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Mädchen (16) von 30 Männern vergewaltigt

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Wut in Rio de Janeiro: Ein Vergewaltigungsfall erschüttert Brasilien. Foto: Antonio Lacerda
Wut in Rio de Janeiro: Ein Vergewaltigungsfall erschüttert Brasilien. © Antonio Lacerda

Rio de Janeiro - Die Gruppenvergewaltigung einer 16-Jährigen hat in Brasilien Entsetzen ausgelöst. Die Polizei nahm nach Angaben vom Freitag Ermittlungen auf, nachdem ein Video der Tat im Internet aufgetaucht war.

Der am Mittwoch veröffentlichte Handy-Film zeigen, wie die Jugendliche nackt, regungslos und mit blutender Scheide auf einem Bett liegt. Eine männliche Stimme sagt, sie sei von mehr als 30 Männern vergewaltigt worden. Die 16-Jährige, Mutter eines dreijährigen Kindes und laut Presseberichten drogenabhängig, sagte er Zeitung „O Globo“ zu dem Vorfall im Mai, der in einem Armenviertel im Westen von Rio de Janeiro passiert sein soll: „Als ich aufwachte, waren da 33 Jungs“. Sie hatte sich zu Hause vor einer Woche verabschiedet und gesagt, sie gehe mit Freunden feiern und war erst Tage später verstört wieder aufgetaucht - in Männerkleidung und ohne Handy.

Der Polizeichef von Rio, Fernando Veloso, sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz, es gebe starke Hinweise darauf, dass die Aussage der jungen Frau stimme. "Wir können nicht sagen, ob es 30, 33 oder 36 Angreifer gab", fügte er hinzu. Dies würden die Ermittlungen zeigen. Die Polizei habe bislang vier Verdächtige ausfindig gemacht, die "direkt oder indirekt" beteiligt gewesen sein sollen. Sie wurden vorläufig festgenommen.

Protest gegen Brasiliens "Vergewaltigungskultur"

Brasiliens Übergangspräsident Michel Temer verurteilte die Tat aufs Schärfste. "Es ist absurd, dass wir im 21. Jahrhundert mit solchen barbarischen Straftaten leben sollen", sagte er. Er will als Reaktion auf den Fall eine Sonderabteilung bei der Bundespolizei zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen schaffen, berichtete „O Globo“ am Freitag.

Tausende Internetnutzer machten mit dem Slogan "Ich kämpfe für ein Ende der Vergewaltigungskultur" ihrer Empörung Luft. Das Opfer bedankte sich im Online-Netzwerk Facebook für die Anteilnahme in der Bevölkerung. Über die Folgen der Tat sagte sie, diese bereite ihr "mehr Schmerzen in der Seele als im Unterleib".

In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro finden im August die Olympischen Sommerspiele statt. Die Stadt ist bekannt für ihre hohe Zahl von Gewaltverbrechen. Sexuelle Gewalt ist ein landesweites Problem. Im Jahr 2014 verzeichnete die brasilianische Polizei laut einer Nichtregierungsorganisation alle elf Minuten einen sexuellen Übergriff.

afp/dpa

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