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Polizei bestätigt: So tötete sich Ali David S. (18)

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Ali S. tötete neun Menschen und sich selbst.
Ali S. tötete neun Menschen und sich selbst. © fkn

München - Eine Schießerei im Olympia Einkaufszentrum (OEZ) hat die Landeshauptstadt in einen Ausnahmezustand versetzt. Die Motive des 18-jährigen mutmaßlichen Täters sind weiter unklar. Wir berichten im Live-Ticker über die aktuellen Entwicklungen.

Die Ereignisse und News vom Sonntag zum Amoklauf in München können Sie hier verfolgen.

Kurz vor 18 Uhr am Freitagabend eröffnete der mutmaßliche Schütze das Feuer im Münchner OEZ (Olympia Einkaufszentrum), die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.In den frühen Morgenstunden des Samstag war der Täter identifiziert: Es handelt sich um einen 18-jährigen Deutsch-Iraner, der schon länger in der bayerischen Landeshauptstadt gelebt hat. Das sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä am Samstag.Auf einer Pressekonferenz am Samstag vermeldete die Polizei 27 verletzte Personen. Es gibt zehn Tote - inklusive dem Täter.Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Tat um einen Amoklauf handelt. Ein islamistischer Hintergrund wird ausgeschlossen.Der öffentliche Nahverkehr in München war zunächst komplett eingestellt, was in den frühen Morgenstunden schließlich aufgehoben wurde. Die Polizei hatte eine akute Terrorlage ausgerufen und ein Info-Telefon eingerichtet: 089 29101910 und eine Vermissten-Nummer unter 0800 775 66350.Viele, aber nicht alle Veranstaltungen in München (etwa Oben Ohne Open Air und Sommernachtstraum) für den Samstag sind abgesagt worden.

22.40 Uhr: "Eine Flagge weht in München, die andere in der Welt", ist das Motto der

Die Besatzung der Fregatte Bayern gedenkt der Opfer.
Die Besatzung der Fregatte Bayern gedenkt der Opfer. © Fregatte Bayern

Fregatte Bayern. 2840 Seemeilen von der Heimat entfernt und im Herzen doch ganz nah. Die Besatzung der Fregatte Bayern um ihren Kommandanten, Fregattenkapitän Markus Brüggemeier, gedenkt der Opfer von München und spricht den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

22.35 Uhr: Der BRK-Kreisverband München ruft zu einer Spendenaktion auf für drei engbefreundete aus dem Kosovo stammende Münchner Familien, die am Freitagabend Angehörigen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren verloren haben. Diese Familie wird vom BRK psychologisch unterstützt. Sie möchte ihre Verstorbenen in die Heimat überführen, kann sich das aber nicht leisten.

Spendenkonto

BRK Kreisverband München

Kreissparkasse München

BiC BYLADEM1KMS

IBAN DE82702501500000088880

22.32 Uhr: Nach dem Amoklauf von München hat sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière dafür ausgesprochen, die Einsatzkonzepte der Polizei noch einmal unter die Lupe zu nehmen. „Das wird sicher jetzt noch einmal überprüft werden müssen“, sagte der CDU-Politiker am Samstagabend in der ARD mit Blick auch auf die Änderungen solcher Konzepte nach den Amokläufen an Schulen in Erfurt 2002 und Winnenden 2009.

21.30 Uhr: Eine schöne Nachricht für die Münchner: Die Veranstaltung am Friedensengel soll fortgesetzt werden. Und das mit einer besonders schönen Geste. Am 24. Juli haben die Veranstalter aller Münchner dazu eingeladen, am Friedensengel zusammenzukommen, um ein Zeichen zu setzen. München ist stark, München leuchtet. "Wer sich angesprochen fühlt, kommt ab 19.00 Uhr mit einer Kerze zum Platz unterhalb des Engels und zeigt, dass die Menschen unserer Stadt in einem der traurigen Momente zusammenstehen", heißt es. Der Platz selbst ist ab 12.00 Uhr geöffnet.

20.50 Uhr: Der Pariser Eiffelturm erstrahlt am Samstagabend in Gedenken an die Opfer des Münchner Amoklaufs in den deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold. Das kündigte die Stadt auf dem offiziellen Twitter-Account des Wahrzeichens an.

20.17 Uhr: Die Münchner Polizei hat viel Lob dafür bekommen, dass sie während des Amoklaufs die Bevölkerung auf Twitter & Co. auf dem Laufenden hielt. Der Münchner Polizeipräsidenten Hubertus Andrä sieht darin aber nicht nur Vorteile. Die Polizei könne mit ihren Informationen in den sozialen Medien Einfluss auf den Einsatzverlauf nehmen; das sei hilfreich, sagte Andrä am Samstagabend im ZDF. „Das Problem ist, dass dann auch diese Medien genutzt werden, um mögliche Hinweise zu geben oder Falschmeldungen in die Welt zu setzen.“

Andrä ergänzte: „Da hatten wir mehrere Informationen in der vergangenen Nacht, die uns dann natürlich herausgefordert haben, diese entsprechend schnell zu überprüfen - und wir mussten natürlich aufgrund der Lage alle diese Hinweise ernst nehmen.“

20.12 Uhr: Da sind wohl Leute über das Ziel hinaus geschossen. Das Upload-Tool, dass Zeugen Bilder und Videos hochladen können, wird anscheinend missbraucht. Die Polizei teilte deshalb auf Twitter mit, nur für die Ermittlungen Relevantes zur Verfügung zu stellen. Also: Keine Sightseeing-Bilder von München, auch keine Model-Bilder.

Schießerei in München: Autofahrer können ihre Fahrzeuge vom OEZ abholen

19.55 Uhr: Das Gebiet um das OEZ wird von der Polizei nach und nach freigegeben. Wie die Münchner Polizei via Twitter mitteilte, können die Besitzer ihre Fahrzeuge abholen, die in der Hanauer Straße am McDonald's geparkt sind.

19.40 Uhr: Bei seinem Besuch in München hat Thomas de Maizière die Menschen zu einem friedlicheren und besonnenen Umgang miteinander aufgerufen. „24 Stunden nach einem solchen Anschlag mit klugen Ratschlägen zu kommen, ist glaube ich sehr früh. Aber Minister Herrmann und ich weisen seit einiger Zeit auf die Verrohung unserer Gesellschaft hin“, sagte er am Samstag in München nach der Besichtigung des Tatortes mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

„Einen Tatort zu begehen, geht ins Mark. Um die Eltern zu wissen, die um ihre Kinder weinen, die Freunde, die um ihre Schulkameraden trauern. All das ist bitter“, sagte de Maizière. Mit seinem Besuch wolle er die Anteilnahme der Bundesregierung übermitteln und den Münchnern wie den Sicherheitskräften Respekt zollen.

18.50 Uhr: Der Amok-Läufer Ali David S. hat sich selbst umgebracht. Das bestätigt die Polizei. Demzufolge erreichte die Streife der Münchner Polizei den mutmaßlichen Täter nördlich des Olympiaeinkaufzentrums. Sie nahm Kontakt auf. Als Reaktion auf die Ansprache der Beamten zog er unvermittelt seine Schusswaffe, hielt sie sich an den Kopf und erschoss sich. Damit bestätigte sich die ersten Ermittlungsergebnisse, nach dem die beteiligten Beamten befragt wurden.

Die Polizei weist erneut darauf hin, dass sie danach weitere mögliche Täter komplett ausschließen musste, ehe sie Entwarnung geben konnte. Die vielen Anrufe über mögliche Schüsse in der Stadt verzögerten die "akute Terrorlage" hinaus.

18.32 Uhr: Als Reaktion auf den Amoklauf in München hat der Präsident des Kosovos, Hashim Thaci, für Sonntag Staatstrauer angeordnet. Das sei ein Ausdruck des Mitgefühls für die drei aus dem Kosovo stammenden Opfer und ein Zeichen der Solidarität mit Deutschland, heißt es in dem Präsidentenerlass, der am Samstag in Pristina veröffentlicht wurde. Im ganzen Land solle es Trauerbeflaggung geben.

Schießerei in München: Weitere Identitäten von Opfern bekannt

18.15 Uhr: Nach tz-Informationen steht nun die Identität weiterer Todesopfer fest. Einer ist Can L., der andere Sulcuk K. Beide sind nach unseren Quellen sehr gut miteinander befreundet gewesen, waren zusammen in einem Thaibox-Klub in Neuperlach. "Sie waren so gute Kerle, kein Mensch hat so etwas verdient", sagt einer, der beide kannte.

17.54 Uhr: Knapp 24 Stunden nach dem Amoklauf von München besucht auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) den Tatort. Gemeinsam mit seinem bayerischen Amtskollegen Joachim Herrmann (CSU) wollte er sich am Samstag gegen 17.40 Uhr vor Ort im Münchner Olympia-Einkaufszentrum über die Bluttat informieren. "Ich bin heute hierher gekommen, um die Trauer der ganzen Bundesregierung und vieler, vieler Deutscher auch nach München zu bringen, mir vor Ort ein Bild zu machen und zu zeigen, dass wir zusammenstehen", sagte de Maizière am Samstag in München vor Journalisten.

Er sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und den Verletzten seine Genesungswünsche. Den Münchnern zollte der Minister "großen Respekt", weil sie mit der Gefahrenlage in der Nacht zum Samstag "besonnen und geduldig" umgegangen seien.

17.21 Uhr: Nicht nur in Deutschland berichten die Medien über den Amoklauf in München. Die tz hat die Pressestimmen für Sie zusammengefasst.

17.06 Uhr: Eine sichere Quelle bestätigte der tz, dass ein 

Vor dem Spiel Unterhaching gegen Garching
Vor dem Spiel Unterhaching gegen Garching © Ojo

Schüler, der in der Mittelschule in Unterhaching die "Sportklasse" besuchte, unter den Opfern ist. Seit Samstagvormittag soll es an der Schule ein KIT geben. Die SpVgg Unterhaching bildete beim Spiel einen großen Kreis, um den Opfern des Amoklaufs zu gedenken.

Schüsse in München: Erneute Falschmeldungen via Twitter

16.50 Uhr: Die Polizei warnt per Twitter vor einer Falschmeldung, die derzeit durch die sozialen Netzwerke geistert. Man kann wirklich nur den Kopf schütteln, wie Menschen am Tag nach so einem Amoklauf "lustig" sein wollen und wohl Spaß an der Angst anderer Leute haben.

16.40 Uhr: Der Amokläufer von München war nach Worten von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) für die Sicherheitsbehörden zuvor ein unbeschriebenes Blatt. „Gegen ihn waren bisher keine polizeilichen Ermittlungen bekannt“, sagte er am Samstag in Berlin. Deswegen habe es auch keine staatsschutzrelevanten Informationen gegeben. „Und es gibt auch keine Erkenntnisse der Nachrichtendienste über diese Person.“

15:59 Uhr: Das gesellschaftliche Leben in München nimmt nur schleppend wieder Fahrt auf. Nachdem München schon am Freitagabend so gut wie menschenleer war, haben einige Geschäfte in der Innenstadt heute ganz geschlossen. Es sei deutlich weniger los als sonst an einem Samstag, berichtet uns eine Reporterin des Münchner Merkur. Auch die Wertstoffhöfe haben heute alle zu.

15:40 Uhr: Eigentlich ist Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Urlaub. Nach den Morden des 18-Jährigen in München richtet sie sich trauernd an die Angehörigen der Opfer: „Wir leiden mit Ihnen.“

15:34 Uhr: Nach US-Präsident Barack Obama hat auch Russlands Präsident Wladimir Putin den Deutschen sein tiefes Mitgefühl übermittelt. Die beiden Staatschefs sind nicht die einzigen, die ihr Mitleid bekunden. Die Welt trauert mit München.

15:28 Uhr: Überzeugt hat in der Amok-Nacht von München vor allem einer: Marcus da Gloria Martins, seines Zeichens Pressesprecher der Münchner Polizei. Ruhig , sachlich, seriös: Für seine Arbeit bekam da Gloria Martins Lob von allen Seiten. Das wohl charmanteste: Eine eigene Facebook-Fanpage mit fast schon 32.000 Gefällt-mir-Angaben.

15:10 Uhr: Zahlreiche Menschen kamen am Samstagmittag am Olympia-Einkaufszentrum zusammen, legten Blumen nieder, entzündeten Kerzen und trauerten gemeinsam. Darunter auch Politik-Größen wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Münchens OB Dieter Reiter.

Amoklauf in München: Breivik ein Vorbild?

14:46 Uhr: Genau am Tag, als Norwegen der 77 Toten von Oslo und Utøya gedachte, schlug der mutmaßliche Amokläufer von München zu und tötete am und im Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen. Eine Verbindung zur Tat des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik "liegt auf der Hand".

14:35: Nach Informationen eines türkischen Medienvertreters sollen sich unter den getöteten Opfern neben den drei Kosovo-Albanern offenbar auch vier Türken befinden.

14:25 Uhr: Wie unser tz-Kollege vor Ort berichtet, haben Spezialkräfte der Polizei die Kranzniederlegung heimlich abgesichert.

Alles genau im Blick: Spezialkräfte bei der Kranzniederlegung.
Alles genau im Blick: Spezialkräfte bei der Kranzniederlegung. © Sven Rieber

14.11 Uhr: Die Atmosphäre im Norden Münchens ist geprägt von Trauer und Unverständnis. Oberbürgermeister Dieter Reiter stockte laut unseres tz-Reporters während eines TV-Interviews mehrmals die Stimme. Ganz begreifen, was an eben dieser Stelle vor nicht einmal 24 Stunden passiert ist, kann noch niemand.

13:59 Uhr: Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter haben vor wenigen Momenten einen Gedenkkranz für die Opfer des Amoklaufs im OEZ niedergelegt. Hier die Kranz-Niederlegung im Re-Live.

13.10 Uhr: Die Tour de France hat der Opfer des tödlichen Angriffs in München vor dem Start der 20. Etappe mit einer Schweigeminute gedacht. Vor Beginn des vorletzten Tagesabschnitts über 146,5 km von Megève nach Morzine versammelte sich das Fahrerfeld und hielt inne.

13.03 Uhr: Innenminister Herrmann kündigt an, dass nach Möglichkeit den Urhebern der falschen Fährten auf Twitter nachgegangen wird. "Blödsinn" in sozialen Netzwerken "ist ein echtes Sicherheitsproblem geworden. Gefährdet das Leben anderer."

13.00 Uhr: Auch Seehofer erklärt noch einmal die Arbeitsweise der Polizei auch mit dem Ernstnehmen der Hinweise auf weitere Anschlagsorte. "Wir können nicht einfach sagen, da ist nichts."

Amoklauf in München: Herrmann lobt Polizeiarbeit

12.57 Uhr: Joachim Herrmann: "Der Staat muss für die bestmögliche Sicherheit der Menschen sorgen. So einen Staat haben wir. Die Beamten gestern haben in einer undurchsichtigen und unklaren Situation unglaubliches geleistet. Auch die Helfer in den Krankenhäusern haben tolle Arbeit geleistet."

12.55 Uhr: "Dies sind sehr schwere Stunden. Und es ist unsere Aufgabe mit den Möglichkeiten, die uns gegeben sind, den Menschen zu helfen und die richtigen Antworten zu finden."

12.53 Uhr: Seehofer weiter: "Danke auch an die Bevölkerung. Im Gegenzug werden wir von staatlicher Seite alles tun, um unsere Bevölkerung zu schützen. Wir werden dafür alles Menschenmögliche tun. Das haben unsere Einsatzkräfte gestern Nacht alles getan. Auch von der Bundeskanzlerin möchte ich den Dank dafür ausrichten. Die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt war wirklich gut. In den kommenden Tagen wird es im bayerischen Landtag einen Trauerakt geben. Bis zu dem Trauerakt ist bei öffentlichen Veranstaltungen Zurückhaltung geboten."

12.45 Uhr: "Die Menschen haben Angst, weil wieder Unschuldige wegen einer Gewalttat ihr Leben verloren haben. Wir dürfen uns aber nicht von der Angst regieren lassen. Wir müssen unsere Werte und unsere Freiheit verteidigen. Deswegen brauchen wir auch in Zukunft einen handlungsfähigen und starken Staat. Dies hat sich gestern gezeigt. Die Polizei und Rettungskräfte haben professionell und handlungsschnell reagiert. Für diesen vorbildlichen Dienst möchte ich ebenfalls Dank sagen."

12.40 Uhr: Fast zeitgleich findet die Pressekonferenz von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und dem Innenminister Joachim Herrmann statt. Seehofer: "Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche erschüttert eine Bluttat unser Land. Dies war eine menschenverachtende Gewalttat. Ich spreche den Angehörigen das Mitgefühl der bayerischen Staatsregierung aus. Wir kennen zur Stunde noch nicht die Hintergründe der Tat. Unsere Sicherheitsbehörden arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung. Wir müssen aufklären, was zu dieser Tat führte. Nur so können wir die Konsequenzen daraus ziehen."

Polizei: Breivik war wohl Vorbild für diesen Amoklauf

12.35 Uhr: Wie konnte der Täter der Zivilstreife entkommen? "Dies lag auch an der Entfernung zu den Kollegen. Er nutzte seinen zeitlichen und räumlichen Vorsprung."

12.34 Uhr: Sein eigenes Facebook-Profil gibt keinerlei Aufschluss über die Hintergründe der Tat.

12.33 Uhr: Der Kontakt mit der Zivilstreife fand auf dem Parkdeck des Einkaufszentrums statt. Es ist noch nicht klar, ob der Täter danach weitere Menschen erschoss.

12.31 Uhr: Die Verletzten und Toten des Amoklaufs gab es vor allem im Schnellrestaurant und im Einkaufszentrum.

12.30 Uhr: Wie oft schoss der Täter? "Das können wir derzeit noch nicht sagen. Ebenso wenig wissen wir ob er ein geübter Schütze war. Das muss die Auswertung vor Ort und der Videos ergeben."

12.29 Uhr: Etwa 100 Personen wurden im Polizeipräsidium aufgenommen, weil sie aufgrund des Terroralarms Zuflucht suchten. Auch in der breiten Bevölkerung hatte die Aktion #offeneTüren Zuspruch.

12.28 Uhr: Ist es ein Zufall, dass gestern der Jahrestag des Amoklaufs von Anders Breivik war? Andrä: "Er beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Amok, weswegen er auch die Attacke in Utoya kannte. Diese Verbindung liegt auf der Hand“

12.25 Uhr: Was war mit dem Video, was den Täter auf dem Parkhausdach zeigt? "Wir gehen dem derzeit nach. Er redete offenbar mit einem Anwohner."

12.24 Uhr: Die GSG9 wurde von der Polizei München angefordert. Dies entsprach der Einsatzkonzeption. Sie wurde beispielsweise bei der Stürmung der Wohnung des Täters eingesetzt.

12.22 Uhr: Das Thema Langwaffe ist nicht mehr aktuell. Die Hinweise haben sich nicht als belastbar erwiesen.

12.21 Uhr: Der Täter hat einen Bruder. Über ihn liegen noch keine Informationen vor. Genauso wenig wie zu dessen Erkrankung. Dies sind nur erste Erkenntnisse, die ins Bild passen.

12.19 Uhr: Die Opfer hatten nach ersten Erkenntnissen keinerlei Beziehungen zum Täter. Es ging für die Polizisten primär um den Schutz der Bevölkerung. Erst als dies gewährleistet war, konnten die Ermittlungen beginnen.

12.18 Uhr: Der Sprecher der Staatsanwaltschaft weist noch einmal darauf hin, dass die Ermittlungen noch in einem recht frühen Status sind.

12.17 Uhr: Bislang gibt es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Anschlag im Zug nach Würzburg vor weniger als einer Woche.

12.16 Uhr: Er hatte keinerlei Erlaubnis zum Führen einer Waffe.

12.15 Uhr: Über die Schule des Täters wird keine Auskunft gegeben.

12.14 Uhr: Stand der Täter unter Einfluss von Medikamenten oder Drogen? Darüber muss die toxikologische Untersuchung Auskunft geben, die derzeit noch läuft.

Polizei: Terrorwarnung in München war "richtig und notwendig"

12.12 Uhr: Warum die Terrorwarnung? Wegen der vielen Erstmeldungen auf Schüsse an diversen Örtlichkeiten musste die Polizei schnell handeln und reagieren. "Dies war absolut richtig und notwendig!" Aufgrund der vorhandenen Informationen wurde die höchstmögliche Einsatzstufe ausgerufen.

12.11 Uhr: Noch der Hinweis: Gezieltes Streuen von Fehlinformationen wird strafrechtlich verfolgt.

12.10 Uhr: Andrä will die Panik-Reaktionen nicht als "Fake" bezeichnen. Jedoch basierten sie auf unbestätigten Meldungen. Dies sieht er als Problem.

12.09 Uhr: Der öffentliche Nahverkehr wurde auch wegen den vielen Hinweisen in den sozialen Netzwerken auf mögliche weitere Anschläge eingestellt. "Ein Teilen ohne Prüfen der Quelle ist nicht wirklich hilfreich."

12.08 Uhr: Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden, jedoch muss die EDV noch ausgewertet werden. "Die Eltern waren nicht mehr vernehmungsfähig. Sie haben schließlich auch ihren Sohn verloren."

12.07 Uhr: Ging der Täter gezielt auf Jugendliche los? Andrä will das weder bestätigen noch dementieren. "Da sind wir aus meiner Sicht noch am Anfang." Bislang wurde nur eine Wohnung durchsucht.

12.06 Uhr: Wer sind die toten Opfer? Sie stammen alle aus München und/oder Umgebung. Dabei handele es sich um ein 13-jähriges, drei 14-jährige und jeweils ein 17-jähriges, ein 19-jähriges, ein 20-jähriges und ein 45-jähriges Opfer.

12.04 Uhr: Offenbar hat der Täter vor seinem Amoklauf einen Facebook-Account gehackt. Dort lud er zu dem McDonalds ein.

12.03 Uhr: Gestern zwischen 18-24 Uhr 4310 Notrufe ein. Dies ist der Wert, der sonst an vier Tagen erreicht wird.

12.02 Uhr: Andrä dankt noch der Bevölkerung für ihr Verständnis für die polizeiliche Arbeit. Natürlich auch an alle beteiligten Einsatzkräfte. Die Unterstützung und die Zusammenarbeit funktionierte "hervorragend".

12.00 Uhr: Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München I führt das Verfahren wegen vorsätzlichen Mordes. Dieses wird auch hinsichtlich des Ursprungs der Waffe geführt. Der Täter starb durch einen wohl selbst herbeigeführten aufgesetzten Schuss im Kopfbereich. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er von Polizeikugeln getroffen wurde. Der Täter befand sich wohl in medizinischer Behandlung wegen einer Depression.

11.59 Uhr: Wie bereits erwähnt befanden sich in der Wohnung des Täters keine Bezüge zum IS. Dafür allerdings beispielsweise ein Buch mit dem Titel "Amok im Kopf"

11.58 Uhr: Nun spricht der Präsident des BLKA. Der Täter hatte eine Waffe der Marke Glock, Kaliber 9 Millimeter. Die Seriennummer war abgefeilt. Im Magazin der Pistole befand sich noch Munition, insgesamt führte er über 300 Schuss mit sich.

11.57 Uhr: Der Tatort wurde inzwischen wieder freigegeben. Die Zivilstreife, die den Täter nach seinem Angriff traf, schoss zwar auf ihn, traf ihn aber nicht.

11.56 Uhr: Es gibt inzwischen 21 Verletzte. Bei dieser Zahl sind eingeschlossen diejenigen, die sich bei Panik-Situationen im Hofbräuhaus und am Stachus verletzt haben.

LKA: Täter von München beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Amok

11.54 Uhr: Der Täter ist in München geboren und aufgewachsen. Es gibt laut dem Polizeipräsidenten keinerlei Verbindung zum IS. Vielmehr wurden bei der Wohnungsdurchsuchung Unterlagen zum Thema Amok gefunden, "mit dem sich der Täter intensiv beschäftigt hat." 

11.51 Uhr: Es geht mit leichter Verspätung los. Hubertus Andrä: "Es gibt keinerlei Hinweise dass mehr als der sich selbst getötete Mann beteiligt waren. Es gibt auch überhaupt keinen Bezug zum Thema Flüchtlinge. Es gibt keinerlei Veranlassung, München nicht zu besuchen oder nicht einzukaufen. Wenn dies so ist, geschieht dies aus Sicherheitsgründen."

11.32 Uhr: In wenigen Minuten beginnt die Pressekonferenz der Polizei München. Zusammen mit der Staatsanwaltschaft München I und dem bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) wird über den aktuellen Stand der Ermittlungen informiert.

11.02 Uhr: Wie die dpa am Samstag aus Sicherheitskreisen erfahren hat, soll sich der Attentäter von München viel mit Computer-„Ballerspielen“ beschäftigt und den Attentäter des Amoklaufs von Winnenden verherrlicht haben. Aus den Sicherheitskreisen hieß es weiter, der Attentäter soll Probleme in der Schule gehabt haben. Er sei in Deutschland groß geworden, seine Eltern seien in den 90er Jahren in die Bundesrepublik gekommen. Die Motive für die Bluttat seien noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen sei der junge Mann bislang nicht im Zusammenhang mit politisch motivierter Kriminalität in Erscheinung getreten. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt.

10.37 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter meldete sich gerade auf Facebook zu Wort:

Am Nachmittag (etwa 14 Uhr) will Reiter zusammen mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Tatort einen Kranz niederlegen.

10.18 Uhr: Am Samstagmittag wird das Bundessicherheitskabinett in Berlin zusammentreten. Die Runde unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft sich um 12.30 Uhr, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Mit dabei sind außerdem die Chefs von Bundesverfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt und Bundespolizei. Angela Merkel will sich um 14.30 Uhr zu dem Angriff äußern.

10.12 Uhr: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Gewalt zur Zukunft Europas wird. In diesen schweren Zeiten stehen wir solidarisch an der Seite der Deutschen“, twitterte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras am Samstag. 

10.02 Uhr: Offenbar kamen bei dem Angriff des 18-Jährigen im OEZ hauptsächlich junge Menschen ums Leben: Nach Informationen der tz wurden Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren getötet. Das älteste Opfer ist eine 45-jährige Frau. Hinweise auf die Gründe des Täters gibt es immer noch keine. Eine religiös oder politische motivierte Tat kann aber offenbar ausgeschlossen werden. Zu den Schwerstverletzten gehört ein zwölfjähriger Bub, dem in den Kopf geschossen wurde.

9.05 Uhr: Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat Trauerbeflaggung in ganz Deutschland angeordnet. Dies geschehe als „Zeichen der Anteilnahme nach der abscheulichen Gewalttat“, teilte sein Ministerium am Samstagmorgen über Twitter mit.

8.54 Uhr: Die Chronologie des Horrors: Hier können Sie die Ereignisse vom Freitagabend nachlesen

8.32 Uhr: Das mehrstöckige Wohnhaus des mutmaßlichen Täters wurde am Morgen weiträumig abgesperrt, Ermittler trugen Kartons aus

In diesem Haus hat das SEK die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht.
In diesem Haus in der Maxvorstadt hat das SEK die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht. © Florian Prommer

dem Haus. Nicht bestätigen wollte die Polizei zunächst, dass der Einsatz der Wohnung des Täters oder der Wohnung von dessen Vater gegolten habe. Die „Bild“-Zeitung hatte das gemeldet. Der Täter soll zuletzt mehrere Jahre in München gelebt haben. Der Polizei war er bisher noch nicht aufgefallen. Sie bestätigte, dass es sich bei einem Mann, der auf einem im Internet kursierenden Video auf einem Parkdeck zu sehen ist, um den Täter handeln könnte. Warum der Täter am Freitag um sich schoss, ist weiter unklar.

8.23 Uhr: Wie die MVG auf Twitter mitteilt, läuft der Betrieb wieder weitgehend normal. Außnahme ist die U3: Die U-Bahn hält nicht am OEZ und auch Busse und Trambahnen fahren das Olympia Einkaufszentrum nicht an.

Schüsse in München: Seehofer zeigt sich tief erschüttert

8.16 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich vom Anschlag in München „tief erschütter“ gezeigt. "Die brutale und menschenverachtende Bluttat erfüllt uns alle mit Trauer und Entsetzen. Das ist ein schwerer Schicksalsschlag für die Landeshauptstadt und für ganz Bayern. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern und ihren Angehörigen. Für die Solidarität und das Mitgefühl, das wir weltweit erfahren haben, sind wir dankbar. Das gibt uns Trost und Kraft. Jetzt gilt es, den Hintergrund der Morde schnellstmöglich aufzuklären. Wir müssen alles dafür tun, um unsere Sicherheit zu verteidigen. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit. Allen Einsatzkräften der Polizei und der Rettungsdienste sage ich meinen Dank für ihren schnellen und professionellen Einsatz. In der heutigen Sondersitzung des Kabinetts werden wir beraten, welche Folgerungen aus diesem Anschlag zu ziehen sind."

8.04 Uhr: Nach dem Anschlag von München hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine stärkere Präsenz von Sicherheitskräften gefordert. „Sicherheitskräfte müssen verstärkt im öffentlichen Raum sichtbar, ansprechbar und aktionsfähig sein“, sagte der GdP-Vorsitzende Oliver Malchow am Samstag in Berlin.Obwohl sich solche schrecklichen Taten nicht immer verhindern ließen, gebe es keinen Grund, an der Leistungsfähigkeit der Sicherheitsbehörden zu zweifeln und aus Furcht sein freies Leben einzuschränken. Die Sicherheitsbehörden täten seit Jahren alles Erdenkliche, um Anschlagspläne rechtzeitig zu erkennen und zu durchkreuzen, sagte Malchow: „Das ist in Deutschland oft gelungen, gelingt aber leider nicht immer.“

7.36 Uhr: Die Münchner Polizei ist in Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen:

6.49 Uhr: Die Schießerei in München hat die Bundesregierung in den Krisenmodus versetzt. Das Bundessicherheitskabinett werde am Samstag in Berlin zusammenkommen, teilte Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) am Freitagabend mit. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde "fortlaufend" unterrichtet. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) mahnte zur Besonnenheit und warnte vor Spekulationen. "Die zuständigen Minister sind auf dem Weg nach Berlin", sagte Altmaier in der ARD. Bei der Sitzung des Sicherheitskabinetts gehe es darum, alle verfügbaren Informationen zusammenzutragen und zu bewerten. "Wir sind entschlossen, alles zu tun, damit Terror und menschenverachtende Gewalt keine Chance in Deutschland haben", sagte Altmaier. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Anschlags, bei ihren Angehörigen und auch bei den Polizisten, die unsere Freiheit und Sicherheit verteidigen."

6.27 Uhr: Wie die Bild berichtet, stürmte das SEK am frühen Samstagmorgen die Wohnung des Attentäters im Münchner Stadtteil Maxvorstadt. Dort soll der 18-Jährige mit seinen Eltern gewohnt haben und in der Nähe auch zur Schule gegangen sein. 

Sehen Sie hier Bilder vom Polizeieinsatz am Freitagabend.

Schüsse in München: Das passierte am Freitag im OEZ

München unter Schock: Neun Menschen werden am Olympia-Einkaufszentrum erschossen, 16 weitere verletzt. Am Freitagabend spricht die Polizei zunächst von einer Terrorlage. 2300 Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Busse und Bahnen stellen den Betrieb ein. München ist im Ausnahmezustand. Über Stunden ist unklar: Wieviele Täter gibt es und wo sind sie? Die Entwarnung kommt in der Nacht: Die Polizei geht davon aus, dass der mutmaßliche Schütze, ein 18-jähriger Deutsch-Iraner, allein gehandelt hat. Er hat sich selbst getötet.

Die Bilanz der Schreckensnacht von München: Zehn Menschen einschließlich des Täters sind tot. 16 weitere waren in der Nacht noch im Krankenhaus, drei von ihnen mit schweren Verletzungen.

Am frühen Samstagmorgen tritt Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä vor die Presse. Die Ermittler sind überzeugt: Der 18-Jährige feuert die ersten Schüsse am frühen Abend in einem Schnellrestaurant ab, anschließend schiesst er an dem Einkaufszentrum aus seiner Pistole und ergreift die Flucht. Nach der Bluttat stellt ihn früh eine Zivilstreife, die auch auf ihn schießt. Unklar bleibt bislang, ob der 18-Jährige dabei auch getroffen wurde. Seine Leiche wird etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt in einer Nebenstraße gefunden. Dort wird auch eine Pistole sichergestellt.

Von weiteren Tätern geht die Polizei inzwischen nicht mehr aus. Am Freitagabend wurde zeitweise nach drei möglichen Tätern mit Gewehren

Der Tatort am frühen Samstagmorgen.
Der Tatort am frühen Samstagmorgen. © Fabian Berg

gefahndet. Weiter ungeklärt sind am Samstagmorgen die Hintergründe der Bluttat und das Motiv. War es ein Terrorakt oder ein Amoklauf? Polizeipräsident Andrä sagt: „Wir gehen momentan von einer Schießerei aus.“ Bis in die frühen Morgenstunden gibt es keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund.

Es gibt in der Nacht noch nicht viele Informationen zum mutmaßlichen Täter. Der Deutsch-Iraner soll zuletzt mehrere Jahre in der bayerischen Landeshauptstadt gelebt haben. Der Polizei war er bislang noch nicht aufgefallen. Sie geht aber davon aus, dass es sich bei einem Mann, der auf einem im Internet kursierenden Video auf einem Parkdeck zu sehen ist, um den Täter handeln könnte. Polizeipräsident Andrä ruft die Bevölkerung noch einmal auf, den Ermittlern mögliche weitere Handy-Videos vom Tatort zur Verfügung zu stellen. Dies helfe dabei, den Ablauf der Tat zu klären.

Nach den Schüssen am Olympiazentrum war in manchen Teilen der Stadt Panik ausgebrochen in Teilen der Stadt. Das Hauptaugenmerk habe nach den Schüssen vor allem darauf gelegen, die Sicherheit in München zu gewährleisten, sagt Andrä. Darum warnte die Polizei am Freitagabend vor einer „akuten Terrorlage“, die Landeshauptstadt rief den „Sonderfall“ wegen einer „Amoklage“ aus. Und: Die Polizei forderte die Anti-Terror-Einheit GSG 9 des Bundes und Spezialeinheiten aus mehreren anderen Bundesländern an.

Schüsse in München: Der öffentliche Nahverkehr war komplett eingestellt

Der öffentliche Nahverkehr - U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen - wurde in der Stadt für mehrere Stunden komplett eingestellt, auch der Zugverkehr stand still. Der Münchner Hauptbahnhof wurde evakuiert, Ärzte und Schwestern wurden in die Krankenhäuser gerufen. Restaurants in der Innenstadt schlossen aus Sicherheitsgründen.

Mehrere Fehlalarme und Gerüchte im Internet sorgten für zusätzliche Angst auf den Straßen. Unklar war anfangs, ob es in der Innenstadt eine weitere Attacke gab. Auch dort rückten schwer bewaffnete Polizisten aus, nachdem Menschen schreiend und in Panik geflohen waren. Ein Polizeisprecher sagte später, zahlreiche Hinweise per Notruf über Schusswechsel an anderen Stellen der Stadt hätten sich nicht bestätigt.

Die Landeshauptstadt forderte die Bürger nach den Schüssen zunächst per Smartphone-Warnsystem Katwarn auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Facebook aktivierte den „Safety Check“ („Sicherheitscheck“) für München. Damit können Bewohner darüber informieren, dass sie in Sicherheit sind. Etliche Münchner twitterten den Hashtag #OffeneTür, um anderen Menschen Unterschlupf zu gewähren.

Vor Journalisten sprach Polizeipräsident Andrä vom bisher schwersten Tag seiner Karriere. „Das Geschehen von gestern Abend und heute Nacht macht uns traurig, sprachlos, und die Gedanken sind insbesondere jetzt auch bei den Opfern“, sagte er.

Bundespräsident Joachim Gauck äußerte sich bestürzt: „Der mörderische Angriff in München entsetzt mich zutiefst.“ In Gedanken sei er bei allen Opfern und bei allen, die um einen geliebten Menschen trauerten oder fürchteten. Kanzleramtsminister Peter Altmaier sagte im ZDF: „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Terroristen ihr Ziel erreichen, nämlich unsere Gesellschaft zu verunsichern.“

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer ordnete nach dem Attentat für Samstag Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden an. Für diesen Samstag (11.00) berief der Regierungschef eine Sondersitzung seines Kabinetts ein. In Berlin sollte das Bundessicherheitskabinett am Samstag tagen. Ihm gehört auch Innenminister Thomas de Maizière (CDU) an - er unterbrach bereits zum zweiten Mal in dieser Woche seinen Urlaub, um am Samstag nach München zu kommen. Schon nach dem Axt-Angriff von Würzburg war er zurückgekehrt. „Es ist schrecklich und gänzlich unfassbar, was in München passiert ist“, sagte de Maizière.

Es ist bereits die zweite schwere Gewalttat in Deutschland innerhalb weniger Tage. Erst am Montagabend hatte ein 17-jähriger Flüchtling mit einer Axt und einem Messer vier Touristen aus Hongkong in einem Regionalzug bei Würzburg schwer verletzt. Einsatzkräfte erschossen den Jugendlichen. Diese Tat soll einen islamistischen Hintergrund haben.

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