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Maddie: Spur führt in bayerische Großstadt - neuer Bericht über Verdächtigen enthüllt schreckliche Fälle

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Ist Christian B. für das Verschwinden von Maddie verantwortlich?
Ist Christian B. tatsächlich verantwortlich für das Verbrechen an der kleinen Maddie? © epa/Luis_Forra/Fotomontage

Entführte und tötete Christian B. die kleine Maddie McCann? Der Tatverdächtige wurde bereits in Bayern verurteilt.

Praia da Luz/Bayern - Einer der spektakulärsten Kriminalfälle des aktuellen Jahrhunderts könnte tatsächlich kurz vor der Aufklärung stehen, wird nun das Verbrechen an der kleinen Maddie McCann endlich aufgeklärt? Das BKA Wiesbaden ist sich sicher, dass Christian B. das kleine Mädchen 2007 in Portugal entführte*. 

Nun rückt der tatverdächtige Christian B. auch ins Visier im Vermisstenfall Inga*. Hat der 43-Jährige etwas mit dem Mädchen und ihrem Verschwinden* in Sachsen-Anhalt zu tun? 

Maddie McCann vermisst: Christian B.‘s Spur führt nach Bayern

Der 43-Jährige blickt bereits auf insgesamt 17 Verurteilungen zurück. Aktuell sitzt der Deutsche in einem Gefängnis in Kiel eine Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll bereits 2011 gegen ihn verhängt hatte. Dabei ging es um Handel mit Betäubungsmitteln. 

Parallel ist wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn Untersuchungshaft angeordnet. Denn zuletzt verurteilte ihn das Landgericht Braunschweig am 16. Dezember 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft. 

Die Tat soll bereits im Jahre 2005 in Portugal erfolgt sein, doch jahrelang konnte dem Deutschen die Vergewaltigung der Frau nicht nachgewiesen werden. Demnach soll rund eineinhalb Jahre vor dem Verschwinden Maddies, im portugiesischen Praia da Luz, eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt worden sein.

Erst ein DNA-Abgleich und ein gefundenes Video der Vergewaltigung sorgten für eine Festnahme und eine Auslieferung nach Deutschland. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Revision liegt beim Bundesgerichtshof. In genau diesem kleinen Ort in Portugal verschwand im Mai 2007 auch die kleine Maddie. 

Maddie McCann vermisst: Die verkorkste Kindheit des mutmaßlichen Täters

Über die verkorkste Kindheit des Christian B. berichtet die Münchner tz in ihrer Montagsausgabe: Ein altes Sandsteinhaus im unterfränkischen Dorf Bergtheim bei Würzburg. Hier verbrachte der Sexualstraftäter Christian B. (43), der des Mordes an der kleinen Maddie McCann verdächtigt wird, einen großen Teil seiner Kindheit. Als Baby wurde Christian B. von seiner Mutter zur Adoption freigegeben. Er wurde von einem Ehepaar in der Gemeinde Bergtheim aufgenommen, wuchs dort mit zwei Adoptivbrüdern auf. Christan B. war offenbar kein einfaches Kind.

„Er war oft in Schwierigkeiten und wurde immer schlimmer, als er ein Teenager war“, berichtet das britische Portal MailOnline nach Gesprächen mit Nachbarn. Der Ehemann habe den Jungen disziplinieren müssen. „Christian brauchte eine feste Hand.“ Ein Nachbar: „Sie waren ein nettes Paar, sehr nett. Aber was mit ihrem Jungen Christian passiert ist, ist eine Katastrophe.“ 

Christian B.s Adoptivvater erlitt 1992 bei einem Verkehrsunfall einen Hirnschaden, war danach bis zu seinem Tod 2014 an den Rollstuhl gefesselt. „Die Mutter hat ihr Bestes gegeben, aber sie konnte nicht mit dem Jungen fertig werden und sich um ihren Ehemann kümmern. Christian war in Schwierigkeiten gewesen, und zu diesem Zeitpunkt wurde er in ein Heim für kriminelle Jugendliche in Würzburg geschickt“, so ein Nachbar zu MailOnline. In diese Zeit fallen erste Delikte des damals 15-Jährigen. Innerhalb von zwei Jahren wurde er laut Main-Post bei der Würzburger Kripo erkennungsdienstlich behandelt. Doch er legte seinen Hauptschulabschluss ab und begann eine Kfz-Mechanikerlehre.

Madeleine McCann vermisst: Tatverdächtiger pendelte zwischen Portugal und Deutschland 

Nach Angaben der Ermittler lebte der Beschuldigte zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve, darunter einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Immer wieder pendelte er zwischen Deutschland und Portugal, wurde in beiden Ländern mehrmals straffällig. 

Im September 2017 wurde er wegen Besitzes von Kinderpornografie und sexuellen Missbrauchs eines Kindes vom Landgericht Braunschweig verurteilt. Der Mann habe eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten erhalten, die er bereits verbüßt habe, bestätigte Thomas Klinge, Sprecher der für Kinder- und Jugendpornografie zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover.

Maddie McCann vermisst: Mutmaßlicher Täter Christian B. zwischen Würzburg und Augsburg

Laut Spiegel weist das Strafregister des Mannes insgesamt 17 Einträge auf. Wie die Tagesschau berichtet, soll Christian B. 1977 in Bayern geboren und dort zunächst in einem Kinderheim aufgewachsen sein. Zum ersten Mal strafrechtlich auffällig wurde B. demnach 1993. Wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis und Diebstahls wurde der Deutsche zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt. 

Wenige Monate später musste sich Christian B. erneut vor Gericht verantworten. Im Oktober 1993, verhängte das Amtsgericht Würzburg eine zweijährige Jugendstrafe gegen den damals noch Minderjährigen wegen „sexuellen Missbrauches eines Kindes, versuchten sexuellen Missbrauchs eines Kindes sowie Vornahme sexueller Handlungen vor einem Kind“, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Wie Bild berichtet, soll B. auf einem Spielplatz in Würzburg ein sechs Jahre altes Mädchen missbraucht haben. Als das Kind angefangen haben soll zu weinen, sei B. weggelaufen. Auf seiner Flucht habe der Würzburger versucht eine Neunjährige zu missbrauchen. Das Urteil: zwei Jahre Jugendknast, da B. zu diesem Zeitpunkt zur Bewährung auf freiem Fuß war. 

Im Laufe der Jahre zog es den heute 43-Jährigen erneut nach Bayern. Wie das BKA in der aktuellen Ausgabe von „Aktenzeichen XY“ erklärte, konnte bislang auch nachverfolgt werden, dass das Auto des Tatverdächtigen in Augsburg und in München gemeldet gewesen sei. 

Maddie vermisst: Bekannter des Tatverdächtigen berichtet genaue Details

Wie ein Bekannter des Deutschen gegenüber RTL erklärt, soll Christian B. nach seiner Rückkehr aus Portugal in Augsburg als Untermieter gewohnt haben. Sein ehemaliger Mitbewohner erklärt in dem Interview, dass der 43-Jährige seinen Jaguar auf ihn selbst zugelassen haben soll, als Christian B. in Portugal ins Gefängnis gehen musste. 

Nachdem der 43-Jährige seine Strafe in Portugal abgesessen hatte, kam Christian B. zurück nach Augsburg. „Später hat er dann das Auto umgemeldet auf einen Bekannten in München“, erklärt Alexander B. im Gespräch mit dem TV-Sender. Diese Ummeldung soll, wie RTL unter Berufung auf Ermittler berichtet, einen Tag nach dem Verschwinden der kleinen Maddie erfolgt sein. 

*Merkur.de und tz.de gehören zum bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk

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