Die normale Zirkulation im Pazifischen Ozean wird verstärkt und gleichzeitig abgekühlt. Die kalten Werte im tropischen Pazifik bescheren in einem sogenannten La-Niña-Jahr hohen Luftdruck über dem Nordpazifik und Tiefdruck über Nordamerika. Das wirkt sich auf den Atlantik und damit auch Europa aus.
Konkret beeinflusst La Niña den „North-Atlantic-Oscilation-Index“, kurz NAO-Index. Dieser beschreibt die Entstehung der meisten Tiefdruckgebiete für Mitteleuropa. Sie entwickeln sich zwischen dem warmen Atlantik und der kalten Luft bei Grönland, Hochdruck herrscht üblicherweise über den Azoren. Ist die Klimaanomalie aktiv, verhält sind diese Drucksysteme besonders gut ausgeprägt. Das Azorenhoch bringt dann verlässlich Kälte nach Europa. Das ist heute schon im relativ kühlen Herbst zu spüren.
Zuletzt war ein starkes La-Niña-Phänomen im Winter 2015/16 zu beobachten. Spürbar war es damals aber hauptsächlich in Asien und Südamerika. 2010 allerdings gestaltete die Anomalie aber auch das europäische und deutsche Wetter deutlich. Bis heute war es der letzte Winter, in dem sich fast ganz Deutschland über weiße Weihnachten hatte freuen können. Garantiert ist ein kalter und schneereicher Winter durch La Niña freilich nicht, eine Abkühlung im Vergleich zu anderen Jahren ist aber sicher. Aktuelle Prognosen gehen bereits davon aus und machen leichte Hoffnung auf Schnee. Besonders die November-Prognosen gehen hinsichtlich eines Wintereinbruchs weit auseinander. (moe) *Merkur.de und ruhr24.de sind Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.