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Fünf Tote durch Lebensmittelvergiftung in Pflegeheim?

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Fünf Menschen sterben nach Abendessen im Pflegeheim
Fünf Menschen sterben nach Abendessen im Pflegeheim © dpa / Oliver Berg

In einem französischem Pflegeheim sterben fünf pflegebedürftige Menschen. Nun sucht der Betreiber nach der Ursache. Das Personal vermutet das Problem beim Essen.

Toulouse – In einem Senioren-Pflegeheim in Südfrankreich sind fünf Menschen offenbar an einer schweren Lebensmittelvergiftung gestorben. 22 der insgesamt 82 Bewohner des Altenheims in Lherm bei Toulouse hätten nach dem Abendessen am Sonntag klassische Symptome wie Übelkeit und Erbrechen gezeigt, erklärte die Polizei am Montag. Der Zustand von rund einem Dutzend Heimbewohnern sei weiterhin ernst.

Eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft sagte dem Fernsehsender BFM, es gebe einen starken Verdacht auf Lebensmittelvergiftung. Nun sollen die Reste des Abendessens ebenso wie die Küche untersucht werden. Auch eine Befragung der Heimbewohner wurde in die Wege geleitet.

Sorgte die Sonderkost für Todesfälle?

Die Enkelin eines 95-jährigen Opfers berichtete, zum Abendessen habe es Perigord-Salat gegeben, eine regionale Spezialität mit Entenbrust, Schinken und Gänsestopfleber. Die Tochter eines Paars, das nicht betroffen war, sagte vor Journalisten, das Personal vermute das Problem bei der Sonderkost für Palliativ-Patienten.

Das Heim gehört seit Januar zum Unternehmen Korian, nach eigenen Angaben der größte Betreiber von Altenheimen in Europa. Sein Netzwerk umfasst 800 Heime in fünf Ländern mit 78.000 Betten. Das Unternehmen wollte sich mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht zu den Todesfällen äußern.

Gesetzesänderung soll Zustände verbessern

Die französische Regierung arbeitet derzeit an einem Gesetzentwurf, um die Finanzierung der Unterbringung und Pflege älterer Menschen zu verbessern. Geplant sind unter anderem die Schaffung von 80.000 neuen Pflegeheim-Jobs bis 2024, das sind rund 25 Prozent mehr als bisher. Schätzungen zufolge müssten dafür bis 2030 zusätzlich neun Milliarden Euro im Gesundheitsetat eingeplant werden. 

Auch in Griechenland hatte sich kürzlich eine tragische Geschichte abgespielt. Eine Frau starb, nachdem sie Hühnchen aß.

AFP

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