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Tödlicher Unfall auf Mallorca: Unglücksfahrerin auf Kaution frei?

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Auto fährt in Gruppe von Radfahrern auf Mallorca
Auto fährt in Gruppe von Radfahrern auf Mallorca. © dpa / Emergencias

Drei deutsche Radfahrer sind bei einem Verkehrsunfall auf Mallorca schwer verletzt worden. Einer ist nun im Krankenhaus gestorben. Augenzeugen schildern grausame Details.

Update 24. April, 08.45 Uhr: Die Porsche-Fahrerin, die Anfang April auf Mallorca in eine Radgruppe aus Deutschland gefahren ist – soll einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge auf Kaution frei gekommen sein

Update 10. April, 11.10 Uhr: Ein Radfahrer, der den Horror-Unfall auf Mallorca am vergangenen Donnerstag überlebt hat, spricht in der Bild-Zeitung über die erste Reaktion der Unfallfahrerin. „Sie telefonierte, minutenlang. Geholfen hat sie keinem – das beschreibt ihren Charakter“, wird der Radsportler zitiert.

Update 8. April, 10.26 Uhr: Am Donnerstag überrollte eine Porsche-Fahrerin eine Radgruppe aus Deutschland. Ein Mann starb dabei. Sie soll laut Medienberichten 28 Jahre alt sein. Die Mallorquinerin behauptet nach Bild-Informationen nun, die Radfahrer seien selbst schuld gewesen.

„Zunächst überholte ich drei Radfahrer, die hintereinander fuhren.“ Als sie zum Überholen der Hauptgruppe angesetzt habe, seien die Sportler zunächst in einer Zweier-Reihe, dann aber in einer Vierer-Reihe gefahren. Laut Bild sagte die Frau: „Sie fuhren plötzlich zu mehreren nebeneinander und besetzten die ganze Fahrbahn. Als ich merkte, dass ich sie erfasst hatte, habe ich sofort gebremst.“

Drogentest zeigt Spuren von Cannabis 

Das war aber offenbar viel zu spät. Denn der ganz vorne fahrende Tourguide wurde noch erfasst, kam dabei ums Leben. Ein Drogentest zeigte, dass B. Spuren von Cannabis im Körper hatte.

Doch Anais B. wehrt sich: „Ich bin nicht unter Drogen gefahren. An diesem Morgen hatte ich nichts konsumiert.“ Zum Zeitpunkt des Unfalls, so die Inhaberin einer Reinigungsfirma, sei sie mit einer Angestellten auf dem Rückweg von der Arbeit gewesen: „Ich kam von keiner Party, sondern von der Arbeit, ich hatte um 2 Uhr angefangen.“ Den positiven Test erklärt sie mit Cannabis-Konsum in der Nacht oder an Tagen zuvor.

Update 6. April, 09.49 Uhr: Am Freitagmorgen wurde bekannt, dass einer der Radfahrer, der bei dem Unfall verletzt wurde, im Krankenhaus verstorben ist. Er erlag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Das teilte der Generaldirektor der spanischen Verkehrsbehörde auf Twitter mit.

Die Fahrerin des Porsche Cayenne, der in die Gruppe aus Fahrradfahrern gefahren war, soll laut Inselradio Mallorca unter dem Einfluss von Cannabis gestanden haben. Dies habe ein Schnelltest der Polizei ergeben. Das Ergebnis müsse aber noch von einem Labor in Madrid bestätigt werden.

Die Gruppe, die ein Trainingscamp auf der Ferieninsel absolviert hatte, stammt laut Inselradio Mallorca zu einem Großteil aus der bayrischen Stadt Immenstadt im Allgäu.

Erstmeldung vom 05. April

Palma de Mallorca - Der Unfall geschah am Donnerstag gegen 9.30 Uhr auf einer Landstraße in der Nähe von Capdepera im Nordosten der spanischen Urlaubsinsel, als ein Auto eine aus 15 Sportlern bestehende Radfahrergruppe aus Deutschland überrollte, wie die Mallorca Zeitung, das Mallorca Magazin und andere Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Die Ursache des Unfalls sei noch unbekannt. Laut Bild-Zeitung handelte es sich um einen Porsche Cayenne.

Der Zustand einer der drei Schwerverletzten sei „kritisch“, hieß es. Sechs der Sportler seien nur leicht verletzt worden, die restlichen sechs unversehrt davongekommen. Die Verletzten seien in verschiedene Krankenhäuser der Insel gebracht worden. Alle waren Teil eines Triathlon-Trainingscamps vom deutschen Veranstalter „Hannes Hawaii Tours“.

Mallorca-Unfall: Augenzeugen schildern grausame Szenen

Das Unfallfahrzeug sei von einer Spanierin gesteuert worden, die offenbar unter Alkoholeinfluss stand. Zumindest lässt das ein erster Alkoholtest vermuten, wie die Bild-Zeitung berichtet. Von Medien zitierte Augenzeugen versicherten, die 30-Jährige habe zu keinem Zeitpunkt gebremst und sei mit voller Geschwindigkeit in die Gruppe gerast. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet und die Fahrerin zunächst in Gewahrsam genommen. Es werde geprüft, ob sie unter Drogeneinfluss gestanden haben könnte, hieß es.

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Woher die Gruppe der Radsportler in Deutschland stammt, wurde zunächst nicht bekannt. Die „Mallorca Zeitung“ schrieb aber, es handele sich um eine Gruppe von 30- bis 40-Jährigen, „die seit Jahren in derselben Besetzung auf die Insel“ komme, um an einem Trainingscamp teilzunehmen.

In der Bild-Zeitung berichtet der Kellner Juan Esteban über den Unfall. Er wurde auf seinem Fahrrad von dem Porsche überholt, der kurz danach in die Gruppe raste. Die Fahrerin habe seinen Angaben zufolge nicht einmal den Versuch eines Ausweichmannövers gemacht. Esteban: „Die Radfahrer waren nicht zu übersehen.“ Esteban war Ersthelfer, rief sofort die Ambulanz. „Alle hatten schwere Abschürfungen“, sagt er. Einer der Verletzten habe einen eingedrückten Hinterkopf gehabt, eine Frau einen offenen Schienbeinbruch. Die Fahrerin des Porsches blieb scheinbar unverletzt, stand aber unter Schock und weinte. „So etwas Schlimmes habe ich noch nie in meinem Leben gesehen“, sagt Esteban dem Blatt.

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dpa, mke

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