Im Ruhrgebiet, zwischen dem Kreis Wesel im Westen und dem Kreis Unna im Osten, liegen 617 Kilometer Autobahn. Auf etwa der Hälfte der Autobahnkilometern besteht in beiden Fahrtrichtungen bereits ein Tempolimit. Den Rest erledigen Staus und zäh fließender Verkehr.
Und was sagt das Umweltbundesamt zu dem Thema? In einer Studie, die allerdings aus dem Jahr 1999 stammt, kam es zu dem Ergebnis, dass sich durch ein allgemeines Tempolimit von 120 km/h der Stickstoffausstoß durch Pkw auf Autobahnen um 16 Prozent verringern würde. Beim CO2 wäre es ein Rückgang um 9 Prozent. Bezogen auf den gesamten Straßenverkehr wären es der Studie zufolge allerdings nur jeweils 2 Prozent.
Vom Umweltbundesamt heißt es dazu: "Die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen wäre ein kurzfristig realisierbarer, kostengünstiger und wirksamer Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs." Zudem würde auch die Verkehrssicherheit erhöht und die Lärm- und Schadstoffemissionen gemindert.
Comedian Atze Schröder setzt sich übrigens auch für den Umweltschutz ein. Der Essener hat einem Landkreis einen ganzen Wald geschenkt. Das steckt hinter der Aktion.
Doch beim Bundesverkehrsministerium stößt das Umweltamt auf keine offenen Ohren. Anfang des Jahres erteilte Minister Andreas Scheuer (45, CSU) Wünschen nach einem Tempolimit eine Absage. Regierungssprecher Steffen Seibert (59) sagte, für den Bundestag komme ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen nicht in Frage. Die Regierung wolle die Debatte auf wissenschaftliche Weise klären. Man warte auf die Ergebnisse der Experten-Arbeitsgruppe zum Thema Klimaschutz im Verkehr.
Erst Mitte Oktober dieses Jahres ist ein Vorstoß der Grünen für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen im Bundestag gescheitert. In einer namentlichen Abstimmung votierten 498 Abgeordnete für die Empfehlung des Verkehrsausschusses, den Antrag abzulehnen. dag