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Harvey Weinstein: Länge der Haftstrafe steht jetzt fest

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Vor rund zwei Wochen befand eine Jury in New York Harvey Weinstein für schuldig. Jetzt hat ein Richter entschieden, wie lange der Ex-Mogul ins Gefängnis muss.

Update vom Mittwoch, 11.03.2020, 16.08 Uhr: Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein (67) ist wegen Sexualverbrechen zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Richter James Burke verkündete das Strafmaß am Mittwoch in New York, rund zwei Wochen nachdem eine Jury Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen hatte.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Vorfeld noch einmal ausdrücklich eine harte Strafe für Weinstein gefordert. Der ehemalige Filmproduzent habe jahrzehntelang Frauen missbraucht und zeige bislang keine Reue. Die Verteidigung hat bereits angekündigt, in Revision gehen zu wollen.

Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein schuldig gesprochen

Update vom Montag, 24.02.2020, 19.08 Uhr: Der wegen sexueller Gewalt verurteilte Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein muss bis zur Verkündung des Strafmaßes am 11.03.2020 in Haft. Das ordnete der New Yorker Richter James Burke am Montag an. Eine Jury hatte den 67-jährigen Weinstein zuvor der Vergewaltigung und der schwerer sexueller Nötigung schuldig gesprochen; darauf stehen fünf bis 25 Jahre Gefängnis.

Update vom Montag, 24.02.2020, 17.59 Uhr: Knapp eine Woche hat die Jury sich beraten, jetzt sind die Mitglieder zu einer Einigung gekommen. Die Jury spricht Ex-Filmmogul Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen schuldig. Das teilten die Geschworenen am Montag dem Obersten New Yorker Gericht mit. 

Harvey Weinstein: Prozess steuert auf Urteil zu 

Erstmeldung vom Dienstag, 18.02.2020, 20.06 Uhr: New York – Sechs Wochen nach Beginn des Prozesses gegen Harvey Weinstein hat sich die Jury zur Beratung über das Urteil zurückgezogen. Der Richter James Burke wies die zwölf Geschworenen am Dienstag (18.02.2020) in New York an, über Schuld und Unschuld des ehemaligen Hollywood-Produzenten zu entscheiden. Der Angeklagte Weinstein sei dann schuldig, wenn seine Unschuld „zweifelsfrei“ widerlegt sei.

Harvey Weinstein: #metoo-Prozess steuert auf Urteil zu 

Dabei muss die Jury nun zu einer einstimmigen Entscheidung in drei verschiedenen Anklagepunkten kommen. Harvey Weinstein werden Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und „predatory sexual assault“ vorgeworfen. Letzteres bedeutet, ein Opfer besonders gewalttätig und drängend zu sexuellen Handlungen zu zwingen. 

In dem aufsehenerregenden Prozess geht es im Kern aber um zwei konkrete Vorwürfe. Harvey Weinstein soll im Jahr 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen und 2013 die heutige Friseurin Jessica Mann vergewaltigt haben. 

Die Beratungen der Jury können sich über Wochen hinziehen. Falls die Geschworenen sich nicht einigen können, spricht man in der amerikanischen Justiz von einer „hung jury“. In diesem Fall müsste das Verfahren neu aufgerollt werden. Sollte Weinstein verurteilt werden, droht ihm lebenslange Haft. Der Prozess gilt als Meilenstein der #metoo-Debatte, die von dem Fall ausgelöst wurde. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen*.

#metoo-Prozess gegen Harvey Weinstein: Ein Mann, der seine Macht in der Filmindustrie ausnutzte 

Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess versucht, mithilfe von sechs Hauptzeuginnen mit teils drastischen Details ein Muster Harvey Weinsteins darzulegen – das eines Mannes, der seine Macht in der Filmindustrie ausnutzte, um sich junge Frauen gefügig zu machen. Ab Oktober 2017 berichteten mehrere Schauspielerinnen unter dem Hashtag #metoo, von Weinstein sexuell belästigt worden zu sein.

Die Verteidigung hingegen hatte den Zeuginnen in dem Prozess eine Mitschuld gegeben und Weinstein in einer Opferrolle dargestellt. Frauen hätten ihn über Jahrzehnte wegen seines Einflusses und Geldes ausgenutzt und seien sich ihrer Handlungen und Signale an ihn bewusst gewesen. Jeglicher Sex habe einvernehmlich stattgefunden. In einem Interview beteuerte Harvey Weinstein, ein Vorreiter bei der Frauenförderung in Hollywood zu sein

Marvin Ziegele mit dpa/sbh 

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