Der Schlafforscher weist jedoch auch darauf hin, dass es noch viele offene Fragen bezüglich der neurophysiologischen und psychologischen Mechanismen der Reaktivierung gebe. Zum Beispiel sei unklar, welche Rolle die Lernumgebung dabei spiele.
Solange die Mechanismen nicht vollständig geklärt seien, bestehe die Gefahr, dass zuvor verlernte Vorurteile wieder erlangt werden. Es sei sogar vorstellbar, dass der genau gegenteilige Effekt erzielt werde - also Vorurteile verstärkt und nicht gemindert werden.
«Der Schlaf ist ein Zustand, in dem ein Individuum ohne willentliches Bewusstsein und somit ungeschützt gegenüber Suggestionen ist», schreibt Born weiter. Deshalb sei es wichtig, bei weiterer Forschung auf diesem Gebiet auch ethische Überlegungen mit einzubeziehen.
Hu und seine Kollegen können sich vorstellen, dass die Methode der Reaktivierung im Schlaf in Zukunft noch weiterentwickelt wird. Und Menschen dabei helfen könnte, schlechte Angewohnheiten wie Rauchen, ungesunde Essgewohnheiten und selbstsüchtiges Verhalten zu ändern.
Link zu Studie nach Ablauf der Sperrfrist
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