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Masern bedrohen Indigenen-Stamm im Amazonasgebiet

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Teile eines Masernvirus, das mit Hilfe eines Transmissionselektronenmikroskops aufgenommen wurde. Die Krankheit bedroht einen indigenen Stamm an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien. Foto: Cynthia Goldsmith/Archiv
Teile eines Masernvirus, das mit Hilfe eines Transmissionselektronenmikroskops aufgenommen wurde. Die Krankheit bedroht einen indigenen Stamm an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien. Foto: Cynthia Goldsmith/Archiv © Cynthia Goldsmith

Abgeschieden lebende indigene Völker sind westlichen Krankheiten, wie etwa einer Grippe, besonders ausgesetzt. Sie besitzen kaum natürliche Abwehrkräfte gegen die für sie unbekannten Erreger. Nun bedrohen Masern den Stamm der Yanomami im Amazonasgebiet.

Brasilia (dpa) - Der indigene Stamm der Yanomami an der Grenze zwischen Venezuela und Brasilien wird von einem Masern-Ausbruch bedroht. Seit März haben sich die Erkrankungen gehäuft, wie die Nichtsregierungsorganisation Survival mitteilte.

Deren Direktor Stephen Corry bezeichnete Indigene als die «bedrohtesten Gesellschaften» der Welt. «Wenn Indigene an Krankheiten wie Masern oder Grippe erkranken, die sie zuvor nicht kannten, sterben meist viele von ihnen. Ganze Gemeinden können ausgelöscht werden.»

Durch die Abgeschiedenheit des Volkes ist das Ausmaß des Ausbruchs bislang noch nicht abzuschätzen. Laut Survival wurden auf brasilianischer Seite 23 Yanonami in einem Krankenhaus behandelt. In Venezuela erkrankten nach Angaben der Organisation Wataniba weitere 25 Stammesangehörige an den Masern. Für die Yanomami ist die Krankheit besonders gefährlich, da sie kaum natürliche Abwehrkräfte gegen die Masern besitzen. Survival vermutet, dass illegale Goldgräber die Krankheit eingeschleppt haben.

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