«Es ist unsere Aufgabe, die Menschen zu schützen», sagt Jehn. Um den Himmel besser scannen zu können, will die Esa in naher Zukunft spezielle Teleskope auf Sizilien und später in Chile aufbauen. Kosten: 20 Millionen Euro pro Stück. «Bei einem Objekt von 20 Metern Größe können wir dann eine Woche oder zehn Tage vorher vorwarnen.»
Aber die Weltraumexperten sollen nicht nur warnen, sondern auch schützen. Dabei setzen sie für die größeren Brocken auf den sogenannten kinetischen Impakt: Objekte mit großer Masse und höchstmöglicher Geschwindigkeit sollen den Asteroiden rammen und vom Kurs abbringen. Auch Raketen sind eine Option. So will die US-Raumfahrtbehörde Nasa laut Jehn 2022 eine Rakete auf einen Asteroiden schießen und prüfen, wie stark er durch den Einschlag abgelenkt wird. Atomsprengköpfe seien bei der Esa nicht geplant, sagt Jehn, dies könne aber für die Amerikaner durchaus eine Option sein.
«Irgendwo in den Weiten des Sonnensystems gibt es Kleinplaneten, die früher oder später mit der Erde kollidieren werden», sagt Sven Melchert von der Vereinigung der Sternfreunde im südhessischen Heppenheim. Das Problem seien nicht die kleinen Asteroiden, sondern globale Killer. Ob diese dann wie im Film «Armaggedon» abgewehrt werden könnten, stehe sprichwörtlich in den Sternen.
Risk List der Esa zu Asteroiden
Near-Earth Object Coordination Centre der Esa