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Impfstoff gegen Corona: Bedient sich China ungeheuerlicher Methoden? Münchner Arzt: „Absolut unvertretbar“

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Sao Paulo: Ein Freiwilliger lässt sich im Institut für Infektiologie Emilio Ribas mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen.
Sao Paulo: Ein Freiwilliger lässt sich im Institut für Infektiologie mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen. © Andre Lucas/dpa

Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus ist ein regelrechtes Wettrennen entbrannt. China liegt Berichten zufolge vorn - soll sich aber unlauterer Mittel bedienen. Ein Münchner Mediziner klagt an.

München - Donald Trump nennt Corona* das China-Virus. Schließlich habe die Covid-19-Pandemie dort ihren Ursprung genommen, so der Präsident der Vereinigten Staaten, der mitten in der Coronavirus-Krise in den USA im Wahlkampf ist.

De facto ist der Ursprung des Erregers Sars-CoV-2* und damit der heimtückischen Lungenkrankheit bis heute nicht eindeutig nachgewiesen. Erste Krankheiten und eine erste Welle der Pandemie wurden gleichwohl im Milliarden-Einwohner-Land in Fernost festgestellt. China soll den Ausbruch als erste Nation auch eingedämmt haben.

Corona-Impfstoff: China liegt bei der Forschung angeblich vorn

Und so überrascht es nun bedingt, dass das asiatische Land bei der Forschung nach einem Corona-Impfstoff*, die mittlerweile einem internationalen Wettrennen gleicht, Medienberichten zufolge vorne liegt. Unter anderem berichtet die Bild, dass Pharma-Konzerne wie Sinopharm oder Cansino Biologics ihre Mittel bereits in größeren medizinischen Studien testen würden.

Es gibt ein großes Aber. Denn: Demselben Bericht zufolge sollen die potenziellen Impfstoffe an Probanden gestestet worden sein, bevor es überhaupt staatliche Genehmigungen dazu gegeben habe. Georg Marckmann, Medizinethiker der Universität München sagte demnach der Bild: „Sollten die Berichte stimmen, wäre das ethisch absolut unvertretbar.“

Impfstoff gegen Coronavirus: Sinovac und Biontech testen in Brasilien - Curevac will nachziehen

Die Verwicklungen und Vorgehensweisen sind indes nicht minder spektakulär wie die Summen, die die Pharmakonzerne angeblich bei Entwicklung eines erfolgversprechenden Corona-Impfstoffes verdienen sollen.

So lässt das chinesische Pharmaunternehmen Sinovac seine Mittel am Institut für Infektiologie Emilio Ribas im brasilianischen Sao Paulo spritzen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.

Auch das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac will eigenen Angaben zufolge seinen möglichen Corona-Impfstoff im besonders schwer von der Pandemie betroffenen Braslilien testen.

Coronavirus-Impfstoff: Russland mit Durchbruch

Das südamerikanische Land ist zum Testlabor der Welt geworden. Auch Testreihen der Unternehmen AstraZeneca und Biontech/Pfizer laufen dort. Am Dienstagmittag (11. August) platzte dann ein echter Durchbruch rein: Russland lässt den ersten Corona-Impfstoff für die breite Öffentlichkeit zu - und tauft diesen auf den Namen „Sputnik V“. In Erinnerung an sein Vordringen in den Weltraum 1957.

„Die Amerikaner waren überrascht, als sie Sputniks Piepen hörten. Mit diesem Impfstoff ist es genauso“, sagte der Chef des russischen Investmentfonds, Kirill Dmitrijew, dem US-Sender CNN. Seine vom Kreml gegründete Stiftung finanziert die Impfstoff-Produktion. Das Wettrennen biegt offenbar auf die Zielgeraden ein. (pm) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

In der ZDF-Sendung von Markus Lanz ging es am Donnerstag um Corona. SPD-Politiker Karl Lauterbach warnte vor dem russischen Impfstoff und stellte eine Schulrevolution in den Raum.

Ein deutsches Forschungsteam hat in einer Studie die Wirkung von Mundspülungen auf das neuartige Coronavirus untersucht, das Ergebnis überrascht.

Unterdessen gibt es in China eine besorgniserregende Entdeckung - das Coronavirus wurde auf importierten Chickenwings gefunden.

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