Nachdem die Bundesregierung zuletzt wegen Covid-19 vor Reisen nach Spanien warnte, insbesondere nach Katalonien rund um Barcelona, schien Kroatien für viele deutsche Urlauber ein gutes Ausweichziel zu sein. Mindestens.
Schließlich erfreuen sich die malerischen Städtchen in Istrien wie Rovinj, Porec, Pula oder Rabac sowie die nicht minder schönen Strände in Dalmatien schon länger vieler Besucher aus Deutschland.
Konkret: Wie das Online-Portal Croatia Week schreibt, verzeichnete Kroatien im Juli 2,44 Millionen Touristen-Ankünfte und 18,6 Millionen Übernachtungen, was demnach 53 Prozent beziehungsweise 61 Prozent der im Juli 2019 verzeichneten Zahlen entspricht.
Doch spätestens seit Ende Juli schlägt die europaweite Corona-Pandemie auch in Kroatien zu - mit immer neuen Covid-19-Herden. So erklärt das Auswärtige Amt in seinem jüngsten Bericht vom Dienstag (4. August): „Das COVID-19-Infektionsaufkommen war in Kroatien über mehrere Wochen niedrig, nimmt zuletzt allerdings stark zu und hat Werte erreicht, die im Durchschnitt über denen des Frühjahrs liegen.“
Regionale Schwerpunkte mit Corona-Ausbrüchen* seien demnach „die Hauptstadt und das Umland von Zagreb, Slawonien sowie die Gespanschaft Split-Dalmatien“. Die Einreise nach Kroatien ist bisher für alle Staatsangehörigen aus EU-Mitgliedstaaten ohne Einschränkungen möglich. Bei der Einreise werden jedoch Kontaktdaten der Reisenden dokumentiert.
Ein Covid-19-Herd in Kroatien liege nahe der Großstadt Split (rund 178.000 Einwohner) - unweit der Ferieninsel Hvar. Bisher hat das Auswärtige Amt keine Reisewarnung für Kroatien ausgegeben, gleichwohl gilt diese für die Nachbarländer Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien und Nordmazedonien.
Müssen die Deutschen jetzt um Sommerurlaub in einem ihrer Lieblingsländer bangen? Mitten in der Hochsaison? Kroatien als Corona-Risikogebiet?
Laut ntv.de lag die 7-Tage-Inzidenz am Montag, 3. August, bei 10,2. Zum Vergleich: Bosnien und Herzegowina hatte zum selben Zeitpunkt einen 7-Tage-Inzidenz von 54,5 - und in Montenegro lag der Wert sogar bei 65,6.
Grundsätzlich gilt: Das Robert-Koch-Institut (RKI) stuft Risikogebiete ab der Marke 50 ein. Und davon ist Kroatien noch ein Stückchen entfernt.
Auf einer deutschen Touristen-Insel gilt nun die Maskenpflicht - auch im Freien. (pm)
Unterdessen wird in Deutschland bereits im September wieder das erste Konzert im Großformat stattfinden - und eine Abi-Fahrt nach Kroatien endete für deutsche Schüler mit einem bösen Erwachen. *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks