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Forscher entdecken erstmals Wasserdampf in Atmosphäre eines Exoplaneten

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Der Exoplanet K2-18b umkreist den Stern K2-18 in der bewohnbaren Zone. Forscher haben in seiner Atmosphäre Wasserdampf nachgewiesen. (künstlerische Darstellung)
Der Exoplanet K2-18b umkreist den Stern K2-18 in der bewohnbaren Zone. Forscher haben in seiner Atmosphäre Wasserdampf nachgewiesen. (künstlerische Darstellung) © M. Kornmesser/Esa/Hubble/afp

Erstmals gelingt es Forschern, Wasserdampf in der Atmosphäre eines Exoplaneten nachzuweisen, der theoretisch bewohnbar sein könnte. Es ist eine astronomische Sensation.

Forschern ist es erstmals gelungen, einen Exoplaneten zu finden, auf dem angenehme Temperaturen herrschen und der Spuren von Wasserdampf in seiner Atmosphäre hat. Trotzdem dürfte der Himmelskörper mit dem Namen K2-18b keine zweite Erde sein.

Im den Daten, die das Weltraumteleskop "Kepler" gesammelt hat, fanden Astronomen 2015 den roten Zwergstern K2-18 und seinen Planeten, K2-18b. Die Aufmerksamkeit der Astronomen war spätestens dann geweckt, als zwei Jahre später das "Spitzer"-Weltraumteleskop zeigte, dass sich der Exoplanet in der bewohnbaren Zone um seinen Stern bewegte. Das bedeutet, dass er in einer Region um den Stern kreist, in der flüssiges Wasser und damit theoretisch Leben möglich ist.

K2-18b: Exoplanet in der bewohnbaren Zone mit Wasserdampf in der Atmosphäre

Weitere Beobachtungen durch Teleskope, unter anderem das Weltraumteleskop "Hubble" folgten - und nun haben Forscher ihre sensationelle Beobachtung bekanntgemacht: Sie haben Signaturen von Wasserdampf in der Atmosphäre des Exoplaneten entdeckt. Wenn diese Erkenntnisse bestätigt werden, handelt es sich bei K2-18b um den ersten und bisher einzigen Exoplaneten, der sich in der bewohnbaren Zone seines Sterns bewegt und gleichzeitig Wasserdampf in seiner Atmosphäre hat.

"Wasser in einer möglicherweise bewohnbaren Welt zu finden, bei der es sich nicht um die Erde handelt, ist unglaublich aufregend", sagte der Ko-Autor der Studie, Angelos Tsiaras, vom University College in London. "Es führt uns näher zur Antwort auf die grundlegende Frage: Ist die Erde einzigartig?" Aus den Funden könne man nicht schließen, "dass sich flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Exoplaneten befindet, aber ich denke, dass dies sehr gut möglich ist", betonte die Mit-Autorin Giovanna Tinetti.

Ist auf K2-18b Leben möglich?

Doch die Funde bedeuten nicht automatisch, dass Leben auf K2-18b wirklich möglich ist: der rote Zwerg, um den der Exoplanet kreist, ist sehr aktiv und setzt den Planeten mutmaßlich einer höheren Strahlung aus als die Erde. Außerdem hat K2-18b eine acht Mal größere Masse als die Erde und mehr als den doppelten Durchmesser - das bedeutet, dass auch die Schwerkraft auf dem Planeten deutlich stärker ausgeprägt ist als auf der Erde.

Die Forscher haben auch Hinweise auf Wasserstoff und Helium in der Atmosphäre des Exoplaneten gefunden. Die Autoren des Papers, das im Fachmagazin "Nature Astronomy" veröffentlicht wurde, gehen außerdem davon aus, dass auch andere Moleküle wie Stickstoff und Methan in der Atmosphäre von K2-18b zu finden sein könnten. Diese seien jedoch mit aktuellen Teleskopen nicht auffindbar.

Exoplanet K2-18b ist nur einer von vielen Exoplaneten

Dank Missionen wie "Kepler"und neuerdings "TESS" sind bereits zahlreiche Exoplaneten bekannt, die in der bewohnbaren Zone um ihren Planeten kreisen. K2-18b gilt dabei als "Supererde": ein Planet, der mindestens so schwer ist wie die Erde, aber leichter als Uranus. Sein Heimatstern K2-18 befindet sich im Sternbild Löwe und ist von der Erde 110 Lichtjahre entfernt. Zuletzt hatten Forscher drei neue Planeten entdeckt, von denen möglicherweise einer bewohnbar ist. Die Exoplaneten umkreisen den 31 Lichtjahre entfernten Stern GJ 357*.

Seit Ende August beobachten Astronomen mit dem Kometen C/2019 Q4* einen Himmelskörper, der möglicherweise von außerhalb des Sonnensystems stammt. Ist es der zweite interstellare Besucher unseres Sonnensystems? Erst kürzlich hatten Wissenschaftler außerdem herausgefunden, was direkt nach dem Asteroiden-Einschlag geschah*, der die Dinosaurier auslöschte.

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Von Tanja Banner

*fr.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.

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