1. Startseite
  2. Welt

Maddie McCann: Hatte Christian B. Unterstützung durch einen Komplizen? Bericht belastet Mitarbeiter der Ferienanlage schwer

KommentareDrucken

Neue Indizien belasten Christian B. im Fall Maddie McCann schwer. Ein NASA-Foto und die Aussage seiner Ex-Partnerin könnten ihn überführen.

+++Dieser Nachrichten-Ticker ist beendet. Alle weiteren Erkenntnisse im Fall Maddie McCann lesen Sie in unserem neuen News-Ticker+++

Update vom 10. Juni, 15.45 Uhr: Hat der aktuell im Gefängnis sitzende Christian B. mit dem Verschwinden der kleinen Maddie zu tun? Das vermuten Ermittler aktuell. Wie nun portugiesische Medien berichten, könnte der Deutsche bei der Tat möglicherweise durch einen Komplizen unterstützt worden sein. 

So berichten das Nachrichtenportal Blick und Bild unter Berufung auf Medien aus Portugal nun, dass es sich bei dem möglichen Komplizen um einen Mitarbeiter der Ferienanlage in Praia da Luz handeln soll. Dieser könnte Christian B. möglicherweise am Abend des Verschwindens von Maddie den Hinweis gegeben haben, dass die Eltern mit Freunden in der Tapas-Bar zu Abend essen würden, ein Einbruch in die Ferienwohnung also möglich sei. 

Wie das BKA in der vergangenen Woche im Live-TV der Sendung „Aktenzeichen XY“ bestätigte, telefonierte Christian B. am Abend des Verschwindens von Maddie mit einer portugiesischen Nummer. Ermittler erhofften sich Hinweise, unter anderem auf den Besitzer der Nummer aus Portugal. 

Laut der portugiesischen Zeitung Correio de Manha soll der Mitarbeiter aus der Ferienanlage derjenige gewesen sein, der Christian B. an diesem Abend angerufen haben soll. In seinem Handy soll die Nummer des Deutschen gespeichert gewesen sein. 

Wie Bild berichtet, soll es sich bei dem damaligen Mitarbeiter der Ferienanlage um einen Freund des Deutschen handeln, er soll laut Bild mittlerweile den Ermittlern bekannt sein. Ob der Mann tatsächlich derjenige war, der kurz vor dem Verschwinden von Maddie auf dem Handy des Deutschen angerufen hatte und ob er möglicherweise ein Komplize des 43-Jährigen sein könnte, ist noch nicht bekannt.  

Maddie McCann: Christian B. hat Tat wohl angekündigt - „Ich habe einen Job zu erledigen“

Update vom 10. Juni, 12.30 Uhr: Es gibt ein neues Detail im Fall Maddie - und es ist nicht minder beängstigend als die vergangenen. Die Ex-Freundin des Tatverdächtigen Christian B. hat sich gegenüber der englischen Sun zum Fall geäußert. Mit einer schaurigen Behauptung: Christian B. habe die Entführung des Kindes ihr gegenüber angedeutet

Seine Worte sollen gewesen sein: „Ich habe morgen in Praia da Luz einen Job zu erledigen. Es ist ein furchtbarer Job, aber es ist etwas, dass ich tun muss. Es wird mein Leben verändern, du wirst mich eine Weile lang nicht sehen.“ Sie berichtet zudem vom anschließenden Verschwinden von Christian B. „Den Tag darauf verschwand er komplett vom Radar. Er kam drei Jahre lang nicht wieder.“

Auch eine andere Ex-Freundin von Christian B. soll sich laut Bericht an die Polizei gewandt haben. Beide wollen aus Angst vor dem Tatverdächtigen anonym bleiben - er soll sie beide misshandelt haben.

Der Fall Maddie McCann zeigt einige Parallelen zu verschollenen Münchnerinnen* - in einem Fall steht sogar ein Prozess an.

Maddie McCann: Landtag prüft „Justizpanne“

Update vom 10. Juni, 8.14 Uhr: Der Landtag Schleswig-Holstein befasst sich am Mittwoch mit dem deutschen Tatverdächtigen im Fall der seit gut 13 Jahren verschwundenen Maddie McCann. Schleswig-Holsteins Innenminister Claus Christian Claussen (CDU) und Vertreter der Flensburger Staatsanwaltschaft werden in Kiel dem Innen- und Rechtsausschuss Rede und Antwort stehen (14.00 Uhr).

Es geht um die Frage, ob der Mann 2018 wegen einer Justizpanne der Staatsanwaltschaft Flensburg vorübergehend für etwa vier Wochen freigekommen war. Dabei soll es um eine versäumte Frist gehen, so dass der Mann aus der damaligen Haft wegen Kindesmissbrauchs entlassen wurde. Damals ging es nicht um Maddie, sondern einen anderen Fall.

Der mehrfach straffällig gewordene Deutsche sitzt zurzeit wegen eines Drogendeliktes in Kiel im Gefängnis.

Maddie McCann: Neue Spur könnte Christian B. weiter belasten - NASA-Daten als Hinweis

Update vom 9. Juni, 19.25 Uhr: Offenbar gibt es jetzt eine heiße Spur im Fall der vermissten „MaddieMcCann, der den Verdächtigen deutschen Christian B. weiter belasten könnte. Ein spanischer Ermittler hatte mehrere Tage alte Satelliten-Daten rund um den Ort des Verschwindens von „Maddie“ ausgewertet. Dabei soll er nun den VW-Bus des Verdächtigen Christian B. nahe an diesem Ort entdeckt haben und das nur Stunden nach ihrem Verschwinden. Das berichtet die englische Sun.

Der spanische Kriminalistik-Experte Janosch Gonzalez hatte alte Satellitenaufnahmen durchforstet und entdeckte dabei ein Bild aus dem Juni 2007. Kurz zuvor verschwand Maddie. Auf der Aufnahme ist ein Mini-Bus zu sehen. Laut Gonzales habe er die gleichen Maße und die gleiche Farbe wie der VW-Westfalia, den der Verdächtige Christian B. zu dieser Zeit fuhr.

Der Ermittler hat demnach das Bild an das BKA und den Scotland Yard übermittelt, der möglicherweise das Fahrzeug zeigt, das der Verdächtige damals benutzte. 

Überführt dieses NASA-Foto den Täter im Fall Maddie?
Überführt dieses NASA-Foto den Täter im Fall Maddie? © dpa/NAS/Polizei

Maddie McCann: „Alle Indizien sprechen dafür, dass das Mädchen nicht mehr lebt“ - Staatsanwalt mit Aufruf

Update vom 9. Juni, 9.18 Uhr: Bereits in einer Pressekonferenz am 4. Juni gab der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Christian Wolters, an, dass man davon ausgehe, Maddie sei tot. Jetzt hat Wolters in einem Interview mit dem englischen Nachrichten-Portal Sky-News bestätigt, dass es Beweise gebe, dass Maddie McCann nicht mehr lebt. „Alle Indizien sprechen dafür, dass das Mädchen tot ist“, sagt Wolters. Und weiter: „Wir haben keine Information das Maddie noch lebt.“ Er habe aber noch nicht genug Beweise, um eine Anklage zu erheben. Auch wurde die Leiche des Mädchens bisher noch nicht gefunden, gibt Wolters zu. Damit würde der Staatsanwaltschaft der wichtigste Beweis noch fehlen. 

Er ruft allerdings englische Touristen auf, sich bei der Polizei zu melden, wenn sie Hinweise haben, wo der Verdächtige Christian B. gelebt hat. Der Aufruf geht an alle britischen, irischen oder amerikanischen Touristen die in der Zeit von 1995 bis 2007 an der portugiesischen Algarve Küste Urlaub gemacht haben. Es geht speziell um den Ort Praia da Luz, sagt Wolters. Weiter geht er davon aus, dass es zu der Zeit noch möglicherweise weitere Opfer von sexueller Gewalt gegeben haben könnte, die sich damals nicht bei der Polizei gemeldet haben. Denn dem Verdächtigen Christian B. wird unter anderem vorgeworfen, 2005 eine ältere, amerikanische Touristin vergewaltigt zu haben. Mit den Zeugenaussagen hofft er, einen möglichen, früheren Wohnort von Christian B. ausfindig zu machen. Dann könnte die Polizei dort nach der Leiche von Maddie McCann suchen.

Fall Maddie McCann: Zeuge sah Mädchen Wochen nach Verschwinden in VW-Bus, doch nichts geschah

Update vom 8. Juni, 19.55 Uhr: Ein Bericht der englischen Sun sorgt aktuell in England für Furore. Er wirft Fragen bezüglich der Ermittlungsarbeit der portugiesischen Behörden im Fall der vermissten „MaddieMcCann auf (siehe Update vom 8. Juni, 11.34 Uhr). In dem Bericht heißt es unter anderem, dass es Hinweise gegeben habe, dass das Verschwinden des Mädchens im Zusammenhang mit einem deutschen Sexualstraftäter stehen könnte. Dieser Spur sei laut dem Bericht aber nie nachgegangen worden.

Außerdem heißt es, dass ein Zeuge Maddie drei Wochen nach ihrem Verschwinden in einem VW-Bus mit deutschem Kennzeichen mit einem Mann gesehen haben will. Das Blatt schreibt, dass der Bus sogar vom selben Typ sein könnte, wie der VW-Wagen, den der jetzt verdächtige Christian B. damals fuhr. Auch dieser Spur sei demnach nicht hinreichend nachgegangen worden.

Verschwundene „Maddie“ McCann: Wird der Verdächtige Christian B. vorzeitig entlassen?

Update vom 8. Juni, 19.46 Uhr: Im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Madeleine „Maddie“ McCann wird gegen den deutschen Christian B. ermittelt. Dieser sitzt aktuell wegen eines anderen Verbrechens im Gefängnis, könnte aber bald frei kommen. Christian B. hat einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt. Das Landgericht Kiel bestätigte gegenüber t-online nun, dass die Staatsanwaltschaft und die JVA dazu um Stellungnahmen gebeten wurden. Auch eine Anhörung des Gefangenen sei demnach geplant. Auf Basis dieser Stellungnahmen könnte dann entschieden werden, dass Christian B. vorzeitig aus der Haft entlassen wird.

Da der Verdächtige aktuell zwei Drittel seiner Haftstrafe wegen des anderen Verbrechens abgesessen hat, muss das Gericht von Amtswegen her über eine vorzeitige Haftentlassung beraten. Allerdings sei es kein Automatismus, dass ein solcher Antrag dann auch bewilligt werde, heißt es nun von Seiten der zuständigen Staatsanwaltschaft Flensburg.

Fall Maddie McCann: Hunderte Hinweise eingegangen

Update vom 8. Juni, 18.46 Uhr: Beim Bundeskriminalamt (BKA) sind seit Mitte voriger Woche Hunderte von neuen Hinweisen auf den Fall des vor 13 Jahren verschwundenen Mädchens MadeleineMaddieMcCann eingegangen. Das sagte der Sprecher der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, Hans Christian Wolters, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 

Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vom vergangenen Mittwochabend habe die erwartete große Resonanz gefunden. Die Hinweise würden nun abgearbeitet. „Erfahrungsgemäß wird die Auswertung dieser Hinweise zumindest mehrere Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch nehmen.“

Maddie McCann: Entführte Christian B. noch weitere Kinder? Polizei gibt Statement zu vermisstem René (6) 

Update vom 8. Juni, 16.39 Uhr: Die Polizei sieht nach der Wende im Fall Maddie McCann keine Verbindung zum Verschwinden eines damals sechsjährigen Jungen aus Elsdorf bei Köln. Der kleine René war 1996 in Portugal verschwunden.

Der Vater des Jungen hatte sich laut Polizei nach dem möglichen Durchbruch bei den Ermittlungen zu Maddie an das Bundeskriminalamt (BKA) gewandt. Das Kriminalkommissariat 11 habe jedoch „keine neuen Hinweise oder Ansätze“ für das Verschwinden des Jungen gefunden, „so leid uns das tut“, sagte eine Sprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

René war elf Jahre vor dem Fall Maddie im Algarve-Urlaub am Strand spurlos verschwunden - in einem Ort rund 40 Kilometer vom Urlaubsort der britischen Familie McCann entfernt. Sein Vater hatte jüngst von seiner Hoffnung berichtet, dass Renés Schicksal nun doch noch aufgeklärt werden könnte (siehe Update vom 6. Juni).

Wie die Sprecherin der Polizei im Rhein-Erft-Kreis der dpa sagte, haben ihre Kollegen inzwischen Kontakt mit dem Vater gehabt und ihm gesagt, dass es auch nach dem Verdacht gegen den Mann aus Braunschweig im Fall Maddie keine neuen Hinweise zu René gibt. Man habe großes Verständnis, dass der Vater sich an „jeden Strohhalm“ klammere, so die Sprecherin.

Maddie McCann: Ermittler verfolgen neue Spur - Christian B. wird nicht ausgeliefert

Update vom 8. Juni, 11.34 Uhr: Offenbar hat die britische Polizei kurz nach dem Verschwinden von Maddie McCann 2007 an der portugiesischen Algarve die portugiesischen Kollegen dazu angehalten, in Richtung eines deutschen Pädophilen-Rings zu ermitteln. Das berichtet die britische Sun. 

Der Bericht wirft Fragen auf. Demnach hatten die britischen Ermittler gebeten, in Richtung eines deutschen Sexualstraftäters zu ermitteln, der als „Meissner“ bekannt gewesen sein soll - er soll aber auch oft unter einem Alias aufgetreten sein. Dieser soll in Verbindung mit anderen Pädophilen gestanden haben. Die Sun zitiert außerdem eine anonyme Quelle mit Nähe zu den aktuellen Entwicklungen des Falls. Gerade weil ein Deutscher als Tatverdächtiger gelte, sei dieser Hinweis der Briten heute so relevant. Nun müsse noch ermittelt werden, ob dieser wirklich in Kontakt zu den Kandidaten stand, die 2007 von den Briten genannt wurden. Auch muss geprüft werden, ob die Polizei in Portugal den Hinweisen aus Großbritannien gefolgt ist und diese entsprechend überprüft hat.

Update vom 8. Juni, 8.39 Uhr: Unabhängig davon, was die Ermittlungen im Fall Maddie noch ergeben, steht offenbar schon jetzt fest: Im Vereinigten Königreich, wo das Verschwinden der dreijährigen Britin aus einer Ferienanlage in Portugal seit 13 Jahren die Öffentlichkeit beschäftigt, muss der Tatverdächtige Christian B. wohl nicht vor Gericht. 

Fall Maddie: Das Grundgesetz schützt Christian B. vor einer Auslieferung an Großbritannien

Das deutsche Grundgesetz schützt den vorbestraften Mann vor einer möglichen Auslieferung. Und damit auch vor einer möglichen Haft in einem der britischen Gefängnisse, die wegen der Überfüllung und Gewalt unter den Gefangenen berüchtigt sind. Allerdings greift dieser Schutz erst seit 31. Januar diesen Jahres - seit dem Brexit. 

Im Grundgesetz Artikel 16 heißt es im zweiten Absatz: „Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.“ Da Großbritannien seit Ende Januar offiziell kein Mitglied der Europäischen Union mehr ist, kann eine wie in Artikel 16 Absatz 2 aufgeführte abweichende Regelung wohl nicht greifen. 

Das Bundesjustizministerium bestätigte auf Anfrage der Bild-Zeitung diesen grundsätzlichen Sachverhalt, ohne dabei direkt zum konkreten Fall Stellung zu beziehen. Der aktuelle Stand der Ermittlungen: 13 Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens aus einer Ferienanlage in Portugal nehmen deutsche Ermittler an, dass Maddie getötet wurde. Und sie halten Christian B. aus Würzburg für den Täter. 

Fall Maddie: Tatverdächtiger könnte an Portugal ausgeliefert werden

Nun hoffen sie auf einen entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung. „Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reicht es noch nicht aus“, teilte Hans Christian Wolters von der Braunschweiger Staatsanwaltschaft laut dem Bericht der Bild-Zeitung zuletzt mit. Falls sich der Tatverdacht gegen Christian B. erhärtet, könnte ihm in Deutschland der Prozess gemacht werden. Jedoch gibt es keinen automatischen Vorrang, die Verhandlungen in Deutschland zu führen, wie Bild aus Justizkreisen erfuhr. Stattdessen könnte er auch durch einen europäischen Haftbefehl an Portugal ausgeliefert werden

Update vom 7. Juni, 15.31 Uhr: Die britische Polizei hat etwa 400 neue Hinweise im Fall Maddie erhalten. Sie seien telefonisch oder per E-Mail eingegangen, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag in London mit. Ein 43-jähriger Deutscher soll am 3. Mai 2007 die kleine Madeleine McCann aus einer Ferienanlage in Portugal entführt haben. Die Ermittler in Deutschland sind überzeugt, dass das Kind tot ist.

Die britische Polizei geht hingegen auch nach 13 Jahren weiter von einem Vermisstenfall aus. „Es gibt keinen endgültigen Beweis, dass Madeleine noch lebt oder tot ist“, so der Sprecher von Scotland Yard.

Tatverdächtiger wohl in schwierigen Verhältnissen aufgewachesen

12.42 Uhr: Der Verdächtige im Fall Maddie, Christian B., soll laut Recherchen der Bild-Zeitung eine schwierige Jugend gehabt haben. Er soll in einem Heim in Würzburg aufgewachsen sein. Später kam er dann wohl in eine Pflegefamilie. In ihrem Wohnort heißt es laut der Bild, dass die Pflegeeltern, ein kinderloses Ehepaar, gerne mal handgreiflich wurden. Ihnen wurde dann das Sorgerecht entzogen. Christian B. landete wieder in einem Heim.

Ein ehemaliger Mitschüler erzählte dem Blatt: „Der hat da schon kleine Brüche gemacht – ist in Sporthallen eingestiegen, hat Zigarettenautomaten aufgebrochen.“ Mit der Zeit kamen immer mehr Straftaten hinzu, die zu mehrfachen Vorstrafen führten. Ende 2019 wurde er dann vom Braunschweiger Landgericht wegen Raubüberfalls und Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin sieben Jahre Haft verurteilt.

Als in Kiosk über Maddie gesprochen wurde, rastete Christian B. aus: „Das Kind ist jetzt tot!“

Update vom 7. Juni 2020, 9.47 Uhr: Es kommen immer mehr Indizien ans Licht, die den Tatverdacht gegen Christian B. erhärten. Im Nachhinein erscheint vieles offensichtlich, deshalb stellt sich die Frage, warum er nicht schon früher ins Visier der Ermittler gerückt ist. So geht es allerdings nicht nur der Polizei, sondern auch Bürgern, die Kontakt zu dem Mann hatten. Sie sehen die Begegnungen nun in einem anderen Licht. So auch Lenta J., die 2014 in Christian B.'s Kiosk arbeitete. Gegenüber der Bild sagte sie: „Er rastete einmal völlig aus, als wir mit Freunden im Kiosk saßen und über den Fall Maddie sprachen. Er wollte, dass wir mit dem Thema aufhören. Er rief:,Das Kind ist jetzt tot und jetzt ist das gut so!‘ Und: ‚Eine Leiche kann man schnell verschwinden lassen! Schweine fressen ja auch Menschenfleisch!‘“

Durchbruch im Fall Maddie? Zeugin erkannte Christian B. wohl am Tatort: „Das ist der Mann, den ich gesehen habe“

Update vom 6. Juni, 15.40 Uhr: Eine britische Zeugin hat nach einem Bericht der „Sun“ im Mordfall „Maddie“ den 43-jährigen verdächtigen Deutschen wiedererkannt. Er soll sich damals in der Nähe des Appartements der Familie McCann merkwürdig verhalten haben. Die Zeitung beschreibt die Frau als „glaubwürdige Zeugin“, die den Mann schon wenige Stunden nach dem Verschwinden des kleinen Mädchens in der Ferienanlage in Portugal beschrieben haben soll.

Als ihr nun ein Bild von dem Verdächtigen gezeigt wurde, sagte sie der „Sun“ zufolge: „Das ist der Mann, den ich gesehen habe.“ Scotland Yard wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag nicht kommentieren.

Maddie McCann vermisst: Entführte Christian B. noch zwei weitere Kinder? 

Update vom 6. Juni, 11.55 Uhr: Der Fall Christian B., der als Tatverdächtiger im Fall der verschwundenen Maddie McCann gilt, zieht immer weitere Kreise. Seit Freitag ist bekannt, dass wegen Christian B. auch im Fall des verschwundenen René aus NRW ermittelt wird. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, geht die Polizei Hinweisen nach, wonach Christian B. auch für das Verschwinden von René H. verantwortlich sein soll.

Der damals sechsjährige Junge verschwand 1996 während eines Familienurlaubs an der portugiesischen Algarve, wo sich zu diesem Zeitpunkt auch Christian B. aufgehalten haben soll. Der Sechsjährige war im Juni 1996 alleine vor zum Strand gegangen, während seine Mutter noch in einem Restaurant in der Nähe saß. Als diese ihm wenig später folgte, fand sie nur noch die Kleidung ihres Sohnes. Seitdem fehlt von René jede Spur. 

Vermisste Maddie: Entführte Christian B. bereits elf Jahre zuvor einen Sechsjährigen?

Renés Vater sagte gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger, er hoffe, dass er bald Gewissheit über das Schicksal seines Sohnes habe. Er glaube jedoch nicht, dass sein Sohn noch am Leben sei. Es wäre schon das dritte Verschwinden eines Kindes, mit dem Christian B. in Verbindung gebracht wird. Neben dem Fall Maddie McCann zählt er auch bei der 2015 verschwundenen Inga zu den Tatverdächtigen. 

Sollten sich der Verdacht erhärten, dass Christian B. für das Verschwinden von René verantwortlich ist, bekäme der Fall eine vermehrte Brisanz. Denn so hätte der Tatverdächtige bereits elf Jahre vor dem Verschwinden von Maddie McCann an der Algarve eben dort ein ähnliches Verbrechen begangen. 

Vermisste Maddie: Ermittler prüfen Verbindungen von Christian B. zu weiteren Vermissten

Update vom 5. Juni, 20.40 Uhr: Die Ermittlungen um den tatverdächtigen Christian B. im Fall Maddie McCann zeigen immer mehr mögliche Verstrickungen mit anderen Vermisstenfällen auf.

Die Staatsanwaltschaft untersucht bereits Zusammenhänge mit dem Verschwinden der kleinen Inga. Nun prüfen die Ermittler auch Verbindungen zum Verschwinden eines sechsjährigen, deutschen Jungen im Jahr 1996 an der portugiesischen Algarve, wo auch Maddie McCann verschwand.

Vermisste Maddie: Ermittler waren Christian B. bereits seit Jahren auf der Spur

Update vom 5. Juni, 18.10 Uhr: Christian B., der Tatverdächtige im Fall Maddie McCann, ist bereits seit einigen Jahren im Visier der Ermittler. Die Polizei soll die Wohnung eines ehemaligen Mitbewohners, Alexander B., demnach bereits im Jahr 2018 durchsucht haben.

Vor zwei Jahren wurde Alexander B., bei dem Christian B. nach Maddies Verschwinden wohnte, daher zunächst in Bezug auf ein Kapitalverbrechen des Tatverdächtigen verhört.

Von den Straftaten des Christian B. wusste der Mitbewohner nach eigener Aussage nichts, berichtet Bild. Lediglich von einem Diesel-Diebstahl in Portugal habe er ihm erzählt. Der Tatverdächtige hatte bereits zuvor mit seinen Taten geprahlt (Update von 15.00 Uhr).

Ein Jahr später sprachen die Ermittler den Bekannten anschließend direkt auf Maddie an. Ihm wurde mitgeteilt, dass ihm Fall ihrer Entführung und Ermordung gegen Christian B. ermittelt werde.

Vermisste Maddie: Christian B. soll Tat in Bar gestanden haben

Update vom 5. Juni, 15.00 Uhr: Als „Aktenzeichen XY“ am Mittwoch mit dem Zeugenaufruf im Fall der seit 13 Jahren vermissten Maddie McCann an die Öffentlichkeit ging, waren Ermittler dem deutschen Christian B. bereits seit Jahren auf der Spur. 

Wie Bild unter Berufung auf einen Bekannten des Mannes berichtet, soll die Polizei die Wohnung von Alexander B., einem ehemaligen Mitbewohner des nun dringend Tatverdächtigen, bereits vor zwei Jahren durchsucht haben. Schon jetzt ist klar: Christian B. wurde bereits 17 Mal verurteilt, auch Missbrauch und Vergewaltigung zählen zu seinen Vorstrafen. 

Wie der Spiegel nun berichtet, äußerte sich der Deutsche bereits im Jahr 2013 gegenüber einem Bekannten, er sprach in dem Chat demnach über seine widerlichen Fantasien. Das Chat-Protokoll, das dem Spiegel aus dem Ermittlungsakten vorliegen soll, zeigt offenbar die kranken Fantasien des 43-Jährigen. 

Demnach soll er gegenüber dem Bekannten erklärt haben, dass er „etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen wolle“. Als der Bekannte ihn darauf kritisch angesprochen habe, soll Christian B. lediglich geantwortet haben, dass „die Beweise hinterher vernichtet“ werden müssten. 

Es wäre nicht das erste Mal, dass Christian B. mit Taten prahlte. 2017 soll der heute 43-Jährige in einer Bar gestanden haben, in das Verbrechen um das kleine Mädchen aus Großbritannien verwickelt zu sein (siehe Update von 9.04 Uhr). 

Nach der Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY gibt es nun erste Hinweise. 

Maddie McCann vermisst: Entführte Christian B. auch die kleine Inga? 

Update vom 5. Juni, 11.55 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Stendal sucht nach möglichen Verbindungen zwischen dem Fall der vor fünf Jahren in Sachsen-Anhalt verschwundenen kleinen Inga und dem der dreijährigen Madeleine „Maddie“ McCann aus Großbritannien. Im Zusammenhang mit dem Tatverdacht im Fall Maddie werde geprüft, ob es Anhaltspunkte für Zusammenhänge gebe und ob sich daraus ein Anfangsverdacht gegen den Tatverdächtigen ergebe, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Stendal mit. Weitere Details wurden nicht genannt.

Währenddessen wird klar: der Deutsche wurde bereits in Bayern verurteilt. 

Maddie vermisst: Kam der Tatverdächtige zu früh aus dem Gefängnis? 

Update vom 5. Juni, 11.35 Uhr: Kam der nun im Fall Maddie McCann dringend Tatverdächtige wegen einer Justizpanne in Deutschland bereits 2018 auf freien Fuß? Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung, von NDR und WDR soll der heute 43-Jährige 2018 in Schleswig-Holstein aus der Haft entlassen worden und anschließend nach Italien gereist sein. 

Der Deutsche, der vor zwei Jahren eine Haftstrafe wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes verbüßte, soll demnach im August 2018 aus dem Gefängnis freigekommen sein, obwohl die Justiz noch eine ältere Strafe wegen Drogenhandels gegen ihn in der Hand hatte. Da der aktuell 43-Jährige jedoch aus Portugal ausgeliefert worden war, die Justiz den Behörden in Portugal jedoch nichts von einem weiteren Delikt, das Drogengeschäft auf Sylt, gesagt hatte, musste die Justiz zunächst die Behörden in Portugal darüber in Kenntnis setzen. 

Wie die Süddeutsche Zeitung nun berichtet, soll die zuständige Staatsanwaltschaft Flensburg die Behörden in Portugal jedoch zu spät darüber informiert und um Erlaubnis gebeten haben. „Da dies nicht rechtzeitig erfolgte, wurde der Angeklagte am 31. August 2018 aus der Strafhaft entlassen“, zitiert die SZ die Richter. 

Demnach soll Christian B. zunächst in die Niederlande und anschließend nach Italien gereist sein. Erst am 27. September konnte die Flensburger Staatsanwaltschaft demnach einen neuen Europäischen Haftbefehl erwirken, der Deutsche soll dann in Italien festgenommen worden sein. 

Vermisste Maddie: Christian B. soll Tat in Bar gestanden haben - Weiterer schlimmer Verdacht

Update vom 5. Juni, 9.04 Uhr: Nachdem das BKA mit den aktuellen Informationen an die Öffentlichkeit gegangen war, kommen immer weitere Details ans Tageslicht. Wie Bild nun erfahren haben will, könnte ein weiterer ungelöster Vermisstenfall schon bald geklärt werden. Demnach wurde der nun Tatverdächtige im Fall Maddie bereits im Vermisstenfall Inga verdächtigt. 

Die damals Fünfjährige verschwand bei einem Familienausflug mit ihren Eltern in Sachsen-Anhalt. Wie die Bild nun berichtet, soll der nun Tatverdächtige im Fall Maddie zur damaligen Zeit, 2015, ein Grundstück in der Nähe von dem Ort gekauft haben, an dem die kleine Inga verschwand. 

Wie Bild die Volksstimme zitiert, soll im Februar 2016 sogar das Grundstück des Vorbestraften durchsucht worden sein. Dabei sollen kinderpornographische Aufnahmen gefunden worden sein. An dem Tag, als Inga in dem Wald verschwand, soll Christian B. rund 100 Kilometer entfernt einen „dokumentierten Parkplatzrempler“ gehabt haben, erklärte die Rechtsanwältin, die die Mutter der kleinen Inga vertritt, gegenüber der Volksstimme. Demnach soll Christian B. für die Zeit des Verschwindens von Inga kein Alibi haben. 

Maddie vermisst: Tatverdächtiger soll Tat gestanden haben

Im Fall der verschwundenen Maddie McCann soll Christian B. aktuell schweigen, doch Zeugen gegenüber soll der dringend Tatverdächtige bereits 2017 die Tat an dem Mädchen aus Großbritannien gestanden haben. 

Wie die britische Presse berichtet, soll Christian B. in einer Bar einem Bekannten von dem Verschwinden der Dreijährigen erzählt haben. Anlass war, dass Maddies Verschwinden sich zum zehnten Mal jährte und die resultierende Präsenz in den Medien, die Christian B. das Verbrechen offenbar in Erinnerung gerufen haben soll. Was genau der heute 43-Jährige bei der Unterhaltung gebeichtet hat, ist nicht bekannt. Laut Sky News soll es jedoch sehr detailreich gewesen sein. 

Bei der Unterhaltung soll der Deutsche seinem Bekannten auch ein Video von einer Vergewaltigung gezeigt haben. Kurz darauf soll der Bekannte dies bei der Polizei gemeldet haben. Doch die Hinweise hätte nicht für eine Festnahme gereicht. 

Maddie vermisst: Weitere Details über Tatverdächtigen

Update vom 5. Juni, 8.31 Uhr: Über den mutmaßlichen Entführer des kleinen Mädchens Maddie McCann werden immer neue Details bekannt. Jetzt äußert sich Norbert M., offenbar ein Nachbar des mutmaßlichen Täters, im Interview mit der Bild-Zeitung. Er will ihn in keiner guten Erinnerung haben. „Er war öfter sehr aggressiv. Mit Frauen ist er sehr schlimm umgegangen.“

So habe der Tatverdächtige eine minderjährige Freundin gehabt, „die stammte aus dem Kosovo. Die hat er immer wieder geschlagen. Einmal hatte sie sogar Würgemale am Hals“, zitiert Bild.de Norbert M. Auch habe dieser selbst Probleme mit dem Tatverdächtigen im Fall Maddie gehabt. Norbert M. übernahm demnach 2015 den Kiosk des mutmaßlichen Täters. Dieser sei bei den Abstandsverhandlungen dann ausgerastet: „Der wollte eine Kühltruhe und die Klimaanlage mitnehmen, obwohl ihm das gar nicht gehörte. Er war sehr aggressiv. Wenig später tauchte er hier mit irgendwelchen Bekannten auf. Einer davon bedrohte mich mit einem Messer. 

Norbert M. kannte den Tatverdächtigen bereits aus der Nachbarschaft. Zuvor sei dieser durchaus freundlich gewesen. „Aber das konnte umschwenken. Mal so, mal so“, sagte M.

Fall Maddie McCann: eine Chronologie 

Update vom 4. Juni, 22.55 Uhr: Die mutmaßliche Entführung des kleinen Mädchens Maddie McCann 2007 ging in den Jahren danach auch als riesige Schlammschlacht in die Kriminalgeschichte* ein - eine Chronologie.

Fall Maddie McCann: ZDF-Mann Rudi Cerne nennt weitere Details

Update vom 4. Juni, 20.30 Uhr: Neue Details zum Tatvedacht gegen einen deutschen Sexualstraftäter im Fall MaddieZDF-Journalist Rudi Cerne, in dessen Sendung Aktenzeichen XY...ungelöst die Ermittlungen des BKA gegen einen in Haft sitzenden Mann publik wurden, äußerte sich nun zu den Erkenntnissen, die ihm vorliegen.

„Wir müssen festhalten an dieser Stelle: Es gibt noch keine Leiche, es gibt auch keinen dringenden Tatverdacht, es gibt Indizien, es gibt Hinweise, es gibt Tipps, es gibt aber keinen Beweis und es gibt kein Geständnis“, erklärte der TV-Moderator und -Reporter im Gespräch mit der Bild: „Das ist jetzt eine Sisyphusarbeit, aber die Ermittler sind sehr sorgfältig, und ich habe den Eindruck, die Schlinge zieht sich da immer weiter zu.“

Was nun herauskam: Bereits 2013 waren die Ermittler nach einer früheren Sendung Aktenzeichen XY...ungelöst (ZDF) auf den nun Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem Fall Maddie aufmerksam geworden. 

Laut Bild erklärte BKA-Ermittler Christian Hoppe dazu: „Die damaligen Informationen reichten nicht für Ermittlungen aus und schon gar nicht für eine Festnahme.“

Fall Maddie McCann: Deutscher Verdächtiger hätte bald freikommen können

Update vom 4. Juni 2020, 14.35 Uhr: Brisante Neuigkeiten zum deutschen Tatverdächtigen im Fall Maddie McCann: Der Mann hat eine aktuelle Haftstrafe zu fast zwei Dritteln verbüßt - und stand damit kurz vor der Entscheidung über eine mögliche Freilassung auf Bewährung

Das geht aus zwei Beschlüssen des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 21. April hervor (Az. 6 StR 41/20). Am 7. Juni müsste ein Gericht eigentlich entscheiden, ob der Verdächtige weiter im Gefängnis bleibt.

Bei den Strafrichtern der Leipziger BGH-Außenstelle ist allerdings auch die Revision des 43-Jährigen in einem anderen Strafverfahren anhängig. Dabei geht es um die Vergewaltigung einer damals 72-jährigen US-Amerikanerin in Portugal im Jahr 2005. 

Das Landgericht Braunschweig hatte den Deutschen deshalb am 16. Dezember unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Fall Maddie McCann: Deutscher Tatverdächtiger sitzt aktuell in Haft

Derzeit sitzt der Mann in Kiel eine alte Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll bereits 2011 gegen ihn verhängt hatte. Dabei ging es um Handel mit Betäubungsmitteln. Parallel ist wegen der Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn Untersuchungshaft angeordnet.

Von der BGH-Entscheidung wäre mit abhängig, ob diese U-Haft Bestand hat und damit nahtlos die verbüßte Haftstrafe ablöst. Weil es bei der Revision rechtlich um die Vollstreckung eines europäischen Haftbefehls geht, hat der BGH das Verfahren ausgesetzt und dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt. Das geht aus den veröffentlichten Beschlüssen hervor.

Fall Maddie McCann: Eltern sind „dankbar“ für die neuen Ermittlungen

Update vom 4. Juni 2020, 14.00 Uhr: Der Start für Mordermittlungen gegen einen Deutschen im Fall der vor 13 Jahren verschwundenen Madeleine "Maddie" McCann macht den Eltern des britischen Mädchens Hoffnung, endlich die Wahrheit über das Schicksal ihrer Tochter zu erfahren. Kate und Gerry McCann seien "dankbar" für die neuen Ermittlungen, sagte ihr Sprecher Clarence Mitchell am Donnerstag im BBC-Fernsehen.

"Sie haben die Hoffnung, Madeleine lebendig zu finden, trotz des langen Zeitraums nicht aufgegeben", fügte der Sprecher hinzu. Dennoch seien sie "realistisch".

Die Eltern wollten endlich die Wahrheit über das Schicksal ihrer Tochter erfahren, sagte der Sprecher. Sie bräuchten Gewissheit über das, was mit ihrer Tochter geschehen sei, um den Verantwortlichen vor Gericht zu bringen und "um Frieden zu finden". 

Vermisste Maddie: Deutscher (43) unter Mordverdacht - Staatsanwaltschaft geht von Tod des Mädchens aus

Update vom 4. Juni 2020, 13.02 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit Sprecher Christian Wolters erklärt gleich zu Beginn der Pressekonferenz, dass gegen den 43-jährigen Deutschen wegen Mordes ermittelt wird. „Wir gehen davon aus, dass Maddie tot ist“, sagt Wolters zunächst. Der Mann wurde unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs bereits verurteilt. Der Beschuldigte sitzt aktuell in Deutschland in Haft. 

Nun erhoffen sich Ermittler neue Hinweise durch Mitwisser und Zeugen. „Ich kann nur alle aufrufen, mitzuhelfen“, verdeutlicht Wolters in der Pressekonferenz. Aufgrund der aktuellen Ermittlungen könnten jedoch keine weiteren Angaben gemacht werden. 

Update vom 4. Juni 2020, 13.01 Uhr: Die Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Braunschweig kann jeden Moment beginnen. 

Maddie McCann vermisst: Eltern äußern sich zu aktuellen Geschehnissen

Update vom 4. Juni 2020, 12.55 Uhr: Die Eltern der seit 13 Jahren verschwundenen Maddie werden sich nicht weiter zu dem Verdächtigen aus Deutschland äußern. „Sie wollen, dass sich nun alles auf die Ermittlungen konzentriert“, sagte ihr Pressesprecher Clarence Mitchell am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in London.

Die Eltern erklärten demnach auch, dass sich die aktuellen Geschehnisse ernster anfühlen würden, als die bisherigen Ergebnisse der vergangenen 13 Jahre. 

Maddie McCann vermisst: Behörden in Großbritannien ermitteln ebenfalls

Update vom 4. Juni 2020, 12.48 Uhr: Während das BKA am Mittwoch erklärt, davon auszugehen, dass der dringend Tatverdächtige Maddie McCann ermordet hat, ermitteln die Behörden in Großbritannien noch immer in einem Vermisstenfall. Welche Informationen in wenigen Minuten bei der Pressekonferenz veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt. 

Maddie McCann vermisst: Pressekonferenz startet in Kürze

Update vom 4. Juni 2020, 12.20 Uhr: In etwa einer halben Stunde wollen die Braunschweiger Behörden weitere Details in einer Pressekonferenz veröffentlichen. Auch Vertreter der Medien aus Portugal und England sollen laut Welt vor Ort sein. 

Bereits im Vorfeld wird bekannt, dass der Verdächtige derzeit eine Haftstrafe in Kiel verbüßt. Grund dafür ist, dass der 43-Jährige vor dem Urteil im Dezember am Landgericht Braunschweig in einer anderen Sache in Schleswig-Holstein verurteilt worden war, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag erfuhr. 

Das Justizministerium in Hannover wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben. Ein Sprecher bestätigte aber, dass der Mann nicht in einem niedersächsischen Gefängnis einsitzt, sondern in einem anderen Bundesland. In Braunschweig war der Verdächtige im Dezember 2019 wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin verurteilt worden.

Maddie McCann vermisst: Deutscher bereits mehrfach vorbestraft

Update vom 4. Juni 2020, 11.30 Uhr: Ein deutscher Mann ist dringend tatverdächtig, die damals erst drei Jahre alte Maddie McCann umgebracht zu haben. Nun äußert eine ehemalige Nachbarin des Mannes brutale Details. Der 43-Jährige soll bereits mehrfach vorbestraft sein*, auch Sexualdelikte an Kindern und die Vergewaltigung einer Frau werden dem Mann angelastet. 

„Er war immer ein bisschen wütend, ist die Straße schnell hoch und runtergefahren und eines Tages, so um 2006, verschwand er ohne ein Wort“, berichtete die Frau dem britischen Sender Sky News. 

Maddie McCann vermisst: Nun äußern sich die Eltern des Mädchens

Update vom 4. Juni 2020, 9.49 Uhr: Es sind bedeutende Neuigkeiten, die das BKA am Mittwoch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ verkündete. Nun äußerten sich auch die Eltern der verschwundenen Maddie. Gegenüber Sky News erklärten Gary und Kate McCann, dass die aktuelle Nachrichtenlage eine „beudetende Entwicklung“ sei. Sie selbst haben die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrer kleinen Tochter nie aufgegeben. 

Obwohl das Arzt-Ehepaar in den vergangenen Jahren selbst ins Visier der Ermittler gerückt war, zeigten sich Gary und Kate McCann regelmäßig im weltweiten TV um Öffentlichkeit für das Verschwinden ihrer Maddie zu schaffen. 

Aktenzeichen XY erhielt bereits vor Jahren Hinweise* auf den Mann.

Maddie McCann vermisst: Die Spur eines Autos führt sogar nach Bayern

Update vom 4. Juni 2020, 8.15 Uhr: Es sind viele Fragen, die das BKA am Mittwoch an die TV-Zuschauer der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ richtete. Unter anderem wurden Fotos von zwei Autos veröffentlicht. Während das eine Auto dem nun Tatverdächtigen gehörte, lieh sich der damals 30-Jährige den VW-T3 an der portugiesischen Algarve. Die Autos könnten auch für das Verbrechen oder womöglich das Fortschaffen einer Leiche genutzt worden sein. 

Wie das BKA in der ZDF-Sendung erklärt, könnten die beiden auffälligen Autos bei Urlaubern aufgefallen sein* oder auch auf Fotos zu sehen sein. Bei dem Jaguar handelt es sich um einen Wagen aus Deutschland, der in den vergangenen Jahren auch in München und Augsburg gemeldet war (Fotos siehe unten). 

Maddie McCann vermisst: Aktenzeichen XY überrascht mit BKA-Auftritt

Update vom 4. Juni 2020, 6.20 Uhr: „Wir beginnen mit einer Nachricht, die es in sich hat“ - mit diesen Worten startete Moderator Rudi Cerne die Sendung „Aktenzeichen XY“. Da ahnte noch niemand, dass einer der spektakulärsten Mordfälle des Jahrhunderts vermutlich kurz vor der Aufklärung steht. 

Das BKA nutzte am Abend die Plattform der ZDF-Sendung, um ein breites Publikum mit den neuesten Informationen vertraut zu machen. Denn: die Spur des kleinen Mädchens führt nach Deutschlands. Seit 13 Jahren fehlt von der damals erst drei Jahre alten Maddie jede Spur. Nun gibt es einen dringenden Tatverdacht gegen einen Mann aus Deutschland. 

Maddie McCann vermisst: Tatverdächtiger aus Deutschland - Wer kann helfen? 

„Um den Täter endgültig überführen zu können, benötigt die Polizei Ihre Unterstützung“, verdeutlicht Rudi Cerne den Ernst der Lage. Christian Hoppe vom BKA konkretisiert am Mittwoch den Tatverdacht in der Live-Sendung. Demnach sind sich die Ermittler sicher, dass die damals Dreijährige tot ist. Ihre Leiche wurde bislang noch nicht gefunden. 

Bei der Aufklärung könnte tatsächlich die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ den entscheidenden Hinweis gebracht haben. Wie Hoppe nämlich verdeutlicht, gab es bereits im Oktober 2013 am Hinweistelefon der ZDF-Sendung einen Hinweis auf den nun verdächtigen Mann. Damals waren die Eltern des vermissten Mädchens im ZDF-Studio zu Gast. 

Demnach sollen die damaligen Informationen jedoch nicht für konkrete Ermittlungen ausgereicht haben. Wenige Jahre später, 2017, soll es dann einen weiteren Hinweis auf den gleichen Mann gegeben haben. Bei dem Tatverdacht nun handelt es sich um einen konkreten Vorwurf, ein Verfahren wegen des Verdachts des Mordes an dem Mädchen eingeleitet worden. 

Maddie vermisst: BKA bittet um konkrete Hinweise - wer kennt diese Telefonnummern? 

TV-Zuschauer können nun jedoch helfen, den Tatverdacht an dem Mann noch zu erhärten. Bei dem Mann handelt es sich um einen damals 30-Jährigen, der aktuell in Deutschland in Haft sitzt. Zur Zeit des Verschwindens von Maddie lebte der heute 43-Jährige in dem kleinen Ort in Portugal, in dem die Eltern zur damaligen Zeit mit ihren Kindern im Urlaub waren. 

Als mögliches Tatmotiv kommt für Ermittler ein Sexualdelikt in Betracht, schließlich sitzt der 43-Jährige aktuell eine Strafe wegen sexuellen Missbrauchs ab. Ebenfalls denkbar wäre, dass der Tatverdächtige lediglich in die Ferienanlage einbrechen wollte und dann sein Motiv beim Anblick des kleinen Mädchens geändert haben könnte. 

Maddie vermisst: Tatverdächtiger sitzt bereits in Haft 

Ein starkes Indiz, das für den Deutschen spricht, ist laut Hoppe die Handyauswertung des Tatabends. Demnach konnte das Handy des dringend Tatverdächtigen zur Tatzeit am Tatort registriert werden. Dabei soll der damals 30-Jährige ein Telefonat geführt haben. Die Telefonnummer finden Sie in unserer Erstmeldung (siehe unten). 

In der ZDF-Sendung wurden auch die beiden Fahrzeuge des Mannes auf einem Bild gezeigt (siehe unten). Eines von beiden könnte für die Tat genutzt worden sein. Urlaubern könnten die beiden Fahrzeuge zur damaligen Zeit aufgefallen sein. Auch Hinweise zu zwei Häusern werden von Ermittlern erbeten (siehe unten). 

Ob es Mitwisser in dem Fall gibt, kann bislang nicht ausgeschlossen werden. „Bitte teilen Sie uns Ihr Wissen mit. Denken Sie bitte an die Folgen für die Opfer und Angehörigen. Wir brauchen Ihre Hilfe!“, verdeutlicht Hoppe. Das BKA, das mit der Polizei in England und Portugal zusammenarbeitet, bittet auch mögliche weitere Opfer des Mannes sich zu melden. 

Fotos von Urlaubern vom Mai 2007 können über ein Hinweisportal beim BKA hochgeladen werden (siehen unten). Auch Fotos von Ferienanlagen oder Landschaften mit beispielsweise Autos im Hintergrund können großer Bedeutung sein. 

Maddie vermisst: Spektakuläre Wende - Spur führt nach Deutschland

Ursprungsmeldung vom 3. Juni 2020: München - Ist das die entscheidende Wende in einem der aufsehenerregendsten Vermisstenfälle dieses Jahrhunderts? Im Fall der seit 13 Jahren vermissten Madeleine „Maddie“ McCann hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Mordermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen eingeleitet. Wie das Bundeskriminalamt am Mittwochabend mitteilte, ist der Beschuldigte mehrfach wegen Sexualstraftaten - auch an Kindern - vorbestraft und verbüßt derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe. 

Maddie McCann/Aktenzeichen XY: Gibt es nun endlich Klarheit? 43-Jähriger festgenommen

Wie in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“* deutlich wurde, soll es sich um einen Mann aus Wiesbaden handeln.

Die damals dreijährige Maddie McCann war im Mai 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Prai da Luz verschwunden. Seitdem fehlt von dem britischen Mädchen jede Spur. Ein Verbrechen wird nicht ausgeschlossen, das BKA spricht vom „Verdacht der Tötung eines Kindes“*. Im Aktenzeichen-XY-Studio war am Mittwoch Christian Hoppe vom BKA zu Gast. Er meinte: „Die Ermittlungen führen uns zu der Annahme, dass Maddie McCann getötet wurde.“

Maddie McCann/Aktenzeichen XY: Beschuldigter lebte am Ort des Verschwindens

Der Beschuldigte lebte zwischen 1995 und 2007 nahezu dauerhaft in Portugal, unter anderem für einige Jahre in der Nähe von Praia da Luz. Er ging in diesem Zeitraum mehreren Gelegenheitsjobs nach. Darüber hinaus geht das BKA davon aus, dass der mutmaßliche Täter seinen Lebensunterhalt auch durch die Begehung von Straftaten wie Einbruchdiebstählen in Hotelanlagen und Ferienwohnungen sowie Drogenhandel bestritt. 

2013 waren Maddie MCCanns Eltern zu Gast bei Aktenzeichen xy.
2013 waren Maddie MCCanns Eltern (l.) zu Gast bei Aktenzeichen xy. © dpa / Véronique Schwabeland

Der letztliche Verdacht geht auf eine vergangene Sendung Aktenzeichen xy zurück, nach der es Hinweise auf den Beschuldigten gegeben habe. Bereits 2013 seien bereits Hinweise auf den Mann eingegangen, sagte Christian Hoppe. Auch nach einem Bericht zehn Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens habe es Hinweise gegeben.
Mittlerweile sei der Tatverdacht stark begründet, jedoch fehlen neben den Indizien handfeste Beweise, um den zur Tatzeit 30-Jährigen zu überführen. Daher wendet sich das BKA nun an die Bevölkerung.

Maddie McCann/Aktenzeichen XY: BKA bittet um Mithilfe

Für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung eines Verdächtigen oder zum Auffinden von Maddie McCain führen, ist eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro ausgelobt.

as

*merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

Auch interessant

Kommentare