kurzzeitig geräumt worden. Bei einer zweistündigen Durchsuchung wurde jedoch nichts Verdächtiges gefunden. Es war der zweite Terroralarm für das Pariser Wahrzeichen innerhalb von zwei Wochen. Der französische Polizeichef Frederic Pechenard hatte vorige Woche den Verdacht geäußert, dass Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqim) einen Bombenanschlag auf einen belebten Ort in Frankreich plane. Der nordafrikanische Ableger des Terrornetzes hatte auf das Burka-Verbot in Frankreich mit Drohungen reagiert und sich zu der Entführung von fünf Franzosen und zwei Afrikanern am 16. September im Norden Nigers bekannt.
Der Sender ABC berichtet, US-Geheimdienstmitarbeiter gingen davon aus, dass Anschläge auf amerikanischem Boden vermutlich eher von Terroristen verübt würden, die mit dem jemenitischen Ableger von Al-Kaida in Kontakt stünden.
dapd