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Kinderschänder-Skandal um toten BBC-Moderator

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Der frühere Moderator Jimmy Savile, aufgenommen am 18.09.2005. Jetzt drohen Kinderschänder-Vorwürfe den Ruf der TV-Legende zu zerstören.
Der frühere Moderator Jimmy Savile, aufgenommen am 18.09.2005. Jetzt drohen Kinderschänder-Vorwürfe den Ruf der TV-Legende zu zerstören. © dpa

London - Skandal um TV-Legende: Der verstorbene „Top of the Pops“-Moderator Jimmy Savile gehörte zu den beliebtesten Moderatoren Großbritanniens. Jetzt werden Vorwürfe laut, er habe bis zu 30 Kinder missbraucht.

Zu seinen Lebzeiten war Jimmy Savile Großbritanniens beliebtester Moderator und Discjockey - jetzt drohen Kinderschänder-Vorwürfe den Ruf der TV-Legende zu zerstören. Am Donnerstag wurde bekannt, dass mehrere Krankenhäuser Untersuchungen begonnen haben. Frühere Patienten hatten berichtet, der BBC-Moderator (1926-2011) habe sie als Kinder missbraucht. Er hatte die Stationen besucht, um Spenden zu sammeln.

Der Skandal weitet sich seit Tagen immer weiter aus. Die Polizei untersucht derzeit rund 120 Missbrauchs-Vorwürfe gegen den einst sehr beliebten BBC-Moderator. Es könne bis zu 30 Opfer geben, hieß es.

Savile hatte in den sechziger und siebziger Jahren als exzentrischer Moderator der Sendung „Top of the Pops“ und von Kindershows zu den prominentesten Persönlichkeiten des Landes gehört. Er war dafür bekannt, Millionenbeträge für gute Zwecke zu sammeln.

Die Vorwürfe, er habe vor allem während seiner Zeit bei der BBC in den siebziger Jahren immer wieder minderjährige Mädchen missbraucht oder vergewaltigt, waren Anfang Oktober durch eine Dokumentation ans Licht gekommen. Seitdem melden sich immer mehr mutmaßliche Opfer bei der Polizei.

Die BBC kündigte an, eine interne Untersuchung zu beginnen, sobald die Polizei-Ermittlungen abgeschlossen seien. Scotland Yard will vermutlich bis Ende November einen Bericht vorlegen. Savile war vor rund einem Jahr im Alter von 84 gestorben. Tausende hatten in seiner Heimatstadt Leeds öffentlich um ihn getrauert, im nahen Scarborough bekam er einen denkmalähnlichen Grabstein. Diesen ließ seine Familie nach Aufkommen der Vorwürfe am Dienstag entfernen.

dpa

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