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„Generation Greta“: Studie zeigt, wie deutsche Jugendliche wirklich ticken

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Klima-Aktivistin Greta Thunberg.
Klima-Aktivistin Greta Thunberg. © AFP / FREDERIC J. BROWN

Was treibt die deutsche Jugend an, wovor hat sie Angst? Eine große Studie wollte herausfinden, wie die „Generation Greta“ tickt - und kam zu erstaunlichen Ergebnissen.

München - Bei den „Fridays for Future“-Demonstrationen pilgern tausende Jugendliche durch die Städte, um ihre Verbundenheit mit Greta Thunberg und ihrem Kampf gegen den Klimawandel zu zeigen. 

Viele Jugendliche sorgen sich um ihre Zukunft. Doch was beschäftigt sie noch? Wie ticken die Jugendlichen in Deutschland heute und was macht ihnen Angst? Eine groß angelegte Studie hat sich genau mit diesen Fragen auseinandergesetzt. 2500 junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren wurden in der 18. Shell-Jugendstudien befragt. Das Bundesfamilienministerium präsentierte am Dienstag einen 383-Seiten-Report. Die Ergebnisse sind überraschend: So blicken die jungen Leute trotz Klima-Angst allgemein optimistisch in die Zukunft (58 Prozent). 

“Generation Greta“: Junge Menschen misstrauen Facebook und sehen Zuwanderung kritischer

41 Prozent der jungen Menschen geben an, sich für Politik zu interessieren. Sie vertrauen dabei vor allem den klassischen Medien wie dem öffentlich-rechtlichem Rundfunk und großen Tageszeitungen, aber selbst informieren sie sich online. Doch tun sie dies offenbar nicht ohne Vorsicht: Gerade Facebook misstrauen zwei von drei Jugendlichen.

Die Studie befragte die jungen Menschen auch, vor was sie sich am meisten fürchten. Antwort Nummer eins: Die Umweltverschmutzung (71 Prozent), noch vor Terroranschlägen und dem Klimawandel. Dagegen hat nur etwa jeder Dritte (39 Prozent) Angst davor, keinen Arbeitsplatz zu bekommen. Vor Zuwanderung fürchten sich auch nur 33 Prozent. Dennoch erhöhte sich im Vergleich zur letzten Studie von 2015 die Anzahl derer, die weniger Zuwanderer aufnehmen wollen, von einem auf zwei Drittel der Befragten. Beim Thema Toleranz gaben 20 Prozent der Jugendlichen an, dass sie es nicht gut fänden, wenn eine Flüchtlingsfamilie ihr Nachbar wäre.

Was Greta Thunberg selbst über Facebook und Zuwanderung denkt, weiß man nicht so genau. Die Klimaaktivistin gibt nur selten Interviews. Eine schwedische Reporterin hat sich an Thunberg geheftet, und Erstaunliches erfahren. Sie spricht über ihre frühere Depression und das Treffen mit Angela Merkel.

Viele „Partymuffel“ in der „Generation Greta“ - dafür stundenlang im Internet

Eindeutiger sind die Zahlen, was Handys angeht: Ganze 97 Prozent der männlichen und sogar 99 Prozent der weiblichen Befragten besitzen ein Smartphone. Die Zeit, die sie im Internet verbringen, erhöhte sich von 2,5 auf 3,7 Stunden pro Tag. Spannend auch: Jugendliche, die sich oft einsam fühlen, sind mit 6,6 Stunden pro Tag am längsten im Internet.

Beim Thema Freizeit stach ein Aspekt besonders heraus: Die jungen Deutschen werden immer mehr zu Partymuffeln. 2002 war es für ein Drittel die wichtigste Freizeitaktivität, auf Partys und in Clubs zu gehen. Heute bejahen dies nur noch 13 Prozent.

cg

Dieter Nuhr witzelte in seiner Sendung über Greta Thunberg – und sorgte damit für wütende Kommentare. Nun äußerst er sich zu seiner Kritik an der Klimaaktivistin. Auch AfD-Mitgründer Bernd Lucke kritisierte die 16-jährige.

Mit ihrem Kampf für das Klima rüttelt Greta Thunberg in aller Welt Menschen wach. Seit längerem engagiert sich auch Schauspielerin Jane Fonda - und wurde nun festgenommen. Bei seinen TV-Auftritten ließ zuletzt Satiriker Dieter Nuhr oftmals kein gutes Haar an Greta Thunberg. Die lehnte kürzlich aus Protest einen Umweltpreis ab, der mit 50.000 Euro dotiert ist.

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